Samstag fiesen 24, am Sonntag vorm Mag 19 Granaten kn die Stadt. Ein Stadtviertel wurde besonders schwer getroffen. Je mehr man sich der Gefahrzone nähert, desto mehr verändert sich das Bild der Stadt, die in der Erfahrzone selbst ganz ausgestorben ist. Die Untergrundbahnen des IS und 20. Arrondissements verkehren nicht mehr bis zu den Endstellen. Gegen die Verbreitung von Listen über die Einschlagstellen wird sehr scharf vorgegangen. Viele Verhaf tungen wurden oorgenommen. Die Blätter bestätigen, daß deutsche Flugzenae da« Feuer am Samstag morgen geregelt haben. Die Zeitungen weisen zahlreiche Zensurlücken auf.
Englisch« Meldungen über die Durchschlagskraft der weittragende» deutschen Geschütze.
Berlin, 27. Mörz. Aus Rotterdam berichtet der „Berliner Lokalanzeiger": „Nieuwe Rotterdamsche Eourant" meldet aus London, > si nach den Berieten des Exchange Telegrdvh aus Paris die Sprengkraft der Geschosse ans den deutschen weittragende« Geschütze« --zeit geringer sei als die der Lustbomben. In einem Fall drang eine Granate in die Mauer eines vierstöckigen Hauses und rrtz ein großes Loch, aber das Dach wurde nicht beschädigt. Die Fensterscheiben des dritten Stockwerks wurden zertrümmert, abe- dm de» vier ten Stockwerks blieben ganz. Die Personen, die verwundet wurden, befanden sich sämtlich im obersten Stockwerk. Eine andere Granate durchschlug das Dach eines alten Hauses, wodurch ein Stück Mauer niedergerissen wurde, aber das dritte Stockwerk blieb unbeschädigt. Die Mieter bewohnen das Haus weiter
Die A? -i>i.ner und die englisch« Niedr ige.
(MTB.) Washington, 25. März. General Wood erklärte der militärischen Kommission des Senats, die Sachverständigen seien alle davon überzeugt, daß die deutsche Offensive nicht gelingen werde. Er empfahl, daß die amerikanische Arm«« so rasch wie möglich zwei Millionen Mann über den Ozean sende und weitere zwei Millionen zuhause ausbilden solle.
(WTV.) Amsterdam, 28. März. „ANgemeen Handels blad" erfährt aus Newport, der ernste Zustand an der Front werde allgemein empfunden. Die Blätter geben dauernd Sonderausgaben aus. Selbst konservative Blätter, die seit den Tagen des Bürgerkrieges niemals an Sonntagen erschie nen, veranstalten jetzt Sonntagsausgaben und Ext ablätter, um vor dem bisherigen Optimismus zu warnen. Im übrigen schwankt die Stimmung von Nachricht zu Nachricht.
Zwei Fliegerangriffe anf Mannheim Ludwigshafen.
(EKG.) Karlsruhe, 24. März. In den stützen Morgenstunden des 24. ds. Mts. wurde Mannheim-Ludwigshasen von feindliche» Fliegern in mehreren Staffel» angegriffen. E.ine größere Anzahl Bomben wurden abgeworsen, ohne
fedoch bedenkenden Schaden anzurtchken. Leider erlitten eine Frau, ein Kind und ein Mann Verletzungen, an denen der letztere inzwischen gestorben ist. Rechtzeitig angekündigt, bewarfen heute mittag 6 fei i - Flieger abermals die of'ene Stadt Ludwigshafen und Umgebung mit einer Anzahl Bomben. Es wurde einiger Sach- und Häuserschaden verursacht. Es wurde niemand getötet oder verletzt. Auf dem Rückwege wurden feindliche Flieger zur Landung gezwungen.
Reite U-Bootöerfolge.
(WTB.) Berlin, 26. Mürz. (Amtlich.) Unsere U-Boote versenkten im Aermelkanal und in der Irischen See 5 Dampfer und mehrere Segler mit zusammen 2V VW Dr.-N.-T. Die versenkten Dampfer waren sämtlich tiefbeladen. Namentlich 'estgestellt wurden die englischen bewaffneten Dampfer „Navigator" (3728 B.R.-T), „Tweed" (1777 Br-.R. T.) mit Kohlenladung, der englische Sender „Eliza Anne", die englischen Fischkutter „Margarit", „Wave" und „Sunrise" und der belgische Fischkutter „O. 266".
Der Chef deS AdmiralstabS der Marine.
Der neue Abschnitt in der gewaltigen Schlacht. Die politische Lage.
Nach dem gestrigen Tagesbericht war anzunehmen, daß die Engländer aste in der Eile erfaßbaren Reserven in den gefährdeten Frontabschnitt Bapaume—Noqon geworfen hatten, um dem Gegner Halt gebieten zu können. Die Reserven wurden tatsächlich eingesetzt, und haben auch erbitterte Gegen jNf'e nordwestlich von Bapaume und nördlich von Noyon gemacht, aber der gestrige Abendbericht weist schon klar darauf hin, daß die verzweifelten Gegenstöße an der Stoßkraft der deutschen Divisionen gescheitert und daß sie trotz blutigster Aufopferung den deutschen Willen nach vorwärts nicht zu brechen vermochten. Der Abendbericht bezeichnet die gegenwärtige Lage als einen neuen Abschnitt in der gewaltigen Schlacht, der sich darin zeigt, daß der Feind nunmehr zu beiden Seiten der Somme auf breiter Front im Rückzug ist, daß also selbst der örtliche Widerstand gebrochen ist. Wir können heute wieder die Richtlinien zweier Hauptstöße feststellen: der eine richtet sich von Bapaume aus westlich und südwestlich gegen den Obenan* der Ancre und gegen Albert, das wohl heute schon in unsern Händen sein dürfte, der andere, der als Sicherungsstoß gegen die französische Armee aufzufassen ist, breitet sich strahlenförmig von dem Brennpunkt St. Quentin aus mit dem Umkreis La Färe—Noyon—Noye—Psronne. Mir sehen an dem gesamten Aufbau unserer militärischen Operationen wie alles wohlüberlegt ist und pünktlich durchgefiihrt wird, sodaß wir wie vor einem aufgezogenen Räderwerk« stehen. Da braucht uns füi di« Weiterentwicklung der Operationen nicht bange sein, wo
Myrre und Heer gleichermaßen oewrefen yaven, vag auch bke größten Aufgaben sie nicht verwirren. Wie anders aber steht es mit den Engländern. Dort scheint die Führung g
versagt und die Beherrschung der Lage verloren zu haben. Es wird sich nun bald zeigen müssen, ob die Ententereserve- armee, die der französische General Fach befehligt, ihrer Aufgabe, an gefährdeten Stellen Hilfe zu bringen, gewachsen ist. Wahrscheinlich hat Fach schon eine gehörige Zahl von Divisionen an den englischen Oberbefehlshaber abgeben müssen, sodaß es jetzt eigentlich Zeit wäre, die Hilfsarmee in die Wagschale zu werfen, wenn man die Reservekräfte nicht brockenweise vergeuden will. Es wird sich dann fragen, ob diese Reservearmee in dem Hauptkampfabschvitt eingesetzt werden soll, oder ob sie eine Gegenoffensive an einem andern Frontabschnitt einleiten, oder aber, ob sie vielleicht den Franzosen bet einer etwaigen Gegenoffensive beispringen wird. Wir können nach dem bisher Erreichten die Entscheidung des Ententekriegsrats, der Tag und Nacht in Versailles über die Lage sich den Kopf zerbricht, ruhig abwarten, unsere Heeresleitung dürfte auf feindliche Gegenmaßnahmen vorbereitet sein.
So sehr wie die feindlichen Heerführer scheinen die feindlichen Staatsmänner uv" die f-' Gliche Presse den Kopf nicht verloren zu haben. Sie haben immerhin noch ihr bestes Kampfmittel, den Schwindel intakt zu halten gewußt. Und mit diesem wird nun die Gegenoffensive auf dem politischen Gebiet eingeleitet. Es wird jetzt zur Stärkung der eigenen Völker versucht, das Vertrauen in die Widerstandskraft der Alliierten zu stärken und die Verluste der Deutschen als ungeheuer hinznstellen. Zugleich wird der Welt klar gemacht, daß der jetzige Kampf Englands direkt nur für die Erhaltung der Zivilisation und der Freiheit der Völker geführt werde. Das sagen die Engländer in demselben Atemzug, in dem sie von Holland die Auslieferung seines Schiffsraum, verlangen, und in dem sie von allen andern Neutralen unter der Drohung der Aushungerung ebenfalls deren Schiffsraum erpressen. Während in Frankreich die Minister noch sebr optimistisch tun, ist die Presse aber schon kleinlaut, und nahe daran, den Engländern Vorwürfe zu machen. In Italien dürfen di« deutschen Heeresberichte überhaupt nicht veröffentlicht werden, die englischen und französischen Be ' te aber fälschen die Tatsachen. Natürlich kommt auch dos Be» ruhrgungsmittel mit der amerikanischen Armee wieder auk» Tapet, und auch das Eingreifen Japans in Sibirien wird setzt erneut in Aussicht gestellt. Aber die amerikanische Hilf« dürfte für diesen Kampf doch reichlich zu spät kommen, und wenn es richtig ist, daß man jetzt endlich, nachdem man den mexikanischen Staatsorganismus glücklich zu Grunde gerichtet bat. sich die mexikanische Beute holen will, dann werden di« Amerikaner ihr Heer drüben über dem Ozean für alle Fäll«
Kaufe mit
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Bei Verkäufen und Versteigerungen aus Bestände« der Heeres, und Morinevenvaltung, -tefürKriegSzweckenicht mehrgebraucht werden, kann die Zahlung an Geldes Statt durch Hingabe von Kriegsanleihe geleistet werden. Diese Vorschrift erstreckt sich auf alles, was bei der Demobilisierung zur Abgabe an die Bevölkerung frei wird, also insbesondere auf Pferde, Fahr»
zeuge undGeschlrre;F e ldbahngerä t,Motorlokomottven«ad Kraftfahrzeuge nebst Zubehör; Futtermitteln«!) sonstige Von räre; landwirtschaftliche Maschinen und Geräte sowie Werk, zeug; Fabrike nrtchtungen mit de« zugehörigen Mascht. nen und Geräten; Eisen, Stahl und andere Metalle; Hol, und sonstigesBaumaterial; Webstoffe und Rohstoffe allerArt.
Käufer, welche die Bezahlung in Kriegsanleihe leisten, werden bei sonst gleichen Geboten bevorzugt.
DleKriegSanleih« wird zum vollen Nennbeträge angerechnet und bis zu- Höh« des Kauf, oder Zischlagspreises <n Zahlung ge. aommeu.—Als Kriegsanleihe in diesem Sinne geuen sämtliche
S-b igea Schuldverschreibungen des Reichs ohne Unterschied sowie die se * der 6 Anleihe auSgegebeaea 4Vrdi»igea ausloS» baren Sutayn.-weilungea.
Also r Aur die Kriegsanleihe, nicht der Beflh baren Geldes, bietet Sicherheit dafür, daß der Landwirt und der Gewerbetreibende nach Friedensschluß das, was er braucht, aus dem frei werdenden Kriegsgerät erwerben kann.
Gei klug und — zeichne!