Nr. 73.

Amts- und Anzeigeblatt für den OberamtsbezirL Calw.

93. Jahrgang.

Eilchrlnunzeweis«: S mal wLchentlich. NnzeigenprriS: Im vbiramlrd^irk

Col» für »t» «nlpallig« Zeile lL Pjg., autzreyald de<sc!bea Pfa., keName» " - - me »Uhr " '

« und!»1

luß der »njeigeuaanahme » Uhr v»rm>tu>g«. Keruspreqer S.

Mittwoch, de« 27. März 1818.

»e>ng«»rel«, In da «»dt mit rrSaer!°h» «k I«

Popbcjogtpret» t» Or>«- »nt «achbaeorwoeitetz» «k I E, t» Janoadeyc ML I8L, Bestellgeld in «LrUemdag M Psg» _

Ser ÄI»d beiderseitü der 6mm ms Keiler Amt in MS»

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Di« deutsche amtlich« Meldung.

Siegreich« Fortgang der Schlacht beiderseits der Samme. Der Oberlauf der vncre erreicht. Der Feind Sb« dic Bahnlinie Püronue-Roge zurückgewoffe«.

Fortsetzung der Beschießung von Pari».

MTB.) Große» Hauptquartier. 26. März. (Amtlich.) Westlicher Krkegoschauplatz: Im Weitergang der großen Schlacht ln Frankreich haben »nsere Truppen gestern neue Erfolge errungen, «u, Flan­dern und au» Italien herang«fghrte eng lisch« Divisionen warfen sich ihnen in verzwri sektrn Angriffen entgegen; sie wurde« ge­schlagen. Die Armeen der General« von Below (Otto) und von der Marwitz haben in heißen, wechselvollen Kämpfen krvillers endgiltkg behauptet und im Vordringen auck Achiet-le-Grand, di« Dörfer Bihucourt, Bkefvillers unk Greviller» genommen, ste eroberten Jrle» und Miramnont und haben dort die Ancre überschritte«.

von Albert au« griffen neuherangesührr. englische Kräfte in breite» Front heftig nn In erbittertem Ringen wurde der Feint zuriickgeschlagen. Wir haben die Straß« Bapaume Albert bei Lourcelette und Pozkeres überschritten. Südlich von Peronne hat General von Hosacker den Uebergang über die Somme erzwungen und die in der Sommeschlacht heis umstrittene Höhe von Maisonette sowie die Dörfer Blacher und Barlenx erstürmt. Starke feindliche Gegenangriffe ver bluteten vor unseren Linien. Die Armee des Generals vor Hutie, hat in harten Kämpfen den Feind bei Marchelep and Hatteneourt üb« die Bahn PeronneRoqe zurückge warfen. Franzosen und Engländern wurde da» zäh »ertei- diat« Eptalon entrissen, von Ronon heran geführte franzö­sische Dvisionen wurden bei Freniche» und Bethaneourt ge­schlagen. Bilsen wurde genommen. Wir stehen auf den Höhen nördlich von Noqon.

An den errungenen Erfolgen habe» unsere Rachrfchten- trnppen Hervoragenden Anteil. In unermüdlicher Arbeit er möglichten ste da» Zusammenwirken der nebeneinander fech­tenden verbände und gaben der Führung die Sicherheit, die Schlacht in die gewollte Bahn zu lenken. Eisenbahntrnppen. die erst den gewaltige- Aufmarsch vor Beginn des Kampfes anfavkernnasvokl vollführten und fetzt den Verkehr hinter der Front bewältigen, arbeiten rastlos an der Wiederher­stellung zerstörter Bahnen.

Seit Beginn der Schlacht wurden S3 feindliche Flugzeuge und 8 Fesselballone abgeschosscn. Rittmeister Freiherr von Rich < hofen errang seinen 87. und 88., Leutnant Bongortz seinen 82., Oberleutnant vörzer seinen 2t., vizefeldmebel Baenner seinen 28., Leutnant Kroll seinen 22. und Leutnant Thuq seinen 28. Luftsteg.

Die Beut« an Geschähen ist auf 888 gestiegen, mehr als 188 Panzerwagen liegen in den eroberten Stellungen.

An der übrigen Westfront dauert der Artilleriekampf an, der stch an der lothringischen Front zu großer Stärke steigerte.

Wir setze« di« Beschießung der Festung P a r is f o r t.

Bon den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Der erste Eeneralquartirrmeister: Lndendorss.

Die gestrige Abendmeldung.

Der Feind beiderseits der Somme lm Rückzug.

(WTV.) Berlin, 26. Marz, abends. Amtlich wird mit­geteilt: Neuer Abschnitt in der gewaltigen Schlacht) Zu beiden Seiten der Somme ist der Feind aus breiter Front im Rück­zug. In Verfolgung haben wir die eigenen Stellungen von der Sommeschlacht 1916 nach Westen bereits an vielen Punkten überschritten. Wir stehen vor Albert. Lihous, Roye, Aoyo« sind genommen.

Li« englische« Bericht«.

(WTB.) London, 26. März. Amtlich« Bericht vom 15. März morgen»: Di« Schlacht dauert mit großer Hestig- 'eit auf der ganzen Front an. Mächtige, vom Feind gestern nachmittag und gestern abend nördlich Bapaume und Resvil (?) unternommen« Angriffe wurden abgeschlagen. Rur an einem Punkte erreichte die deutsch« Infanterie unsere Grä­ben. aus denen st« sofort wieder »«trieben wurde. An ande­ren Stellen wurden die feindlichen Angriff« durch Gewehr. Maschinengewehr- und Artillerirfeu« vor unseren Stellungen zum Stehen gebracht, und die feindlichen Truppen mit gro­ßen Verlusten zurückgelrieben. Während der Nacht und heute früh entwickelten sich wieder neue feindliche Angriffe in dieser Gegend. Der Feind, der den Fluß zwischen Liconrl and Brie überschritten hatte, wurde durch unsere Gegenan­griffe auf das Ostufer zurückgetrieben.

Englischer Bericht vom 25. März abends: Ein Kampf. ier als äußerst ernst geschildert wird, fand den ganzen Tag über auf breiter Front südlich von Peronne, sowie südlich and nördlich von Bapaume statt. In beiden Abschnitten grif der Feind unsere Stellung in großer Stärke hektig an und zwang uns trotz tapferen Widerstandes uns«» Truppen, lullckzuweichen. Die feindlichen Truppen sind in Bapaume and der heftige Kampf dauert an.

(WTV.) London, 26. März. Englischer Heeresbericht vom 26. März morgens: Der Kampf schlief wahrend der Nacht ein. Unsere Trupepn richteten sich in neuen Stellun­gen östlich von Roye und Albert ein. Nördlich der Somme vird die Wiederaufnahme des Kampfes erwartet, hat jedoch nicht begonnen. wird berichtet, daß sich heute morgen Udlich der So ' griffe gegen unsere und die franzö äschen Truppen in der Nähe von Boye und Thaulnes ent wickeln. Die Verluste des Feindes bleiben schwer. Er war genötigt, seine Cchkachtfront von allen Seilen des westlichen Kriegsschauplatzes zu verstärken. Ueber 78 feindlich« Divi flauen sind bekannlermaßen in die Schlacht verwickelt.

- der 5. Großkampftag.

(WTB.) Berlin. 26. März. Auch am fünften Tage nimmt die Kaiserschlacht im Westen zwiicben Searpe und Oise ihren für Deutschland siegreichen Fortgang. Dort, auf dem alten Sommelampffeld, das dem Feinde immer wieder die besten Rückzugs- und Ausnahmestellungen mit glacisartigen S-butz seldern bie'e" mo er stch in festungsartigen Nninendörfern. ausgebauten Batteriesteklungen und betonierten Maschinen gewehrneftern ^»ankern konnte, sind die Engländer erneu» geschlagen. Die von nahen nnd ent^e-'-ten Krlenosck-r-' platzen eiligst herangeführten frischen Divisionen haben st-* Im Norden und Süden des breiten Angriffskeides in wüten den Ecoenan-'rrsfen verblutet. In heißem Rinnen wird ei-' Ort. eine Höhe nach der andern gestürmt. Bäche, Kanäle Flüsse bilden kein Hindernis für unsere unvergleichlicher Truppen. Auf der weiten, bl"1getränkten Walstatt liegen Waffen, Ausrüstungsstücke, gefallene Pferde, Panzerwagen Geschütze und immer wieder Mengen von Munition zwische- kakhigran gekleideten zahlrei^cn Toten. Zahlrei^e Spreng tricbtcr unserer Artillerie weisen die Spuren der Feuerweit" andere mit Durchmessern von 88 und eine Tiefe von 8 Me tern erinnern an die Zeit unserer Frontverkegung vom Jahre 1817. Ilm diese Granattrichter entspinnen stch besonder-- harte Kämpfe. An einzelnen Stellen im Süden sind unser- Truppen weit über 18 Kilometer vorgedrungen. Die Beute an Kriegsmaterial jeder Art wächst dauernd. Schon fln> gegen 188 Geschütze, darunter eine Unmenge schwerer mri schwerster Kaliber, erbeutet. Der Erfolg der gewaltiger Schlacht steigert sich von Stunde zu Stunde. Die blutigen Verluste des Feindes sind außerordentlich schwer.

Die Verluste der Engländer haben sich dadurch so außer gewöhnlich gesteigert, daß die englische Artillerie zu l«> schoß und die britische Infanterie zwischen dem deutschen Per «ichtnngsfeu« und dem eigenen Artilleriefeu« eingekeilt war. Die große Zahl der Gefangenen kommt den Deutschen

bei den Wiederherstellmrgsarbeiten der Wege im rückwärti­gen Gebiete besonders zugute.

Die Engländer geben die geringe« Verluste der deutschen Truppen zu. Der militärisch« Berichterstatter des englische« Funkendienstes schreibt: Der feindliche Angriff im Abschnitt von St. Qentin am 23. März wurde durch Nebel begünstigt. Seine dichten Schwaden ermöglichten es dem Feinde, «hue beträchtlich« Verluste durch das Sperrgebiet z» kommen.

Ungeheure Verluste de» Feindes.

(WTB.^ Berlin, 26. März. Der 26. März als der sechste Tag der großen deutschen Verteidigungs-Offensive, sieht unsere Arm« nach wie vor in ununterbrochene« Groß­kämpfen siegreich westwärts schreiten. Starke, von weither heeaugeführte feindlich« Reserve konnte trotz verzweifelt« Wehr und Gegenwehr de, deutschen Ansturm nicht «nfhalten. Die blutige» Verluste der Engländer und ihr« Hilsssikller steigern sich zu ungeheuren Zahlen. Eie übertrefse, alles bisher Dageweseue. Weder in Rußland noch in Italien waren die Opfer jemals s» hoch. Diese Tatsache erklärt sich aus dem zähen Widerstand der Briten und ihren massierten von Franzosen und Amerikanern unterstützten Gegenan­griffen. Dazu kommt, daß die englisch« Infanterie »nt« dem zu kurzen Feuer ihrer eigenen Artillerie leidet. Eine aroße Anzahl englischer Divisionen ist gänzlich aufgerieben. Inzwischen hat der englische Funkendienst die geringen Ver­luste der unentwegt angreifenden Deutschen zugegeben. Infolge des fast täglich herrschenden Nebels seien sie oft unbemerkt an die englischen Stellungen herangekommen. Die auch nach einer Woche nicht nachlassende Wucht des deutsche» Stoßes muß selbst das Reutersche Bureau bekennen. Der bezügliche Bericht vom 25.-März meldet: Der Ricsenkampf dauert unentwegt fort, ohne daß die Kraft des Feindes merk­lich vermindert wäre. Der Bericht fügt Hinz«: Die engkif-hen Truppen ziehen sich langsam zurück und vernichten alles. Der deutsch« Heeresbericht hatte die Zerstörung französck-en Lan­des durch-die Engländer gemeldet. Auch das amtliche eng- 'iiche Bureau stellt nunmehr diese Tatsache fest. Die deut­sche Deute wächst weiterhin. Auch die Gefangenenzahl hat stch wiederum erhöht. Der Erfolg eine» jeden Echlochttages wird von dem nächsten noch überboten, den» in breiter Front hat bereits die Verfolgung des geschlagenen Feindes be­gonnen.

Der Einsatz der deutschen Artillerie.

(WTB.) Berlin. 28 März. Der Einsatz der Artillerie rrsolgte mit gewaltiger Wucht und völlig überraschend. Zahl­reiche. in all» Stille erprobte Verbesserungen bewährte» sich glänzend. Durch bisher nicht angewandte Fliege-decknngen l-sb der deutsche Aufmarsch der feindlichen" Erkundung ANig verborgen. Durch neue technische Mittel wurde das °inschießen versb-leiert. Di-'fe V '-reitungen bli *" n 'ich der eigenen Truppe nicht verborgen, um so mehr muß die verschwiegen beit der bei den voraus-"-gangenen Erkundungs- zefechten in Feindesband geratenen Mannschaften ane'kannt verden. Der Munitionseinsatz wo» gewaltig. Dir Wucht ^es Feuers wird durch alle Gekangenenaussagen bezeugt. Die -sseknng der Gasgranaten war groß. Beim Vergeben ent- vickelt« die deutsche Artillerie beispiellose Schneid. Die 'kindlichen Maschine-gewehrnester wurden von der Feld- irtillerie durch Nahkampf erledigt.

Zur Beschießung von Paris.

(WTB.) Bern. 26. Mörz. Di« französische sozialistische stresse richtet sehr schaffe Angriffe gegen Clemencea,. der >urch die wide sprechenden Maßnahmen anläßlich der Be. 'chießung von Paris und durch die widersprechenden amt. sichen Berichte die Bevölkerung mehr beunruhigt habe als -ne deutfcben Geschosse. Die Bevölkerung brauche Wahrheit, ^öffentlich werde Llemenceau Aufklärung geben, damit fi« icht bedauern müsse, daß er am Ruder sei.

Die französischen Blätter sind mit Kommentaren nutz Nachrichten über die Beschießung von Daris angefiillt. De» Zeitungen sind folgende Einzelheiten zu entnehmen: A»

c