* (Lehrvertrag zwischen Vater und Sohn.) Hiefür gelten die Bestimmungen der Gewerbeordnung ebenso wie für nicht verwandte Personen. Die „Deutsche Juristen- zeitung" führt dazu folgende Entscheidung des Oberlandesgerichts in Naumburg an: „Die Bestimmungen der tzH 126 b, 150 4^ der Gewerbeordnung sind auch auf das Lehrverhältnis zwischen einem Lehrling und dem Lehrherrn anzuwenden, welcher zugleich Inhaber der elterlichen Gewalt über den Lehrling ist. Denn die Gewerbeordnung hat das Lehrlingswesen einheitlich geregelt, dabei aber für das Lehrverhältnis zwischen Vater ur,d Sohn Ausnahmebestimmungen nicht getroffen. Ein solches Verhältnis ist nicht lediglich anzusehen als eine fortgesetzte Ausübung der väterlichen Gewalt und der durch sie gegebenen Befugnis, den Sohn zu erziehen, zu beaufsichtigen und feinen Aufenthalt zu bestimmen (tz 1631 B. G.-B.). Diese Befugnisse geben dem Vater zwar das Recht, den Beruf seines Sohnes zu bestimmen; aber innerhalb des gewählten Berufes kann er nicht durch seine elterliche Gewalt die Anwendung gesetzlicher Vorschriften ausschlicßen."
* Im Georgenäum in Kakrv hielt Hr. Pfarrer Gonser aus Heilbronn einen öffentlichen Vortrag über das Thema: „Warum und wie kämpfen wir gegen den Mißbrauch geistiger Getränke?" Redner führte nach dem „C. W." folgendesaus: Wenn ein Kulturvolk sich in einem fremden Weltteile ansiedle. so baue der Spanier zuerst ein Gotteshaus, der Franzose ein Schauspielhaus, der Engländer ein Gemei de- und der Deutsche ein Wirtshaus. Diese Charakteristik falle also sehr zu ungunsten der Deutschen aus, ja eine andere Charakteristik sei noch ungünstiger: Der Deutsche verbringe i/i seiner Zeit im Wirtshaus, fg seines Erwerbs vertrinke er, er vergeude ffz seiner Gesundheit und er hole sich seine ganze Versumpfung im Wirtshaus. Diese Charakteristik scheine vielleicht manchem übertrieben zu sein, aber unwahr sei sie nicht, denn aus allen Parteien heraus lassen sich Stimmen gegen den Mißbrauch geistiger Getränke hören; auch die deutsche Presse öffne dieser Frage immer mehr ihre Spalten, ein Beweis, daß Hilfe not thue. Er (der Redner) bekämpfe nicht den maßvollen Gebrauch, sondern nur den Mißbrauch geistiger Getränke; wo dieser Mißbrauch anfange, das möge jeder Einzelne mit sich, seinem Geldbeutel, seiner Leistungskraft und seinem Arbeitsvermögen ausmachen. Eine Notwendigkeit des Kampfes gegen das übermäßige Trinken sei vorhanden, wenn man hineinleuchte in die verschiedenen Wirkungen des übermäßig genossenen Alkohols. Wie hervorragende Aerzte nachgewiesen hätten, bringe der Alkohol eine große körperliche Schädigung hervor. Es sei dies festgestellt an den Organen, die unter dem Trinken hauptsächlich leiden; auch bei Epidemien sei der Trinker am wenigsten widerstandsfähig. Es gebe zwar Trinker, die ein stattliches Alter erreichen, aber dies sei nur eine Ausnahme. Mit der körperlichen Schädigung sei aber auch eine geistige Schädigung intellektueller Art verbunden, das Gehirn leide besonders stark und cs sei kein Wunder, daß bei dem Trinker die geistigen Funktionen anormal seien; in Deutschland kommen jährlich 30 000 Menschen wegen Trinkens ins Irrenhaus; ein noch dunklerer Punkt sei aber die Uebertragung der Folgen auf die Nachkommenschaft. Der nationale Wohlstand werde durch das Trinken schwer geschädigt; das Wirtshaus leben sei gleichbedeutend mit einem Verlust des Nationalvermögens wie für jeden einzelnen. Eine große Schädigung erfahre die Sittlichkeit durch den Alkohol. Als Gefängnisgeistlicher am Zellengefängnis in Heilbronn habe er (Redner) Gelegenheit zu beobachten, von welch' traurigen Erscheinungen auf die Sittlichkeit der Alkohol begleitet sei. Das Wirtshausleben drücke den Menschen sittlich herunter, das Hocken im Wirtshaus habe etwas Geisttötendes, Abgestorbenes an sich. Bedenklich sei, daß das übermäßige Trinken zunehme und deshalb müsse geaen dieses Erbübel der Deutschen angekämpft werden. Der
W Lefefrrrcht. M
Ob dein Herze jubelt oder leidet,
Nimmer zweifle es an Gottes Walten; Wenn es sich nicht selber von Gott scheidet, Bleibt ihm ewig Gottes Treu erhalten.
Keryards Irau.
Erzählung von Martin Bauer.
(Fortsetzung.)
Eigentlich ruderte es sich doch nicht zum besten, seltsam, es war ihr vorher, unter des alten Gärtners Aufsicht, viel leichter erschienen, der Kahn hielt durchaus nicht immer die Richtung ein, die Lili ihm zu geben beabsichtigte, immerhin, ein köstliches Vergnügen blieb es doch, um so köstlicher, als Lili sich bewußt war, eigentlich etwas Verbotenes zu thun. Die kleine Insel zu erreichen, die sehr grün und lauschig wie eine Oase inmitten des Wasserspiegels lag, und die Lili sich als Ziel gesetzt hatte, mußte schließlich ja nur ein Kinderspiel sein, und Lili arbeitete weiter, nicht achtend, daß die zarten Hände, so harter Arbeit ungewohnt, zu schmerzen begannen und der Atem keuchend aus und ein ging.
Aber es war, als ob dem Kahn ein tückischer Dämon innewohnte, der sich Widerstand gegen Lili zur Aufgabe gemacht habe; so angestrengt sie auch arbeitete, und jetzt standen ihr wirklich schon die Hellen Schweißtropfen auf der Stirn — die Insel war noch lange nicht erreicht, obgleich sie jetzt doch schon immerhin eine hübsche Strecke vom Ufer entfernt war. Wie unverschämt von dem Gärtner, so lange fort zu bleiben..
Und Lili arbeitete krampfhaft, jetzt eigentlich schon mehr von dem Bestreben geleitet, das Ufer wiederzugcwinnen, mochte der Besuch der Insel immerhin für ein andermal aufbewahrt bleiben. Ihre roten Lippen murmelten dazu
Staat und die Gemeinde sollte den Kampf gegen den Mißbrauch geistiger Getränke unterstützen. Die Konzessionserteilung soll erschwert werden; es sei doch ein Uebelstand, wenn in Göppingen z. B. schon auf 86 Einwohner ein Wirthaus komme. Angezeigt wäre ein Gesetz, wornach Trinkerschulden nicht mehr einklagbar wären. Der Einzelne vermöge in diesem Kampfe nichts, es sei ein Zusammenstehen aller Kräfte notwendig; der deutsche Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke habe sich diese Aufgabe gestellt und es jei ein Beitritt zu diesem Verein jedermann, der cs gut mit unserem Volk meine, zu empfehlen.
* Kerrenakö, 80. Jan. Hier am Platze ist nicht allein die Bauthätigkeit eine rege, sondern auch für den Badeplatz selbst sind die städtischen Behörden bemüht, nach einer langjährigen Ruhe, den Ansprüchen der Zeit zu folgen. Die neue Wasserversorgung wird Wohl baldigst in Angriff genommen werden, wenn die Verträge mit dem Fiskus ihre Erledigung gefunden haben. Die Kuranlagen erhalten eine bedeutende Erweiterung. Mit letzteren Arbeiten sind die Gartenbauingenieure Berz und Schwede-Stuttgart beauftragt und es ist somit zu erwarten, daß eine Anlage entsteht, die dem idyllischen Rahmen von Herrenalb angepaßt sein wird.
* Der Stuttgarter Gemeinderat stimmte in seiner Sitzung am 29. Januar der Errichtung städtischer Apotheken grundsätzlich zu. Es soll an die Staatsregierung das Ersuchen gerichtet werden, zunächst eine Apotheke für die Stadt zu konzessionieren.
* Kauustatt. Mit dem am 19. d. M. hier gestorbenen
Oberförster Louis Gotlfchick ist der älteste Forstbeamte unseres Landes heimgegangen. 1814 als Sohn des K. Gehegebereiters in Pleidelsheim, nachmaligen Revierförsters von Thomashardt, Wiblingen und Huldstctten, geboren, widmete er sich dem Forstfach, dem auch sein Großvater als Gehegearbeiter in Eglosheim wie dessen Vorelten an- gehört hatten. Nach seinen Dienstjahren als Forstwart in Agenbach und Oberbrüden verwaltete Gottschick die Reviere Bettenreute, Hofstett und Lorch. Während seiner Amtsführung in Hofstcrt wurde ihm für feine eifrige und erfolgreiche Thätigkeit namentlich im Kulturbetrieb Titel und Rang eines Oberförsters verliehen. Im Jahr 1886 in den Ruhestand versetzt, lebte er seither in Cannstatt, bis in die letzten Tage geistig frisch und voll Interesse für die Vorgänge im Forst- und Jagdwesen. Beerdigt wurde er in Lorch an der Seite seiner im Tod vorausgegangenen Gattin. Die Ehe ist kinderlos geblieben, das alte Förster- geschlecht erloschen. (St.-A.)
* Keilörorm, 31. Jan. Eine Feuersbrunst zerstörte die mitten in der Stadt gelegene Metall- und Glockengießerei von Kiesel sowie einige Wohnhäuser und Magazingebäude.
* In Weser» stürzte sich der 20 Jahre alte Bürstenmacher Karl Heilemann in einem Anfall von Geistesstörung aus dem zweiten Stock seiner elterlichen Wohnung etwa 5 Meter tief in den Hof. Der Unglückliche erlitt sehr schwere Verletzungen am Kopf und wurde mittels Sanitätswagens in das Pforzheimer städtische Krankenhaus gebracht, wo er derzeit noch lebt.
* Mrelteu, 29. Jan. Eine Schnapshandlung hatte 400 - 500 Flaschen angeblich sehr guten Kognak hierher gehen lassen, die dann im Vollstrcckunzswege verkauft wurden, um so den Glauben zu erwecken, daß man echte Ware um billigen Preis bekommen könne. Viele gingen auf den Leim und bekamen dadurch zum Preis von 1 M. bis 1.20 M. eine Flasche — ^ Liter sehr schlechten Fruchtbranntwein, dessen Ladenpreis nicht mehr wie — 50 Pfg. für den Liter beträgt. Aehnliches soll auch in Bruchsal vorgekommen sein.
* MesSade», 30. Jan. Dem „Rheinischen Kurier" wird von gut unterrichteter Seite geschrieben: Der Kron-
etwas Unverständliches, was aber ganz gewiß kein Segens- Wunsch war, und dann richteten sich die hübschen Augen, die vor Anstrengung fast schwarz erschienen, erschreckt auf die dunkle Gestalt, die drüben eben unter dem Schatten der Bäume auftauchte.
„Lili!" rief Helmuth herüber, und in diesem einzigen Wort lag eine ganze Stufenleiter von Empfindungen.
Lili zuckte zusammen, wandte die Augen fort und biß die Zähne auf einander, der Kahn machte eine tanzende Bewegung, denn Lili hatte die Ruder sehr tief und energisch, aber leider ganz planlos in das Wasser versenkt.
„O, Lili, wie konntest Du so unbesonnen sein," diesmal lag nur Besorgnis in Helmuths Stimme, „ich bin überzeugt, die Sache läuft schlecht ab."
„Ich auch," Lili sagte das plötzlich in sehr resigniertem Tone und hielt erschöpft mit Rudern inne, „ich sehe überhaupt keine Möglichkeit vor mir, jemals wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen."
Sie hatte das so verzweifelnd gesagt, daß Helmuth, so wenig komisch ihm auch die Sache an sich erschien, doch lächeln mußte.
„Nein, bitte, laß die Ruder ganz ruhen," da Lili schon wieder Miene machte, ihre kaum unterbrochene Thätigkeit zu beginnen, „vielleicht treibt der Kahn ganz von selbst an das Land, verhalte Dich nur möglichst ruhig."
Aber Lili war nicht geneigt, gute Ratschläge entgeqen- zunehmen, und zu allerletzt von dem, den sie als ihren Feind zu betrachten sich gewöhnt hatte, sie warf deu Kopf empor, neigte sich tief vorüber und griff weit mit den Rudern aus, unter Anspannung aller ihrer Kräfte.
„Aber, Lili, so hör doch nur." Helmuth lief ratlos am Ufer hin und her, „ein kaltes Bad ist unausbleiblich —"
Das Wort stockte ihm im Munde. denn die Scene hatte sich grausam verändert, Lili war verschwunden;
Prinz von Sachsen habe zugunsten seines älteren Sohnes auf die Thronfolge verzichtet und beim obersten Kriegsherrn um Enthebung von allen militärischen Stellungen nachgesucht.
sj Louise Toskana, so muß man die bisherige Kronprinzessin bis zu ihrer Verheiratung mit Giron nennen, existiert für den sächsischen Hof nicht mehr. Etwaige Wünsche von ihr werden in Dresden nicht mehr entgegengenommen. Das ist der Sinn einer amtlichen Erklärung, die es als vollkommen erfunden bezeichnet, daß der Rechtsbeistand der Prinzessin Dr. Zehnie zu einer Besprechung mit dem Könige ins Dresdener Schloß berufen worden sei.
* Merlin, 30. Jan. Eine sinnige Geburtstagsfreude hat Bayern dem Kaiser bereitet. Die bayerische Regierung hat an Preußen eine Anzahl Trophäen zurückgegeben, die in der Zeit des ersten Napoleon erobert worden waren. Es h.uidllt sich um Fahnen und Geschütze. Dem Kaiser war mit dieser Rückgabe der wohlerhaltenen Feldzeichen, die in der Zeit deutscher Uneinigkeiten erbeutet worden waren, eine besondere Geburtstagsfreude bereitet, der er bei der Besichtigung im Zeughause am vergangenen Dienstag lebhaften Ausdruck gab.
ff Merlin, 1. Febr. Dem Lokalanzeiger zufolge ging, der Prokurist der Handschuhfirma Gebrüder Pleßner, Fritz Hans Rother, nach Verübung bedeutender Unterschlagungen flüchtig.
sj In den großen Städten, namentlich in Merlin, werden schon längst weibliche Geschäftsreisende an das Privat- Publikum ausgesandt, die eine größere Schmiegsamkeit und Billigkeit für sich Halen, da sie bei der gewaltigen Ueber- füllung des weiblichen kaufmännischen Personals in allen Branchen leicht zu haben sind. Es giebt eigentlich kaum noch etwas, was in Berlin durch solche Kommis Voyageurs im Kleid nicht angeboten wird; „machen" in Kartoffeln, Petroleum, Kleiderstoffen, Büchern, der Annahme von Versicherungs-Anträgen, Photographien ic., aber etwas, was dieser Tage konstatiert wurde, das ist doch neu: Es wird auf Wahrsagen und Kartenlegen gereist! Natürlich sind die Hintertreppen diejenigen Wege, auf welchen sich am Leichtesten ein Geschäft einfädeln läßt, die großstädtischen Dienstmädchen sind gerade so, wie die kleinstädtischen darauf versessen, sich all ihre glückliche Zukunft von einer klugen Frau schildern zu lassen; aber auch die „Herrschaften" stehen der freundlichen Einladung eine Frage an das Schicksal zu thun, nicht immer ablehnend gegenüber. Im Gegenteil, das Geschäft scheint recht zu blühen, denn auf neu verteilten Anpreisungen ist von außerordentlich viel Anerkennungen die Rede. Ist die Luft rein, werden gleich für 50 Pfennige auf den Küchentisch flott Karten gelegt, sonst wird höflich um Besuch gebeten, wobei dann noch allerlei Glücks-Elixiere und Mixturen erworben werden können. Die sind natürlich extra zu bezahlen, dafür stimmts aber auch genau.
* Von 100 Soldaten unserer Schutztruppe müssen im Durchschnitt 4,2 wegen Herzaffektionen entlassen werden. Bei 100 als invaud entlassenen Soldaten der Schutzlruppe sind die Ursache der Invalidität ebenfalls Herzaffektionen. Man nahm seither an, daß Ueberanstrengung und Malaria die Herzkrankheiten herbeiführen, Oberstabsarzt Dr. Schellhorn führte aber kürzlich auf dem deutschen Kolonialkongreß aus, daß in der großen Mehrzahl der Fälle der Alkoholismus zu Grunde liege. Die Hauptursache der überhandnehmenden Herzaffektionen unter den Mannschaften ist überall bei der deutschen Kriegsmacht dieselbe. Erfahrungsgemäß handelt es sich in der Regel um Leute, die schon vor ihrer Einstellung Trinker waren, deren Herzen aber erst nach derselben sich als krank und den Strapazen des Dienstes nicht gewachsen erwies.
* Killingen, 29. Jan. Durch die Unvorsichtigkeit eines Bergmannes ereignete sich auf der Bahnstrecke Dillingen- Primsweiler ein schweres Unglück. Der Genannte wollte
das Wasser zog weite trichterförmige Kreise, und der Kahn trieb kieloben, dicht neben der Unglücksstätte. Helmuth war totenblaß, ohne langes Besinnen warf er seinen Rock ab und halb watend, halb schwimmend hastete er der Stelle zu, wo eben ein lichter Rock sich ein wenig aufblähte.
Fünf Minuten später bettete er Lili so sorgsam wie eine Mutter ihr schlafendes Kind auf den Weichen Rasen, strich ihr die nassen Haare aus der Stirn und versuchte, soweit dies thunlich war, ihre nassen Kleider etwas auszuwringen : daß er selbst über und über naß war, achtete er nicht im mindesten. Lili, die wunderbarerweise ganz bei Besinnung war, sah mit großen glänzenden Augen seinen Bemühungen zu.
„O, Du bist gut," sagte sie weich und sinnend, dann, nach einem tiefen Seufzer setzte sie fast unhörbar hinzu, „und ich hätte so harte Vorwürfe verdient."
Statt einer Antwort bückte sich Helmuth und drückte einen Kuß auf die kleine kalte Hand, die, weiß wie ein Lilienblatt, im Grase lag. Ein leiser warmer Hauch lief über das blasse Gesicht, sie schloß die Augen, als blende sie der Sonnenstrahl, der durch das Blätterwerk der seitlich stehenden Bäume hindurchspielte und sagte träumerisch : „Ich denke, Du kannst mich nicht leiden, Du liebst nur Erna, Du —"
Sie konnte nicht weiter, denn Helmuth hatte ihr die blassen zitternden Lippen mit einem heißen Kusse geschlossen. Und da geschah etwas Unerwartetes, etwas geradezu Unerhörtes : Lili schlang beide Arme um Helmuths Hals, sie erwiderte seinen Kuß und dann brach sie, immer noch seinen dunkellockigen Kopf festhaltend, in ein heftiges Weinen aus. Es kann nicht behauptet werden, daß die Stellung für Helmuth bequem gewesen wäre, aber er hielt mit bemerkenswerter Geduld eine ganze Weile darin aus, wahrscheinlich, um das scheue Vögelchen nicht zu früh wieder zu ver-
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ff Tanger, 2. Febr. Die erste Nachricht über das Zu- ist überrascht worden. Die gesamten Vorräte und die arbeitet werden soll, indem die Angestellten in 3 Schichten
^ der R-^ernnaStrnvd-n. wel^be
den Getöteten öcskndet. Das Lager des Prätendenten, dessen Febr. Morgen wird hier eine Werften Tag und Nacht arbeiten zu lassen, falls hinreichend