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mit dem Frühpersonenzug nach seiner Arbeitsstätte fahren und legte sein Gepäck, darunter auch eine Flasche Benzin, unter die Sitzbank. Plötzlich explodierte die der Heizung zu nahe gekommene Flasche und fast gleichzeitig standen die Kleider mehrerer Arbeiter in Flammen. Zwei Arbeiter er­hielten lebensgefährliche Brandwunden. In der entstandenen Panik stürzten sich mehrere Arbeiter durch das Fenster des noch in Bewegung befindlichen Zuges und erlitten Armbrüche und Hautabschürfungen.

ss Zur Umwandlung der Firma Krupp verlautet, wie die Voss. Ztg. berichtet, daß das.Aktienkapital in Höhe von 100 Mill. Mk. in Aussicht genommen sei. Es kann sich bei dieser Angabe nur um Schätzungen handeln. Angesichts der ungeheuren Ausdehnung der Werke ist aber anzunehmen, daß diese Schätzung zu niedrig gegriffen ist.

Ausländisches.

* Mte«, 31. Jan. Den Bemühungen Girons und der Kronprinzessin von Sachsen, zur evang. Kirche überzutreten, stellen sich große Schwierigkeiten entgegen. Es verlautet, Giro« wolle nun der orthodoxen Kirche beitreten. Die Kron­prinzessin und Giron dürften infolge der unfreundlichen Haltung der Bevölkerung Mentone bald verlassen. Giron, der darüber bei der Präfektur Beschwerde erhob, wurde nahe gelegt, einen anderen Aufenthaltsort zu suchen.

* Nach einer heute aus Mentoue vorliegenden Meldung haben sich die vor einigen Tagen gemeldeten Vorgänge, wo­nach Passanten Giron und die Kronprinzessin von Sachsen anrempelten, wiederholt, so daß sich befürchten läßt, daß es zu einem öffentlichen Skandal kommen werbe. Das Paar hat denn auch in den letzten Tagen den Gasthof nicht ver­lassen und trägt sich mit der Absicht, sich von hier wegzube­geben. Giron äußerte, er werde einstweilen einen andern Ort aufsuchen und sofort nach vollzogener Ehescheidung mit der Kronprinzessin nach Amerika übersiedeln.

* Hlom, 30. Jan. Deputiertenkammer. Der Minister für Post und Telegraphie, Galimberti, kündigte an, daß er demnächst einen Gesetzentwurf einbringen werde, welcher be­zwecke, eine Station für Funkentelegraphie zu errichten, wo­durch Rom mit Amerika auf 10,000 Kilometer Entfernung verbunden werde.

* Ileapel, 30. Jan. Der Vesuv zeigt wieder eine er­höhte Thätigkeit. Da um den Vulkan herum die Er­schütterungen zunehmen, gestattete die Polizei den Touristen, nur bis zur Grenze der Weinberge vorzudringen.

* Amsterdam, 31. Jan. Auf Weisung des hiesigen Organisationsvorstandes brach heute nachmittag kurz nach 3 Ühr auch in Rotterdam der Streik aus. Der Zug nach dem Haag, der in Rotterdam stand, konnte nicht abgehen. Hunderte von Reisenden mußten umkehren. Auch in Har- lem streiken die Arbeiter und steht der Verkehr still. Es herrscht allenthalben die größte Verwirrung im Personen­verkehr. Die Züge gehen nur dann, wenn es möglich ist, und zu gänzlich unbestimmten Zeiten. Die Post trifft nur mit großer Verspätung hier ein. Für Packete übernimmt die Direktion kein Rsiko mehr. Die Eisenbahnarbeiter in Utrecht und Hilversum haben den hiesigen Organisations­vorstand gebeten, daß man ihnen den Streik erlaube. Doch erhielten sie Weisung noch zu warten und sich bereit zu halten. Ueberall an den kleinen Stationen von Amsterdam, Harlem und Rotterdam bleiben Reistnde liegen, da keine Wagen mehr zu bekommen sind. Telegraph und Telephon find infolgedessen überlastet.

ss Amsterdam, 1. Febr. Seit heute morgen 9 Uhr gehen die Züge im Inlands- und Auslandsverkehr wieder regelmäßig, wenn auch mit geringer Verspätung, ab. Die ankommenden Züge erleiden beträchtliche Verspätungen. Man hofft indes bestimmt, daß morgen der Verkehr wieder normal sein wird.

* Amsterdam, 1. Febr. Die Direktion der holländischen

Eisenbahn hat allen Wünschen der Eisenbahner-Organisation entsprochen. Der Vorstand beschloß sofort, den Streik voll­kommen aufzuheben.

* London, 30. Januar. In einer Rede, welche Lord Cranborne in Sheffield hielt, sagte er bezüglich der Vene­zuelafrage: Die Politik der Regierung wird durch den Ent­schluß diktiert, die Interessen englischer Unterthanen zu ver­teidigen. Das Vorgehen Englands war keine Verletzung der Monroelehre. In der Angelegenheit besteht kein Bünd­nis mit Deutschland; es handelt sich nur um ein gemein­sames Vorgehen, wie wir es zusammen mit Italien im Somalilande, mit drei europäischen Mächten in Kreta und mit allen Mächten in China einschlugen. Wenn wir mit Deutschland Zusammenwirken, konnten wir Deutschland nicht im Stiche lassen. Wir haben keinen Verbündeten in Europa, sind aber bereit, mit den Mächten nicht nur in Südamerika, sondern auch in Asien, Afrika und Europa zusammenzu­wirken. Der Fall mit Japan ist ein ganz anderer. Mit Japan haben wir ein Bündnis, das wichtige Folgen haben kann. Wenn wir auf die absprechende deutsche Kritik unserer bewaffneten Streitkräfte zu sprechen kommen wollen, eine Kritik, die aus Unkenntnis und Vorurteil hervorge- gangen ist, die wir sehr übel ausgenommen haben, sollten wir uns vorsehcn, nicht in den gleichen Fehler gegenüber Deutschland zu verfallen. (Beifall.) Cranborne schloß, er sei ziemlich betroffen gewesen über die Rücksichtslosigkeit, mit der gewisse unverantwortliche Personen in England die Handlungen Deutschlands kritisieren, ohne irgendwie die Sachlage zu kennen.

* Zkelersöurg, zo. Jan. Dem Laboratorium von Jekaterinoslaw sind vom südlichen Ural 20 Pud Golderz (zu 16.38 Kilogr.) übermittelt worden, unter denen tausend Stücke reinen Goldes sich befinden. Der größte Klumpen wiegt 22 Pfund. Der Wert beträgt 200,000 Rubel.

ff Washington, 31. Jan. Staatssekretär Hay hat heute drn Gesandten, Freiherrn Speck von Sternburg, dem Präsidenten Roosevelt vorgestellt. Die Unterredung mit dem Präsidenten war eine formelle. Freiherr Speck v. Stern­barg wollte sein Beglaubigungsschreiben als Spezialgesandter überreichen, bevor er die Geschäfte der Botschaft übernimmt. Es wurden nur mündliche Erklärungen ausgetauscht. Speck v. Sternburg beschränkte sich darauf, die freundschaftlichen Gefühle des deutschen Kaisers zum Ausdruck zu bringen und seine Befriedigung darüber auszusprechen, in seiner fetzigen Eigenschaft nach Amerika zurückkehren zu dürfen. Präsident Roosevelt beglückwünschte den Gesandten und sprach die Hoffnung aus, daß seine Mission den Erfolg haben möge, die Lösung der schwebenden Fragen herbeizu- führen. Eine andere Angelegenheit wurde nicht besprochen. Der Gesandte blieb nur wenige Minuten beim Präsidenten und wird heute nachmittag dem Gesandten Bowen einen Besuch abstatten.

* ßorf«, 31. Januar. In der Nähe des Kanals von Corfu stieß der britische KreuzerPioneer" mit einem Tor­pedobootszerstörer zusammen, wobei mehrere Mann getötet wurden. Zwei Leichen sind gefunden, etwa dreizehn Per­sonen Werden noch vermißt.

* Ganger, 30. Jan. Nachdem die Avantgarde des Sultans unter Omar Just am 24. Januar südlich von Fez geschlagen worden war, ordnete Abdel Aziz das gemeinsame Ausrücken seiner fünf bei Fez liegenden Heere an, das am 25. Januar erfolgte.

ff Ganger, 31. Jan. Der Prätendent hat seinen Vor­marsch auf Fez unterbrochen und sich ungefähr 8 Meilen auf seine alte Stellung zurückgezogen, um sich den Rücken zu decken. Zwischen den Truppen des Sultans und den Aufständischen fand ein Zusammenstoß nicht statt.

ff Ganger, 1. Febr. (Reutermeldung.) Ein besonderer Bote aus Fez meldet, daß die Truppen des Sultans unter dem Befehl des Kriegsministers am 29. Januar bei Tages­

anbruch die Stellung des PräterMnten angegriffen, seine Anhänger geschlagen nnd den Prätendenten ge­fangen genommen hätten. Andererseits meldet die Agence Havas: Die Aufständischen sollen die Truppen des Sultans in die Flucht geschlagen haben. Letztere ziehen sich nach Fez zurück, verfolgt von den Truppen des Prä­tendenten. Man meldet, daß auch der Kabylenstamm der Benifuren sich erhoben nnd Mullei Mohammed zum Sultan ausgerufen habe.

Handel und Berkehr

* Stuttgart, 39 Jan. (Schlachtoiehmarkt.) Preise für V- Schlachtgewicht: Ochsen, vollfleifchige, ausgemästete, höchsten SchlaLt- werts bis zu 6 Jahren 6971 Pfg., Darren, (Bullen): vollflcischige höchsten Schlachtwerts 56-58 Pfg., mäßig genährte jüngere, gut genährte ältere 5456 Pfg.; Kalbeln (Färsen, Kühe): vollfleischige, ausgemästete Kalbelu, höchsten Schlachtwerts 6363 Pfg.; ältere aus- gemastete Kühe und wenig gut entwickelte Kalbeln und jüngere Kühe 60 - 61 Pfg., mäßig genährte Kalbeln und Kühe 5658 Pfg., gering genährte Kalbeln und Kühe 3545 Pfg. Kälber: feinste Mast­kälber (Vollmilchmast) und beste Saugkälber 8085 Pfg., mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 7586 Pfg., geringe Saugkälber 70 bis 74 Pfg. Schweine: vollfleischige, der feineren Rassen und Kreuzungen bis zu 1' 4 Jahr «263 Pfg., fleischige 6063 Pfg., gering entwickelte sowie Sauen und Eber 5556 Pfg. Verlauf des Marktes: Verkauf langsam.

* Hkon Leu Gauber, 38. Jan. Von den Viehmärkten. Allem Anscheine nach werden die Viehpreise bald stark steigen. Norddeutsche, welche die letzten Wochen in unserer Gegend von Wertheim bis Rothen­burg, sowohl auf den Märkten wie in den Ställen und von Händlern große Aufkäufe machten, haben diese Woche wiederum überall hin brieflich Aufträge zum Ankauf von Stieren und Rindern von 710 Ztr.

, lebend Gewicht gegeben. An solchen Tieren beginnt es zu mangeln

> und auch Arbeitsochsen werden stark gesucht- Die Fleischpreise sind aller Orten um 58 Pf. gegen den November gestiegen und es ist gar 'eine Aussicht auf Fallen derselben.

Zweierlei Ideale.

Aus einer alten badischen Bezirkszeitung entnimmt eine Einsendung an uns nachstehende poetische Gedanken: Wenn ich ein junges Mädchen wär, mein erstes wäre das,

Ich. nähme Strickbaumwolle her, und strickt' ohn' Unterlaß Ich ließe das Pianospiel, das ist nur Ohrentrug Geklimmpert wird ja viel zu viel, gestrickt doch nie genug.

Wenn ich ein junges Mädchen wär, mein zweites wäre das,

Ich kontrollierte etwas mehr die Wäscherin am Faß Ich stellte, wenn die Waschzeit ist, Romanlektüre ein,

Mit spannenden Romanen liest, man nicht die Wäsche rein-

Wenn ich ein junges Mädchen wär, mein liebstes wäre das,

Ich ging zur Köchin in die Lehr und kochte selber was Der Hausfrau ziemt es sicherlich, wenn sie gut kochen kann Und könnt ich dies, bekäme ich auch selber einen Mann- Auf vorstehendes Gedicht ist dann der Redaktio» jener Zeitung folgende hübsche Antwort in dichterischer Form zugegangen und veröffentlicht worden:

Wohl giebts im deutschen Vaterland Manch Mädchen froh und frisch,

Das schaffen kann mit ems'ger Hand Für Küche, Haus und Tisch.

Das ellenlange Strümpfe strickt Und nähen kann gar fein;

Und wer ihr naht, nennt sie entzückt Des Hauses Sonnenschein."

O wär ich da ein ganzer Mann,

Mein erstes wäre das:

Um Herz und Hand hielt schnell ich an;

Doch was geschieht, wohl was?

Man zuckt die Achseln still und schweigt,

Ob auch das Herz schlägt warm.

Gern hätt ich mich ihr zugeneigt,

Wär sie nur nicht so arm!

Drum, Ihr Herren, merkt auch das,

Der Vorwurf trifft nur halb,

Ihr tanzt zu viel Ihr tanzt zu gern Den Tanz ums gold'ne Kalb;

Nicht stricken, waschen, kochen ist's,

Was Euch so wohl gefällt.

Es ist, damit Ihr nur es wißt Allein das liebe Geld.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

scheuchen, und als er sich wenigstens zu sitzender Stellung emporrichtete, wußte er das so geschickt einzurichten, daß nun auch Lili neben ihm im Grase saß und den Kopf an seine Schulter gepreßt hielt.

Die Situation wäre so reizend wie möglich gewesen, hätten sie beide nur trockene Sachen angehabt, und Helmuth wäre der letzte gewesen, der daran gedacht hätte, ihr Ende herbeizuführen; so wie die Verhältnisse lagen, blieb ihm nichts anderes übrig, als Lilis Kopf langsam emporzu­richten, aufzustehen und dann den Versuch zu machen, auch die junge Dame wieder auf die Füße zu bringen. Lili machte ihm das nicht leicht, sie fühlte sich so tief gedemütigt, daß ihr alle Willenskraft abhanden gekommen zu sein schien. Aber schließlich stand sie doch aufrecht und Helmuth be­trachtete sie mit eigenem Ausdruck, dann sagte er gütig, aber doch in einem Tone, der keinen Widerspruch aufkommeu ließ:Sieh mich einmal an, Lili!"

Die dunkle Wimper hob sich, senkte sich aber sofort wieder.

Helmuth lächelte.Ja so, ich habe vergessen, daß ich augenblicklich durchaus nicht salonfähig aussehe, und doch kann ich Dir keine Zeit lassen, Dich wowöglich wieder in die mir nicht gerade wohlwollende Cousine zurückzuver­wandeln. Also Lili, Hand aufs Herz, Aug' in Auge, liebst Du mich?"

Wieder hob sich die Wimper, und diesmal verstand es Helmuth, den Blick festzuhalten:

Ja," sagte sie, und es klang fest, obgleich es sie da­bei vom Kopf bis in die Fußspitzen durchschauerte.

Und Du bist Dir bewußt, daß so, wie wir uns vor­her küßten, sich Cousin und Cousine nicht küssen, daß es der Brautkuß war, den Du mir gegeben?"

Ja," sagte Lili noch einmal, während eine Blut­welle ihr in das Gesicht schlug und ihre Lippen sich leicht öffneten.

Er konnte nicht anders, er mußte sie noch einmal an sein Herz nehmen und ihre Lippen mit den seinigen schließen.

Und ich glaubte, Du liebtest Erna," sagte Lili, immer noch zu Helmuth emporsehend, während er sie sorgsam in seinen vor dem kalten Bade abgelegten Rock hüllte.

Närrchen, liebes, süßes Närrchen Du." Helmuth knöpfte den R ck, so gut es gehen wollte, unter Lilis Kinn zu ; sich ge >e.i den halben Vorwurf zu verteidigen, der in Litis Worten gelegen, hielt er für ganz überflüssig.Und jetzt Deinen Arm, Schatz, und dann im Sturmschritt dem Hause zu, es wäre nicht hübsch, wenn wir unsern jungen Brautstand mit einem tüchtigen Schnupfenfieber begännen."

Nein, ganz gewiß nicht," gab Lili lachend zu, sie fühlte sich leicht und fröhlich wie ein Vogel, und das einzige Unbehagen in dieser seligen Stunde, die nassen Kleider, nahm sie als gerechte Strafe für ihren Vorwitz ohne Murren hin.

Nach einer geraumen Weile erst kam das Ueberlegen, und sie begann etwas kleinlaut:

Weißt Du, daß ich eigentlich Furcht vor Gerhard habe?"

Unnütz, Liebchen, Du stehst jetzt unter meinem Schutz, vergiß das nicht," Helmuth sagte das sehr erhaben, als könnte er im Notfall mit seinem starken Arme eine ganze Welt beschützen, und Lili versuchte überzeugt auszusehen, ward damit aber zu ihrer eigenen Ueberraschung nicht so ganz fertig und sagte deshalb, immer noch etwas nieder­geschlagen :

Ich hatte zwar von Gerhard die Erlaubnis zum Kahnfahren erhalten, das heißt, eigentlich hatte ich sie ihm ehrlich abgewonnen" ihr altes Selbstgefühl hob sich schon wiederich hatte ihm aber leider das thörichte Versprechen gegeben, die ersten Versuche nur unter seiner Aufsicht anzuftellen* Sie stockte.

Helmuth zog die Augenbrauen zusammen. Und heute bei der ersten sich darbietenden Gelegenheit, hast Du dieses Versprechen natürlich sofort gebrochen, 0 Lili, Du machst mir Kummer. Wenn nun auf alle Deine Versprechungen so wenig zu bauen ist?"

Lili machte ein erschrockenes Gesicht.Aber, Helmuth, wie kannst Du glauben? Du sollst sehen, wie treu und fest ich zu Dir stehen werde," sie hatte fast Thräneu in der Stimme, und Helmuth drückte ihr beruhigend die Hand.

Ich wäre ja ein ganz unglückseliger Mensch, wenn ich Dir nicht glauben wollte, aber Du siehst an Deinem heut.gen Unfall, daß es auch um die Treue im Kleinen ge­legentlich eine schöne Sache ist."

Ja, natürlich." Lili senkte den Kopf,hätte ich mein Versprechen gehalten, wäre ich nicht ins Wasser gefallen, wir hätten keine nassen Kleider, ich brauchte nicht wie ein ungezogenes Kind, das Strafe verdient hat und sich dessen bewußt ist, vor Schwager Gerhard Furcht zu haben aber," und hier flog ein Zug von reizender Schelmerei über ihr GesichtDu konntest dann auch nicht zur rechten Zeit dazukommen, mich aus dem Wasser aufzufischen, und wir waren dann höchst wahrscheinlich noch immer Cousin und Cousine, bedenke auch das, Helmuth."

Du bist ja eine kleine Jesuitin, -Kind, der die Mittel ganz Nebensache scheinen, wenn nur der erreichte Zweck ein guter ist, aber so wenig Freund der Jesuiten ich sonst bi», ich kann Dir nicht Unrecht geben, der erreichte Zweck ist diesmal ein gar zu guter, geschädigt ist kein anderer Mensch worden als höchstens Du selbst, und Gerhards drohender Zorn wird sich in ein Nichts auflösen, wenn er Dich als glückliche Braut jenes abscheulichen Helmuth wiederfindet, den eine gewisse kleine Dame vor einer Stunde ungefähr noch in den tiefsten Abgrund der Hölle verwünschte."

(Fortsetzung folgt.)