vorlag, wurde sie in die medizinische Klinik zur Beobachtung verbracht. Bei ihrer Ankunft daselbst befand sich eine mit Rinderblut gefüllte Flasche in ihrem Koffer, die man daselbst beließ. Einige Tage darauf klagte die Person — wie früher — über Schmerzen in der linken Brustseite. Man war jetzt auf die kommende „Lungenblutung" vorbereitet. In der Nacht hörte eine andere Kranke die Fabrikarbeiterin eine Flasche öffnen; bald darauf stieß sie ein klägliches Geschrei aus, forderte andere Kranke auf, den Arzt zu rufen, und verfiel danach anscheinend in Ohnmacht. Die Wärterin fand Bluterguß in dem Auswurfgefäß und der herbeigeholte Arzt die halbgeleerte Rinderblutflasche in einer Tasche ihrer Kleider. Die Fabrikarbeiterin konnte hienach den verübten Betrug nicht mehr leugnen und ist jetzt deswegen angezeigt.
ff Eningen, 9. Jan. Die bereits seit längerer Zeit schwebenden Verhandlungen zwecks Ankauf der Eninger Lokalbahn seitens der Gemeinde sind lt. Schwarzw. Kreiszeitung nun endlich zum Abschluß gekommen. Mit dem 1. Februar geht die Bahn in das Eigentum der Gemeinde Eningen über. Die Kaufssumme beträgt einschließlich 10,000 Mk. restlicher Zinsen 200,000 Mk. Die Genehmigung der Kreisregierung ist Vorbehalten, doch darf daran kaum gezweifelt werden. Die Kosten der Erbauung der Bahn beliefen sich auf 417,000 Mark; der Verlust von 217,000 Mk. ist für die Aktionäre ein sehr empfindlicher.
ff Hlottwekk, 9. Jan. Das Komite des Vereins zur „Hebung des Fremdenverkehrs" geht nunmehr allen Ernstes an die Erbauung eines Luftkurhotels, zu dem schon von Privaten eine namhafte Summe zur Verfügung gestellt sein soll. Auch die Platzfrage scheint nach längeren Erörterungen ihrer Lösung entgegenzugehen. Der genannte Verein zählt jetzt etwas über 600 Mitglieder.
* (Zur Statistik des evangel. Kirchendiensts auf ersten Januar 1903.) Im Lauf des Jahrs 1902 sind 12 aktive Geistliche durch Tod abgegangen; darunter 2 Kandidaten. In den Ruhestand versetzt wurden 20, wogegen 17 im Ruhestand lebende Geistliche gestorben sind. Der Senior der aktiven Geistlichkeit steht im 74. Lebensjahr. Neu besetzt wurden 97 Stellen, darunter die Stelle des Oberhofpredigers, 1 Generalsuperintendenz und 4 Dekanatämter. Die erste theologische Dienstprüfung haben 42 Kandidaten erstanden, im Frühling 15, im Herbst 27. Durch Erstehung der zweiten theologischen Dienstprüfung haben 37 Kandidaten die Befähigung zur definitiven Anstellung erlangt. Anstellungsfähige Kandidaten sind zur Zeit 123 vorhanden. Erstmals angestellt auf inländischen Pfarreien wurden 38 Kandidaten, davon 10 im Wege patronatischer Nomination. Das durchschnittliche Alter der ersten Anstellung berechnet sich auf 31,3 Jahre. Die Gesamtzahl der examinierten und im unständigen Kirchendienst verwendbaren Predigtamtskandidaten betrug auf 1. Januar 1902 372. Auf 1. Januar 1903 wurden nach Ausgleichung von Abgang und Zuwachs deren 353 verzeichnet. Evangelische Theologie studieren auf der Landesuniversität zur Zeit 184 Inländer, nämlich 131 Seminaristen und 53 Oppidani. Am 1. Januar 1902 wurden 190 Studierende gezählt, nämlich 125 Seminaristen und 65 Oppidani.
* Die meisten Wirtshäuser hat verhältnismäßig Württemberg. Dieses marschiert an der Spitze in der Zunahme der Gast- und Schankwirtschaften. Nach einem Artikel über die Berufsverschiebung, den das Stuttgarter „Neue Tagblatt" veröffentlicht, wird in dieser Hinsicht festgestellt: In ca. 12 000 Betrieben wurden 25 879 Personen beschäftigt, was eine Steigerung der Betriebszahl um 56,6 Proz. gegen nur 38 Proz. im Reichsdurchschnitt bedeutet. Schon auf 173 Bewohner kommt in Württemberg eine Schankstelle, damit steht es unter allen deutschen Staaten an erster Stelle. Vergleichsweise kommt ein Betrieb erst auf 353 Bewohner in Ostpreußen, auf 221 im ganzen Reich.
ff Dettingen OA. Ehingen, 9. Jan. Die Schweinehändler Gebrüder Seiffert von hier wollten mit dem ersten Zug von Ehingen nach Munderkin gen auf denjMarkt fahren. Da sie sich etwas verspätet hatten, liefen sie sehr schnell, um den Zug noch zu erreichen. Während nun einer der Brüder noch in den eben abfahrenden Zug gelangte, mußte er zusehen, wie der andere auf dem Perron umfiel. Nichts Gutes ahnend fuhr er mit dem nächsten Zug zurück und erfuhr hier zu feinem großen Schrecken, daß sein Bruder eine Leiche war; ein Herzschlag, die Folge des zu schnellen Laufens, hatte ihn getroffen.
* Der evangelische Pfarrer Gmelin in Hroßaktdorf wurde von Bewohnern des Orts beim Dekanat Hall verklagt, weil er am Osterfest in der Predigt erklärte, daß von einem geschichtlichen Beweis für eine leibliche Auferstehung, d. h. daß der tote Leib wieder lebendig geworden sei, nicht die Rede sein könne. Er erhielt dafür einen Verweis, der aber von ihm nicht acceptiert wurde. Hierauf schritt die Oberkirchenbehörde ein und betonte in dem Bescheid an G., daß der evangelische Lehrbegriff „den Glauben an die Auferstehung Christi als eine wirklich leibliche" in sich schließe, wonach er sich bei seinen geistlichen Vorträgen zu halten habe. Pfarrer Gmelin aber antwortet, die erste Pflicht sei die Ehrlichkeit, auch für den Pfarrer auf der Kanzel, die volle Wahrhaftigkeit, ohne die cs keine Freudigkeit und auch keine sittliche Wirkung der Rede gebe. Er verweigerte die Abgabe einer ihm zugemuteten Erklärung und gab der Behörde anheim, das übliche Verfahren gegen ihn zu eröffnen.
(Frkf- Ztg.)
* (Verschiedenes.) Vor etwa 4 Monaten wurde der 54 Jahre alte Bauer Hofmann von Eulenhaus, Gemeinde Ottendorf, in seiner Scheune tot und blutüberströmt aufgefunden. Allgemein wurde damals ein Unglücksfall angenommen. Unter dem Verdacht, letzteren herbeigeführt zu haben, wurde nun der 24 Jahre alte ledige Stiefsohn des Verunglückten verhaftet und in das Gaildorfer Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Gerichtliche Untersuchung ist im Gang. — Oberförster Gönner von Buchau, der im Wald auf der Markung Kan zach tot aufgefunden wurde, ist einem Schlaganfall erlegen. Ein Verbrechen ist völlig ausgeschlossen. — In Einthürnenberg O.-A. Waldsee wollte der 40 Jahre alte Lehrer Alois Fischer im Schulzimmer eine Landkarte aufhängen, fiel aber rücklings so unglücklich auf die Ecke einer Schulbank, daß er eine Verletzung der Nieren erlitt, an deren Folgen er starb. Er hinterläßt eine Witwe mir 12 unversorgten Kindern.
Bor zehn Jahren rettete der 13jährige Sohn eines Zugführers in Arankfnrt a. M. mit eigener Lebensgefahr einen jungen Menschen vom Tode des Ertrinkens. Der junge Geheimrat Krupp, der davon erfuhr, sandte dem Schüler als Anerkennung eine goldene Uhr mit Kette. Später trat der junge Mann als Schlosser in die Kruppschen Werke ein. Jetzt ist ihm die Mitteilung geworden, daß Krupp ihm eine größe Summe letztwillig vermacht habe.
* Bei der letzten Verstümmelung von Baudenkmälern in Werti» wurden das Denkmal des Großen Kurfürsten, die Prometheus-Gruppe am Gebäude des königlichen Mar- stalls und die Kaiser Wilhelm-Brücke arg beschädigt. Hierzu wird berichtet, daß der unter dem dringenden Verdachte der Thäterschaft verhaftete jugendliche Arbeiter Hugo Pilz bisher ein Geständnis nicht abgelegt hat. Außer Pilz sind am Dienstag noch sechs junge Burschen, die in der Nacht zum Sonntag in seiner Gesellschaft gesehen wurden, im Polizeipräsidium zum Verhör vorgeführt morden, doch sind die gegen sie vorliegenden Verdachtsgründe nicht so stark, daß sich die Inhaftnahme aufrecht erhalten laß. Trotz der ausgesetzten Belohnung von 1000 Mk. bekam die Kriminalpolizei nur wenige sachdienliche Mitteilungen.
0 Prof. Dr. Koch-Berlin hat am Mittwoch seine Reise nach Südafrika angetreten, um eine im Herzen Rhodesias verheerend auftretende Viehkrankheit zu studieren. Koch, den zwei Assistenten begleiten, soll angeblich täglich 1000 Mk. von der britischen „Chartered-Company" erhalten.
sj Für die Unteroffiziere und Mannschaften der preußischen Armee wurde eine ständige zahnärztliche Behandlung eingeführt. Wenn man bedenkt, von welcher außerordentlichen Wichtigkeit eine sachgemäße Zahnpflege für das Gesamt- Wohlbefinden des Menschen ist, wird man das Vorgehen der preußischen Heeresverwaltung zu würdigen wissen und ihm weitere Verbreitung wünschen.
* In OLerschlesien unterstützten die Polen seither bei den Reichstagswahlen die Zentrumskandidaten. Jetzt haben die Polen beschlossen, dies künftig nicht mehr zu thun und eigene Kandidaten aufzustellen. Es ist das ein deutlicher Beweis dafür, daß die Kampflust und Macht der Polen fortschreitet und die versöhnliche Regierungs-Politik des letzten Jahrzehnts schlechte Früchte getragen hat.
* Der Gewinn der Reichsbank für das abgelaufene Jahr ist um 8 bis 9 Millionen Mark hinter dem in 1901 zurückgeblieben, so daß die Dividende einen nennenswerten Ausfall erleiden dürfte.
sj Aufsehen wird eine Mitteilung der Stettiner Abendpost machen. Danach fand eine Versammlung von 1600 Arbeitern der Schiffsbauanstalt „Vulkan" statt und wurde folgender Beschluß gefaßt r Die Versammelten erklären, daß sie mit der Unterschriftensammlung zu dem Ergebenheitstelegramm in Sachen Krupp an den Kaiser und dem Inhalt dieses Telegramms nicht einverstanden sind, sie erkläre» vielmehr dieses Telegramm für eine Mache, zu dem Zweck, den Kaiser über die wahre und ehrliche Gesinnung der Arbeiterschaft des Vulkan zu täuschen. Sie betonen, daß sie durch direkten und indirekten Zwang vielfach zur Unterschrift unter das Ergebenheitstelegramm seitens vieler Unterangestellten veranlaßt wurden. Sie halten es jedoch mit ihrer Mannes- und Standesehre für unvereinbar, daß der Kaiser über ihre wahre Gesinnung getäuscht wurde und erklären, daß nur die Aussicht auf wirtschaftliche Schädigung seitens der meisterlichen Willkür sie veranlaßt hat, ihre Unterschriften zu geben. Der Beschluß der Versammlung ist dem Kaiser telegraphisch zur Kenntnis zu bringen.
sj Folgendes Sittenbild teilt die Königsb. Hartg. Ztg. mit: Im Kirchspiel Laukischken (Ostpreußen) engagierte vor längerer Zeit ein Gewerbetreibender eine Wirtin mit 5000 Mk. Vermögen für seinen Haushalt, und da sie zudem von angenehmem Aeußern war, knüpfte er ein Liebesverhältnis mit ihr an. Seine eigene Frau erhielt den Laufpaß, vermietete sich bei einem Gastwirt unweit Heydekrug und schickte ihre Ersparnisse dem Gatten ein. Als die Wirtin jüngst ein Kind gebar, kam die Ehefrau sogar zu Besuch. Nun änderte sich das Bild: Die Wirtin hat ihr Vermögen geopfert, mehr ist von ihr nicht zu haben, und so wurde sie nach M. abgeschoben. Die rechtmäßige Frau aber hat den Platz wieder eingenommen, von dem sie 1^/2 Jahre verdrängt gewesen.
* Ein Hauptspitzbube ist der Sohn des früheren belgischen Konsuls Fr. in Wremen, der dieser Tage verhaftet wurde. Dieser 38jährige Mensch hat ein äußerst luxuriöses Leben geführt. Schließlich geriet er, nachdem sein Vermögen immer mehr zusammengeschmolzen war, auf den Weg des Verbrechens. Er inserierte in Zeitungen, daß ein junger Mann der besseren Gesellschaft in Not geraten sei und von einer Dame ein Darlehen suche. Viele Damen setzten sich mit Fr. in Verbindung. Mit fast allen knüpfte der Geldbedürftige intime Beziehungen an. Später erpreßte er von den Dame», um sein Stillschweigen zu erkaufen, Geld. Die Gattin eines Fabrikanten in Altona, die nicht in der Lage war, die geforderten Beträge herbeizuschaffen, wurde von Fr. ihrem Gatten verraten. Der Erpresser verlangte 1000 Mark,
Les-frircht. M
Was du gründlich verstehst, das mache,
Was du gründlich erfährst, das sprich!
Bist du Meister im eigenen Fache,
Schmäht kein Schweigen im fremden dich.
Das Reden von Allem magst du gönnen Denen, die selbst nichts machen können.
Emanuel Geibel.
Hertzards Irau.
Erzählung von Martin Bauer.
(Fortsetzung.)
„Mama — mein Gerhard," sagte Erna, das klang so einfach und Raven bückte sich über eine feine Hand, die ihm gereicht wurde, sie respektvoll an seine Lippen führend, während er still bei sich überlegte, daß diesem blassen Gesicht gegenüber, das ihn mit Ernas klaren Augen prüfend aber doch gütig anschaute, alle Erzählungen von bösen Schwiegermüttern in das Reich der Fabel zu verweisen wären.
„Papa ist im Dienst, er kann vor einer halben Stunde nicht hier sein," sagte die Dame eben auf eine Frage Ernas hin, und es war auch die Weiche Stimme mit der etwas dunklen Klangfärbung, die ihm gleich am ersten Tage der Bekanntschaft angenehm bei Erna ausgefallen war.
„Meine besten Schwestern, Lili und Dora," sagte Erna, „ich hoffe, Ihr sollt mit der Zeit sehr gute Freunde werden.".
Das war das rosige Schelmengesicht, das vorher hinter der Thür hervorgelugt hatte, um rasch wieder zu verschwinden. Raven sah jetzt erst, daß dieses Gesicht einem jungen Mädchen von ungefähr achtzehn Jahren angehörte, daß es Ernas Gesicht nicht unähnlich war, daß aber ein paar lachende braune Augen ihm einen ganz anderen Ausdruck verliehen,
abgesehen von den viel kräftigeren Farben, die das hübsche Gesicht als das Urbild blühender Frische erscheinen ließen.
Es konnte leicht geschehen, daß Erna, die zudem fast um einen halben Kopf kleiner war als die jüngere Schwester, neben Lili total übersehen wurde.
Die kleine Dora, die den Schwager etwas verschüchtert betrachtete, war ein mageres, hoch aufgeschossenes Ding von zwölf Jahren, die allem Anscheine nach sehr froh war, ihre Hand, die Gerhard erfaßt hatte, wieder frei zu bekommen, um endgültig im Hintergründe zu verschwinden.
Gerhard atmete frei auf, als er das kleine Stübchen betrat, das ihm als Logiezimmer angewiesen worden, und in das Kurt, der älteste Knabe, ihn mit großer Wichtigkeit eingeführt hatte, um sich wieder zurückzuziehen.
Er hatte keinen Blick für die etwas bunt zusammengewürfelte Einrichtung, er empfand nur ein Gefühl der Befriedigung darüber, endlich wieder einmal allein zu sein. Mit einem Seufzer sank er in einen alten Lehnstuhl, insofern als die steife Form dieses Möbels ein Sinken zuließ, und allerlei Gedanken kamen und gingen.
Er war heut als ein neues Mitglied in einen großen Familienkreis eingetreten, und wenn er auch von jedem Einzelnen einen guten Eindruck empfangen hatte, so war er doch jetzt eben auf dem besten Wege, sich vorzureden, es sei eine Thorheit von einem Manne, in solche große Familie hineinzuheiraten. Er bekam hier nicht die Frau allein, er bekam außerdem einen Schwiegervater, eine Schwiegermutter, drei Schwäger und zwei Schwägerinnen.
Das war eine ganz stattliche Mitgabe, ein Reichtum, der sein Bedenkliches haben mochte. Raven zog die Stirn in Falten, streifte die Handschuhe von den Fingern und warf sie vor sich hin auf die Tischplatte. Nur daß, wenn seine Verlobung mit Erna Ettersdorf wirklich eine Thorheit gewesen, es doch zu spät war, darüber nachzudenken, weil ein
Znrücktreten aus so mancherlei Gründen als ein Ding der Unmöglichkeit erschien.
„Vorwärts mit frischem Mut," summte er ermunternd vor sich hin, solch feiges Zurückschrecken war doch sonst nicht seine Art, dann sprang er rasch auf, öffnete seinen Handkoffer und begann etliche Ausbesserungen an seiner Toilette vorzunehmen.
Er war eben damit fertig geworden, als ein kurzes Pochen an der Thür ihn aufmerksam werden ließ.
„Herein," sagte er mechanisch, das Auge erwartungsvoll der Thür zugekehrt.
Welch hübscher Offizier, nicht jung mehr, aber Gang und Haltung elastisch, das Auge in ungetrübtem Feuer strahlend. Das war Ernas Vater I
Diese Gewißheit bemächtigte sich Raven, und es war wunderbar, daß die gefürchtete erste Begegnung nach dem ersten festen Blick in das Antlitz, das ebensoviel Energie wie Wohlwollen ausdrückte, alle ihre Schrecken verloren zu haben schien. Der junge Mann ging dem Eintretenden entgegen und schlug fest in die ihm dargebotene Hand ein; eine Sekunde standen die beiden Männer Aug' in Auge, dann sagte Oberst Ettersdorf fest: „Ich freue mich, Ihnen gegenüberzustehen, Herr Raven, und wenn auf den ersten Eindruck irgend welcher Wert zu legen ist, so freue ich mich auch, Sie so zu finden, wie Sie sind."
Das klang einer Schmeichelei beinahe ähnlich, und doch schien der Oberst keine beabsichtigt zu haben, ebensowenig wie Raven in den Worten eine suchte.
„Ich hoffe," entgegnete er warm, „daß es mir gelingen wird, diesen ersten Eindruck bei näherer Bekanntschaft zu rechtfertigen."
Eine kleine Pause trat ein, dann sagte Oberst Ettersdorf: „Sie haben sich um die Hand meiner Tochter Erna beworben, und sie gab Ihnen bereits Ihr Jawort, ohne die Eltern vorher um Erlaubnis zu fragen."