weithin überschwemmt, sodaß auch in der Stadt der Verkehr gehemmt ist.

* Einen Fall verhängnisvoller Fahrlässigkeit berichtet das Mannheimer Tagblatt aus Mergentheim. Eineheim- kehrende Jägergesellschaft überfuhr einen armen Hausierer, der dem Schnaps zugesprochen hatte. Der Kutscher wollte absteigen, aber die Fahrgäste verlangten von ihm, daß er zufahren solle, denn das Pferd habe den Hausierer nur gestreift. Der Unglückliche war nicht mehr imstande, aufzu­stehen und wurde durch die Sanitätskolonne ins Rathaus, und zwar in die Arrestzelle gebracht. Der nebenan im Gasthause zum Hirschen befindliche Oberamtsarzt beauftragte den Polizisten Wittig, den Heilgehilfen Feger zu holen. Dieser konstatierte zwar eine Stirn-Verletzung, aber sonst fehle dem Manne nichts, er sei nur hochgraoig betrunken. Niemand pflegte den Kranken, nur der oben erwähnte Polizist und Nachtwächter Kiesel sahen einmal nachts um ein Uhr nach ihm. Am folgenden Morgen, als die Arrestzelle geöffnet wurde, war der Mann tot und kalt. Die Sektion ergab, daß dem Müller, so heißt der verunglückte Hausierer, Nieren und Leber verletzt und sieben Rippen gebrochen waren.

* (verschiedenes.) Im Feuersee in Brackenheim wurde die Leiche einer bejahrten, seit längerer Zeit kränk­lichen Frau gefunden. Der Schultheiß und gleichzeitige Ortssteuerbeamte in H erz o gs w eil e r wurde wegen Unregelmäßigkeit in der Kassenführung und Unterschlagung amtlicher Gelder verhaftet und an das K. Amtsgericht Freudenstadt eingeliefert. Beim Fällen einer Eiche fand ein Dienstbote zu Mittelbach eine größere Anzahl Silber­münzen aus dem 14. bis 15. Jahrhundert. Die Stücke sollen einen hohen Wert besitzen. Auf billige Weise wollten sich der Arbeiter Joh. Kaltenmark von Eybach und die Dienftmagd Kresz. Seiber eine Aussteuer verschaffen, um heiraten zu können. Er war Hilfspacker in der Württ. Metallwarenfabrik Geislingen und eignete sich bei seiner Beschäftigung silberne Bestecke und andere Dinge im Werte von 450 bis 500 Mk. an; sie war im Dienst bei Kaufmann Schweizer in Geislingen und stahl hauptsächlich Haus- und Küchengerätschaften im Wert von 30 Mk. zusammen. Wegen Diebstahls und Hehlerei erhielt der Bräutigam 6 Monate Gefängnis und 1 Jahr Ehrverlust, die Braut 2^ Monat Gefängnis. Beiden wurden 15 Tage der Untersuchungshaft angerechnet. Der frühere Schultheiß Völmle von Korn- westheim, gegen den mehrere Strafverfahren wegen Unter­schlagung, Verbrechen im Amt, Verbrechen des Meineids rc. schweben, ist mangels zureichender Beweise außer Verfolgung gesetzt worden. Der seit letzte Woche vermißte Pfarrer Bolz von Gögglingen bei Laupheim wurde als Leiche aus der Donau gezogen.

js Pforzheim, 7. Januar. Gestern Nacht gegen 1 Uhr brach im nahen Eutingen ein größeres Feuer aus, das sehr schnell um sich griff und in kurzer Zeit das Wohnhaus und die Scheuer der Frau Wittel, ferner die Scheunen von Gold­arbeiter Friede. Hofmann und der Landwirte Boralski und Kälber einäscherte.

* Hssenvurg, 5. Januar. Der 40 Jahre alte Friedrich Lott, Kassierer an der Vorschußbank in Achern, der seine Wohnung mit seinem Vater und Geschwistern teilte, bedrohte in einem Anfall von Tobsucht seine Angehörigen mit einem Revolver. Das Dienstmädchen erhielt 2 Schüsse in den Arm und flüchtete sich, die anderen Personen mit Ausnahme des Vaters retteten sich durch ein Fenster. Der 70 Jahre alte Vater wurde mit durchschossener Brust als Leiche aufge- fuuden. Der Mörder wurde verhaftet; er war schon ein­mal mehrere Monate in der Kreis-Irrenanstalt Jllenau wegen Geistesstörung. Der erschossene Vater war früher Bürger­meister in der Stadt Achern. L. war ein unbescholtener Mann, sein leicht erregbares Temperament machte, nachdem er vor einigen Jahren als Teilhaber eines Granitsleinbruch­

unternehmens sein mütterliches Vermögen fast ganz ein­gebüßt hatte, damals seine zeitweise Unterbringung in der Irrenanstalt Jllenau nötig. Das Dienstmädchen ist ebenfalls gefährlich verletzt.

* Im Saal der dritten Strafkammer des Kgl. Land­gerichts München spielte sich dieser Tage folgende Szene ab: Vorsitzender (zu einem als Zeugen aufgerufenen Dienst­mann):Wie alt sind Sie?" Zeuge:66 Jahrl." Vorsitzender:In erster Instanz wurden Sie auch vernommen. Damals gaben Sie 70 Jahre an." Zeuge:Js aa mögli." Vors.:Wann sind Sie denn geboren?" Zeuge: Anno 40." Vors.:Dann sind Sie doch erst 63 Jahre alt!" Zeuge:Js mir aa recht." (Große Heiterkeit.)

Vorsitzender:Ruhe im Publikum oder ich lasse den Saal räumen!" Zum Zeugen:Sind Sie verheiratet?"

Zeuge:Wie moanas?" Vorsitzender:Ob Sie ver­heiratet sind? Lebt ihre Frau noch?"Zeuge:Jo a bis! lebts noch." Stürmische Heiterkeit, der sich auch das Fünfrichterkollegium nicht zu entziehen vermochte, folgte diesen Worten und vom Saalräumen war keine Rede mehr.

* Aürnöerg, 5. Jan. Während der gestrigen Kinder­vorstellung im hiesigen Stadttheater entstand eine große Panik. Als die Feuerwehr vorüberfuhr, um einen kleinen Brand zu löschen, rief jemand auf der Gallerte:Es brennt!" Ein ungeheurer Tumult entstand im ganzen Hause, und auch unter den aus Kindern bestehenden Darstellern. Erst nach geraumer Zeit gelang es, die Ruhe wieder her­zustellen, doch konnte di: Vorstellung nicht beendet werden, weil die Hauptdarsteller die Flucht ergriffen hatten.

* Jubel herrschte an Weihnachten im Hause des Herrn Jakob Mergenthaler in Mrmaserrs. Seine sämtlichen Töchter Friederike, Rosa und Lotte, verlobten sich am gleichen Tage und alle drei Bräutigame heißen Otto. Wer gratuliert?

* Dresden, 5. Jan. Wie dasDresdener Journal" meldet, wurde der deutsche Konsul in Genf durch Vermitt­lung des Auswärtigen Amtes ermächtigt, der Kronprinzessin von Sachsen die Klageschrift im Prozesse mit dem Kron­prinzen an Ort und Stelle in Genf zuzustellen. Inzwischen ist auch der hiesige Prozeßbevollmächtigte der Kronprinzessin Justizrat Dr. Emil Koerner, nach Genf gereist, um mit dem Advokaten Lachenal, der dem Vernehmen nach die Geschäfte der Kronprinzessin führt, zu verhandeln.

* Kaiser Wilhelm war 22 Jahre alt als er heiratete. Sein ältester Sohn, der Kronprinz, wird im Mai 21 Jahre alt. Da der Kaiser ein Freund des frühen Heiratens ist, so bringt man die bevorstehende Reise des Kronprinzen an den Petersburger und an den Kopenhagener Hof mit Heiratsplänen in Verbindung. Richtig ist, daß man am Berliner Hofe sich schon lange bemüht, ein besseres Ver­hältnis mit diesen Höfen anzubahyen, eine Heirat wäre das beste Mittel hierzu.

* Mit großem Reklamegeschrci tritt die Sozialdemokratie in das neue Jahr ein, von dem sie bei den bevorstehenden Reichstagswahlen zu ihren 58 Reichstagssitzen mindestens noch ein Dutzend weitere und zugleich ihr erstes Eindringen in den preußischen Landtag erhofft. DerVorwärts" ver­öffentlicht an der Spitze seiner Neujahrsnummer ein blut­dürstendes Gedicht, von dem allein schon es der bürgerlichen Gesellschaft ganz schlecht werden kann. Sodann wird in der Abonnements-Einladung behauptet:Es giebt keine unabhängige bürgerliche Presse. Es giebt keinen Mut der Wahrheit in der von der Bourgeoisie gedungenen Presse. Die bürgerlichen Blätter sind Vrinstätten geistiger und sitt­licher Verwahrlosung. . . . Längst hat man sich daran ge­wöhnt, nur noch in der sozialdemokratischen Presse ein freies Wort und ein unbestechliches Urteil zu suchen" u. s. w. Zugleich knüpft der Neujahrsgruß des sozialdemokratischen Zentralorgans an denKanonendonner" au, mit dem her­kömmlich in Berlin das neue Jahr eingeleitet werde.Dies- !

mal aber will uns der Donner der Kanonen, der vom Königs­schloß über die Stadt hinrollend das neue Jahr begrüßt, fast wie ein Symbol erscheinen. Das heute beginnende Jahr 1903 wird ein ungewöhnliches kriegerisches Jahr werden, ein Jahr, reich an Kämpfen um die Rechte des Volkes." Mag auch hinter alledem viel Marktschreierei und Schwindel stecken, jedenfalls können die bürgerlichen Par­teien nicht ernst genug daran denken, auch ihrerseits für die Wahlen mit aller Energie vorzusorgen. In der Organisation, im Arbeitseifer und auch in der Opferfreudigkeit für die Parteizwecke kann die Umsturzpartei gerade als Muster dienen.

* Die deutsche Drahtindustrie arbeitet mit so gedrückten Preisen, daß die Werke dazu übergegangen sind, die Arbeits­löhne bis um 33 ' 2 Prozent herabzusetzen. Auf einem großen Werke im Norden des Ruhrbezirkes erklärte der Direktor den wegen der großen Lohnheravsetzungen vorstellig werdenden Arbeitern, die Firma habe an jeder Ladung 100 Mark Schaden und sei daher zu den Lohnermäßigungev gezwungen, wenn sie größeren Arbeiterentlassungen Vor­beugen wolle. Das Inland braucht zu wenig Draht, das Ausland aber nimmt ihn nur zu Spottpreisen ab.

* Offiziös wird ausgeführt: Für die finanziellen Ver­hältnisse der Einzelstaaten zum Reiche sind die im Etat des Reichsschatzamts aufgeführten Ueüerweisungen und die im Hauptetat unter den Einnahmen aufgeführten Matrikalar- umlagen bestimmend, lieber die Höhe der letzteren für 1903 liegen die abschließenden Zahlen noch nicht vor; jedoch kann man nach der ganzen Ausgestaltung, die der Reichs­haushalt für 1903 erfahren hat, mit Sicherheit annehmen, daß die Bemessung dieser Umlagen recht ungünstig für die Einzelstaaten ansfallen wird. Die Ueberweisungen zeigen dieselbe Entwicklung.

* Zu Gunsten der Deutschen in den vormaligen Buren­freistaaten erläßt der Präsident der Deutschen Kolonialae- sellschaft, Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, einen Ausruf an die Abteilungen und Mitglieder der Gesellschaft, worin es heißt:Während des südafrikanischen Kriegs und nach dessen Beendigung hat sich die Hilfsbereitschaft des deutschen Volkes zu Gunsten der verwundeten und not- leidenden Buren in reichem Maße bethätigt. Zu Gunsten der deutschen Bauernkolonien in den früheren Burenfrei- staaten regt sich erst seit kurzem die deutsche Hilfsthätigkeit. Diese deutschen Kolonisten haben im Kriege unter schweren Verlusten an der Seite der Buren gekämpft, ihr Los ist ungleich härter, als das der letzteren. In Johannesburg nahm das Deutschtum bis zum Kriege eine wirtschaftlich bedeutsame und eine gesellschaftlich geachtete Stellung ein. Unsere Landsleute, die sich dort eine Existenz geschaffen hatten, und die Vertreter der großen deutschen Exportfirmen an diesem Platze schufen unter großen persönlichen Opfern zwei Einrichtungen, die sich vortrefflich bewährt haben: den deutschen Hilfsverein und die deutsche Schule. Jetzt find Hilfsverein und Schule in ihrem Bestand gefährdet. Eine Unterstützung aus der Heimat ist nicht nur aus vater­ländischen und allgemein menschlichen Rücksichten geboten, sondenl auch zur Förderung unserer wirtschaftlichen Inte­ressen. Wenn wir die uns wirtschaftlich zukommende Stell­ung auf dem südafrikanischen Markt erringen wollen, so dürfen wir die Volksgenossen nicht preisgeben. An die Abteilungen und Mitglieder der deutschen Kolonialgesellschaft richte ich daher die Bitte, für die deutschen Bauernkolonien in Südafrika sowohl als auch für die Deutschen Johannes­burgs selbst einen Beitrag zu gewähren und in weiteren Kreisen Beiträge zu sammeln."

* Düsseldorf, 2. Jan. Ein hiesiger Schneidermeister hatte in seinem Handwerksbetriebe zwei Personen gegen Lohn beschäftigt, auch beide bei der Ortskrankenkasfe als Kassen­mitglieder angemeldet, die für sie zu entrichtenden Eintritts­gelder und Beiträge aber einzuzahlen unterlassen, weil ihm hierzu nnd zur vollen Lohnzahlung die Mittel gefehlt hatten.

jtz Les-srucht. K

Wer über andere Schlechtes hört,

Soll es nicht weiter noch verkünden;

Gar leicht wird Menschenglück zerstört,

Doch schwer ist's, Menschenglück zu gründen.

Keryarbs Iran.

Erzählung von Martin Bauer.

(Fortsetzung.)

Er schüttelte Ravens Hand, daß dieser wirklich seine ganze Selbstbeherrschung nötig hatte, um nicht laut aufzu­schreien, küßte Erna lautschallend auf beide Backen, wobei er den Neuverlobten neckisch ein wenig anstieß, und beorderte dann auf die bereits hergerichtete Abendtafel ein paar Flaschen Champagner, denn ein derartiges, freudiges, über­raschendes ein Zwinkern mit den Augen, das Raven empörte Ereignis müsse gehörig begossen werden, er wolle das so haben, und er dulde keinen Widerspruch, da seine Frau Miene machte, als wolle sie einen solchen laut werden lassen.

Später am Abend ward der Beschluß gefaßt, noch im Laufe dieser Woche in Ernas Heimat zu reisen, um die Einwilligung der Eltern persönlich einzuholen. Natürlich übernahm die Frau Amtsrat die Begleitung, und der alte Herr seufzte schon im voraus, wenn er bedachte, daß er sich einige Tage ohne seine langjährige Gefährtin behelfen müsse.

Es war zur gewohnten Stunde, als Raven an den Aufbruch dachte, ungewohnt war es nur, daß Erna ihn bis an die Hausthür geleitete, daß er dort ihre Hand an die Lippen führte und nach einem kurzen Moment des Zögerns sich zu dem kleinen blaßroten Mund niederbeugte. Die Pferde zogen an, der Wagen rollte davon, und Raven schwenkte noch einmal grüßend den Hut nach der Richtung,

wo, in der Dunkelheit nur schwer erkennbar, die Konturen I einer schlanken Gestalt sich schwach von dem Thürpfosten abhoben.

Der Würfel war gefallen, sein Schicksalbestegelt, und er war nicht unzufrieden damit. Im Grunde genommen gefiel ihm Erna gut, viel besser als Trude Malkwitz, Helene Prora, und wie die jungen Damen alle hießen, die er un- wiükütlich in den Kreis seiner Berechnungen mit hinein­gezogen hatte; sie würde eine anmutige kleine Hausfrau werden, und wenn er auch eben nicht von einer großen Leidenschaft für sie erfüllt war bah, die Zeit der großen Leidenschaft war für ihn wohl überhaupt vorüber so sah er doch ruhigen zufriedenen Blicks in die Zukunft.

Sein alter Freund, der Amtsrat, hatte recht behalten, Erna war die Rechte für ihn. Und sie liebte ihn, allem Anscheine nach

Allem Anscheine nach da war dieser häßliche Zweifel schon wieder, der sich ungerufen stets dann herzu­drängte, wenn er am allerüberflüssigsten war. Freilich, er war eine gute Partie unbegreiflicherweise verwünschte er in diesem Augenblick diese sonst so angenehme Eigenschaft und Erna vermögenslos, die älteste von sechs Geschwistern von ihrer Tante in alle Verhältnisse eingeweiht

War sie das wirklich? Es gab Augenblicke, wo er nicht daran zweifelte, und dann wieder Augenblicke und letztere zumeist in Ernas Gegenwart, wo er ihren klaren Augen gegenüber jeden Zweifel der Reinheit ihrer Gesinnung als seiner selbst unwürdig empfand, aber diese klaren Augen blickten zur Zeit nicht in die seinigeu, und das Behagen, das er noch vor wenigen Minuten empfunden, war Plötzlich wie fortgeweht.

Erna war langsam wie im Traume die Treppe hinauf­gegangen ; ohne daran zu denken, was sie, die Höfliche, Aufmerksame sonst nie vergaß, ihren Verwandten den Gute­nachtgruß zu biete», stieg sie noch eine Treppe höher, und

in dem klein«; Giebelstübchen, das ihr zur Wohnung diente, angelangt, schob sie mechanisch den Riegel vor, sie wollte allein sein, allein mit sich und ihrem übermächtigen Empfinden. Sie war Braut!

Braut wunderbares kleines Wort, welch ein ge­heimnisvoller Reiz wohnt dir inne. Die Braut dessen, den sie noch vor wenigen Wochen als steif und ungebildet be­zeichnet hatte, und den sie heut liebte mit einer um­fassenden, sehenden Liebe, jener Liebe, die Tod und Grab überdauert.

Wie war das zugegangen? Erna senkte sinnend das Haupt, um sich selbst einzugestehen, daß nichts auf dieser Erde unfaßlicher sei, als eben das Wesen der Liebe. Und dann sank sie, einem augenblicklichen Impulse folgend, vor ihrem Bett in die Kaie, und die Stirn auf die Kante ge­stützt, brach sie in ein sanftes, alle Spannung lösendes Weinen aus, es waren Thränen der Wonne, die die junge Braut vergoß.

IV.

Gerhard Raven war in etwas unbehaglicher Stimmung, als die besprochene Reise zu seinen zukünftigen Schwiegereltern in einigen Tagen nun wirklich angetreten wurde. Er war noch nie mit Damen gereist, und er konnte sich der lächer­lichen Furcht nicht entschlagen, daß ihm möglicherweise so eine Rolle höheren Dieners dabei zuteil werden konnte, der seinen Damen die Fahrkarten besorgt, Getränke und sonstige Er­frischungen herbeischaffl und mit einer Art Feldherrnblick jedesmal die Plätze ausfindig zu machen weiß, des Hand­gepäcks nicht zu gedenken, mit dem ja bekanntlich reisendeDamen sich und ihre Umgebung über Gebühr zu belästigen pflegen.

Und am Endpunkt die Bekanntschaft mit so und so vielen fremden Menschen, die er von nun an als die ihm zunächst stehenden betrachten sollte, und die nicht anstehen würden, ihn genau auf seinen eventuellen Wert zu taxieren.