einer Gegenrechnung de« Rest von 145 Mk. 85 Pfg. bar zu übersenden. Ein zweiter Versuch im September schlug fehl. Helbrr entschuldigte sich durch sein« Notlage. Er er­hielt 2 Monat« und 15 Tage Gefängnir.

* Calw, 21. Dez. Für di» gestrige BürgerauSschuß- wahl hat der Bürgerverein und der Volk-Verein je «inen besonderen Wahlvorschlag air-gegeben; nur rin Kandidat stand aus beiden Zetteln. Der Wahlvorschlag de» Bürger- Verein- drang vollständig durch.

* Stuttgart. Am 16. Dezember starb der bekannt« homöopathisch» Arzt Ober-Mrdizinalrat Dr. v. Sick, Mit­glied de- Landel-Mrdizinal-KollegiumS und Referent für Homöopathie im Ministerium. Er war über 30 Jahre Arzt de« Diakoniffenhausr-.

ULudwig-burg, 21. Dez. Gestern vormittag sahen einige Schüler au» Hoheneck, die hierher zur Schule ginge«, und die unteren Anlagen aus einem etwa- ab­gelegenen Weg durchschritten, neben dem Weg ein El liegen; einer der Knaben hob dasselbe rasch auf, im selben Augen- blick aber kracht« ein Schuß, und der Knabe war im Ge­sicht und au den Händen nicht unerheblich von einer dort durch einen Unberufenen angebrachten L-gdüchse verletzt. Der Verwundete wurde sofort in di- Wernersch« Anstalt hier verbracht. Untersuchung ist ringrlritet.

* Von dem Segen dertoten Hand* giebt ein Bericht de-Schwarzw. Boten* wieder einmal ein lehrreiche- Bei­spiel. Dieser Tag« wurde au- dem Oberamt Ehingen ge­schrieben, daß dort da- Kloster Untrrmarchthal den Grunderwerb mit großem Nachdruck betreibe. Die Kongre­gation der barmherzigen Schwestern hat vor 12 Jahren da- ehemalige von Spethsche Schloß in Untermarchthal nebst den zugehörigen Gütern erworben, für ihr« Zweck« ringe- richtet und durch verschiedene Neubauten zu einem groß­artigen Gebäudekomplex erweitert. Seither geht da- Be­streben de» Klosters nun dahin, möglichst viel Grundbesitz zu erwerben und allmählich die besseren landwirtschaftlichen Grundstücke auf der Markung Untermarchthal in seine Hand zu bringen. Da» ist in kurzer Zeit schon soweit gelungen, daß zu befürchten steht, er werde nach und nach der Grund­besitz io Uatrrwarchthal au- den Händen der au-schließlich aus landwirtschaftlichen Betrieb angewiesenen Bevölkerung de- Orte- in da- Eigentum de- Kloster- übergehen. Jetzt schon ist e» für den kleinen Mann nicht mehr möglich, ein bessere- Grundstück zu erwerben, da er mit dem über reich« Geldmittel verfügenden Kloster nicht in Konkurrenz treten kann. Da- AussaugungSbestceben de» Kloster« nimmt aber immer größere Dimensionen an und hat nun sein Auge auch schon auf dir benachbarte Domäne Mochenthal gerichtet. Die Grundstücke dieser Staatsdomäne sind seit viele» Jahren an die Einwohner de- Orte- Kirchen einzeln in kleinen Ab­teilungen verpachtet und von diesen Pachtgrundstücken hängen viele kleinere Existenzen dieser Gemeinde ab. Eine große Anzahl derOltSangehörigen hat sehr wenig eigenen Grund­besitz und ist, um einige Stück Vieh halten zu können, auf die Pachtgüter der Domäne angewiesen. Wenn daher letztere au das Kloster verkauft wird, so werden damit diesen Leuten geradezu di« Ex stevzmittel entzogen.

* Eine Explosion zerstörte «in Aluminiumwerk bei Schwabach rn Bayern. Er sind drei Personen dabei getötet worden.

* Berlin, 22. Dez Au- Peking wird vom 22. be- berichtet: Csnger. der amerikanische Gesandte, unterzeichnet« heute als letzter di« Kollektivnote.

* Quelleudorf bei Köthen, 22. Dez. General- frldmarschall Graf v. Blumenthal ist in der vorigen Nacht gestorben. Mit Blumrnthal ist einer der letzten Führer au-Deutschland« großer Ze t. einer der wenigen noch lebenden General« au- drei Kriegen dahingrgangen.

X Berlin, 23. Dez. DaS Armeeverordnung-blatt

Zum heilige« Abend. l

Der lange ersehnte, lange vorbereitet«, liebedurchwehte ! heilige Abend, der schönste Abend de« ganzen Jahre« ist da, der, dem einzig und allein die Bezeichnung de-heiligen* zukowmt. Jubel und Liederfreude, Kerzen- und Tannrnatrm durchzieht da- Hau». Höher schlagen aller Herzen, jung und alt steht im Banne freudiger Erwartung. Da ertönt da» Glockenzetchen, die Thüreu öffnen sich, und die blendenden Lichtwellrn de» rrichgeschmückten Tannenbaume« fluten uni entgegen. Glückstrahlende Kindergesichter, glänzende Augen, glühende Wangen, Heller Jubel!

O Weihnacht-Wonne! O Weihnachtsfreude! Auch in di« Seele der Alten zieht sie «in; wir alle, alle stehen unter ihrem hrrzbrzwingendrn Einfluß. WrihnachtSfreude! wir ein GottrShauch zieht sie in unsere Häuser und Herzen, da» ist der allgewaltige Zauber der Liebe! Ist doch die Liebe der Grundtou de- Weihnacht-feste». Hat doch die Liebe Hand und Herz geöffnet zum seligen Geben. Dir Liebe, die alle« vermag, was hat sie alle» ersonnen, erdacht, geschaffen und vorbereitet in der vorweihnachtlichen geheimnir- voll-arbeit-seligeu Rüstzeit! Was hat sie alle« geopfert, um Freude zu machen, und mit wie wenigem lehrt sie Freud» machen geben, ist er ja auch wieder Liebe, dankbar- anerkennende, tiefempfindende Liebe, die im seligen Nehme» ist!

So erfüllet sich wieder jede Weihnacht die schöne Ver­heißung :Freude soll ollem Volk« widerfahre»! Weihnachten ist ja da- Fest der Liebe, der Freude! Weihnachten ist auch da» Fest de« Frieden-!

Friede auf Erden!* Und da ist e« wieder di« alle» überwindende Lieb«, welch« die Herzen weich macht und empfänglich für alle- Gute, welch» fromme, edle Reg- uugeu weckt, welch« de« Frieden herführt.Friede auf Erden!*

Wie leicht finden sich in dieser schönen, seligen, gnadenbrivgrndrn Zeit Herzen wieder, welche t« Unfriede»

veröffentlicht folgenden Armeebefehl de- Kaiser«: In tiefem Schmerz« betrauert mit dem Kaiser die Arme« und da» Vaterland den Verlust des Genrralfrldmarschall- Grafen v. Blumenthal, de» großen Helden, dessen hervorragend» Verdienste in 4 Kriege« und über 70jährtg«r aufopferungs­voller Frieden-arbeit allezeit unvergessen bleiben werden. Insonderheit aber wird sei« Name in der Geschichte eng verbunden fortleben mit den Ruhme-thaten Kaiser Fried- rich« III., dem er in 2 Feldzügen als treuer Berater zur Seit« stand. Sämtlich, Offizier« der Armee legen ein« 8tägige Trauer an. Bei dem Magdeburger Füstlier-Regi- ment Nr. 36 dauert di« Trauer 36, bei den reitenden Feld­jägerkorps, dem Garde-Füstlier-Regiment und dem Regiment Nr. 71 10 Tag«. Die genannten Regimenter sind durch Abordnungen bei der Beisetzung zu vertreten.

* Berlin, 22. Dez. DieBerliner Korrespondenz* teilt in einer Au»führung, anschließend an di, Feststellungen im Sternbergprozesse brtr. die Berliner Kriminalpolizei, mit, der Minister de- Innern habe angeordnet, daß all« be­teiligten Beamten der Kriminalpolizei hinsichtlich der Unan­tastbarkeit ihrer Lebensführung und der Freiheit von allen Beziehungen, namentlich Schuldverhältnissen, vernommen und auch sonst erforderliche Ermittelungen ongestrllt werden. Diese Erhebungen sollen Periodisch wiederholt werden. Soll­ten sich in einem einzelnen Falle mißliche Beziehungen er­geben, so ist auf di« baldigst« Beseitigung hinzuwirkrn und fall- sie sich al» nicht durchführbar erweisen, ist die Ent­fernung de- betreffenden Beamten au- der Kriminalpolizei herbeizuführen. Zugleich ist im dienstlichen Interesse ge- boten, den Beamten der Kriminalpolizei, die sich in der Führung ihre« verantwortungsvollen, mannigfachen Gefahren auSgesrtzten Amtes auSzeichnen, Prämien zu gewähren.

* Der Kaiser nimmt kein- Privatgrschenke an. Täglich werben vom Hofmarschallamt Postsendungen zurückgrwirsrn, weil die Gegenstände teil« nicht bestellt stad oder die Ab­sender nicht vorher bei der zuständigen Behörde di« Erlaub­nis zur Einsendung der Gegenständ« nachgesucht haben. Wer dem Kaiser also mit einem Geschenke «in« Freud« machen oder wer damit irgend «ine Absicht erreichen will, der frage zuerst beim Hofmarschallamt an.

* Der Geschäftsgang muß doch im ganzen immer noch ein recht guter sein. Die preußischen StaatSeisenbahnrn haben in den ersten acht Monaten dieses Jahre- «ine Mehretnnahme gegen das Vorjahr von 60 Mill. Mark erzielt. Nach diesem Ergebnis ist zu erwarten, daß der Ueberschuß diese- Jahr ein bedeutend größerer sein wird, al- der de- Vorjahre«. Im Zusammenhang damit wird erklärt, daß eine Periode de« allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang«» weder ringetrete» sei, noch demnächst zu er­warten ist. Di» gesunden wirtschaftlichen Grundlagen sind bi-her unrrschüttert geblieben.

* DaSBerliner Tagblatt* schreibt zu der Verhaftung der Direktoren Sauden, Schmidt, Puchmüllrr und Warstn-ki: Kommerzienrat Ed. Sanden stand nicht nur der Leitung der Preußischen Hypothekrn-Aktienbank und der Deutschen Grund­schuldbank vor, sondern war auch ln< zur letzten General­versammlung Mitglied de- AussichtSrateS der Verein-brauerei in Rixdorf, der Preußischen FkuermrsicherungS-Aktiengesell- schüft und der Aktiengesellschaft für Grundbesitz und Hypothekev- verkehr in Berlin, außerdem gehört er seit einer Reih» von Jahren dem Stadtverordnetenkollegium und dem Kirchrnrat von Potsdam an. Heber Geschäfttpraktiken der Direktoren Sanden und Schmidt wird berichtet, daß dieselben nach- gesuchte Beleihungen nur daun zu bewilligen pflegten, wenn die Darlehn-sucher sich bereit erklärten, dem betreffenden Direktor ein Grundstück zu hohen Preisen au» seinem Privatbesitz abzukaufen beziehungsweise von ihm zu über­nehmen. Auf diese Weise erklärt e« sich, daß dir Direktoren ihr Privatverwögen in» Angemessene zu steigern vermochten. Andererseitt hatten die Leiter dieser Hypothekenbanken «in

eigentümliche» Mittel ersonnen, um ihren Pfandbriefe« «ine erhöbt« Absatzfähigkeit zu sichern. Sie stellten den Provinz- Bankier- ihre Grundschuldpfandbrief« zu zwei Prozent unter dem jeweiligen Kurse zur Verfügung, um so diese Ver­mittler an dem Absatz dieser Papier« persönlich zu interessieren. Durch dies« Art konnten die Direktoren e» dahin bringen, daß di« von ihren Banken auSgegrbenru Pfandbriefe in Höhe von nahezu einer halben Milliarde Mark Absatz fanden. Dadurch aber, daß di« Käufer sich verpflichten mußten, für ein« bestimmte Zeit dt, erstandenen Wertpapiere nicht lo-zuschlagen, wußte man einer Ueberflutung de» MarktrS durch diese Effekten vorzubeugen. Schließlich hatten die Direktoren ein probate- Mittel gefunden, um im Ber- waltung-rat ihrer Banken keine genierende Kontrolle auf- kommen zu lassen. Zu diesem Behufe wählten sie in den Verwaltung-rat-körper eine Anzahl achtbarer Männer, wie zum Beispiel Schriftsteller und Gelehrte, die nicht in der Lage waren, die fachmännischen Manipulationen zu durch­schauen, mit deren Hilfe dir Direktoren «S verstanden, ihr lichtscheue» Gewerbe so lange Zeit hindurch ungestraft zu betreiben. Verschieden« Blätter teilen mit, daß Kommerzien­rat Sanden noch am 14. Dezember, 6 Tage vor seiner Ver­haftung, als die Mißwirtschaft in der Grundschuldbank schon offenkundig war, al» Stifter einer Kirche in Steinbusch bei Driesen den Kronenorden 3. Klasse erhalten habe. Am 14. Dezember wurde die Kirche in Steinbusch eingrweiht. Die Tägl. Rundschau* schreibt: Die Verhaftung der vier Bank- direktoreu hat das größte Aufsehen erregt. E» werden hier noch weitere Verhaftungen erwartet. Kommerzienrat Sanden war anscheinend sehr überrascht, als ihm der Kriminal- kommissar sein« Festnahme ankündigte. Er nahm feierlich von Frau und Kindern Abschied. Der Transport de» Ver­hafteten von der Wohnung zur Potsdamer Polizridirektion und hi« Urberführung nach Berlin erfolgte gerade zu riner Zeit, zu der die Pot-damer Finanzgrößen zur Berliner Börse fahren. Viele Menschen folgten dem verhafteten Bankdirektor. Sanden war der Höchstbesteuerte in Pots­dam und zahlte für seine Millionen, di« jetzt größtenteils seiner Frau gehören sollen, 50,000 Mk. Steuer. Sanden steht in der Mitte der 60«r Jahr« und bewohnte »ine prachtvolle Billa. Die Geselligkeit der Familie war sehr au-gedehnt; diebesten* Kreise gingen ein und aul. Da» Geld mit dem Sanden Kirchen stiftete und in allerbreitester Oeffentlichkeit Wohlthätigkrit übte, war nicht- weniger al» wohlerworben. Der Mann, der sein« geschäftliche Tätig­keit al« Schreiber begann, um al» achtundzwanzigfacher Millionär den Grad eine« Zuchthauskandidaten zu erreichen, wird heute von Tausenden von Menschen verflucht.

0 Folgende amtliche Darstellung derGneisrnau*- Katastrophe bringt di« neueste Nummer de-ReichSanzeiaer-: Am Morgen des 16. Dezember harschten auf der Rhede von Malaga schwach« nördliche umspringende Wmde. Gegen 10 Uhr vormittag» schlief der Wind vollständig ein. Kurz« Zeit darauf setzte Plötzlich eine Bor aut Südost rin, der Wind frischte ur wenigeu Minuten bi- zur Windstärke 8 auf uns nahm andauernd an Stärke zu. Der Kommandant befahl sofort bei der ersten Boe, den einen Kessel, der Dampf auf hatte, auszufeuern und di« übrigen Kessel anzu- ftecken, um dann in See zu gehe«. Inzwischen fing da» Schiff bereits an zu treiben. Er wurde daraufhin d»r Maschine der Befehl gegeben, da» Dampfaufmachen so viel als irgend möglich zu beschleunigen. Nach Verlauf von ungefähr Vs Stunde kam di« Meldung, daß die Maschine mit langsamer Fahrt angehrn könnte. Da da- Schiff mit dieser Maschinenleistung Fahrt vorau-macht«, entschloß sich der Kommandant, Kette zu schlippen und frei zu dampfen. Kurze Zeit, nachdem dies geschehen war, versagte di, Maschine und dar Schiff trieb nun bei dem starken Wind« sehr schnell achter au«, worauf der Kommandant den Back- bordanker fallen ließ. Der Anker hielt j-doch nicht. Da»

getrenni und einander entfremdet hatte! Wi« sollten wir nicht Frieden schließen, da wir doch unter dem Zeichen der Liebe und der Freude stehen! -- da durch den Tannen- duft und Märchenzauber de» ewig lebendigen Baume» weihe- voll der EngelSgruß ertönt: Ehr« sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden!*

Heil'ge Nacht, mit tausend Kerzen Steigst du feierlich herauf:

O so geh' in unserm Herzen,

Stern des Lebens, geh' uns auf!

Schau, im Himmel und auf Erden Glänzt der Liebe Rosenschein:

Friede soll's noch einmal werden,

Und die Liebe König sein!"

Unterwegs.

Novell« von Walter Schönau.

(Fortsetzung.)

Ilse kämpft« sichtlich mit einer Verlegenheit und stottert« errötend:Ich bin erst ganz kurze Zeit hier und wäre ge­wiß in den nächsten Tagen zu Ihnen gekommen, Herr Doktor.*

Und darf ich fragen, wo Sie abgestiegrn sind, gnä­dige Frau?* fragte der Herr.

Ich habe wich auf demRainerhof«* eingemietet,* gab Ilse kleinlaut zur Antwort. Sie fühlte sich tief be­schämt und undankbar in diesem Augenblicke. Doktor Steiuerl war ein Kolleg« und Freund ihre- verstorbenen Mannes und Besitzer eine» reizend gelegenen Kurhaus«- in der Nähr von Partrnkirchen. Auf der Hochzeitsreise hatte sie mit ihrem Manne einige Tag« daselbst verlebt und vor zwei Jahren war sie sogar einig» Wochen zum Kurgebrauch dort gewesen und hatte mit der liebenswürdigen junge« Frau de» Doktor» sehr gut harmoniert; nvr war es ihr überaus Pein»'

lich gewesen, daß da» gastfrei« Ehepaar keinerlei Bezahlung von ihr angenommen halt». So hatte sie den« diese» Mal denRainerhof" gewählt, um nicht noch einmal in solch rin« drückende Lage zu geraten, aber e» fiel ihr schwer auf» Herz, daß sie mit einem Besuch« bei dem Ehepaar so lange gezögert hatte, und sie brachte e» nicht fertig, die Bitte d»s Doktors, gleich mit ihm zu komme» und mit ihrem Besuch seiner Frau eine Urberraschuug zu bereiten, abzuschlagen. Sein Wagen, ein hoher, gelber S-lbstkutschierer, hielt vor dem Hotel zurPost*, und die jungen Pferd«, ein paar feurige Jucker, wollten sich schon gar nicht mehr halten lasten und stampften ungeduldig das Straßenpflaster.

Sie bat den Doktor, sich nur noch rin paar Augen­blick« zu gedulden, weil sie notwendig ihre Peusion-genossen im benachbartenStern* benachrichtigen müsse. Diese aber waren «och nicht da, und so beauftragt« sie den Oberkellner, ihnen zu bestellen, daß sie einen Besuch in T.... . mache und erst abend» nach Haus« käme.

Der Doktor half ihr galant auf den hohen Bock, dann schwang er sich nach, ergriff di« Zügel und di« beiden mutigen Pferde brausten mit ihnen davon. Unweit der Kirche fuhren sie an der PenstonSgesrllschast vomRainer- Hof,* vorbei und Ilse konnte nur flüchtig mit der Hand einen Gruß winken, weil eine Stroßeubiegung sie den Blicken der Zurückbleibenden entzog. Schnell wi« «in Blitz war da» Gefährt vorübergesaust, aber den zornigen Gesicht-au-druck de- bei dem unerklärliche» Anblick ganz blaß gewordenen Direktor- halt» sie trotzd»m bemerkt und «in unbehaglich»- Gefühl beschlich sie.

Verblüfft und ratlos sahen sich di« Zurückbleibenden an und wußten nicht, wa- sie von diesem Vorfall denken sollten. Unglücklicher Weis« gingen st«, anstatt in den Stern* in den Gasthof zu denDrei Mohren*, weil dort ein schattiger Garten war, welcher bei der Hitze der kliiuen stickigen Gla<vrrauda imStern* entschieden vorzuztehen