Schiff trieb weiter auf die Ostmol« zu. Air der Kommandant sah. daß keine Rettung für da« Schiff möglich war. ließ er „Schotten dicht" anfchlagen. Kurze Zeit darauf stieß da« Schiff mit dem Heck auf di« Steine der Mole. Gleich darauf kam von der Maschine die Meldung, die Maschinenabteilung lief« voll Wasser. Bei jeder rollenden See wurden die Stöße stärker und da der Kommandant die Aussichtslosigkeit der Rettsng »insah, gab er den Befehl: „Alle Manu au« dem Schiff!" Dementsprechend befahl der erste Offizier: „Die Steurrbordbootr zu Wasser, Leinen an Land geben und an diesen da« Schiff zu verlassm!" Es wurden von Bord au« Leinen an Land gegeben, und an diesen versucht« di« Mannschaft sich zu retten. Die ersten Leinen wurden von den Spaniern wahrgruowmen, die anderen durch die an Land bereit« geretteten Leut«. Nach Verlauf von ungefähr */s Stunde, während welcher Zeit da» Schiff stet« schwer auf die Felsen schlug, fing e« an, langsam zu sinken und sank bi» an di« Höhe der Unter- masten. Der noch au Bord befindliche Teil der Mannschaft enterte zum Teil in die Takelage — und wurde von dort au- mit Leinen gerettet. Da» Verhalten der Besatzung war au-gezeichnet. Dir Bevölkerung Malaga« leistet« von Land au» opferwilligsten Beistand." — Dieser Bericht, der auf den bisherigen dienstlichen Meldungen beruht, zeigt, daß alle« geschehen ist, um eine Katastrophe zu verhüten, und daß da» Unglück lediglich durch eine Reih« widriger Umstände verursacht wurde.
Nrrrlärrdisrhes.
* Zola richtete in der „Aurore" »inen offenen Brief an den Präsidenten Loubet, in welcher er mit aller Entschiedenheit gegen da» Amnrstiegesetz protestiert, da» er «in Gesetz der Feigheit und Ohnmacht nennt. Er sei «ine Schande für Frankreich, daß nicht ein einziger der leitende» Politiker sich stark und tapfer genug gefühlt habe, um dem Volk di« Wahrheit zu sagen. Sodann wiederholt Zola seine Anklagen, di« er in seinem offenen Schreiben an den damaligen Präsidenten Felix Faure im Januar 1898 gegen Paty du Clam, Mercirr, Billot, Boisdeffre. Gonse und Pellieux, sowie gegen die Mitglieder der Kriegsgericht« erhoben hat, unter dem Hinwei» darauf, daß di« vom Kassation-Hof geführt« Untersuchung, sowie di« übrigen Ereignisse zeigten, daß seine Anklagen völlig gerechtfertigt, j, im Vergleich zu den wirklich begangenen Verbrechen sehr maßvoll gewesen seien. Zola erklärt schließlich, daß er sein« Aufgabe, der Wahrheit zum Siege zu verhelfen, so treu all möglich erfüllt Hab« und daß er »unwehr zu seinen Büchern zurückkrhr«, er hege aber immer noch die Hoffnung, daß eine nahe Zukunft endlich Wahrheit und Gerechtigkeit bringen werde.
^Amsterdam, 23. Dez. Gestern abend fand auf der Streck« Amsterdam—Rhein «in Zusammenstoß zweier Züge statt; 2 Reisende stad getötet, etwa 20 verwundet worden.
* London, 22. Dez. Di« „Times" veröffentliche« die aus Peking vom 20. Dez. telegraphierte gemeinsame Note der Gesandten der Mächte. Dieselbe beginnt mit einer längere» Einleitung, worin die verschiedenen Uathaten, die Verbrechen gegen die Menschheit, das Völkerrecht und di« Zivilisation aufgrzählt werden. Di« verbündeten Mächte sind bereit, der Bitte China» um Frieden unter nachstehenden Bedingungen nachzugeben, deren Erfüllung als unwiderruflich bezeichnet wird: 1) Ein chinesischer Prinz soll nach Berlin entsandt werden und dort dem Bedauern de» Kaiser» über di« Ermordung Ketteler» Au-druck geben, ferner soll an der Stell« der Mordthat ein Sühuedenkmal errichtet werden; 2) eine Strafe soll entsprechend den begangenen Verbrechen den im kaiserlichen Dekret vom 21. Dezember bezeichnet«» Persönlichkeiten auferlegt werden. (Die Namen derselbe« werden nicht genannt; er sind die Prinzen Tuan,
Tschang, und zwei ander« Prinzen, der Herzog Lau, Tschao- tschutschiao, Kangy, I rnghtrn und eine Anzahl anderer Personen, welche di« Gesandten noch bezeichnen werden.) — Die Staatsprüfungen sollen in den Städten, wo Fremde ermordet oder grausam behandelt wurden, 5 Jahre laug unterbleiben ; 3) Japan soll für di« Ermordung seine» Kanzler» eine genügend« Genugthuung erhalten; 4) Sühnedenk- wäler sollen auf allen Kirchhöfen der Ausländer errichtet werden, wo Gräber geschändet worden find; 3) Die Einfuhr von Waffen und Kriegsmaterial, sowie deren Herstellung werden untersagt; 6) ein« entsprechende Entschädigung soll bezahlt werden an di, Staaten, Gesellschaften und Einzelpersonen, und ebenso an die Chinesen, welche iw Dienst« der Fremden eine Ulbill erfahren haben; China wird entsprechend« finanziell« Maßregeln treffen; 7) «ine ständig« Wache soll für di« Gesandtschaften gehalten und da» diplomatische Viertel befestigt w-rden; 8) die Takufort» und die Fort» zwischen Peking und der See sollen geschleift werden; 9) es soll eine militärisch« Besetzung der Punkt« stattfinden, bei denen eine solche geboten erscheint, um die Verbindungslinie zwischen Peking und der Se, sicher zu stellen; 10) im ganze» Reich sollen 2 Jahre laug Proklamationen äuge- schlagen werden, welch« jede Person mit dem Tod« bedroht, die sich frrmdkufeindliche» Gesellschaften anschließt, und welche dir Strafen aufzähleu, die von der chinesischen Regierung den Rädelsführern bei den Unruhen auferlegt wurden. — Ferner soll ein kaiserliche» Edikt erlassen werden, welche» androht, daß die Vizekönige, Gouverneur« und sonstigen Provinzbeamten für die gegen di« Fremden ge- richtete Erhebung und die Verletzung der Verträge in ihrem Machtbereich verantwortlich gemacht werden; falls sie e» unterlassen, solche Au»schreitungrn zu unterdrücken, sollen die verantwortlichen Beamten sofort kassiert werden und niemal» wieder «ine Staatsstellung erhalten; China übernimmt e», eine Revision der Handelsverträge au»zuführrn, um die kommerziellen Beziehungen zu erleichtern und 12) da» Tsuugli-A uuen soll umgestaltet und da» höfische Zeremoniell für den Empfang der fremden Gesandten in dem von den Mächten angegebenen Sinne abgeändert werden. Solange diesen Bestimmungen nicht entsprochen ist, können die Mächte keine Angabe über die Frist machen, in der sie ihre Truppen zurückziehen werden.
* London, 22. Dezbr. Der „C-utral N«wt" wird au» Johaune-burg vom 20. Dez. gemeldet: ein Deutscher namens Thomas, Besitzer der Thomasbrauerei, und noch ein Deutscher wurden wegen Verbergen» von Schußwaffen verhaftet. Fünf Mausrrgrwehre wurden unter einem Stück kultivierten Boden vergraben gefunden. Der Verdacht fick auf di« Verhafteten.
* London, 22. Dez. Der „Evening Standard" verzeichnet da» Gerücht, daß Kimhrrley ernstlich bedroht sei. Di« englischen Truppen seien auf allen Seiten zu schwach. E» sei bekannt geworden, daß di« Buren di« vor dem Rückzug über den Ocanj«fluß vergrabenen Kanonen und Munition-Vorräte wieder aufzufiadrn wissrn.
XLondon, 23. D-z. Reuter meldet au» Kapstadt vom 23. ds., daselbst werde befürchtet, die Situation werde ernst. Die Kolonialbrhörde» sind sehr verschwiegen. Die Holländer im Norddistrikte sind sehr unruhig. Mau befürchtet, sie werden sich d'n «ingrsallenen Buren auschließen. Die Truppenbewegungen sind erschwert, weil mehrere Eisenbahnstrecken durch Regengüsse fortgespült sind. Di« Buren überrumpelten und nahmen eine zur Landesvermessung autgeschiüte Abteilung in Philippstown. Sie gaben dieselbe aber nach Zerstörung ihrer Instrumente wieder frei.
* Dl« „Westmiustrr Gazette" veröffentlicht einen ihr zur Verfügung gestellten Privatbrief eine» im Feld« gegen Dewet stehenden britischen Soldaten. Er heißt dort: Drei unserer auf Kundschaft autgrsandten Nwmanry-Freiwillig« wurden
in der Nähe von Lindley von dem Korp» Dewet» gefangen genommen und vor den Burenführer gebracht. Derselbe Überlegte scheinbar eine kurze Weil« und wandte sich alsdann an di« drei Engländer, denen er di« Freiheit wieder- zugrbeu versprach, wenn sie er übernehmen würden, dem Dewet auf den Fersen sitz'»den General Rundl« eine Botschaft zu überbringen. Di« Gefangenen gingen selbstverständlich auf diese» generöse Anerbieten unter der Verpfändung ihres Ehrenworte» ein und so wurden sie denn, nachdem man ihnen noch Speise und Trank verabfolgt hatte, frei- gegeben. Äl» sie da» Quartier de« englischen General» erreichten und diesem die Botschaft einhändigten, war man nicht wenig überrascht, als der britische Heerführer sehr belustigt den Text zum Besten gab. Er lautete: „Geehrter Herr! Bitte nehmen Sie diese drei armen Teufel wieder zurück. Ich kann sie wir alle Tuge fangen. Ihr Dewet."
* Den Buren kommen zwei mächtige Verbündete zu Hilfe. Di« Sonnenhitze, die den englischen Pferden gefährlich wird, und die Teuerung im ganzen Laude. In Blum- fontriu kosten z. B. ein Pfund Butter 9 50 Mk., ein Dutzend Eier 10 Mk., rin Pfund Schinken 8 Mk. Hunderte von notwendigen Dingen waren aber schon um die Mitte November überhaupt nicht mehr zu bekommen, da di« Verproviantierung keinetweg» in erwünschter Weise von statte» geht. Der Bur im freien Feld« empfindet von dieser Teuerung bei feiner einfachen Lebensweise fast gar nichts, di« Engländer leiden darunter und büßen zufehend» an Kraft und Widerstandsfähigkeit ein.
* Im vorigen Jahre gab e» inSüdafrika Chokolade,
diesmal girbt es 5 Pfund-Bauknoten. Jeder englisch« Soldat, einerlei, ob er den regulären, freiwilligen oder Kolonial- truppen augehört, erhält zu Weihnachten 100 Mark geschenkt, allerdings diesmal nicht von der Königin, sondern au» den Taschen der englischen Steuerzahler, in der«» Namen der Krieg»minister e» angeordnet hat. Da rund 200 000 Mann in Südafrika organisiert sind und auch di« Invaliden, Soldatenwitwen rc. da- Geschenk erhalten, kostet die» Weihnachten für die Armer allein 30 Millionen Mark. Lord Robert» erhält 50000 Mark außer de« Gratifikation«», die er natürlich späterhin noch bekommen wird, Kitchener 40000 Mk. und die niederen Geister je nach Rang und Gehaltlklaff« entsprechend weniger. Was wird e» übernächst« Weihnachten geben? _
Vermischtes.
* 1896—1900. (Frei «ach Rigoletto) Ach wie so krügerisch — Sind die Nationen —, — Hoffnung ist trügerisch — In allen Zonen. — Liebe der Völker wacht, — Ach, nur platonisch; — Rücksicht auf Briten macht — Fürsten . . . lakonisch.
* (Er kennt ihn.) Herr: Wie viel Wein ist noch da, Iran?" — Diener: „Zwtiundsirbzig Flaschen Hab« ich gezählt!" — »Herr: „Haben Sie gezählt, wie Sie au» dem Keller kamen, oder wie Sir hinringiugen?"
Briefkasten.
Krn. W. Kflö. Die neue Gebühr ist unabänderlich und wie wir s chon betont haben, find wir zu unserem lebhaften Bedauern zu der neuen Preisregulierung durch den Postaufschlag und die um 35 bis 40°/. gestiegenen Papierpreise zu derselben genötigt worden. Unser Verdienst erhöht sich dadurch nicht. ES gilt hier eben die alt- Erfahrung: »Schlägt das Mehl auf, wird das Brot teurer'' Nach der uns vorliegenden amtlichen Preisliste der in Württemberg erscheinenden Zeitungen kostet das Salwer Wochenblatt im NachbarortSverkehr pro Vierteljahr 1 Mk. IS Pfg., der Gesellschafter in Nagold I Mk. 15 Pfg. und »Aus den Tannen' jetzt ebenfalls I Mk. 15 Pfg., der Grenzer in Freudenstadt 1 Mk. 40 Pfg. und der Schwarzwälder Bote in Oberndorf im Jnlanbverkehr 2Mk. So ist die richtig«
Sachlage. _ _
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Mensteig.
war. So erfuhren str weder Ilses Bestellung, noch den Namen de» fremden Herrn, welcher st« entführt hatte. Die Flewmings machten aus ihrer Entrüstung über das sonderbar« Verhalten der jungen Frau kein Hehl, doch der Staat-anwalt nahm eifrig Ilse» Partei und meinte, man solle doch de« Zusammenhang der Sachs erst abwarteu, «he man sich zu einem lieblosen Urteil Hinreißen ließe.
Der Professor und fein Sohn schlugen vor, ihrem Beispiele zu folgen und da- schöne Wrttrr zu einer Partie zu benutz«». Mau war damit einverstanden, und »ach kurzer Beratung beschloß man, mit dem in einer halbe» Stunde abgehenden Zuge nach Farchant zu fahren, um die schöne Kuhflucht mit ihren berühmten Wasserfällen zu besuchen, und einen Boten nach dem Rainerhof« zu senden, welcher da» Mittagessen für den Abend bestellen sollte. Der Direktor, welcher sich mit keinem Worte au der Unterhaltung beteiligt hatte, erbot sich, die Bestellung zu übernehmen. Er müsse ohnehin auf di« Partie verzichten und wichtig« Geschäftsbrief« erledigen. Er verabschiedete sich kurz von der Gesellschaft und schlug eine« Wiesenpsad ein, welcher nach dem Rainerhof führte. Er war froh, der schwatzenden Gesellschaft entronnen zu sein und di« Geschäftsbrief« waren nur rin Vorwand gewesen, um sich unauffällig zurückziehen zu können. Er wollte und mußt« allein sein, um Herr der furchtbaren Aufregung, welche sich in Folg« Ilse- sonderbarer Extratour seiner bemächtigt hatte, zu werden. Tr erging sich in den abenteuerlichsten Vorstellungen über ihre Handlungsweise und ein bittere» Gefühl der Enttäuschung stieg in ihm auf. Augenblicklich verlacht« er aber dies« Regung; wa» fiel ihm ein, zu glauben, daß sie Rücksicht auf seine Ansichten nehmen würde. Daß er ihr «in Nicht» war, hatte sie mit ihrem Thun deutlich genug gezeigt. — Und wa» war sie ihm denn, fragte er sich plötzlich, daß ihn ihre Handlunglweis« so empört«? Und Waging ihn die ganze Sache überhaupt an? War da- nicht
einzig und allein Sache ihres Gatten, sich darüber zu s entrüste«, und geschah diesem im Grunde genommen ! nicht ganz recht, wenn sie dumme Streiche machte? z Warum ließ er sie so lange und so weit von sich. — Merk- j würdiger Weis« wollt« es ihm heut« nicht gelingen, schaden- « froh zu sein, und da» unsagbar schmerzliche Gefühl in seinem Herzen behielt die Oberhand und Peinigte ihn auf das Heftigste. Er konnte sich nicht entsinnen, j raml- em derartiges Gefühl empfunden zu habe«, und wie zum Hohn fielen ihm auf einmal die Worte ein, welch« er kürzlich an seinen Freund geschrieben, „daß e» seinem verknöcherten Junggesellenherzen nur gut thun könnte, wenn eS einmal «ine Wund« geschlagen bekäme." Jetzt hatte er die Strafe für diesen frivolen Ausspruch. Sein Herz war verwundet und der Schmerz, den er dabei empfand, hatte verzweifelt wenig Ähnlichkeit mit irgend welcher Wohlthat, und ob und wann er denselben überwinden werde, erschien ihm jetzt noch sehr problematisch.
Trotz der Mittag-Hitze erstieg er im förmliche» Sturmschritt die Anhöhe und betrat erhitzt und noch immer sehr erregt den Speisesaal. Dem erstaunten Oberkellner gab er kurz und bündig Bescheid; dann begrüßt« er Frau v. Krona, welche bereit» wartend im Saale auf und ab spazierte. Diese war nicht wenig von seinem vrrstörtrn Aussehen betroffen und sah mit banger Frage zu ihm auf. Er drückt« ihr leise die Hand und flüsterte ihr, in Rücksicht auf den neugierig lauschenden Kellner, ein „später" zu Daun reicht« er ihr ritterlich den Arm und führte sie zu Tische. Er aß wenig und trank nur hastig mehrere Gläser Selter-Wasser mit Wein gemischt. Nach und nach wurde er ruhiger und erzählte seiner Nachbarin von der Prozession und von der Partie nach der Kuhflucht, welche di« anderen unternommen. Nach Tisch« bat ihn Frau von Krona um seine Begleitung auf einem kleinen Spaziergang und nachdem sie sich ein gute» Stück vom Haus« «ntferut hatten, bat sie dringend:
s „Nun beichte» Sie aber rasch, lieber Freund. Ich bin schon ganz aufgeregt, denn daß irgend etwa» passiert ! ist, sieht man Ihnen auf zwanzig Schritt Distanz an. Wo j ist Ilse — Frau Doktor Schill?" verbesserte sie sich schnell. ' „Ja, da fragen Sie mich zu viel, gnädige Frau!" stieß er hart auflacheud hervor, und in beinahe verächtlichem Tone fügte er hinzu: „Auf und davon — mit einem schönen jungen Herrn!"
„Bitte, verschonen Sie mich mit solchen Märchen!" rief ärgerlich di, alt« Dame. „Und sprechen Sir nicht in so wegwerfender Weise von Frau Doktor Schill. Sie steht mir viel zu nahe, all daß ich dies mit anhöre» könnte. Erzählen Sie wir bitte ruhig, war geschehen ist."
„Ruhig?" rief er bitter und fuhr sich mit der Hand über Augen und Stirn, „Wenn Sie wüßten, wie e» in mir auSsieht, so würden Sie wohl kaum diese- Verlangen an mich stellen. Aber ich will e» versuchen — urteilen Sie dann selbst."
Hastig, in kurze», abgerissenen Sätzen erzählt« er ihr den Sachverhalt und der zornig« Schmerz, welcher sich dabei auf seinem Antlitz ebspiegelte, verriet deutlicher als Wort« seiner Zuhörerin die tief« Neigung, dir er für Ilse empfand. Von der Bestätigung ihrer Vermutung auf da» angenehmste berührt, empfand doch Frau von Krona inniges Mitleid mit der von widerstreitenden Gefühlen auS alle» Fugen gerissenen Männerfreie und st« bedauerte sehr, durch ihr Versprechen gehindert zu sein, ihm Ilse« Geheimni» zu enthüllen.
„Da- ist allerdings eine seltsame Geschichte," meint« si- sinnend, „und doch bin ich fest überzeugt, daß sie sich au» einem ganz harmlosen Zufall entpuppen wird, und ich begreife Ihre Alteration nickt recht. Denn, Hand auf's Hrrz — Herr Direktor, können Si« wirklich glauben, daß Frau Ilse einer schlechten oder leichtsinnigen Thal fähig wäre?"
(Fortsetzung folgt.)