Pfarrhäusern trug die Synode dadurch Rechnung, daß sie ein diesbezügliches Ersuchen an di« Oberkirchenbrhörd« richtete.
* Der verheiratete Schneider Ernst Andrä von Söflingen hat im August dar 5jährige Töchterchen de» Taglöhuerr Baumgartner von dort, au dem er rin Sittlichkeit-Verbrechen verübt, ermordet. Dafür wurde er am 6. Dezember in U l m vom Scharfrichter Sillrr enthauptet. Der Mensch zeigt« keine Reue und keine Todesfurcht. Sicheren Schrittr- legt« er die kurze Streck« zum Schaffot zurück, betrat selbst da» Gerüst und stellte sich ohne Hilfe auf das Brett. Andrä war bi» zum letzten Augenblick ruhig und gefaßt, nahm am Nachmittag vor der Hinrichtung in Gemeinschaft mit seiner Frau noch da» Abendmahl. Auch nach der Verkündigung der Ablehnung de« Gnadengesuchs ließ er sich Essen und Trinken gut schmecken und rauchte vor dem letzten Gang noch eine Zigarre und trank einen Schoppen Wein.
* (Verschiedenes.) Dem Schmiedmeister Josef Christ in Langenargen wurde vor einigen Wochen aus tinem gewöhnlich verschlossenen Schreibtisch von unbekannter Hand ein Hundertmarkschein gestohlen. Nunmehr wurde der Dieb in der Person seines 15 Jahre alten Lehrlings Heinrich Kuch ermittelt und zur Haft gebracht. Von den 100 Mk. hatte der Bursche nur noch 34 Mk. im Besitz, da« übrige Geld hat er für Anschaffungen aller Art, wie Taschenuhr, Stilrtmesser, Munition, Kravatten rc. ausgegeben, und sich durch dies« Einkäufe verraten. — Dem Bauern Schütter!« von Oberhofen bei Ravensburg wurde am letzten Sonntag in Bechlingen, während er in einem dortigen Gasthaus «in« Erfrischung zu sich nahm, rin Pferd samt Wagen gestohlen. All« angestellten Nachforschungen blieben bis jetzt erfolglos. — Am letzten Dienstag nacht brannte in Wester- Heim, O.A. Geislingen, Wohnhaus und Scheuer der Witwe Rauschmairr, sowie da» Wohnhaus d«S Chr. Büchner vollständig nieder.
* Di« Mannheimer sind etwas enttäuscht darüber, daß sie die erhofften 150,000 bei der Volkszählung nicht erreicht haben. Aber immerhin haben sie es auf 140,334 gebracht, während sie 1895 erst 105,399 zählte«. Die Zunahme um 34,985 ist gleich 33 Prozent und übertrifft selbst diejenige von Pforzheim mit cirka 30 Proz.
* Aus Baden, 8. Dez. Ein Struerkrieg zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Schweizer Kanton Schaffhausen scheint nun auch auf andere Grenzkantone nachteilige Folgen äußern zu wollen. Schaffhausen hat durch «ine Besteuerung der in Schaffhausen arbeitenden, aber auf deutschem Boden wohnenden Badener das Großherzogtum Bade« zu Rrpressalie» gegenüber den in Baden arbeitenden Schaffhausern veranlaßt. Ts heißt nun nach dem „Sankt- galler Tagblatt," daß die badische Regierung auch in Konstanz Erhebungen über die dort in Arbeit stehenden und im benachbarte» Thurgau wohnenden schweizerischen Arbeiter aufnehwen lasse, um sie ebenfalls zu einer Steuer heran- zaziehen. Nach dem Motto: Haust Du meinen Arbeiter, hau' ich deinen Arbeiter.
* Berlin, 8. Dez. Wie dem „Vorwärts" geschrieben wird, ist es einem Norweger gelungen, rin neues Gewehr zu erfinden, das sowohl hinsichtlich seiner genialen Konstruktion als auch der Durchschlagskraft seiner Geschosse alle anderen Systeme übertrumpft. Mit dem neuen Gewehr wurden im deutschen Lehrinfanierie-Bataillon eingehende Versuche angestellt, die ein dermaßen glänzendes Resultat ergaben, daß der Kaiser besohlen habe, eine der Divisionen des hannoverschen (10.) Armeekorps probeweise damit aus- zurüste«. Di« Erfindung ging vor kurzem in den Besitz eines Konsortiums internationaler Kapitalisten über, unter denen sich u. A. auch die Rothschild befinden. Einer der Hauptteilnehmer sei firner der Geheimrat Ehrhardt in Düsseldorf, in dessen Fabriken die Waffen hergestrllt werden sollen.
S für meine Pfl'cht, Sie zu begleiten, weil ich es absolut ,nicht für passend finde, wenn junge Damen auf eigene Faust einsam» Waldstreifereien unternehmen. Die Klamm läuft mir nicht davon, und Sir werden sich meine Begleitung schon gefallen lassen müssen."
Er sagt« dies in sehr bestimmten, fast befehlendem Tone, der Ilse verdroß, und sie sagte ärgerlich: „Steck n Sir schon wieder den Pascha heraus? Ich glaube Ihnen bereit» gesagt zu haben, daß Sie damit bei mir kein Glück haben. Wenn Sie mich ärgern, gehe ich einfach mit in die Klamm, so ungern ich es auch thue."
„Also so unangenehm ist Ihnen meine Begleitung?" fragte er vorwurfsvoll und sah ihr forschend in- Gesicht.
„Ihre Begleitung nicht, aber Ihr« Bevormundung," gab sie kurz zurück.
Man war indessen an der Stelle angelongt, wo der Weg nach der Klamm von dem nach Grascck rechts ab- zwrigt, und ehe noch Ilse ein Wort sagen konnte, hatte sich der Direktor höflich von den Anderen verabschiedet mit der Bemerkung, daß er Frau Doktor Schill begleite» wolle, welche nicht gern eine Klamm besuche, und daß sie oben im Forsthause auf die Herrschaften warten würden. Damit hatte er ihr« Absicht, doch noch in di« Klamm zu gehen, vereitelt, und trotzdem sie innerlich wütend war, weil st« sich nun doch seinem Willen fügen mußte, bewunderte sie dennoch heimlich sein« Energie, mit der er denselben durckzusktzen verstand.
Sie schürzt« stillschweigend ihr Kleid, an welches sie noch gestern Abend eine praktischer« Schürzvorrichtung in Gestalt von Knöpfen und Schlingen angebracht, und schnell trat er hinzu, um ihr behilflich zu sein. Sie wehrt« indessen mit einer sehr kühlen Haudbewegung ab, und konsequent an ihm vorbrisehend, begann sie langsam bergan zu steigen.
„Frau Doktor!" bat er in weichem Tone. „Nun seien Sie gut und schwollen Sir nicht erst mit wir. Ich
^ Berlin, 9. Dez. Das Wolff'sch« Bureau meldet aus Taku: Der Außenhafen ist zugefroren. 50 Schiff« sitzen im Eise fest.
2 Di« Rückkehr de- Grafen Waldersee wird aus Wien angekündigt. In Wiener „gut unterrichteten Kreisen" hält mau es nach den „Münch. Neuest. Nachr." nicht für nn- wahrscheinlich, daß Graf Waldersee noch vor Abschluß des Friedens China verlassen werde.
sj Interessantes von unserer Chinaexpeditiou wird der Frkf. Ztg. von einer Persönlichkeit mitgeteilt, welche Gelegenheit gehabt hat, di« Dinge aus nächster Nähe zu beobachten. Dem ziemlich ausführlichen Bericht aus Taku, Anfang Oktober, entnehmen wir Nachstehende»: Für alle diejenigen, welche sich aus Thatendurst der Expedition nach China angischlossen Hoden, bietet das Leben hier eine große Enttäuschung. Nichts als Arbeitsdienst, kaum daß man Zeit behält zum Exerzieren, damit di« Truppe nicht ganz aus dem Leim gehr. Der Arbeitsdienst lockert die Disziplin bedeutend, zumal bei Leuten, di« im ersten Jahre dienen, z Das Schlimmste aber ist und bleibt da» Wasser. Amerikaner ! und Russen haben große Destillier-Apparat« — wir leben r von dem Wasser, welches wir uns aus schmutzigem Peiho- r Wasser durch Klären mit Alaun und Abkochen selbst bereiten, ! außerdem liefert noch eine der Marine gehörige Drstillier- dschunk« Wasser. Man muß den P.iho nur einmal gesehen haben, und niemals rührt mau dies Wasser an. Kadaver von Ochsen, Schweinen, Pferden schwimmen darin umher, werden von der Ebbe heraukgrzogen und komme« zum Teil Wieder mit der Flut Herrin. Nach einigen Tagen ein netter Geruch und Anblick! Unter allen Offizieren wie Leuten herrscht große Enttäuschung. Zu einem schneidigen Feldzüge haben sich alle gemeldet, und jetzt noch liegen dir Truppen im Biwack. Immer mehr Menschen, immer mehr Proviant werden an Land gebracht, aber am Nötigsten fehlt es, an Unterkommen für den Winter, an Oefen, an warmen Kleidungsstücken und immer wieder an Wasser. In der Universität in Tientsin ist das deutsch« Lazareth eingerichtet; schon reichen di« großen Räume nicht aus, und Nebengebäude müssen hinzugrnomwen werden, fast 700 Kranke an Ruhr und Typhus in der Hauptsache. Und die praktischen Kleidungsstücke, welche die Truppen mit bekommen haben! Den herrlichen Strohhut, der weder gegen Hitze noch Kälte schützt, und den ein einziger Regen unbrauchbar macht. Dan» di« für die Tropen besonders geeignet« Halsbinde. Die Feldmütze ohne Schirm und ohne Sturmband. Da es ReservtkleidungSstücke uicht gab, mußte der, dem eine zum Trocknen aufgehängte Halsbinde oder ein Strohhut oder Mütze über Bord flog, weiterhin ohne diese Stücke auskommeo.
* K ö l n, 8. Dez. Der Rhein ist seit gestern mittag um annähernd 3 ui auf 5,10 m gestiegen. Der Schiffsverkehr ist lebhaft, auch wurde der Schleppvrrkehr nach dem Straßburger Hafen heute wieder ausgenommen.
* Köln, 8. Dez. Dir „Köln. Ztg." meldet aus Differ- dingen (Luxemburg): Auf dem hiesigen Hüttenwerk« stürzte «ine 7 Meter hohe Eisenbahnbrücke «in, als sie ein Zug passierte. Der Maschinist und ein Heizer sprangen recht- zeitig ab. Drei Personen wurden sofort getötet. Von den verschütteten zehn Personen sind zwei gestorben.
"'Düsseldorf. 8. Dezbr. Di« Rheinische Metall- waren-Maschinen-Fobrik Düsseldorf und dir Fahrzeug-Fabrik Eisenach haben am 5. ds. MtS. mit der Charterrd Company (Ereil RhodeS und Genossen) für dir englische Kriegs- Verwaltung eine» weiteren Kontrakt auf Lieferung von 12 Batterien der neuen Schnellfeuergrschütze, System Ehrhardt, sowie der hierzu notwendigen MunitionSwagrn und 30 000 Geschosse abgeschlossen. Die Lieferung soll noch mehr beschleunigt werden als die erste und sie muß bis Ende Februar ausgeführt sein.
bin fest überzeugt, ganz im Sinne ihres Gatten zu handeln, der mir es gewiß nur danken wird, daß ich Sie unter meinen Schutz stelle. Hat er überhaupt eine Ahnung davon, daß Sir derartige Partien allein unternehmen?"
Ilse wurde durch diese direkte Frage nach ihrem Gatten ganz verlegen. Sie wußte nicht gleich, was sie darauf antworten sollte. Lüge» wollt« sie nicht; aber jetzt die Wahrheit gestehen, brachte sie ebensowenig fertig. Er bemerkt« sehr wohl ihr« Verlegenheit, hielt sie aber für Schuldbewußt;'«« und süblt« sich dadurch nur noch sicherer in seinem Recht, sie zu beschützen.
„Und Ihre Gattin?" fragte Ilse endlich zurück, sonst der Beantwortung seiner Frage ausweichend. „Was wird sie wohl dazu sagen, wenn sie erfährt, daß Sie sich hier zum Ritter einer fremden Dame hergrben? Können Sie sich nicht vorstellen, daß mir schon aus diesem Grund« Ihre Begleitung peinlich ist?"
„Also würde Ihnen die Begleitung eines unverheirateten Kavaliers weniger peinlich sein ?" fragte er interessiert.
„Ganz gewiß, viel weniger," erwidert« sie rasch, „brauchte ich doch da nicht zu befürchten, den Rechten einer anderen zu nahe zu treten."
„Gesäugen!" rief er fröhlich, und sich neben der ver- wundert aufblickrnden Ilse, di« sich eben, um auszuruhrn, auf einen Stein gesetzt hatte, niederlassmd, erklärt« er: „Ich habe mir ja nur eine Frau angedichtet, weil ich glaubte, als ehrbarer Ehemann und Familienvater eher in Ihrer Nähe geduldet zu werden. Ich habe Sie also wissentlich belogen und bitte um Absolution."
Er ließ sich in komisch dewüthigrr Stellung auf ein Knie vor ihr nieder und sah bittend zu ihr auf. Ilse sah kopfschüttelnd zu ihm hernieder und fragte lächelnd: „Ich dacht«, der Pascha kann nicht bitten?"
„Um Verzeihung, wenn ich Unrecht that, wohl," erwidert« er ernsthaft. „Aber nun seien Sie gnädig, damti
X Wien, 9. Dez. Kaiser Franz Joseph hat heut« mittag den deutschen Botschafter Fürst von Eulenburg t« eine« fast einstündigen Audienz empfangen.
* Aus Rom wird gemeldet: Der japanische Minister des Arußeren bezrichnrte in einer Unterredung mit einem Korrespondenten der Tribuna den Friedensschluß mit China als bevorstehend.
* Di« Pariser Blätter berichten über ein schenß. liches Verbrechen. Gegen 9 Uhr morgens fiel der Portiers- frau eines Hauses des Faubourg Saint-Deni» ein große» im Thorwrge liegendes Paket auf, dessen Hülle «in wollener Vorhang oder eine Tischdecke bildete. Ein Schutzmann, de« sie herbeirirf, schlug das Tuch auf und fand darin, in Packpapier gewickelt, den Rumpf eines scheinbar jungen Mannes, dem der Leib aufgeschlitzt worden war, der Kopf, dir Arme und di« Beine von den Knieen abwärts fehlten. Die Körperteile wurden jedoch fast um dir gleiche Stunde in einem andere» Stadtviertel gefunden, in einer kleinen Seitenstraße de» 20. Arrondissement« (Menilmantant), wo das Paket am Rande des Trottoirs lag, bi« ein Portier die Polizei herbeirirf, welche einm skalpierten Kopf, die Arm« und die Beine fand, die bei dem Rumpfs vermißt wurden. Di« Erhebungen ergaben, daß dis beiden Höllen Gardine» waren, wie sie in gemeinen Gasthäuser» üblich sind. Die Joeutität des Opfers Hut nicht festgrstellt werden können.
* Einen merkwürdigen Beitrag zu der Haltung der französischen Regierung gegenüber dem Präsidenten Krüger liefert di« Times. Da» englische Weltblatt erklärt, aus zuverlässigster Quelle versichern zu könne», daß Ohm Paul bei seiner Anwesenheit in Paris der französischen Regierung gewissermaßen di- Pistole aus di« Brust gesetzt habe. Frankreich habe nämlich am Sonntag den 8. Oktober 1899, also in den kritischen Tagen, die dem Ausbruch de» Krieges vorauSgrrigm, den Buren moralische und materiell« Unterstützung für den bevorstehenden Kampf versprochen. Das Telegramm sei in der eigenen Geheimschrift des französischen Auswärtigen Amtes nach Pretoria gegangen, wo es der Präsident Krüger persönlich im Telegraphenamt« rntgegen- genommen habe. Auf Grund dieser Zusage sei dann das Ultimatum Transvaals an England ergangen. Nachher habe es sich herausgestrllt, daß die französische Regierung unter der versprochenen „moralischen und materiellen Unterstützung" blos verstanden habe, daß der Oberst Graf Villebois de Mareuil und andere Offiziere die Streitkräft« der Buren als Freiwillige verstärken würden, während die Burenführer dir gegebene Zusage m viel weiterem Sinne auslegten. Diese Verschiedenheit der Auslegung Hab« während der Anwesenheit Krügers in Paris zu Auseinandersetzungen geführt, in denen Minister De erste bei seiner beschränkten Auslegung blieb; als aber von Seit« der Buren mit drr Veröffentlichung der Depesche und noch anderer Aktenstücke gedroht wurde, habe sich die französische Regierung dazu verstanden, sich ein wenig mehr zu kompromittieren, wenn auch in harmloser Weis«; sie Habs ihre Intervention versprochen, unter der Bedingung, daß Deutschland die Führung übernehme; zugleich sei aber die Reichsregierung von drr ganzen Sache unterrichtet worden und man habe ihr auch mitgeteilt, daß die Buren das französische Verspreche» gänzlich mißverstanden hätte». Die Folge dieser Eröffnung sei dann die Abweisung Krüger» in Deutschland gewesen. Ob die Darstellung der Times richtig ist, läßt sich nicht beurteilen. Es wird interessant sein, zu hören, was man dazu an der Seine sagt.
* Haag, 7. Dez. Wie da- Reutersch« Bureau aus guter Quelle erfährt, berief der Minister des Aeußern den niederländischen Gesandten in Lissabon, um di« zwischen Holland und Portugal in drr Angelegenheit des Generalkonsuls Pott obwaltenden Mißverständnisse auszuklären. Zu demselben Zweck bezieht sich der hiesige portugiesisch« Ge
ich wieder ausstehen kann; es kniet sich schlecht auf dem steinigen Boden."
„Strafe muß sein!" rief sie lachend. „Doch stehe» Sie auf. Sie hinterlistiger Mensch! Ich weiß ein« bessere Strafe für Sie."
Er sprang aus, und ihre Hand ergreifend, forschte er eifrig: „Und wie heißt dieselbe?
„Wird vorläufig nicht- verraten!"
„Und Sie sind mir nicht mehr böse?" fragt« er wieder.
„Nein!" sagte sie heiter.
„Und werden Sie mir erlauben, nun stets ihr Begleiter zu sein?"
„Wenn Sie versprechen, sehr artig zu sein und Ihre Paschagelüst« bei Seite lassen — vielleicht."
Er drückte ihr« Haud, die er noch immer geschlossen hielt an seine Lippen und versprach, es wenigstens versuchen zu wolle».
Sie stiegen nun in schönster Eintracht weiter den steilen Berg hinauf, beide schweigend und jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Ec wunderte sich im Stillen, daß fl« gar nicht erzürnt über srine Lüge gewesen und war froh, so leichten Kaufs davongekowmen zu sein, und sie wundert« sich uicht minder aber über sich selbst und da- frohe, selige Gefühl, das bei seinem Bekenntnis Plötzlich ihr Herz durch' zogen. Was fragte sie im Grunde danach, ob er verheirat» war oder nicht? Und was konnte es ihr nützen? Hatte ihr die Liebe nicht stet- nur Leid gebracht und hatte sie M nicht geschworen, ihr H-rz vor einer neuen Lieb« zu hüten, so viel sie vermochte?
Und dennoch wäre sie jetzt beinahe au» der Roll« gefallen, als er so treuherzig dl« Wahrheit bekannte, hätte ihm ebenfalls gestanden, daß ihr Gatt« schon s«» Jahren tot sei.
(Fortsetzung folgt.)