sandte «ach Lissabon. Von einer Abberufung ist keine Red«. Während der Abwesenheit der Gesandten v. Weide sei der niederländische Generalkonsul in Lissabon zeitweilig att Geschäftsträger beglaubigt.

* Haag, 8. Dez. Um drei Uhr nachmittag- wurde Krüger in königlicher Equipage durch einen königlichen Adjutanten in da- Palai- abgeholt. Die Unterredung mit den beiden Königinnen dauerte eine Viertelstunde und fand ohne alle Zeugen statt. Auch Dr. LrydS wohnte der Audienz nicht bei. Die Menge brachte Hochs aus di« Königin und den Präsidenten aus. Krüger wird nächster Tag« zur Tafel geladen werden.

* Haag, 8. Dez. Krüger, der über dem schwarzen Rock eine breite Schärbe in den Farben Transvaal- und da- Großkreuz de-Orden- de-Niederländischen Löwen trug, dankte der Königin, daß sie ihm dieGelderland" zur Ver­fügung gestellt Hab-.

* Haag , 8. Dez. In einer Unterredung, die ich mit Dr. Liydr hatte, teilt« er mir Folgende- mit: Die Reis« nach Rußland sei weder von ihm noch vom Präsidenten , Krüger in Aussicht genommen gewesen. Sie blieben vor­läufig in Holland. Auch der Gesundhrit-zustand de- Zaren Würde die Reffe nach Livadia jetzt nicht gestatten. Da» Archiv der Republik sei größtenteils, wenn auch nicht voll­ständig, gerettet. Sensationelle Enthüllungen über die Vor­geschichte de- Kriege- seien von seiner Seite nicht zu er- ! warten; derselbe sei genügend bekannt. Mit Dewet und k Botha seien sie außer Beziehung; selten dringe rin« Bot­schaft durch. Der Präsident sei von der brüderlichen Auf­nahme de- deutschen Volkes begeistert; ihm selbst mache r- Mut, daß alle Ausländer, die aus Afrika heiwkehrten, über­zeugt seien, daß die Engländer e- nicht dauernd halten könnte».

* London, 7. Dez. (Oberhaus) Salisbury erklärt, die Regierung wünsche den Buren eine Position in der britischen Kolonie mit eigener Verwaltung anzubieten, wenn sie bereit wären, diese anzunrhme»; diejenigen, die den Kampf fortsetzten, verzögerte« dir Gewährung der wertvollrn Privilegien, welche die anderen Weißen Unterthanen der Königin genießen. England könne niemal- zugeden, daß auch nur rin Stückchen Unabhängigkeit bleibe.

* London, 8 Dezbr. Ein Telegramm Lord KitchsnrrS aus Bloemfontein von heute besagt: General Knox meldet au» Rouxvill«, daß Dewets Streitmacht, nachdem sie ver­geblich versuchte, die Csmmassibrücke zu forciren, die die englischen Truppen hielten, unter Zurücklassung von 500 Pferden und vielen Capwsgen in nordöstlicher Richtung abgerückt ist. Sein Durchbruchversuch nach der Capkolonie ist mißlungen, da er von allen Seiten bedrängt ist.

* Die englische Regierung will für dir letzten Buren- käwpfer das Standrecht verkünde» lassen, da« heißt, es soll ein jeder Bur, der mit den Waffen in den Händen ergriffen Wird, erschossen werden. Die Buren werden dann mit jedem Engländer, den sie gefangen nehmen, dasselbe thun. I» den letzten Monaten der Kriegführung haben aber die Buren viel mehr Engländer gefangen genommen, als Buren von den Briten ergriffen wurden. Vor kurzem kapitulierten erst 400 Mann britische Kerntruppeu und kleiner« Kommando- sind massenhaft den Buren in die Hände gefallen, aber wieder laufen gelassen worden. Die Londoner Regierung mag sich da- Bild auSmale», wenn jene vierhundert, aus einen Haufen zusammcngetrieben, unbarmherzig niedergrknallt worden wären. Dos wäre furchtbar, aber nur Notwehr der Buren. Wie weit dann noch dir englische Regierung mit ihren Anwerbungen kommen würde, kann man sich denken. Die englischen Rekruten würden sich bedanken, an einem Feldzuge teilzunehmen, in welchem der Tod wahrscheinlicher ist als das L-ben.

* Petersburg, 8. Dez. In dem heute veröffent­lichten Generalftabsbericht heißt «S u. a.: Am 7. Dezember wurden die FestungSmauern von Janditogrntzy von russischen

Truppen zerstört. Die Kompagnie 20 de» ostfibirischen SchützrnregimentS hatte am 5. d«. «in Gefecht in der Nähe von Janschumenz mit dem Feind, der groß« Verluste erlitt. Aus russischer Seite sind zwei Schützen, rin Kosak und «in Offizier toi. Die Abteilung, die Tungusenbandru nordwärt- vou Tielmg vertreiben sollte, begegnet» 33 Werst von dieser Station entfernt, einer Bande von 800 Mann, die in dem befestigen Dorf« verschanzt war. Di« Berschanzungen wurden von zwei Kompagnien gestürmt und der Angriff der Chinesen wurde zurückgeschlagen. Bei Tage-anbruch flohen die Chinesen. Die Russen erbeuteten 2 Geschütze und eine An­zahl Gewehr«. Russischerseit- keine Verluste.

js Peter-burg, 9. Dez. In einem großen Waren­haus- in Moskau brach vorgestern abend Feuer an-. Der Materialschaden beträgt 1 Mill. Rubel.

* Entdeckung neuer Kohlenlager in Rußland. Im Kaukasus in der Näh- de- Flecken» Omtschiri am Ufer de- Schwarzen Meere- sind große Kohlenlager entdeckt worden. Mau schätzt die Meng« brauchbarer Kohle auf 75 Millionen Tonnen. Der Flötz soll bi» 20 Fuß stark sein.

* Livadia, 8. Dez. Der Kaiser fühlte sich in den letzten 14 Stunden sehr gut; er verbringt einen Teil des Tage» außer Bett. Die Kräfte wachsen zusehen». Temperatur und Puls sind normal.

* Cherbourg, 7. Dez. Durch da- Feuer, welche- in vergangener Nacht im hiesige» Kriegl-Arsrnal ausbrach, wurden die Gebäude de- Sägewerk- in einer Ausdehnung von 150 Metern zerstört.

* Portugal ist dereinzig« Freund" Großbritauien», ja mehr noch: e» ist sein Verbündeter. Deshalb hat Lissa­bon von Zeit zu Zeit die Ehre, rin britische- Geschwader zu empfangen. So auch jetzt wieder. Wie au- Lissabon gemeldet wird, sandte der König nach einer Tafel zu Ehren der Anwesenheit dek britischen Geschwader» an die Königin Viktoria «in Telegramm, worin er für den durch den Be­such der britischen Flotte gegebenen Freundschaft-bewri- dankte und seiner Genugthuung über da- loyale Bündnis Großbritannien- und Portugal-, sowie seine Wünsche für das Gedeihen Englands Ausdruck verlieh.

js Lissabon, 9. Dez. Die Königin von England richtet« an den König von Portugall in Erwiderung seines Begrüßungstelegramms vom 6. Dez. folgende Depesche: Ich binvonJhrer liebenswürdigen Depescheangenehm berührt. Ich Dank« aufrichtig, Mein lieber Neffe, auch für die guten Wünsche, welche Sir für mich und mein Volk au-sprachrn. Mit noch größerer Freude konstatiere Ich da» herzliche und freundschaftliche Einvernehmen zwischen Portugal und England.

X New-Nork, 9 Dez. An- San Diego in Kali­fornien wird berichtet: Der hier eingetroffen« Hamburger DampferHathor", der KoswoSgesellschaft gehörig, war an der kolumbffchen Küste mit Beschießung bedroht worden, wenn er darauf bestehe, in den Hafen von Buenaventura einzulaufen, in dem darauf hingrwirsen wurde, daß über diesen Hafen, für welchen der Dampfer Fracht hatte, Blockade verhängt sei.Hathor" landet- darauf seine Fracht in Corinto in Nikaragua.

^ Peking, 9. Dez. (Meldg. d. Agencr Havas.) Da der Gesandte Pichon erfahren hatte, daß nach dem Jndochina benachbarten chinesischen Gebiet große Menren von Waffen eingeführt und dort Truppen angesamm-it werden hat er Tsching und Li-Hunq-Tschang rin Schreibe« zugehen lassen, in welchem er von ihnen verlangt, diesem Vorgehen ein Ende zu machen. Frankreich sei andernfalls genötigt, Maßregeln zu ergreifen, um die Sicherheit seiner Grenzen zu schützen und etwaig« Uebersälle von Räubern mit Waffengewalt zu unterdrücken. Pichon weist in seinem Schreiben darauf hin, daß es im Interesse beider Ländrrgebiete liege, ernster« Verwicklungen zu vermeiden.

* Johannesburg, 7. Dez. Die Buren er­beuteten in den letzten Wochen 17,000 Schafe, welche

von einer kleinen Abteilung Soldaten von Potschkfstrom nach Krüger-dorp getrieben wurden.

* Au- Johannesburg, 7. dr., meldet das Reutersche Bureau: Die Regierung trifft Vorkehrungen, auf der Renn­bahn bei Booysrn» 4000 Personen unterzubringen. E< be­steht di« Absicht, alle umliegende» Farmen auf dem Rand von ihren Bewohnern zusäubern" und sie dort untrr- zubringen. wo ff« streng überwacht werden können, da viel« von ihnen den Feind durch Lieferung von Nahrungsmitteln und Knndschafterdienste zu unterstützen pflegten.

* Jo Südafrika scheint mehr zu passieren, als man in Europa wissen läßt. Wenigstens ist er sonderbar, daß im Kaplaud und auch in Natal plötzlich wieder Buren-Ab- teilungen auftauchen und daß man ernen Aufstand der Kap- buren befürchtet. Wenn aber die Sache der Bure» ver­loren wäre, würden doch die Farmer de« Kaplande- nicht Lust zur Empörung haben. Ein Frankfurter in Kapstadt erzählt in einem Briese allerlei Seltsame»:Der Krieg hat nun wieder mit seiner ganzen Macht anzefaugen, die Bure« haben in beiden Republiken ihr« alten Stellungen wieder eingenommen und sind schon ganz nahe am Kap. Obgleich «S nur sehr wenige sind, so verhauen st« alle Tage die Engländer grau:»hast. Aber die Niederlagen, Menschen- verluste durch Krieg und Fieber sucht man natürlich zu ver­heimlichen. Ich wollt», du könntest hier mit zusehen, wie täglich lang« Eisenbahszüge vom Roten Kreuz nach den Dock- fahren, mit Invalides, welche sich dort nach England einjchiffen, sowie die großen Feldlazarette. Die Buren machen sie müde und halten au-, bi- sie kein« Streitkräft« mehr haben (die Engländer). Du wirst sehen, bald werden die Engländer abzcehen, da- beste Zeichen ist, daß sich Lord Roberts drückt, in den Dock- laden sie gehörig Kanonen auf, die wieder zurückgehen. Nun da- Schönste von allem ist doch, daß jetzt fast all« die hervorragendsten Generäl« keinen Teil mehr am Krieg« haben. ES wird dir auch wohl ganz neu sein, zu wisse», daß die Generäl« Baden-Powell und Buller gefangen waren und unter Gewährleistung ihre» Ehrenworte-, nicht mehr di« Waffen zu führe», auf freien Fuß gesetzt wurden. Badeu-Powell ist nun Polizei-Inspektor in Johannesburg, General Buller, welcher mit 1700 Mann gefangen war, mußte das Land verlassen. Als die 1700 Mann verschifft wurden, wurde alle- abgesperrt, kein Mensch durste mit ihnen sprechen. Buller selbst war freilich Gegenstand großer Huldigungen. Di« Stadt war beflaggt und als er zu den Dock- fuhr, fuhr er dicht an mir vorbei, er hatte kein« Uniform mehr an und für das Hipp, Hipp, Hurrah! der Menschenmenge dankt« er nicht im Geringste», er sah niemanden an. Dir Zensur verheimlicht natürlich, so viel sie kann und deswegen wißt ihr da drüben gar nicht, wa» vorgrht."

* Alival North, 7. Dez. Nach einem Gefecht bei Sterkspruit ging Dewet südwärt-, überschritt am 5. Dez. während der Nacht den Caledonfluß und marschierte nach Odewaldrist, fand aber, daß der Fluß unpassierbar war, und wandte sich dann ostwärts. Er ging nördlich vom Oeanjrfluß weiter, bi- er sich in einer Entfernung von 15 Meilen von Alival befand. Hierauf wandt« er sich nord- östlich !n der Richtung von Nouxville. General Knox ver­folgt ihn auf brm ganzen Wege auf Schritt und Tritt. Die britisch« Vorhut stieß auf Dewet» Nachhut bei Karrrport- drist am Caledonflusse und erbeutete einen Neuvpsünder und 35,000 Geschosse. Der Caledonfluß war so hoch, daß das Gepäck nicht hinübergebracht werden konnte, aber mit Schwierigkeiten gelang es, Kanonen und Munition an- jen­seitige Ufer zu bringen. Dewets Truppen sind erschöpft. Die Briten fanden auf dem Wege zwischen Smithfield Road und dem Oranjefluß 300 tote oder krepierende Pferde. Da die britischen Truppen ohne Gepäck de» Fluß über­schritten und daher ihrer Nahrung-Vorräte beraubt sind, werden sie sich Lebensmittel durch Requisition verschaffen

Beranlwortlicher Redakteur: W. Nieter, Altensteig.

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