rück. Fürst Münster ist 70 Jahre alt, man kann also glauben, daß nur sein Alter di» Ursache seine« Rücktritt» ist. Botschafter in Pari« ist Münster seit 1885, vorher, seit 1873, war er Botschafter in London. Er galt immer al« »in gewiegter Diplomat, dessen feine Manieren und dessen ruhiger Geist besänftigend wie Oel auf die Wogen Wirkten, wenn sich verhängnisvolle Situationen entwickeln wollten.
* Berlin, 28. November. Beim heutigen Empfang« de» Präsidium» de» Reichstage» unterhielt sich der Kaiser überau« huldvoll mit jedem der drei Herren über deren persönliche und land-mannschaftliche Beziehungen. Die Politik wurde in keiner Weise berührt.
^Berlin, 29. Nov. Zum Nachfolger de» Fürste» Münster in der Botschaft in Pari» ist der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge der Botschafter in Petersburg, Fürst Radoli«, ernannt worden.
* Reich»tag«b«leidtgung»projesse könnten di« Gericht« eben so gut um ihre Zeit bringen, wie MajestätSbeleidigungS- prozesse. Aber der Reichstag giebt vernünftigerweise sein« Zustiwuug nicht zur Klage. Erst dieser Tage wieder beriet di« GeschäftSordnungSkommissionüber «inen Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim auf Genehmigung zur Einleitung de» Strafverfahren» gegen den Verfasser einer Broschüre „An das deutsche Volk", welche Beleidigungen de» Reichs- tag» enthält. Sie verweigerte, wie e» seither Brauch war, dir Zustimmung zu dem Prozeß.
* Im Prozeß Sternberg bekundet« der Jnseratenageut Fritz Wolf, daß er in Sachen Sternberg „Ermittelungen" augestellt (d. h. die Zeugen zu Gunsten Sternberg» bearbeitet) habe, weil er den Angeklagte» für schuldig hielt. Für seine Thätigkeit hat Wolf pro Tag 20 Mark au» der ^ Sternberg'sche« Privatschatullr erhalten.
^1 Berlin, 29. Nov. (Prozeß der Harmlosen.) Der Gerichtshof verurteilte von Kayser zu drei Monaten, von Schachtmeyer zu 2 Monaten und Wolfs zu 4 Monaten Gefängnis. Außerdem wurde Wolfs zu einer Geldstrafe von 3000 Mk. verurteilt.
* Der Etat für da» ostafrikanische Schutzgebiet fordert den Betrag von 2 Millionen Mark al» ersten Teilbetrag für den Bau einer Eisenbahn von Dar-eS-Salaam nach Mrogoro. Dies« etwa 230 Kilometer lange Linie ist gedacht al» Teilstrecke einer großen Bahnlinie, die von der Meeresküste in Dar-«»-Salam ausgehend da» ostafrikanische Schutzgebiet in ost-westlicher Richtung durchqueren soll.
* Zur Beförderung an die mobilen Laudtruppen dr- Heere» und der Marine in Ostasien sind fortan in Privatangelegenheiten der Empfänger Geldbriefe bis zum Betrage von 1500 Mk. einschließlich u. bi» zum Gewicht von 250 Gr. einschließlich zugelassrn. Dir Grldbriefe bi» zum Betrage von 150 Mark und bi» zum Gewichte von 50 Gramm einschließlich sind portofrei. Für di« der Portozahlung unterliegenden Grldbriefe beträgt dar Porto bei einer Wertangabe bi» zu 150 Mk. und einem Gewichte von mehr al» 50 Gr. 20 Pfg., bei höherer Wertangabe ohne Unterschied de» Gewicht«: über 150 bi» 300 Mk. 30 Pfg., über 300 bi» 1500 Mk. 40 Pfg. Da» Porto ist vom Absender zu entrichten. In der Richtung vom Feldheer« nach der Heimat werden numrhr ebenfall» Geldbriefe bis zum Betrage von 1500 Mk. und bi» zum Gewichte von 250 Gr., ferner Postanweisungen bi- zum Betrag« von 800 Mk. einschließlich befördert.
* Köln, 28. Nov. Di« Köln. Ztg. meldet au» Paris, Präsident Krüger, sowie Dr. L«ydS seien von dem Empfang« Rochefort» keineswegs entzückt, indessen gezwungen gewesen, denselben über sich ergehen zu lassen. Rochefort plant, eine große international« Konferenz nach Paris «inzuberufe» zu der Vertreter der Presse aller europäischen Großstädte, sowie di« Vorsitzenden der Burenkomitr» geladen werden sollen, zweck» Beratung von Mitteln und Wegen, um den
Hlnterwegs.
Novelle von Walter Schönau.
(Fortsetzung.)
Jetzt war auch da» Dampfschiff von Starnberg zurück- gekommen und sie bestiegen dasselbe und ließen sich ganz vorn an der Spitz« desselben auf eine Bank nieder, von der aus sie ein« herrliche Urbersicht auf den See und die Ufer hatten. .
„Schade, daß sich die Berg« etwa» verhüllt haben, sonst könnte ich Ihnen die Zugspitze zeigen," meinte Ilse. „Jndeß, wir werden sie noch genug und in nächster Nähe bewundern können, denn direkt unter ihr liegt Partenkirchen. Sie waren «och nie in den Alpen?"
„Nein, bis jetzt Hab« ich nur da» Riesengebirg« und den Harz kennen gelernt. Ich hatte zu weiteren Reisen immer zu wenig Zeit zur Verfügung. Ich sehe mit großer Spannung dem Eindruck, den die Alpen auf mich machen werden, entgegen. Dir Ufer hier mit ihren reizenden Villen und Parkanlagen, erinnern mich ungemein an die Elbufer zwischen Dresden und Schandau, auch an Uhlenhorst und Blankensee bei Hamburg."
„Jawohl," bestätigte Ilse, „da haben Sie recht, nur ist hier die Natur großartiger und da- schöne blau« Wasser del See» zieh« ich wir auch dem schmutzig-gelben der Elbe vor. — Da ist schon Tutzing; nun muffen wir un» beeilen, denn bi» zum Bahnhof haben wir gut ein« Viertelstunde zu gehen und e» wäre doch sehr unangenehm, wenn wir den Zug verfehlten."
Und e» kam beinah« so. — Nur mit knapper Not erreichten sie den Bahnhof, wurden eiligst in «in Koupe« geschoben und sofort braust« der Zug davon.
Beide waren von dem eiligen Lauf auf der sonnigen Landstraße sehr erhitzt und stöhnten und pusteten um dir Wette. Der Direktor hatte sich gleich den Hellen, weichen
Buren Hilfe zu bringen; desgleichen ist «ine international« Sammlung beabsichtigt, die den Kauf mehrerer Kriegsschiff« ermöglichen soll, um Freiwillige nach Südafrika zu senden.
* Wirn, 28. Novbr. lieber Krüger- Mission wird dem „Neuen Wiener Tagblatt" von besonderer Seite aus Paris gemeldet: Wider alle» Erwarten trug Krüger gestern schon, wenn auch ohne präzis« Formulierung, die Bitte um eventuelle Mitwirkung Frankreichs bei einer Verwittlung»- aktion vor. indem er betonte, daß die Umstände einem derartige» Schritte, der schon im März von den Bereinigten Staaten unternommen worden sei, jetzt «her «inen Erfolg versprechen.
Hs Wien, 29. Nov. Dir „Neue Frei» Presse" meldet au» Prag: Gestern beschloß «ine vom tschechischen Frauenverein veranstaltete, zumeist von Frauen besuchte Versammlung den Boykott aller deutschen und jüdischen Geschäft-firmen. Dem Land,--Komitee für die Agitation gehört die Gattin de» Prager Bürgermeister- an.
* Bern, 28. Nov. Durch Vertrag vom 10. April 1897 hatten Frankreich und di« Vereinigten Staaten von Brasilien dem schweizerischen BundeSrat die schiedsrichterliche Entscheidung dr» Streite» über di« Grenz« zwischen Guyana und Brasilien übertragen. Der BundeSrat nahm das SchiedSamt an. Im Streit steht ein an Goldminrn reiche- Gebiet, da» etwa zehnmal so groß ist wie die Schweiz. Der BundeSrat muß seine Entscheidung bi« spätestens 6. Dezember d. I. fällen. Man erwartet den Spruch schon auf den 1. Dezember; zunächst gelangt nur der Wortlaut de» Schiedsspruchs ohne di« Begründung zur Veröffentlichung.
* Pari-, 28. Nov. Präsident Krüger hatte heute vormittag Besprechungen mit Dr. LrydS und den Mitgliedern der Burenmisston und begab sich mittag» nach der Kunstschule, um dort den Entwurf de- Denkmal- für den Obersten VilleboiS-Mareuil zu besichtigen. Der Wage» de» Präsidenten wurde von der berittenen Abteilung einer republikanischen Garde begleitet. Dir Menge brachte dem Präsidenten auf dem ganzen Weg« Huldigungen dar.
X PariS, 29. Nov. (Deputiertrnkamwer.) In der NachmittagSsitzung wünscht Denis di« Regierung über die Absichten hinsichtlich eines Schiedsgericht» zu Gunsten der Buren zu interpellieren. Der Minister dr» Auswärtigen Delcasse erwiderte, rl hätte keinen Nutzen, dies« Debatte zu eröffnen. Besonder- in der auswärtigen Politik könne das, was unnütz sei, leicht gefährlich werden. D«niS besteht auf der Interpellation, zieht dieselbe aber schließlich auf Vorhalten de» Präsident«» zurück. Er bringt dafür einen Antrag ein, welcher dem Präsidenten Krüger die Sympathie de« Hauset ausspricht. Dieser Antrag wird einstunmig angenommen. Der Antrag Denis lautet folgendermaßen: Di« Kammer schätzt sich glücklich, anläßlich der Anwesenheit der Präsidenten von Transvaal in Frankreich diesem ihre aufrichtige und ehrfurchtsvoll« Sympathie zum Ausdruck zu bringen. Sofort nach der Annahme dr» Antrags seitens der Kammer begab sich «ine Abordnung der Gruppe der nationale» Vereinigung zum Präsidenten Krüger, um ihm von dem Votum der Kammer Mitteilung zu machen.
II Paris, 29. Nov. Ein blutige» Drama spielte sich gestern im Gerichts-Gebäude zu Rochrchouart (Dep. Haute-Vienne) ab. Ein Landmann namens Bayle hatte gegen seinen Nachbarn Lacrv'x, welchen er der Brandleguag beschuldigt«, die Strafanzeige erstattet, derselben war jedoch keine Folge gegeben worden. Al» nun Bayle zornerfüllt da» Bureau de- Staatsanwalts verließ, traf er auf der Freitreppe d«S Gerichtsgebäudes seinen Gegner Laccoix und rr zerschmetterte diesem mit einer Hacke den Schädel. Der Mörder, der sich wie rasend geberdet«, konnte nur mit Mühe festgenommen werden.
Filzhut vom Kopf« genommen und trocknete sich mit dem Taschentuch« die fruchte Stirn. Ilse folgte seinem Beispiel und ordnete nun vor dem kleine» ovale» Spiegel der Koupee- wond ihr« zerdrückten Stirnlöckchrn, während er ihr bewundernd zusah, denn jetzt ohne Hut kam da» übrrauS reiche wellige Blondhaar erst zur Geltung und verschönt« da» schmale Gesichtchen mit den klugen grauen Augen ungemein.
„Jetzt können wir e- uns aber gemütlich machen," rief Ilse, „denn wir haben reichlich drei Stunde« zu fahren, und ich schlag« vor, daß wir uns auf diese Anstrengung ein kleine- Schläfchen leisten. An der Gegend verlieren wir jetzt nicht viel und zum Plaudern haben wir später auch noch Zeit genug."
Der Direktor erklärte sich mit diesem Vorschlag einverstanden, und sie stand auf und entnahm ihrer Plaidrolle «in kleine- rote» Ledrrkissen und einen seidenen Puff.
„Darf ich Ihnen diese» Kissen anbieten?" fragt« sie, und ehe er »och bejahen konnte, flog «S ihm schon entgegen. Er nahm e- sofort in Gebrauch und drückt« mit sichtlichem Behagen sein Haupt in di« weich« Daunenfüll«.
Ilse legte sich nun in die andere Eck« zurück, und da» rote Lederkissen unter den Kopf schiebend, nickte sie ihm noch einmal lächelnd zu, dann schloß st« dir Augen, und bald verkündeten ihre liefen Atemzüge, daß sie wirklich eingeschlafen war.
Der Direktor konnte indes nicht schlafen; macht« r» nun da- reizende Gegenüber oder der fein« Veilchenduft, welcher dem Kissen entströmte? Er verhielt sich ganz still, um die Schlummernde nicht zu stören, und hatte so Muße, dieselbe eingehend zu betrachten. Sie war durchaus keineSchön- heit, dazu war dal Gesichtchen zu schmal und ließ delhalb den sonst schön geschnittenen Mund etwa« zu groß erscheinen, und dar feine gerade Nä-chen mit den beweglichen Flügeln war auch etwa» zu kurz geraten. Der Teint war meist zu blaß, aber wenn sie die großen, glänzenden, von schwarzen,
II Pari», 29. Nov. Im südöstlichen Frankreich herrschen seit einigen Tagen so starke Regengüsse, daß ernst, Urberschwemmung-'Gefahr droht.
* Anich«» (Deport, du Nord), 28. Novbr. Infolge Explosion schlagender Wetter im Saint Louis-Schachte der hiesigen Kohlengruben sind 50 Arbeiter getötet worden. Aus einem spätere« Bericht« geht hervor, daß da» Grubenunglück durch die Explosion einer Dynamitkist« im Saint Louisschacht« hervorgerufen wurde.
* Aniche» du Nord, 28. Nov. Die Dynamit-Ex- Plosion im Fenelonschachtr erfolgte heute früh 5*/» Uhr in einer Tiefe von 500 Meter an einem Orte, wo 150 bi» 200 Kgr. Dynamit lagerten. Mau glaubt, daß der Au»- teiler eine Patrone fallen ließ und daß diese sich zwischen eine Thür und den Thürpfosten klemmte, al» die Thür geschlossen werden sollte. Um 5Vs Uhr waren schon 16 Tote au da» Tageslicht befördert, von denen 14 agnosziert wurden. Ferner wurden 8 schwer und 40 leichter Verletzt« heraufbrfördert. All« Leichen sind furchtbar verstümmelt.
E- ist unbekannt, wie viel Leichen sich noch unter den Trümmern befinden.
* Au» Brüssel wird der „Kölnischen Ztg." der Tod de- Führer- der belgischen Ambulanz in Transvaal, Dr. DelantSheerr, gemeldet. Er fiel, während er auf dem Schlachtfelde di« Verwundeten pflegt«. Dr. DelantSheer« war 27 Jahre alt.
* London, 27 Nov. Lord Kitchener giebt zu, daß seine neue Kriegsmethode eine langwierige sein werde und daß der Krieg nicht nur Monate, sondern vielleicht noch Jahre dauern dürfte. „Daily Mail" meldet au» Pieter- maritzburg, dir neue Kriegführung Lord KitchenerS bestehe darin, seine gesamten Streitkräste in Kavallerieabteilungen einzuteilen, welche di« Buren bekämpfen sollen.
* London, 28. Nov. Lord Roberts meldet aus Johannesburg vom 26 ds.: Da wahrscheinlich das Gerücht von einem Komplott gegen mein Leben nach London gedrungen ist, holt« ich er für mein« Pflicht, die Thatsachen mitzutrilen. Die Polizei hatte seit einiger Zeit Kenntnis, daß eine Verschwörung , xistiere. Man nahm am 16. Nov.
5 Italiener fest, sowie 4 Griechen und einen Franzose«. Dieselben werden dem Gerichte übergebe». Ihre Absicht war, am 19. Nov. während der Morgengoite-dienste- in der Marienkirche um 11 Uhr ein« Min« sprengen zu lassen.
* London, 28. Nov. Au» Anlaß der Verschwörung gegen Lord Roberts verlangten die Blätter strenge Maßnahmen gegen dir „unerwünschten Ausländer", dir sich noch in Transvaal aufhalten. Der „Standard" fordert di« sofortig« Ausweisung aller Fremden, „deren Achtbarkeit nicht außer Zweifel stehe."
* Die Engländer zeigen bei dem warmen Empfang Krüger- in Frankreich die Gelassenheit eine» Löwen, der dem Geschrei der ohnmächtigen Hirten spottend, ruhig den erbeuteten Ochsen abwürgt. Krüger» Versuche, Hilfe zu erlangen, sind in den Augen der Engländer aussichtslos, denn kein Land wird e» wagen, England Hindernisse in den Weg zu legen.
* AuS London. Die Leut«, denen e» so gut geht, daß st« sich langweilen, veranstalten WohlthätigkeitSbazarr, gründen Spielerklub- wie die Berliner Harmlosen, duelliere« sich oder liefern da» Material zu Strrnbergprozessen. Der neueste Zeitvertreib ist das Besuchen der Volksküchen. Die Leutchen, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren sind und denen der liebe Gott täglich 24 Geuußstundrn brscherrt, finden dort plötzlich heraus, daß ihnen zur Abwechslung zwischen ihren raffinierten Tafelfreuden da» ^ Schwarzbrot de-Pöbel» wie Götterspeise mundet. Namentlich für die vornehmen Damen bildet eS da» größte Entzücken, in die billigsten und ordinärsten Restaurant» speisen
zu gehen. Sie, die ein Mittagsmahl mit Goldstücken bezahlen können, erachten r» jetzt für das höchste, auf eine«
schöngebogeuen Wimpern umsäumten Augen aufschlug und sich auch bei dem kleinsten Lächeln zwei herzig« Grübchen in den Wangen zeigten, so übte da» Gesichtchen einen unwiderstehlichen Reiz auf den Beschauer au». Da» Schönst« an ihr war dar reich« blonde Haar und die schlanke, ebenmäßige Gestalt, die doch einer gewissen Fülle nicht entbehrte. Di« Kleidung verriet durch den tadellosen Sitz und vornehm« Einfachheit die feine Dame. Als einzigen Schmuck trug sie eine kleine Broch« im Rococogeschmack, deren golden« Einfassung ein auf ein winzige» Porzellaoplättchen photographiertes reizendes Kinderköpfchen umrahmt«. Diese» Bildchen hatte schon längst die Aufmerksamkeit de» Direktor« erregt, und auf eine diesbezügliche Frage hatte er erfahre«, daß eS da- Portrait ihre- sechsjährigen Töchterchen» sei.
Neben ihm lag da» weich« silbergraue Filzhütchen und die langen gelben Waschlederhandschuhe der Schläfert», und er ergriff die letzter«» und besah sich dieselben genau. „Nr. 5^! All« Wetter ein kleine- Händchen," dachte er bei sich, „und aller strömt den diskreten Veilchengeruch au». Ein Glück, daß er nicht Patchouli ist, sonst wäre ich längst auSgeriffen. Was wohl ihr Gatte für «in Mann war?" grübelte er weiter. „Und welcher Art wohl da» viele Schwere, da» sie nach Aussage der Freundin schon betroffen, sein mochte?"
Ec sah sie darauf hi« noch einmal scharf au und entdeckt« einen Zug um Mund und Augen, welcher wohl von Leid erzählen konnte und der ihm bi» jetzt noch nicht ausgefallen war. Sie hatte beim Spreche« ein ungemein bewegliches Mirnenspiel, und dieser schmerzlich« Zug trat wohl nur bei völliger Ruhe de» Gesicht» in Erscheinung. Ihm wurde auf einmal ganz traurig um» Herz und er mußt« seiner Mutter gedenken, an welcher er mit schwärmerischer Lieb« gehangen und di« ihm der Tod vor etwa 2 Jahren entrissen.
(Fortsetzung folgt.)