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* Nagold, 26. Nov. Gestern abend brach in dem Gebäude de- Oelers Kirn hier Feuer au«. Di« Oekonomie- gebäud« brannten vollständig ab, während da« Wohnhaus so stark beschädigt wurde, daß ?S ringerissrn werden muß. Es wird Brandstistung vermutet.
*BadTrinach, 26. Nov. Ein Großkopitaliften- Konsortium wird demnächst bei Bad Trinach große Bohrungen auf Mineralwasser und Kohlensäure unter Leitung d«S früheren Badbesitzrr« Bauer vornehmen. Dir j,tzt als Kohlensäurebläser und als Quellen hi« und da zu Tag tretenden Gas« und Wasser solle» fortan all« an der Ursprungstell« selbst aufgefangen werden. Neben großem Mineralwasser-Versand soll auch rin umfangreiche« Koblen- säurewerk errichtet werden. Der Bau einer Bahn noch Kent- heim oder Calw ist geplant.
* Stuttgart, 24. Nov. (Zur Wohnungsfrage.) Mit Unterstützung der nationallibkralen Fraktion haben dir Abgeordneten Dr. Hieber (Württemberg), Basierwann und Möller folgenden Initiativantrag im Reichstag eingebracht: „Der Reichstag wolle beschließen de» Herrn Reichskanzler zu ersuchen, thunlichst bald eine Kommission einzubrrufen, bestehend aus Vertretern des Reichrags und einzelner Bundesstaaten, Mitgliedern de« Reichstags und anderen in der Wohnungsfrage praktisch thätigen Männern, und diese Kommission mit der Aufgabe zu betrauen: 1) durch eine Wohnungsrnqurit« die Wohnung-Verhältnisse im Reiche zu untersuchen und festzustellen; 2) di« in der Bewegung für allgemeine WohnungSreform ausgetretenen Vorschläge zu prüfen und über autführbare Maßregeln Gutachten abzugrben; 3) insbesondere für dis zweckmäßige Organisation der öffentlichen WohnungSsürsorgs und überstaatlich« und kommunale Vermittlung des erforderlichen Kredits für gemeinnützige BaugeseVfchaftrn und Baugenossenschaften Vorschläge zu
Es fanden sich »och ca. 3000 Mk. in seinem Besitz« vor. — In der Nähe des gräflichen Schlosse« in Schwaigern wurden in einem Strohhoufrn versteckt nebst einer älteren Juppe 2 Tynamitpatronen und «ine sieben Meter lang« Zündschnur entdeckt. — Im Gemeiadewald von Gündelbach wurde vom Waldschiitzen eine Herde von sechs Wildschweinen angetroffen. Dieselben dürsten au« einem Wild- park ausgrbroche» sein. — In Frommer« bri Balingen vermißt« am Samstag früh Bauer Konrad Seßler sein« Ehefrau, di« Tags zuvor noch auf die Hochzeit ihres Sohnes mit Bäckereien und allerlei Zubereitungen beschäftigt war. Nichts Gutes ahnend sucht« man der Eyach entlang und fand di« Frau im Wehr der Schlößlemühle tot auf. Schon seit einiger Zeit nahmen di« Angehörigen Spuren von Schwermut an ihr wehr.
machen/
* Vom 27. bis 29. Haushaltungsliste für
Nov. wird behufs Austeilung der die allgemeine Volkszählung vom 1. Dezember 1900 wie im ganzen deutschen Reiche, so auch in Württemberg in jede Haushaltung rin von der Gemeind« ausgestellter sogenannter Zähler kommen. Der Zähler wird in der Zeit vom 1. Dez. nachmittag« dis 3. Dez. abends die Haushaltungsliste, welche inzwischen genau auszusüllen ist, wieder abholen und bet dieser Gelegenheit über alle etwaigen Zweifel bereitwillig Auskunft geben. Das Geliugen der ganzen Volkszählung hängt in allererster Linie vom Zusammenarbeiten der Haushaltungsvorstäudr mit dem zu ihnen kommenden Zähler ab. Es ist «me Ehr«»Pflicht oller Haushaltungsvorstäudr sein Möglichster zum Gelingen der Zählung beizutragrn.
* Ulm, 26. Nov. Ein für dir Stadt Ulm überaus wichtiges Ereignis hat sich heute früh in aller Stille vollzogen ; «S wurde mit der Durchbrechung des FrstungswallrS «ach Osten hin begonnen. Vorerst bedeutet diese Arbeit allerdings erst den bescheidenen Anfang der durch Vertrag vom 5. Dezember 1899 genehmigten und geregelten Nieder- legung der inneren Umwallung; denn mit der vollständigen Entfernung der die Entwicklung der Stadt hemmende» Wälle kann erst nach Vrrfluß einiger Jahre, wenn die weiter draußen liegenden Ersatzbauten ftrtiggestM sind, Ernst gemacht werden.
* (Verschiedener.) JnVaihingena. F. wurde am Dienstag früh von dem aus Böblingen dort eininffen- den Zug die Tochter eines dortigen Gemeinderats, di« einen Verwandte» aus den Bahnhof begleitet hatte, erfaßt und ihr Heide Füße abgefahren. — Adlrrwirt Diümcmn in Illingen, der das Angeld von seinem Anwesen an den Konkursverwalter des Vorbesitzers bezahlen sollte, flüchtete sich mit dem Geld« nach Hamburg. Aus Rrqwstiion der Staatsanwaltschaft Heilbronu wurde er dasilbst festgevowmk«.
Landtags-Wahlnachrichten.
* Landestirrzuchtiuspektor Oekonowierat Fecht von Stuttgart hat dir ihm von nationaler Seite augetragene Kandidatur für den Oberawtldezirk Sulz angrnomwen. — Oekonsmierat Spieß erklärt in der „Tauderztg.", daß er für dr» OberawtSbrzkk Mergrnthrim kandidiere. — Der Redakteur der „Deutschen Reichspost", Dr. Wolf in Stuttgart, wurde von Konservativen, Deuischen Partei und Bund der Landwirt« für den Bezirk Böblingen ausgestellt. — Gemeinderat Baya in Tübingen ist seit einigen Tagen derart' erkrankt, daß er auf ärztliche Anordnung von seiner Kandidatur für Tübingen-Amt zurücktreteu mußte. Dafür ist VirwaltungSaktuar Oswald in Pliezhausen gewonnen worden.
* Aus Nagold, 26. Nov., wird gemeldet: Am Sonntag nachmittag wurde hier von sozialdemokratischer Seite eine Wählervrrsammlung abgehalten; als Referent und Kandidat trat Emil Jöhler au« Stuttgart auf. Es kann sich natürlich rmr um eine Zählkandidalur Handel».
* Heilbronn, 24 Nov. Dir Kandidatur des Oberbürgermeisters Hegrlmairr für den Weinsberger Bezirk hat den hüslgen bürgerl. Kollegien Veranlassung zu einer Erklärung gegeben, worin der Schritt H?g<lmaierZ mißbilligt und der Wunsch ausgesprochen wird, er wöge von seinem Vorhaben abstehen und sich wehr der städtische» Amtspflicht widme».
* Der Buchhalter R. vom städtischen Gaswerk inPsorz - heim fit seit Donnerstag abend verschwunden, mit ihm das Kassenbuch der Csakskasse, die er unter sich hatte und aus welcher er größere Beträge veruntreut hat. Wie die Untersuchung ergab, hat er seit vorigem Jahr die Kasse nicht wehr regelmäßig geführt. Ern« Kontrolle scheint nicht statt- gesunden zu haben. Unterschlagen hat er über 8000 Mk.
* Im Starnberger See wurde nach einer uns zergehenden Meldung rin seit einiger Zeit vermißtes Münchener Ehepaar namrn« Vwcevti tot ausgesimden.
' * Zur Warnung möge der von der Fanksurter j
Strafkammer verhandelte Full gegen den früher in Berlin bri der Lkbentversicherungl-Gisellschast Viktoria als General- Agent thätig gewesenen Paul Boraack wegen einer großen Anzahl Betrügereien dienen. Durch Annoncen suchte er Kassierer, Rechercheur«, General-Agenten u. s. w., er selbst gab sich al« Direktor einer staatlich konzessionierten Versicherungs-Gesellschaft oder einer Strrdekasse aus. Er logierte sich nur in erst; Hotels ein und empfing dort auf das Feinst«. Alle, di« eine Kaution Hinterleger, konnten, wurden angrstrllt. War das Terrain in einer Stadt abgr- grast, fing er das Geschäft unter anderem Namen in einer anderen Stadt von neuem an. I» Frankfurt ereilte ihn da- Geschick. Er hat dort gegen 10000 Mk. aus diese Weise erschwindelt; wahrscheinlich dürft« er das Doppelt« eingenommen haben, da eine ganze Anzahl Fälle nicht zur Anzeige gelangt sein mögen. Da- Urteil lautet« auf
ihn gemacht, das habe ich sosort gemerkt, und er läßt an selbstbewußter Männlichkeit nichts zu wünschen übrig, das ist ja bei Dir die Hauptsache, also-"
„Ich bitte Dich, Lena, was fällt Dir rin?" unterbrach sie Ilse unmutig. „Sri nur versichert, daß ich es viel lieber sehen würde, wen» er dich begleitete, klebrigen« kannst Du Dich beruhigen, er ist sicher verheiratet, denn ein Junggeselle steht in dem Alter nicht wehr so frisch und wohlconserviert aus; dafür Habs ich einen Blick."
„Er trägt aber keinen Trauring," beeilte sich Lena zu sagen.
„Doch, Schatz, er trägt ihn, verlaß Dich darauf, lachte Ilse, — „aber i» der Westentasche oder im Portemonnaie ! Lehre wich doch dir Männer nicht kenne». Sie haben alle Rattensängertalent und wollen dies natürlich verwerten, wo sich nur irgend Gelegenheit dazu bietet; ob verheiratet oder nicht. — Da« ist Ihnen tont msma olross.
Lena schüttelte ungläubig den Kopf und sah ihr« Freundin prüfend an; doch dos interessante Thema mußte abgebrochen werden und unter herzlicher Umarmung und mit dem gegenseitigen Versprechen, baldigst ausführliche Nachricht zu geben, schieden die beiden Freundinnen voneinander. — Lange stand Ilse noch, mit dem Taschentuche Abschieds- grüße winkend, auf der Brücke, daun kehrt« si, langsamen Schrittes zu Sem Direktor zurück, und wieder am Tische Platz nehmend, ließ sie sich Kaffee bringen und sah schweigend UaL..Mä.dtuksich"2t<'l die glitzernde Wasserfläche des Sees.
„Der "Abschied scherst Ihnen sehr nahe gegangen zu sein?" brach endlich der D rektor das Schweigen.
„Ja, es thut wir sehr leid, das arme Ding so allein ihrem Schicksal überlassen zu müssen. Sie ist so sehr schüchtern und unselbständig. Auch verfällt si« gar so leicht Grübeleien über ihr versehltes Dasein. Es ist ein trauriges Lo« einen mißgestalteten Körper zu haben und deshalb von or «herein auf alle Jugcndfrrudrn und jedes Liebesglück
verzichte» zu müssen. Dabei hat ihr süßes Gesichtchrn mit den großen blauen Kindrraugen es schon manchem Manne angrthau, aberkrinerkonntr sich dazu entschließen, sie zu heiraten."
„Und können Sie das einem Mann« verdenken?" fragte er. „Ich muß Ihnen gestehe», so sehr liebenswert auch mir Ihre Freundin erschien, ich glaube, ich könnte es doch nie über mich gewinnen, sie zur Frau zu nehme». Nicht weil di« hohe Schulter mein Schönheitsgrfühl stets beleidigen würde — daran gewöhnt man sich schließlich — ober es ist doch Thatsachr, daß derartige Personen meist kränklich sind und da muß man dock an dir Zukunft denken, an ,die Kinder, welche möglicher Weise solcher Eh« entsprießen könnten."
„Gewiß," erwiderte Ilse, „ich teile ganz Ihre Ansicht. Aber eben deshalb bekümmert mich Ihr Los so sehr, weil es jede Möglichkeit, sich einmal glücklich zu gestalten, aus- schließt. Dazu kommt, daß sie seit Jahresfrist lungenleidend ist und deshalb rin« ernstliche Kur in Adelstein brauchen soll. Der Arzt und Besitzer der dortigen Anstalt ist ein guter Freund und Kollege meines Mannes und wir wissen Sie in guten Händen und hoffen viel von dem Aufenthalt für sie. Ich hätte si« ja gern dahin begleitet, aber was soll ich und die Meinen, welch« mir bald Nachkommen werden in einer solchen Anstalt? Wir haben uns eine Pension bei Partrnkirchen zum Sommerausenthalt gewählt und Lena wird, wenn sie ihre Kur beendet, auch noch einige Zeit dahin kommen."
„Da haben wir ja ein Reiseziel," sagte erfreut der Direktor, „und ich hoffe, Sie werden mich nicht aus Ihrer Nähe verbannen. Ich wäre Ihnen ja so dankbar, wenn Sie meine Gesellschaft noch weitrr duldeten. Mein alter Hausarzt behauptet« nämlich, es wäre die höchst« Zeit, daß ich einmal meinen Retorten und wissenschaftlichen Problemen für länger« Zeit den Rücken kehrte und mich in freier Alpen- luft erholt«, meinem Geiste Ruhr gönnt« und dafür meinem Körper einmal gründliche Anstrengungen, wie Bergsteigen
10 Jahr« Zuchthaus, 4 Wachen Haft, sowie rin« Geldstrafe von 1200 Mk., nebst 10 Jahren Ehrverlust.
* Berlin, 26. Nov. Wie dos Kl. Journ. erfährt, begab sich der amerikanische Botschafter White am Samstag in- Auswärtige Amt zu einer längeren Besprechung mit dem Staatssekretär Frhrn. v. Richthofrn über dir chinesische Angelegenheit. Im Laufe dieser Unterredung erklärte der Botschafter namens des Washingtoner Kabinetts, daß die Vereinigten Staotrn den aufrichtigen Wunsch hegen, in der Cyinafrage mit den übrigen Mächten soweit als möglich zusammenzugehen. Amerika wolle aber den Mächten zu be- denken geben, od es nicht rötlich sei, diejenigen Punkte, welche sich aus die Todesstrafe bei den Prinzen und auf die Ersatzansprüche der Mächte beziehen, zu ermäßigen. Die Ausnahme, welche diese Anregung des amerikanischen Botschafters an leitender Berliner Stelle gesunden hat, gestattet den Schluß, daß Deutschland sich einer solchen Modifikation der Forderungen nicht widersrtzkn wird, da auch di« andern Mächte zustiwwen.
* Berlin, 27. Nov. Nach einem Telegramm aus Tsinansu haben die Deutschen wertvolle Kohlenselder an der Grenze vonTschiliundShansiokkupiert.
* Mit Bezug auf die in den letzten ReichStagSdebatten eingehend erörterten sog. Hunnrnlriefs bringt jetzt die Allg. Marinc-Korr. «inen Auszug aus zwei Befehlen de« deutschen Oberkommandos in Ostosien, die vor 6 bezw. 7 Wochen erlassen und mit der letzten Post inzwischen ui Berlin eingetroffen sind. Ja dem Befehl, de» Gras Walderser zur Einleitung der Operativ» nach Paoüngfu am 12. Oktober in Tientsin erlassen hat, findet sich danach ausdrücklich folgende Anordnung: „Der Herr Feldmaischall hat rücksichtsloses VorgehkU gegen all« Boxer und seiudseltg austreteaden Einwohner unter Schonung der Person und de- Eigentums der friedfertigen Bevölkerung angrordnet; um die letzteren vor dem Terrorismus ihrer eigenen aufrührerischen Landsleute zu schützen, soll außerdem durch Entsendung kleiner, üeweg- licher Kolonne» in verschiedene Richtungen sür di« Sicherheit der Bewohner des schon b-setzter, Gebietes vor den Boxern und sür die Aufrrchterhaltang der Ordnung gesorgt werden." Was die „Hunnendrirfe" anbrtrifft, so wird aus den Garmson- brfehl für die deutsche OltSunterkuast in Tientsin hinge- wirsen, in dem di« „Veröffentlichung von Privatbriesen über KriegSereigmsss" untersagt wird. „Die Briefschreiber haben dafür Sorge zu tragen, daß dir Empfänger der Briese hiergegen nicht verstoße», und werden bri Zuwiderhandlungen zur Rechenschaft gezogen werden. Der Lagerkommandant, gez. v. K ttler, Generalmajor."
* Unser neuer Reichskanzler hat eine Eigenschaft, die seinen beiden Vorgängern abging: Bülow ist rin gewandter Redner, der durch eine geschickt« Dialektik, ein« bestechend« Sprach« oft das erreicht, was mit trockenen Bernunsts- grünoen zu erlangen mitunter unmöglich wäre. Nicht nur r» Deutschland ist dieser Eindruck erweckt worden. Auch die französischen Zeitungen sind voll Anerkennung für Bülow'S Geschick. Ein ähnliches Urteil fällen die östreichstch« und russische Presse. Die Wiener „N. Fr. Pr." schreibt: „Einen R-dner von solcher Eleganz und von solcher an di« besten Vorbilder aus vrm englischen und sranzösiche» Parlament erinnernder Schlagsrrtigkeit und Sicherheit hat die deutsch« Regierung seit langem nicht besessen. Wohlthuend berührt m de» Reden des Grasen Bülow auch immer wieder der Mangel jeder Gehässigkeit. Er wird mit seinen Gegnern fertig, ohne si« für Reichsfeindr zu erklären. Es klingt ferner steis eine ehrliche konstitutionell« Gesinnung durch."
* Man fühlt es: imSternbergprozeß stehen neue schlimme Enthüllungen bevor. Immer mehr wächst der Verdacht, daß die 28 Millionen des Berliner Wüstlings selbst eine» Teil der Polizei und Obrigkeit direkt bestochen Hütten. Dir Verhaftung deS Polizeikommiffärs Thiel läßt
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und weite Fußwanderungen zumute. Aber was nützt mir die beste Alvenluft und dir herrlichste Gegend, wenn ich allein bleibe l Den« sofort wird sich dann mein Kopf wieder mit berufsmäßigen Dingen beschäftigen, und ich sehe mich schon im Geiste «»mal Plötzlich auf der Heimreise, weil ich eS sür unverantwortlich halt«, als Leiter eines so großen Unternehmens, wie unsere Aktiensabrck es ist, in der Welt hrrumzustreifen, wo ich zu Hause so nötig bin."
„Das kann ich mir lebhaft vorstellsri," meinte lächelnd die junge Frau. „Deshalb hat Sie wohl auch Ihr Arzt so weit sortdirigiert, damit Si« nicht so schnell »ach Hause können, denn sonst hätten Sie doch dre schönen und nervenstärkenden Nordseebäder so bequem gehabt."
„Ganz recht!" enigegnete sr. „Aber was haben Sie sür scharfe Augen, daß Sir das gleich durchschauen! Eigentlich sollt« ich nach Engelberg in der Schweiz, aber «in Freund schwärmte wir derartig von Partrnkirchen vor, daß ich beschloß lieber dahin zu reisen."
„Unit Sie werben es sicht bereue»!"
„Nein, ganz sicher nicht!" beteuerte er und sah ihr dabei so feurig in die Augen, daß sirdieselbrn beinah« erschrocken niederschlug, wobei sich aber zwischen ihren feingezeichneten dunklen Braunen ein UnmutSfältchen bildete.
„Aha," dachte er bei sich, „damit darf ich ihr nicht kommen, sonst kündigt si« mir am End« di« Freundschaft.
„Wir gut," dachte sie im selben Moment, „daß ich meinen zweiten Trauring, der mich sofort als Witwe verrate» hätte, auf Reisen nicht trag«; so dürft« ich mir «inen solchen Reisegefährten nicht gestatten. Jedoch so ist die Sache harmlos, weil er in mir «ine verheiratet« Frau sieht, bei welcher ihm all' seine Flirtation nichts nützen kann. Wenn ich nur genau wüßte, ob er verheiratet ist. Er sieht eigentlich zu ernst dazu aus, als daß er es verheimlichen könnte, um lustige Abenteuer zu erleben, aber stille Wasser- -Ich muß doch einmal aus den Busch klopfen!" (F. >-)
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