ramu vernichtet. Unter de» versenAen Schkffe« befinde» sich drei besonder» wertvolle Dampfer vo« je etwa 6000 Br. N.- To«>'?,,. Drei von de» fünf Dampfern waren Tankdampfer. Alle Dampfer waren bewaffnet und mit einer Ausnahme tief belade«. Namentlich konnte» fest gestellt werde« der be­waffnete englische DampferBirchieaf" (5847 Br.-stk.-To.), der nach der Torpedierung mit der Artillerie in Brand ge­schossen und dessen Kapitän gefangen ringebracht wurde, und der englische DampferHailrpburq" (2880 Br. R.-T.).

Der Chef des Admiralstabs der Marin«.

Zur ?aqe im Osten.

Eine dänische Stimme zum Friedensschluss im Oste«.

(WTB.) Kopenhagen. 11. März. .Sozialdemo­kraten* schreibt aus Anlaß des Jahrestages der russischen Revolution. Es ist eine ungeheureHeuchelei, wenn die Ententepresse über den entsetzlichen Machtfrieden von Brest-Litowsk jammert. DieS ist ein milder Frieden im Ver­gleich zu drm, den die Entente nach ihrer eigenen Antwort an Wilson vom 11. Januar v. I. Deutschland und nament­lich Oesterreich-Ungarn und der Türkei diktiert hätte, wenn diese besiegt worden wären. Was jetzt von dem Russischen Reiche abaetrennt ist, ist kein eigentlich russische» Land. Peter eroberte die Ostsecprovinzen von Schweden. Katharina H. nahm Russisch-Polen, Finnland wurde von abgetrennt, die Ukraine wurde nach der Schlacht Von Poltawa erobert, Bessarabien, Rumänien fortgenom­men und Russisch Armenien der Türkei. Im Mittelalter werden die Ostseeprovinzen durch Deutsche kultiviert. Es waren umstrittene Grenzlande im Osten, wie es Burgund und die Niederlande im Westen waren.

Finnland und Deutschland.

(WTB.) Berlin. 12. Mörz. Laut »B. L.A.* wird aus Wala gemeldet: Der Kommandeur des finnischen Jäger- batchllons. Oberst v. Colen, erklärte über die deutsch­finnische Waffenbrüderschaft gegenüber Pressevertretern: Sicher wird die Ordnung über das Chaos siegen. Der Kampf im Osten ist ein Kampf für Europa und Europa w'rd noch einmal Finnland dankbar sein für das, was es getan hat. In einer Versammlung von 50 hervorragen­den Vertretern der finnischen Handelswclt erklärte t>er fin­nische Staatsbabndirektor. die politische Annäherung zwischen Finnland und Deutschland werde nach den Grundsätzen der Kompensationen vor sich gehen.

Der finnische Ministerpräsident in Berlin.

(WTB.) Berlin, 12. März. Der finnische Minister­präsident Svinhusvud ist nach einer abenteuerlichen Flucht a»S der Gefangenschaft der Roten Garden ent­kommen und gestern tn Berlin eingetroffen. Ihm zu Ehren veranstaltete am Abend ein enger Kreis ein Mahl, an dem auch der finnische Gesandte in Berlin, vr. Hjel 1. te-lnabm. Svinhusvud war eS mit acht anderen Herren ge­lungen, der Noten Garde in HelfingforS zu entkommen. Die Flüchtlinae versteckten sich auf einem russischen Schiff. Als sich der Dampfer auf offener See befand, verließen sie ihr Versteck überwältigten die russische Besatzung und zwan- zen diese, den Kurs nach Reval einzuschlagen, wo sie glück "ch eintrafen. Von Reval au» kamen die Flüchtlinge nach Berlin.

Die Deutschen auf den AalandSinsel».

(WTB.) Berlin, 12. März. Die Operationen auf den AaalandSinseln haben, wie laut .B. L.-A.* dieMor- ningpost* mitteilt, begonnen. Dir Deutschen haben die R-icl>sV.egSflagge auf dem Zollamt KekerS gehißt. In einer Proklamation erklären sie, daß sie als Freunde und Verbündete kämen, um die Rote Garde zu bekämpfen. Wie verlautet, so heißt es weiter, fanden zwischen dem deutschen und schwedischen Kommandanten auf den AalandSinseln Besprechungen statt. Die Deutschen wollen die Inseln KekerS und Lemland als Etappenstationen für die Expedition nach Finnland. Die Schweden fordern die Insel Aaland. die sie besetzt halten wollen. Eine /Kompagnie deutscher Radfahrer wurde auf Lemland stationiert

Die Verteilung de* "Seal-is^en Getreide- unter die Mittelmächte.

(WTB.) KSln. 12. Mürz. Die .K Ztg.' meldet aus Berlin vom ll. März: Die Art der Verteilung der aus der Ukraine zu ermattenden Grireidevorräte zwischen Deutsch­land und Oesterreich Ungarn sst nunmehr imbin festgesetzt, daß bis zum 31. Juli Deutschland und Oesterreich Ungarn gleich Viel erhalten, und zwar wird in der ersten Hälfte dieses Abschnitts Oesterreich-Ungarn doppelt soviel beziehen w'c Deittschland. wäbrcnd nachher die Verteilung umgekehrt erfolgt, so daß also dann Deutschland die doppelte Menge erhält.

Die rumänischen Petrolrumwerkr fordern Schadenersatz vo» de» Engländern.

(WTB.) Amsterdam, 11. März. ,Allg. HdlSbl." zufolge Hai die Uoumani-m Loimolläateck Oi'Ikisictz Oompanx die eng­lische Regierung um Anerkennung ihres Rechts auf Scha- denSvergütung von 1 271 000 Pfd. Sterl. für die Zerstörung von Einrichtungen, Vorräten usw. ersucht. Außerdem fordert sie die sofortige Bezahlung des Wertes der verbrauchten PetroleuMvorräte i« Betrage von 197 000 Psd. Sterling.

Amtliche Bekanntmachungen.

RtudfleischhSchstpreiS.

Genehmigung der Fleischversorgungsstelle für Würt- tcm^g und Hohenzollrrn wird für den Bezirk Calw mit sofortiger Wirkung der Höchstpreis für 1 Pfund frische- (richeS) Rind- (Ochsen-, Kuh-) Fleisch mit eingrwachsrrwn Knochen auf 1,80 festgesetzt.

Die Ueberschreikung oder Umgehung dieses Höchstpreises w'rd nach Maßgabe des Höchstpreisgesetzes mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu 10 000/L oder mit einer dieser Strafen bestraft.

Neben der Strafe kann auf Einziehung der Gegenstände, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, erkannt werden, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht.

Calw, den 9. März 1918. Kgl, Obcramt:

Binder.

Freiumherschweifen von Hunden und Katze«.

In letzter Zeit mehren sich die Klagen, daß auf den Feldern und in den Wäldern Hunde und Katzen frei umher­schweifen und hiedurch maßen Schaden anttchten.

Gemäß 8 8 der Vers, des Ministers des Innern vom 27. Februar 1909 (Reg.-Bl. S. 35) wird das gedachte Umher- schweisenlossen mit Geldstrafe bis zu 60 oder mit Hast bestraft.

Die OrtSvollreibehärden wollen dies in ihren Gemeinden wiederholt bekannt machen und die Befolgung aufs strengste überwachen lassen. Kgl. Oberamt:

Calw, den 8. März 1913. Binder.

Dermls t,te Nachrich en.

l)r. Michaelis zum Obcrpräsidente» von Pommern ausersehen.

(WTB.) Berlin, 12. März. Der frühere Reickskanzler Or. Michaelis. soll verschiedenen Morgenbl.ättern zufolge, für den Oberprästdentenposten der Provinz Pommern aus- ersehen sein.

Die fortschreitende Verringerung des englischen Schiffsraums.

(WTB.) Berlin, 11. März. DerD. Telegr.* vom 1. März enthält eine Zuschrift, die sich mit der ernsten Verringerung des en tuchen Schiffsraums innerhalb der letzten drei Monate befaßt und u. a. folgende Sätze enthält: Wir werden bald den schwersten Klippen zu­steuern, wenn nicht radikale Heilmittel angewendet wer­den. Der Feind schwächt ständig unsere Handelsflotte und damit unsere Fähigkeit, zu kämpfen und zu leben. Leistes Jahr betrug der Nettoverlust unserer Handelsflotte ungefähr 600 seefahrende Schiffe, daneben ungefähr 200 Schiffe unter 1600 Tonnen und das Vernichtungswerk dauert immer noch fort.

Um Argentiniens Neutralität.

(WTB.) Buenos-Aires, 9. März. Die .Ag. HavaS* meldet: Ein Beamter des Ministeriums erklärte einem Pressevertreter, die veröffentlichten ausländischen Kommen­tare betr. dte angebliche Entscheidung der argentini­schen Negierung, in den Krieg cinzutreten, seien übertrieben. ES bandle sich um den Entschluß, die freundschaftlichen Bande Argentiniens mit den Alliierten enger zu knüpfen, die gegenseitigen Beziehungen zu v-rbesscrn und die Handels­und wirtschaftlichen Verbindungen zu erleichtern. Militäri­sche Maßnahmen leien weder ergriffen noch vorgesehen, ob­wohl die ^stellende Sympathie für die Sache der Alliierte» Fortschritte mache.

Stadl nn^ Ln"d

Cal«,, den 12. März 1818.

Kriegsauszeichnung.

Dem Gefreiten Otto Widmann von Altbeng- stett, in einer Fernsprech-Abtlg., wurde zum Eisernen Kreuz die Silberne Verdienstmedaille verliehen. Der Tele­graphist Friedrich N e u m e i st e r bei einem Fernsprechbetrieb­zug, Pflegesohn des Karl Stoll, Schuhmacher in Calw, hat die Silberne Verdienstmedaille erhalten.

JugendwrhrsührerkurS.

Einer von dem Kreisoffizier der Jugendwehr, H-rrn Hauptmann B Nürnberger e men Einladun fol­gend, hatten sich am Sonntag au? Oberämtern Calw, Nagold und Neuenbürg Leiter und Führer der Jugendwehrcn zahlreich zu einem Führerkurse eingefunden. Im Gastbos zum .Hirsch* wurden vor gemeinß m eingenom­menem Mittagessen die Teilnehmer von Herrn Reg.-Nat Binder namens der Bezirks jugendwehr Calw herzlich willkommen geheißen, worauf Herr Hauptmann Baum­berger in einer Begrüßungsansprache ausfüirte. wie sich in den Kämpfen der Deutschen gegen die Holtenwtten und Herero» zu unserem Schaden deren Ueberleaenheit im Gelände infolge andauernder Betätigung und Pflege de» angeborenen Natursinns, welcher im Kulturmenschen eher erstiÄ als gefördert werde, gezeigt habe. Diesen Natur­film wieder zu wecken und ? pflegen sei eine der Hauptaufgaben der Jugendwehr. Daraus ergebe sich, daß die JngcndwehrauSbildung nicht die soldatische Ausbildung ersetzen, sondern ergänzend neben ihr ihren Zweck erfüllen soll. Unter Vorantritt der musterhaft geschulten Knabenkapelle marschierten sodann Jungmannschast und Gäste zur Stadt hinaus auf das Ge­lände beim .Calwer Hos", wo die von Hem, Leutnant und Adjutant Kleinknrcht mit Sorgfal vorbereiteten und unter seiner sicheren Leitung ausgeführten Uebungen im Auf­suchen von Fltegerdeckung, Entfernungsschätzen und Ziel- erkermen, sowie die dazu von Herrn Hauptmann Baum-

bergec gegebene» Erklärungen die Aufmerftamlelt der geladenen Gäste zu fesseln wußte«. Die teils von Herr« Fickrer Moros, teil» vo« Herrn OMz'erstess». Mohn nach Anweisung des Kursleiters vorgeführte» Freiübungen ohne und m i t Kommando, sowie die unter Leitung von Herrn Führer Essig vorgezeigtcu Turnspiele gaben ein anschauliches Bild davon, wie innerhalb der Jugcndwebr einer die Gesundheit fördernden Körperpflege Rechnung ae- tragen werden kann. Die zum Schluß erfolgte ph^oma,»bi­sche Aufnahme sämtlicher anwesenden Leiter und Führer Wird den Teilnebmern Immer wieder eine frenndlickc Erinne rnng an den vom schönsten Wetter begünstigten J'mendwebr führertag in Calw wachrufen, und der Eindruck'des fettigen Bildes wird deMigen, daß die von Herrn Nea, Rat Binde' an Herrn HcmptmaiM Baumberger und an alle, w-lche ssck. um das Gel'ngen der Veranstaltung bemüht babeu aus gestgrockeusn DnitteAnmrkc allen Teilnehmern anS dem Hemn gesprochen waren. ° U.

Vom Landtag.

(SCB.) Stuttgart, 11. März. Der Ausschuß s ü innere Verwaltung hielt am Montag nach ntta, eine Sitzung ab. in welcher n. a. über den Kest tzcustvu. betr. die Verlängerung der Wablzeit der Ort^u, steher beraten wurde. Berichterstatter Bold bea-n- '"'c dcu Entwurf dahin abzuändern, daß als Termin für die Bei- längcrung der Mahlzeit der 1. Ottvber l^W festaeletzt wird anstatt 1. Oktober 1919. Der Reglerungs'ommissar erklatt.' sich einverstanden. Abg. Haußmann beantragte Bettanim» der Ansschnßbcrntung bi? der neue Minister de? Innern sein Amt angetreten habe. Dieser Antrag wird m-t is) geyer 5 Stimmen angenommen.

r. Simmozbeim. 11. März. Am Sou. -ittcu

fand hier, wie in anderen Genie Ben des Bezirke eine vaterländische Feier statt. Nack einleitend,»! Kinderchören und Deklamationen bebrüßte Schultbeißenamie Verweser Buck die Anwesenden, insbesondere die Calwc Herren. Dekan Zeller. Landtaasabacordn. Stauden meyer und den stellv. Amtmann Or Bleicher. Hieran: ergriff Dekan Zeller das Wort zu einer tief angelegten großzügigen, übersichtlichen Rede über un'cre gegenwärtig Lage. AnSoebend von dem Friedcnsschluß im Osten sübtt er uns rückschauend noch einmal in den August de? Jahre? 1914 und wies an der Hand der etnaetretenen Ereian'üc nach, welch unaeheuer großartiges Werk von nnscrm Volk insbesondere natürlich von unfern Feldgrauen, vollbracht worden ist. Roch einmal wurden wir an die furchtbare Zer! erinnert, da sich die russischen Millionenbeere wie ttn un­geheuer verderbenbringender Strom gegen unsere Ostgreuzc wälzten, scheinend, als wollten sie alles in Grund und Boden stampfen, nicht nur Ostpreußen sondern ganz De'ttsch land, und noch einmal standen leuchtend.vor unserer Seele ^ die weltgeschichtlich nimmer versinkenden und »ergebenden Taten eines Hindenburg. Und doch war das alles nur e'n Teil des fürchterlichen Sturmes, der über uns Hereinbroch Im Wessen stand der baß.-füllte, rachaierige Franzose im Bund mit dem kaltberechnenden Engländer, und nicht genug Kriegserklärung auf Kriegserklärung folgte, bis wir glücklich unsere 17 bezw. 28 Feinde tn Reib und Glied dasseben batten! Und wir stehen noch da. ihrer aber etliche liegen am Boden. Wo sieben jetzt die russischen Mill-onenbeerM Tief, ungeheuer tief im Innern des russischen Kolosses iss das wuchtige deutsche Schwert gestoßen, den Riesen bis Ins Mark verwundend, so daß er znsammenbrach. Wir. die wir mitten drinsseben in dem ungeheuren Erleben, können es >a in seiner ganzen Größe überhauvt nicht fassen. Wahrlich es ist Wahrheit: unsere militärische Lage ist zurzeit so glänzend wie noch nie. Und wie standen wir schon da! 'Inftre Munitionserzeiwuna stand vor bedenklichen Krisen. Salveter war keiner mehr vorbanden, ober deutscher Erfinder geist verschaffte sich solchen auS dem Stickstoff der Luft, Benzin und Benzol drobte gänzlich auszugeben, aber das niedergeworsene Rumänien mußte iolcbeS liefern, und im browrmen Iobre 1918, drossle die Ernä^runasfrage überaus schwierig zu werden, da kam der Frieden mit der Ukraine und abermals ist ein drobendeS Gespenst vom Heben deut­schen ^aterlande abaewendet. Und nun hoben wir vor­läufig Frieden im Osten, wtll'S Gott für immer! Dom Frieden im Osten wandte der geschätzte Redner den Blick nach dem Krieg im Westen. Unbeilkündend dröhnt eS seil längerer Zeit herüber über den Schwarzwald und mit bau gem Herzen denken wir an unsere Lieben an d-- na.- be-ßt eS das Herz fest in beide Hände nehmen im Gedanken an das, was wohl unausbleiblich kommen w,rt>

Noch steht im Westen der von fanatischem Haß erfüllte Franzose und der liebe germanische Vetter! Beide zum Aeußsrsten entschlossen kalt, herzlos, berechnend, alle» dran­setzend. um uns zu zerschmettern. Aber tm Gedank-m an den großen Verbündeten über uns wird auch dieser schwerste Sturm des ungeheuren NirmenS an uns Vorüberrase« und so hoffen wir mit Gotte» Hilfe, trotz allem Schweren, da? er uns langen wird, schließlich dock zum Guten für uns enden. Wir tragen ja freilich unendlich schwer an dieser furchtbaren Zeit, für uns w'rd wcckl die goldene Friedens zeit nie mttr kommen, wie si; ttnst war, aber wir müssen eben diese Opfer brinoen für die. die nach uns kommen. Und diese FrmdenSzttt, ttte muß von dem gegenwärtig lebenden Gs'chl-W erkämpft werden, erkämpft auch gegen das allgewaltige England. Und darüber dürfen wir uns die Augen nicht verschließen morgen und übermorgen und den nächsten Monat gebt dem Engländer der Atem nori nicht ans! Und bis jetzt bat er tm Krieg nur gewonnen!

Ist aber der Engländer zäh. sehr zäb, so nuM-m w'r oder müssen wir eben noch zäher sein. Und wenn wir nur eine Stunde länger aushalten, als der andere! Du oder ich!

Die Entscheidung liegt klar vor uns. Deutschland hatte eine Gesamtfront vsu 2053 Kilometer. Enaland vo« 135.