konischen Walfischfang.Expedition. SeineSchilderungenbotrn manche- interessante Bild von den Fährlichkeitrn, welche bei der Expedition zu überwinden waren und die Mitteilungen über Ereignisse im nördlichen Eismeer, über den Walsischsang u. a. m., über Gebräuche der Feuerländer und E-kimo- wurden mit spannender Aufmerksamkeit angrhört. Der Lstündigr in schlichter Form gehalten« Bortrag wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen.
* Alten steig, 11. Juni. Unser Landtag-abgeordneter, Hr. Schaible, hat bei den letzten Sitzungen de- Landtag- wiederholt da» Wort ergriffen. Unsere Leser dürfte r» interessieren, den vollständigen Wortlaut der Reden zu erfahren. Der Hr. Abgeordnete äußerte sich
1) zur Bierst«uer: „Meine Herren! Ich bin dem Herrn Staat-minister der Finanzen sehr dankbar für seine Au-führungen, insbesondere dankbar dafür, daß, wie ich gefunden habe, er dem Antrag Sommer, Krug, Rembold, wir er vor un- liegt, nicht gerade unsympatisch gegenüber steht. Rach diesem Antrag, wornach bei einem Verbrauch von bi» zu 500 Doppelzentner eine Steuer von 80°/o erhoben wird, fallen hierunter 1259 Brauer und in der zweiten Kategorie wo für die folgenden 1500 Doppelzenin-r 100 o/o bezahlt werden, fallen 256; immerhin wird man hier noch sagen können, kleinereBrauer; dann bei weiteren 2000 Doppelzentner», also bis zu einer Malzmenge von 4000 Doppelzentner fallen 51 Brauer darunter. Damit kommen wir zu Zahlen, auf Grund deren wir sagen können, wenn wir diesen Antrag annehmen, ist da- ein Entgegenkommen nicht blo» für die kleineren Brauer, sondern auch für die mittleren, denn eZ sind da- zusammen 1566 kleinere und mittlere Brauer. W.nn dagegen die Steuer in der vierten und fünften Klasse etwas erhöht wird dahin, daß die folgenden 5000 Doppelzentner, also bi- zu 9000 Doppelzentner mit 120 °/o und der Rest mit 125 °/o getroffen wird, so sind r< in der vierten Klasse nur 20, in der fünften Klasse nur 15, also zusammen 35 wirkliche Großbraurr. M. H., da- sind Zahlen, die dafür sprechen, und wcr ein Herz hat für die kleineren und auch die mittleren Brauer, von denen wir wissen, daß sie in bedrängter Lage sind, der wird auch da- Herz haben, diesem Antrag Sommer und Genossen zu- zustimmrn, denn 1596 kleinere und mittlere Brauer werde« zufrieden gestellt werden und von den 35 Großbrauern wissen wir, daß sie in ganz guten Geschäft-Verhältnissen leben, di« immerhin noch bessere werden, denn der Prozeß, daß die kleineren von den größeren aufgerieben werden, wird selbst bei Zugrundelegung dieser Struerskala nicht aufg'halten werden, aber wenigsten- werden dadurch solche kleinere und mittlere Betriebe für die jetzige Zeit noch etwa- gehalten und da- muß uns bestimmen, ihnen beizuspringen, deshalb möchte ich da- hohe Hau- bitten, dem Antrag Sommer, Krug, Rembold, der doch gewiß ein Vermittlung-antrag zwischen der ersten und der zweiten Kammer werden kann, zuzustiwmen."
2) zur Waldfeuerlösch-Ordnung, Art. 9: „Meine Herren! Schon in der Kommissionsberatung habe ich mlch dahin ausgesprochen, man möchte die Beschlüsse des andern hohen Hause- bezügl. Art. 9, Absatz 3, auch hier hrrübernehmrn, so daß die Grmeindeforstbeamten oder „KorporationSforstbeamten" mit der Leitung der Walddrände beauftragt werden, bi- ein staatlicher Forstbeawter zur Stelle ist. Man würde es z. B. auf dem Schwarzwald nicht verstehen, wenn der Gewrindeförfter von der Leitung der Löscharbeiten dieser Brände ausgeschlossen sein sollte. Wir haben Korporation-Waldungen von 3—5000 Morgen in meinem Bezirk und in den angrenzenden Bezirken, und da ist «s der Gemeinde-Forstbramte, der in vielen Fällen auch rin staatlich geprüfter Mann der höheren Forstdiensteist; es wäre deshalb ungerecht, wenn man ihn von der Leitung auSschließen wollte. Mein« Herren! Es sind in solchen Waldkomplexen so viele Benennungen der «inzel-
ES sollen ein Gebet die Worte nicht allein,
ES sollen ein Gebet auch die Gedanken sein.
Es sollen ein Gebet die Werke werden auch,
Damit das Leben rein aufgeh' in einem Hauch.
Rückert.
Hnkel und Volle.
Humoristische Erzählung von Arthur Roehl.
(Fortsetzung.)
„Allerdings, wenn du mir helfen willst, sollst du mir auch ordentlich helfen. Ich lasse auf der Stelle ein paar Familienbildrr au-der Karlsstraße zu dir hrrschaffen. Da» Bild meine» Onkel- muß für einen Tag das Bild deines Vater- — da — über dem Sopha ersetzen. Und dann würde ich Sie bitten, gnädige Frau, ihren Dienstboten für übermorgen Urlaub zu geben. Sir sind, weiß ich, beide au- den Vororten Berlin- und werden Ihnen sehr dankbar sein, «inen Tag ihre Eltern besuchen zu dürfen. Hier können Sie uns da» Spiel verderben. Wozu Ihnen auch über Dinge, die sie doch nicht begreifen würden, Aufklärung geben? Ich werde dafür sorgen, daß di« Bedienung im Hause nicht fehlt. Ich werde für den Tag ein paar Leute engagieren, die un- — Sie gnädige Frau und mich, nicht j ander» wie Herr und Frau Henkel kennen. Er darf sich niemand gegen meinen Onkel verplappern."
Max Schindler war von seinem Stuhl aufgesprungen. Er maß gestikulierend und pfeifend da» Zimmer. Plötzlich blieb er, die Hände in den Taschen, mit hochgezogenen Schultern vor seiner Gattin stehen.
„Und du?" sagte er, „was hältst du von seinen Räubergeschichten. Wollen wir den Doktor für ihn rufen lassen?"
„Warum, lieber Max?" fragt« sie ihn lächelnd.
nen Waldteile, daß es selbst einem Ort-Vorsteher oft schwer fallen würde, wenn ihm gemeldet wird, der und derWald- teil brennt, anzugebrn, wo derselbe liegt. Ander- ist er bei dem Forstbeamten; er ist die Seel« de» Waldes und kennt jede Stelle seine- Walde», und die Leute sind gewöhnt, daß im Fall« eines Brandes dir Meldung nicht zuerst dem Ort-Vorsteher gemacht wird, sondern an den Förster, der in der Regel im Walde ist, und die Folge wird die sein, daß er zuerst auf dem Brandplatze erscheint, er ist für die Löscharbeiten auch der geeignetste Mann. Kommt nun noch der Oktr- vorsteher dazu, so glaube ich nicht, daß sich rin Streit entspinnen wird, den» der Gernrindeförster wird den OrtS- vorsteher al» seinen direkten Vorgesetzten anerkennen, und es wird bei solchen Anlässen nicht zu Auftritten kommen: mir wenigstens sind kein« derartigen Fälle bekannt. Ich bitte deshalb da- hohe Haus, dem Beschlüsse de- andern Hauses zu Art. 9. Absatz 3 beizutreten und diesen Absatz folgendermaßen zu fassen: „Demselben steht alsdann die Leitung der Löscharbeiten im Benehmen mit dem OrtSvorstehrr zu." Wenn nachher der staatliche Forstbeamte rintrifft, so ist die Sach« von selbst geregelt."
-n. War t h, 9. Juni. Ein Wettläufer über unfern Ort?? O ja, in unserer Zeit der Urberraschungen ist manche- möglich, woran man in der guten alten Zeit nicht dachte. Kommt da gestern mittag ein junger Mann im Touristenkostüm in- Gasthaus zum Adler und läßt sich zunächst eine Bescheinigung geben, daß er in Warth gewesen sei. Hierauf nimmt er rin bescheidener Mahl zu sich und pflegt einig« Zeit der Ruhe. Im Lauf des Gespräch- teilte der Fremde mit, daß er Josef Piskatschrck heiße, aus Kternberg in Oesterreich sei und die Wette eingegangm habe, innerhalb 3 0 Tagen den Weg von Wien bi- PariS zu Fuß zurückzulegen und zwar ohne jegliche Geldmittel. Der Mann war nur mit Postkarten versehen, die sein eigene- Bild trugen und von dem Erlös au- diesen Karten fristet er angeblich sein Leben. (Ob man es hier nicht mit einem ge- riebe»,en Gauner zu thun hat, der auf bequeme Art seinen Lebensunterhalt sucht, entzieht sich unserer Beurtriluna. Die Red.)
'2. Unt« rschwandorf, 9. Juni. Heute wurde di« BezirkSjungviehweide auf dem Freiherrlich v. Kechlrr'schen Gut eröffnet. Zugetrieben wurden 73 Stück Jungvieh alldem Nagolder und 17 Stück au- dem Calwer Bezirk. Die Gelände zeigen einen schönen Futterbestand. Hoffen wir, daß die Viehbesitzrr, welche Heuer Tiere auf die Jungvieh, weide schickten, auch wieder die gleichen günstigen Resultate erzielen, wie diejenigen im Vorjahr.
* In der Bahnhofrestauration in Calw hat sich Samstag vor 8 Tagen rin junger Mann 300 Mk. ergaunert. Derselbe stellte sich dem Restaurateur als Sohn de- Weg- bauunternehmers Kaupp in Haiterbach vor mit der Angabe, sein Vater bedürfe Silbergeld zur Auszahlung seiner Arbeiter und da Kaupp zuvor schon an Lohntagen einigemale 1000-Markscheinr mußte wechseln lassen, schenkte der Restaurateur dem jungen Mann Glauben und folgte ihm anstandslos 300 Mk. Sübergeld aus. Als Hr. Kaupp einige Tag- später die Bahnhofwirtschaft betrat und keine Miene machte, den Betrag zu regulieren, fiel die- dem Wirt auf, er setzte sich mit seinem Gast in- Benehmen und «s stellt« sich zum Schrecken des Wirt- heraus, daß er betrogen worden war. ES liegt begründeter Verdacht vor, daß das Gaunerstückchen ein von Hrn. Kaupp entlassener Arbeiter verübt hat.
^Stuttgart, 7. Juni. Einen kleinen Denkzettel hat ein übereifriger Geschäftsreisendrr gestern vom hiesigen Amtsgericht erhalten. Derselbe war mit seinem Muster- koffer in den Laden des Kläger- gekommen. Lchtrrer hatte wiederholt erklärt, daß er absolut nicht- brauche; trotz allem Zureden und wiederholten Drohungen war der Reisende nicht zu bewegen, den Laden zu verlassen und machte immer auf- neue Offerten. Schließlich ließ der Geschäftsinhaber
„Warum — warum? Oder möchtest du den Mummenschanz, den der Mensch sich ausphantasiert, mit- machen?"
„Warum nicht, lieber Max? Wo du Nicht leugnen kannst, daß du ihn mit deinem Einfall —was hast du auch immer solche unnütze Einfälle? — in die Tinte geführt hast. Und wenn, wie es den Anschein hat, wirklich seine ganze Zukunft auf dem Spiele steht?"
Max Schindler steckte seine Hände tiefer und tiefer in seine Hosentaschen und zog seine Schultern höher und höher.
„Da- heißt," rief er, „du willst seine tolle Komödie mitspielen, zu ihm du und Mann sagen und dich gar vielleicht von ihm küssen lassen wollen?"
„Was wäre dabei?" fragte di« kleine Frau ganz
ruhig.
„Sie sind ein Engel." jubelte Adalbert Henkel. „Sie sind «in Engel, gnädige Frau!" Er eilte an ihren Sessel. „Soll ich Ihnen zu Füßen fallen, gnädig« Frau?"
Sie reichte ihm lächelnd ihr« kleine Hand. „Bleiben Sie nur stehen, Sie müssen die Eifersucht meines Manne» nicht schon heute wecken, lieber Freund," sagte sie. „Die Prüfung wird übermorgen schwer genug für ihn werden."
„Verstehe ich recht," rief der Assessor. „Ich kann bestimmt ans Ihre Unterstützung rechnen, gnädige Frau?"
„Ich schwärme für da- Theater," sagte sie. „Ich Hab« als Mädchen «ine Theaterschule besucht. Ich wäre für mein Leben gern zur Bühne gegangen. Inder meine Eltern wünschten «r nicht. Und dann lernt« ich den bösen Mann da, Ihren Freund kennen, der erst recht von meiner Liebe für da- Thrater nicht- hielt. Ich durfte nicht einmal mehr auf einer Liebhaberbühne auftrrteu. Er ist «in harter, eigensinniger Mann, Herr Henkel," scherzt« sie, „inde» diesmal, da» schwöre ich Ihnen, soll sich mir die Gelegenheit, in
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einen Schutzmann holen, der dir Personalien de-Reisende« seftstellte, worauf nun Anklage wegen Hausfriedensbruch erfolgte. In dem Grricht-termin sprach sich der Vorsitzende des Amtsgericht» dahin au», daß da» Agentrnwesen sich heutzutage in einer unangenehmen Weise breit wache und daß dir Reisenden di« Kunden sörmlich zu einem Kauf zwingen wollen, so daß di« Geschäftsleute genötigt sind L- grob zu werden, um sich ihrer Haut zu erwehren. Der T Reisende wurde schließlich wegen Hausfriedensbruchs w einer Geldstrafe von 20 Mark verurteilt; auch hat er säng. Z? lich« Kosten des Verfahren- zu tragen. AZ'
* Ulm, 8. Juni. Die Reichrrayonkommission hat nun- mehr durch Verfügung vom 12. Mai di« Rayonbeschränkung,« in dem Gelände zwischen dem östlichen Wall, der Vrenz. bahnlinie, der Donau und dem Fort Friedrich-au freigeM HS sodaß sich jetzt die Bautätigkeit in diesem bisher mit Äw K ' verbot belegten Terrain unbeschränkt entfalten kann. Et ist die- die erste Frucht des Vertrag- zwischen Stadt und Reich betr. die Niederlegung der inneren Umwallung. Er sind bereit- mehrere kleinere und größere Bauten daselbst geplant; als erst« wird voraussichtlich die Firma Gebr. Eberhardt,
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Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte, von der neuen Baufreiheit Gebrauch machen und ihren großen Be „ trieb von der Keplerstraße in den Osten vor di« Stadt hinan- K"' ^ verlegen.
* (Verschiedenes.) Im Mai 1896 wurde ru, A Herr Dryhle von Berlin, der zu dieser Zeit in Gmünds eingerückt war, mittelst einer gefälschten Offiziers-Unterschrift "" beim Regimentr-Kommando wegen Au-grhen- in Zivil- Zeig kleidung denunziert. Heute nun setzt der Denunzierte eine? Belohnung von 3000 Mk. für denjenigen au-, welcher für « die Schuld de- Fälscher» solche Beweise erbringt, daß der- g selbe gerichtlich belangt werden kann. — Die Pfingstfeie» ^ tage mit ihrem prachtvollen Wetter hatten auch Wiesen- Z! steig eine große Zahl AuSflüglern gebracht. Dabei passierte ernem Mitglied einer größeren Touristevgesellschaft, die in Z einem dortigen Gasthaus übernachteten, ein merkwürdiger Vorkommnis. Die betreffende Person wandelte ohne Zweifel ? nach Mitternacht im Schlafe und stürzte von einem s gelegenen Fenster in den Hof herab, ohne auch nur Len ° geringsten Schaden zu nehmen. 'A
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* Au- Bayern, 8. Juni. Durch die niederbayüsche Presse geht die Mitteilung, daß an der Hollerdauer Grenze dieser Tage ein Bauernhof mit 120 Tagwerk Grund, fast durchweg allerbester Bonität, schönstens arrondiert, alle Felder richtig bebaut, der vor fünf Jahren von der Bank auf 80,000 Mk. geschätzt worden war, um nicht ganz 34,000 Mk. auf dem Gantwege versteigert wurde. Nur da- Bankgeld und die Kosten wurden gedeckt, weitere 20,000 MarkHypotheken fielen total durch.
sj König Albert vonSachsen verordnet«, daß in Zukunft zu den Gottesdiensten und Festen in der katholischen Hofkirche zu Dresden ausschließlich katholische Offizien, Kadetten, Unteroffizier« und Mannschaften kommandiert werde» dürfen. Bisher wurden auch Evangelische herangezogen, und da» wachte iw evangelischen sächsischen Volk« böse- Blut.
s) Ein Feldwebel de- Trainbataillon- Nr. 3 in Spandau hatte zu einem sehr unordentlichen Soldaten, der selbst oft erklärt hatte, er würde sich doch mal auf- hüngen, gesagt, daß eS besser wäre, wenn er den Strick nehme. Kaum eine halbe Stunde später hatte dieser Soldat Lj seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Der Feld Wedel erhielt vier Tage Arrest. Gleichzeitig hob aber dai Bataillon die Kapitulation mit ihm auf, was seinen dem- MD s nächstigen Au-tritt aus dem Soldatenstande ohne MM«' ^ sorgung zur Folge hat. ^ «*-
sj In Sachen der 200jährigen Gedächtm-feier de, ersten König- von Preußen in Königsberg schreibt die Köln. Volksztg., der Plan des Kaisers, am 18. Jan. IM
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Hau- Theater zu spielen, nicht umsonst
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meinem eigenen geboten haben."
Der Hausherr wußte freilich noch allerhand Einwendungen gegen den Entschluß, den sie gefaßt hatte, zu machen. Er brummte und argumentierte. Allein wo in aller ^ Welt ist der Haushalt, in dem der Wille der Frau nicht A am Ende der ausschlaggebende ist?
Die Komödie, die Gotthold Henkel au- Militsch vor- gespielt werden sollte, war, als sich Adalbert aus der Schindlerschen Wohnung zurückzog, beschlossene Sach«.
Mau sing gleich an demselben Tag« noch an, di- Vorbereitungen für die Vorstellung zu treffen. Dir Requisiten für die Ausführung von übermorgen, die überlebensgroße Photographie Onkel Henkel- und da- Porzellanschild, das bi- zur Stunde in der Karlsstraße an der Thür zu Adalberts Wohnung prangte, wurde, noch ehe der Abend hereinbrach, bei Frau Rosa abgegeben. I
Köchin und Hausmädchen wurden von der gnädigen Frau verständigt, daß sie demnächst einen Freitag und wir sie wollten, von früh bis abends mit ihren SM" ^ x auSgehen oder zum Besuch der Ihrigen in ihre HrM«» ^ reisen könnten. Und dann wurden richtige Proben für dar s Spiel abgehalten. Ein jeder sollte seiner Roll« auch ^ wachsen sein.
Max Schindler wußte sich, wenn seine Frau in den Salon trat, zeremoniell erheben.
„Ist es gestattet, sich nach dem Befinden der gnädigen Frau zu erkundigen?" mußtrer mit affektiertem Ton sagen. „Würden gnädig« Frau mir erlauben, die Zigarre weiter zu rauche" ^ „Nur zu!" lachte Frau Rosa. „Die Höflichkeit kleidet dich gut, du solltest häufiger mit mir Theater spielen, um dir gute Manieren anzueignen." „
Adalbert Henkel mußte „du Frau" oder „du Rosa zu ihr sagen und mit der Nonchalance eine-Hausherrn an Schindler» Schreibtisch Platz nehmen.
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