mögen. ES wurd-n Vorträge über die Haftpflicht, di« Fleckvirhzucht, dar landwirtschaftliche Bauwesen und die Verwendung landwirtschaftlicher Mcschwere gehalten. Bei dem gemeinschaftlichen Mahl hielt der Ministerpräsident eine Rede, in der er aurführte: „Wenn auch di« Zahl der in der Landwirtschaft beschäftigten Personen zurückgegangen sei, so sei sie doch immer noch größer, als die Zahl der in der Industrie beschäftigten Personen. Die Regierung wisse wohl, daß di« Landwirtschaft, die ein« Quelle unversiegbarer Kraft für unser StaatSwesen sei, auf einen beklagenswert tiefen Stand herabgrsunken sei und daß mancher Landwirt an der Grenz« der Existenzfähigkeit stehe. Di« Regierung sei sich euch der Pflichten wohlbewußt, der Landwirtschaft alle nur möglich« Unterstützung und Hilfe angedeihen zu lassen. Andererseits dürfe sie aber nicht die Industrie und die große Zahl der darin beschäftigten Personen vernachlässigen. Nun sei es ja nur natürlich, daß man dem kranken leibenden Kind« mehr Fürsorge und Lieb« zuwend« als dem gesunden, und wenn die Landwirte selbst dir Dinge unbefangen prüfen, so werden sie der Regierung die Anerkennung nicht versagen können, daß sie bemüht gewesen sei, für dieses kranke Kind zu sorgen. Der Etat sür die Landwirtschaft sei seit dem Jahr 1876 um das 7Vafach« (auf Mk. 496000), bei der Industrie noch nicht auf das dreifache (Mk. 329000) gestiegen. Dir Regierung würde «S auch auf dem Gebiete der Gesetzgebung an nichts fehlen lassen und die Steuerreform, die den nächsten Landtag beschäftigen werde, soll auch der Landwirtschaft manche Erleichterung bringen. Auch die Forderung höherer Zölle auf Getreide, dir die Regierung als durchaus gerechtfertigt an- sehe, werde die Regierung an maßgebender Stelle vertreten. Die gesetzgeberischen Maßnahmen allein können aber einen Umschwung in der Lage der Landwirtschaft noch nicht herbeiführen. Hierzu bedürfe es der Zusammenwirken- aller Kräfte und Faktoren. Bor allem müsse di« Losung unserer Landwirte h-ißen: Augen auf, lerne rechnen, schließe dich in Genossenschaften zusammen/
* Stuttgart, 30. Mai. Der Rotiweiler HandelS- kammerbericht für dal Jahr 1899 lautet im Ganzen ziemlich günstig. Von den für den Bezirk namentlich in Betracht kommenden Industrien erwähnen wir : Die Pulvecfabrikation hat genügende Beschäftigung, wenngleich nicht so stark wie vorige» Jahr. Größere Gewehrdestellungen sind eingegangen und dir Nachfrage nach Selbstladepistolen ist stark. Die Uhrenindustrie hat großen Absatz und niedere Preise, in der zweiten Hälft« de- Jahres haben sich diese gehoben. Gebessert hat sich gegen früher die Textilindustrie. In einigen Branchen wird darüber geklagt, daß der Verdienst weniger sei alt früher; namentlich bei den Müllern, Gerbern, Schuh- fabrikanten und kleinen Bierbrauern. Baugewerbe und Nahrungsmittelindustrie waren lohnend; einige Handwerke wie Schuhmacherei, Schneiderei, Kundenfärbrrri verschwinden immer wehr, nicht indem die Inhaber brotlos werden, sondern indem sie ihre Waren von Fabriken beziehen und Händler werden. Die Detailgeschäfte bringen die auch anderwärts bekannten Klagen über die Konkurrenz der Großbetriebe, der Hausierer u. st w., sowie über die Geldknappheit der Landkundschaft vor.
8. 6. L. Stuttgart, 31. Mai. Wohl noch nie da- gewesen ist rin Vorkommnis, das sich heute abend im Kgl. Hoftheater ereignete. Es sollte das Sudtrmann'sch« Stück „da- Glück im Winkel" gegeben werden. Die Theaterbesucher hatten schon alle ihre Plätze eingenommen. Die Zeit de« Beginn- war bereits verstrichen, und das Theaterpubli- kum wartete und wartet«. Aber trotz der größten Anstrengung de» Maschinenpersonals gelang er nicht, den eisernen Vorhang in di« Höhr zu bringen. Infolgedessen wußte die Vorstellung unterbleiben und die Theaterbesucher unverrichteter Sache nach Hause gehen. Selbstverständlich wurden die bezahlten Eintrittsgelder alsbald zurückerstattet.
8. 0. L. Stuttgart, 31. Mai. (Steuerkommission der Kammer der Abgeordneten.) In der heutigen Sitzung der genannten Kommission gelaugten zunächst zur Beratung di« abweichenden Beschlüsse der Kammer der Staude-Herren zum Entwurf« eine- Gesetzes betreffend die Biersteuer. Die abweichenden Beschlüsse sind im allgemeinen von wenig bedeutendem Wert mit Ausnahme de- Artikels 7 (Steuer- betrag.) Es lauten die diesbezüglichen Beschlüsse
der zweiten Kammer: für die 1. 500 Dztr. 80 Mk. „ „ folg. 1000 „ 100 „
„ „ „ 3500 ,, 110 ,,
. 10000 ,, 120 „
und für den Rest 425 „
der ersten Kammer: für di« 1. 500 Dztr. 80 Mk.
„ „ folg. 2000 „ 100 „
„ ., „ 2500 ., 110 „
,. ,. ., 4000 „ 120 „
und für den Rest 125
Gemäß dem Beschlüsse der ersten Kammer würde der Steuer- auSfall jährlich 20000 Mk. betragen. Ferner wurde in der 2. Kammer beschlossen: ..Wenn an einem Wohnsitze insgesamt eine Malzmenge von 500 Doppelzentern verwendet wird, so beträgt die Steuer nur 70 Mk.," während dis erste Kammer beschloß: ,,Wenn die verwendete Malzmenge nur 250 Doppelzentner oder weniger beträgt, beträgt die Steuer 70 Mk." Die Kommission der 2. Kammer beschloß nun heute, an dem Beschluß der 2. Kammer Abs. 2. und 3 sestzuhalten, Die Abgeordnete^ Freiherr v. Ow, Sommer, Krug und Maurer unterstützen diesen Antrag mit dem Hinweis darauf, daß die 2. Kammer ihren diesbezüglichen Beschluß mit 54 gegen 7 Stimmen gefaßt hat und eine Aussicht auf Abänderung dieses Beschlusses doch nicht zu rrwarten ist. Demgemäß wurde auch der Kommissiousantrag dem abweichenden Beschluß der 1. Kammer in dieser Frage nicht beizutreten, angenommen.
* Ulm, 30. Mai. Bei der heutigen LandtagSersatzwahl im Bezirk Ulm wurde Stadtschultheiß Haug-Langenau, der Bruder des verstorbenen Abgeordneten (Bund der Landwirte), mit 2120 Stimmen gewählt. Der Zahlkandidat der Volkspartei, Konrad Haußmann, erhielt 190 Stimmen, der Zählkandidat de« Zentrums, Gröber, 357, Dietrich, Sozialdemokrat, 163 Stimmen.
* (Verschiedenes.) Fuhrmann Fr. Dentel von Balingen war am Montag in Lautlingen, um Schriter- holz zu holen, wobei ihm seine Frau behilflich war. Bei der Heimfahrt kam der Wagen an einer abschüssigen Stelle in schnellen Lauf, dir Frau wollte die Pferde halten, kam aber hiebei zu Fall und so unglücklich unter den Wagen, daß ihr 2 Räder über Kopf und Brust gingen. Dentel fand, nachdem er die Pferde zum Stehen gebracht, seine Frau nur als Leiche, und hatte die traurige Pflicht, sie auf dem eigenen Fuhrwerk nach Hause zu bringen. — In Stuttgart ist ein 10 Jahre alter Knabe, der an Scharlach erkrankt war, in einem Fieberanfall durch ein Fenster der elterlichen Wohnung vom 4. Stock auf die Straß« gesprungen und war sofort tot. — In Horb warf sich Kaufmann Wridenauer vor einen Zug, beide Füße wurden ihm abgefahren, so daß er in der Klinik alsbald starb. — In Ebersbach wurde der Eisendreherlehrling H. Eberhardt in der Schuler'schen Fabrik von dem Schwungradriemen erfaßt und ihm ein Arm beim Ellenbogengelenk abgerissen. Der Arm mußte beim Schultergelenk abgenowmen werden. — In Oberau (Wangen) hat sich das 3jährige Töchter- chen drS Bauern Georg Hohl, während letzterer «inen Augenblick nach seiner krank im Bette liegenden Frau schaute, mit einem 4jährigen Brüderchen vom Hause entfernt und ist beim Ueberschreiten eines geländerlosen Steges in die Argen gefallen und vor den Augen seine- Brüderchens ertrunken. — InFrlldach feierte iw Kreise von 6 Kindern und 30 Enkeln der Schuhmachrrmeistrr Mergenthaler und seine Ehefrau ihre goldene Hochzeit.
* Die Einweihung des Denkmal- für den Fürsten Bismark (Standbild in Kürassierunifvrm aus Erz) in Pforz
heim findet am 10. Juni statt. Er ist «ine größer, lichkeit hiezu geplant. " "
* In der Gegend von Karlsruhe erfror der Inkarnat- klee fast ganz, Bauklee und Breilklee stehen so schlecht, wie seit Menschrngrdenken nicht. Auch die Wiesen sind weit zurück, so daß ein empfindlicher Futtermangel herrscht. Der Klee muß, obwohl er keine Virrtelernte ergiebt, abgemäht werden, da er als erfroren doch nicht größer wird.
* München, 31. Mai. Di« „AuSburger Abendzeitung"
erfährt aus autentischer medizinischer Quelle, König Ott, habe Blasenkrebs und in der letzten Zeit auffallend W«. lichte Momente. '
* Wer dir Dummheit anderer zur Grundlage Geschäftes macht, der bleibt nicht ohne Erfolg«. Der Kaufmann Kögler in Kirchrnlamitz bei Hof wistz, Kokosfett mit Zwirbelöl und empfahl r- als sicherstes Bm- Erzeugung-mittel. ES gab soviel Dumme, daß der «rfinduW. reiche Kögler in 7 Monaten mit seiner Schwirre 180 000 Ml verdientr. Dann aber legte sich der Staatsanwalt i,s Mittel und das Landgericht Hof verurteilte den Kögl« wegen Betrug» zu 300 Mk Geldstrafe. Immerhin hat Kögler noch ei» sehr gutes Geschäft gewacht und sein Genie wird bald neue Wege finden, die Dummen auSzubeuten.
* Um der L-ut-not auf dem Lande zu steuern, sollen nach einer Anordnung de» Regierungspräsidenten iuKassel die Gefangenen der Strafanstalten als Arbeiter au die Landwirte abgegeben werden. Diejenigen Landwirte, welche AnstaltSgefangene verwenden wollen, haben für eine» Unterkunftsraum zu sorgen, in welchem die Gefangenen nach der Arbeit untergebracht und bewacht werden können.
Dir Kosten für Mann und Tag stellen sich auf etwas über ! eine Mark. !
^.Berlin, 31. Mai. Die ..Nordd. Allgm. Ztg.' ! schreibt: Die Wiener „Neue freie Presse" will aus dor- ' tigen diplomatischen Kreisen erfahren haben, di« Studien- : reisen der Konstantinopelrr Militärattachers von Oesterreich- ! Ungarn, Deutschland und England nach verschiedenen Ge- - bieten des türkischen Reiches, welche auf Anregung t Deutschlands unternommen wurden, ständen untereinander in E offenkundigem Zusammenhang. Dar Eine ist so falsch wie das Andere, vielmehr ist «S nur ein zufällig«» Zusammen- j treffen, daß die Attache«- der drei Reich« gleichzeitig von f Konstantinopel abwesend sein werden, und von einem ge- s meinsamen Plane kann umsoweniger die Rede sein, als man i hier maßgebenden Ortes nicht- Näheres darüber weiß, welche > Aufgabe dem österreichisch-ungarischen und dem englischen Militärattache etwa gestellt ist. Hiemit werden auch die ! Betrachtungen hinfällig, mit denen das Wiener Blatt seine falschen Angaben versehen hat. j
^.Mülheim, 31. Mai. Aus Anlaß der Hierher- kunft, der Torpedobostsdiv sion gaben die Fabrikbesitzer den Arbeitern von 3 Vs Uhr nachm, frei. Die Division wurde bei ihrem Eintreffen von der gesamten Bevölkerung jubelnd begrüßt.
* Köln, 31. Mai. In Metz fand gestern ein« überaus zahlreich besuchte Versammlung von Großindustriellen Lothringens, sowie des Saargebirtrs statt, welche dir Bildung eine- Moselkanal-VereinS beschloß zwecks Herbeiführung einer baldigen Mosel-Kanalisierung.
* Zeitz, 30. Mai. Im Haidrnteiche bei Osterfeld
wurden vier gutgekleidete Leichen, ein« Frau mit drei zu- § sammengebundenen Kindern, aufgefunden. >
Arrslsirr-Zs^he».
* Pari-, 30. Mai. Der Pariser Stadtrat, der D
bekanntlich bis jetzt sozialistisch war, bei den letzten Wahlen ^ aber nationalistisch wurde, wählte heute mit 75 Stimmen « den Nationalisten Grebauval zu seinem Präsidenten. L
>V. Paris, 31. Mai. Im heutigen Minifterrat teilt« der Justizminister mit, daß er dem Generalstaatsanwalt die Klage des KcirgswinisterS gegen die „Aurorr" wegen eines
Knkel und Meffo.
Humoristische Erzählung von Arthur Ro.ehl.
(Fortsetzung.)
„Sehr schmeichelhaft/ ,meinte Adalbert Henkel. „Leider möchte ich wich augenblicklich ebensowenig in B-rlin wie tn Militsch verloben. Im Gegenteil, müßt« eS und könnt« eS durchaus nicht anders sein, wäre r» vielleicht in Militsch sicherer denn hier. Du kennst die Berlinerinnen, was die für Ansprüchrmachen, wenn sie einen reichen Goldonkrlwittern."
„Ob ich sie kenne lachte Max Schindler. „Inder, da kommen wir ja auf den Punkt, in dem dein Onkel vollständig recht hat. Di« anderen Abhaltungen, die du hier hast; warum hast du nie auf mich gehört? Warum läufst du so anspruchsvollen Geschöpfen, wie dieser Adeline, nach? Warum suchst du dir nicht ein Mädchen, wie ich e» in meiner Rosa gefunden? Drin Onkel würde dich dann heute nicht aus Berlin abberufen. Wie ich aus seinem Brief schließe, würde er dir dann höchsten» empfehlen, schleunigst Hochzeit zu machen/
Adalbert war von seinem Stuhl avfgrstanden und lehnte sich sinnend an da« Fensterkreuz.
„Der Gedanke mich solide zu verloben, ist großartig und ich werde mir ihn nicht entgehen lassen/ sagt« er. „Mag, wer da will, in Militsch Syadikus werden. Ich werde mich wenigsten- verzweifelt dagegen wehren. Und wenn ,s nicht mit Gewalt geht, mit Lift. Ich werde den G.danken, auf den du mich gebracht hast, nicht au» dem Auge lassen. Ich werde — heute noch werde ich dem Oakel schreiben, daß ich so gut wie verlobt bin. Meine Braut, di« ich natürlich vergöttere, ist die Tochter einer hochangesehrnen Familie, di« öffentliche Verlobung hängt nur von seinem Jawort ab und kann, wenn er will, täglich erfolgen/
„Bist du toll?" unterbrach ihn sein Freund. „Du willst deinen braven Onkel so mystifizieren?"
„Kann ich anders? Entsinnst du dich, welcher Schauer mich damals, all Möwe- seinen Abschied feierte, bei dem bloßen Gedanken, an seiner Stelle zu stehen, erfaßte? Befinde ich mich also nicht einfach in Notwehr?"
„Aber wenn drin Onkel nun die Komödie für ernst nimmt. Wenn er dir sein feierliche- Ja und Amen zu der Posse schickt?"
„Tosende ich ihm eine Photographie, das Bild irgend eines lieblichen Mädchens aus meinem Album/ versetzt« Adalbert ruhig.
„Wetter, das muß man dir lassen/ lachte Schindler, „du weißt dir zu helfen. WaS thust du aber, wenn dein Onkel, der Trauung seine» nächsten Anverwandten beiwohnen und nach Berlin kommen will?"
„Dar ist eben keineswegs zu befürchten. Ich weiß nicht, sollt« ich dir nicht schon erzählt haben, daß wein Onkel nicht Eisenbahn fährt?"
„Ganz recht, ich entsinne mich. Ec hat auf der ersten Fahrt, die er unternahm, Unglück gehabt. Wie aber, wenn er dich bei erster Gelegenheit auffordert, ihn mit deiner jungen Frau in Militsch zu besuchen? Ich glaube du bekämst «S fertig, ihm dann eine Stellvertrrterin vorzustellen/
Der ander« zuckte die Achseln.
„Bah/ sagt« er. „Was ich in dem Falle thun würde, weiß ich nicht. Da- ist lange hin, und für mich handelt eS sich vorerst hauptsächlich darum, meinen Onkel für den Augenblick von der Unmöglichkeit meiner Uebersiedelung nach Militsch zu überzeugen. Wa» später kommt, wirv sich finden, Kollege.» Die ersten Jahr«, denk« ich, kann man et jedem jungen Ehepaar gern glauben, daß eS sich nicht in der Verfassung befindet, lang« Reisen zu machen. Mit der Zeit wird alle« selbst zu einem guten Ende kommen. Ich werde Anstellung erhalten und meinr wirtschaftlich« Unabhängigkeit erlangen. Mein« augenblicklichen Schwärmereien und Liebhabereien werden sich ja mit den Jahren legen.
Und habe ich mir dann nach Herzenslust di« Hörner ab- gelaufen, so werde ich vermutlich eine-Tages, wie wir das früher oder später alle einmal thun, von selbst dar Haupt unter da» Ehejoch beugen. Und dann, Kollege, wird'» au der Zeit sein, mit meiner jungen Frau nach Militsch zu reisen. Ich kenn« den alten Herrn. Er ist nicht unversöhnlich, ich bin überzeugt, rin Wort, ein Handschlag und wenn er sein muß ein Fußsall, und er wird die Komöaie, dir wir ihm Vorspielen wußten, begreifen und verzeihen."
„Ich möchte dabei lieber nicht in deiner Haut stecken," sagt« Max Schindler, „und wenn ich dir raten kann, lieber Junge, suche dich lieber auf geradem Weg mit deinem Onkel zu verständigen. Du weißt, ich mach« gern einen Jskut mit und bin nie Spielverderber, indes die» Spiel wäre mir doch zu gewagt/
Damit zog sich Schindler zurück, e» seinem Freund überlassend, seine Angelegenheit nach seinem Ermesse» zu ordnen.
Daß Adalbert Henkel im Ernst seinem Onkel ^ ungeheuerliche Märchen seiner Verlobung und Heirat wachen würde, konnte er im Grunde nicht glauben. Dut Ding schien ihm in einer Posse vielleicht, aber im wirklichtu Leben nicht möglich.
Er lachte über die Idee noch ein« Weil« und erzählte sie auch gelegentlich seiner Braut, damit st« sich darüber amüsiere. Dann aber vergaß er sie. Er hatte tausend andere wichtige Ding« im Kopf.
Er war nun «in Jahr mit seiner Rose verlobt und seine Hochzeit stand vor der Thür. Die Ausstattung wurde g-kauft und seine Schwiegereltern schleiften ihn, um beider Neuanschaffung auch aufseinen Geschmack Rücksicht zu nehmen, von Magazin zu Magazin. Und dann wußte «ine Wohnung gemietet werden, womöglich nahe dem Juftizpalast, komfortabel, gesund und nicht zu teuer.
(Fortsetzung folgt.)