8 . 0. L. Stuttgart, 27. Mai. (Württemd. Müller- Verband.) Im „Europäischen Hof" hielt heute der Württ. Müllerverband eine Generalversammlung ab. Der Vorsitzende, Landtag-abg. Chr. Schmid-Großingerheim, eröffnet die Versammlung und erstattet den Geschäftsbericht. Hienach ist die Mitgliederzahl des Verbandes im letzten Jahre von 126 auf 650 gestiegen. Redner führte au-, die Forderungen der Müller seien zwar von verschiedenen Seiten bekämpft worden, die- werde aber den Verband nur veranlassen, noch energischer als bisher sein Recht zu fordern. Daß die Sozialdemokraten die Müller mit den Hunden vergleichen, die den Mond anbellten, sei nicht verwunderlich, daß aber Handelskammern, namentlich die Stuttgarter, sich auf den gleichen Standpunkt wie die Sozialdemokraten stellen, sei mehr als bedauerlich. Der Vorsitzende fordert dazu auf, an der Ausdehnung und Organisation des MüllerverbandeS rastlos Weiterarbeiten zu wollen zum Nutzen und Frommen des ganzen Müllerstandes. (Lebhafter Beifall.) Der Kassier, F. Bauer jr.-Mühlacker erstattete den Kassenbericht. Die neu festgestelltrn VereinSstatuten wurden nach einem kurzen Referat des Verbandssekretärs einstimmig angenommen. Di« seitherigen VorstandSmitgliedkr wurden einstimmig wieder- gewählt. Müller Fackler-Befigheim referierte sodann in sehr eingehenden, wiederholt von Beifall unterbrochenen Ausführungen über die Frage der Kundenmüllerei. Die Kunden- müller verlangen nichts Unbillige-, wenn sie einen Miltersatz verlangen, der ihre Mühe lohnt. Das werde auch der einsichtige Landwirt begreifen. Redner fordert zur weiteren Arbeit und zur Organisation in den einzelnen Oberämtern auf. Nach längeren Erörterungen wird eine aus der Mitte der Versammlung beantragte Resolution angenommen, welche der Verbandrleitung für die seitherige Thätigkeit dankt und die Kollegen im Lande auffordert, in ihren Bezirken die Organisation zu fördern. Nachdem noch verschieden« Angelegenheiten zur Sprache gekommen, schloß der Vorsitzende die lebhaft und anregend verlaufene Versammlung.
8. 0. L. Stuttgart, 27. Mai. Am heutigen Sonntag wurde in NillS zoologischem Garten «in sehr sehenswertes Aquarium eröffnet, da- dem Bestreben der Gartenbesitzers Herrn Adolf Nill, seinen hiesigen und auswärtigen Gästen immer neue Gebiete der Tierreiches zu erschließen, seine Entstehung verdankt. Das zwischen dem großen Teich und der „Völkereiche" gelegene Gebäude besteht aus einem ober- und einem unterirdischen Teil, von denen oben das Vestibül de- Aquariums, zu dem der Besucher ouf einer abwärts führenden Treppe gelangt, befinden sich achtWarm- wasserbassinS, welche hervorragende ausländische Zierfische enthalten, zwei EckbassinS mit Molchen, Salamandern, Schildkröten rc., sowie ein achtteiliges Mittrlbassin für kleinere Fischarten. Gegenüber dem Eingang führt eine Treppe abermals abwärts und zwar zunächst zu einem großen Bassin für Seehunde und nordische Vögel. Dieser Behälter wurde nach den Angaben des hier lebenden Tiermalers Speckt mit künstlichen Eisbergen, Eisschollen und Eiszapfen versehen, die in ihrer Gesamtheit den Eindruck einer Polarlandschaft machen. Da- sich nun anschließende Hauptaquarium enthält zwei große, acht mittler«, und vier kleinere Bassin-, die teils mit Süß-, teils mit Seewasser gefüllt sind. Hier findet der Beschauer die interessanten Formen der See-, Fluß- und Binnensee-Fauna, darunter Haifische, Seesterne, Seepferdchen, Riesenkrebse, Schnecken, Muscheln u. s. w. Die einheimische Fauna weist die bekanntesten Fischarten auf wie Karpfen, Aale, Schlairn, Forellen, Rotzungen rc., Flußkrebse, Würmer unb sonstiges Wasserzell«. Beleuchtet wird dieser Raum durch ein riesiges Oberlicht und zwar derart, daß die Bassins im Hellen liegen, während der Besucher im Dunkeln steht. Die Zirkulation de- Wasser- (nebenbei bemerkt, verursacht die Beschaffung der von Zeit zu Zeit der Erneuerung bedürftigen SeewasserS nicht unerhebliche Kosten) geschieht durch zwei elektrisch getrieben« Pumpen,
S -x.s.frucht. K
Wer über andre Schlechtes hört,
Soll es nicht weiter noch verkünden;
Gar leicht wird Menschenglück zerstört,
Doch schwer ist Menschenglück zu gründen.
KnkeL und Weffe.
Humoristische Erzählung von Arthur Roehl.
Nachdruck verboten.
Es liegt ein Bacillus in der Atmosphäre der Millionenstadt. Wen er infiziert, bannt er mit allen Fasern an das steinerne Häusermeer fest.
Der GrrichtSasssor Adalbert Henkel hätte sich zu Tode verurteilt gefühlt, hätte er, wie so viele seiner Kollegen, die in irgend einem Krähwinkel der Provinz schneller zu Amt und zu Brot zu kommen hoffen, aus seinem geliebten Berlin hrrau-gehrn müssen. Er war zwar auch nicht mit Spreewasser getauft. Seine Wiege stand in einer kleinen oberschlesischen Marktstadt, wo di« Gasbeleuchtung der Straßen noch für eine Errungenschaft gilt und bei Mondschein im Kalender außer Dienst gesetzt wird. Allein er lebte jetzt nahezu ein Jahrzehnt in der Hauptstadt. Er hatte in Berlin studiert, am Kammergericht sein Referendariat absolviert und sein Examen abgelegt, und in dieser Zeit war ihm jener Bacillus der Großstadt bi- in die Knochen gedrungen.
Zum Glück glaubt« er sich in einer Lage zu befinden, daß er e«, und ob auch darüber «ine Reihe von Jahren verging, abwarten konnte, bi- er eine Anstellung in der Hauptstadt fand. Zwar war Adalbert Henkel keineswegs reich. Im Gegenteil, er war arm wie eine Kirchenmaus. Er hatte Vater und Mutter in früher Kindheit verloren und von seinen Eltern kaum mehr als Schulden geerbt.
Dafür aber hatte er einen Oheim, den Onkel Gotthold
die das Wasser aus einem Tiefreservoir in ein Hochreservoir befördern, von wo es durch Röhren in die einzelnen Bassingeleitet wird. Sinnreich konstruierte Durchlüft« führende» Wasserbehältern di« nötige Luft zu, eine Zentralheizung sorgt für gleichmäßig« Temperatur. Am heutigen Eröffnungstage war das Aquarium von Hunderten von Gästen besucht, die der großartigen Anlage ihr vollste- Interesse entgegenbrachten. Miß Heliot, die berühmt« Löwenbändigerin, welche noch bis nächsten Donnerstag in München ihre nennenswerten Vorstellungen giebt, trifft kommenden Freitag mit ihren Löwen wieder in Stuttgart ein, wo sie von früher her ein gern gesehener Gast ist, und wird am Samstag in Nillr zoologischem Garten ihre diesjährigen Vorstellungen eröffnen.
* Stuttgart. 28. Mai. Der Landtag hat sich in den letzten Tagen mit der Notlage der Kleinmüller beschäftigt. Die Kleinmüllrrei wird von der Großmüllerei mehr und wehr erdrückt. Im Jahre 1897 sind in Württemberg über 650000 Zentner Getreide weniger vermahlen worden als 1896, dafür stieg die Einfuhr an Mehl und Mühlfabrikaten auf 1075000 Zentner, was in fünf Jahren «ine Vervierfachung der Einfuhr darstellt. Die Kleinmüller verlangen nun (ähnlich wie die kleineren Kaufleut- in ihrem Kampf gegen die Warenhäuser) eine aufsteigende Umsatzsteuer für die großen Mühlen, ferner eine verschiedene Tarifierung von Getreide und Mehl, wobei das höherwertige Erzeugnis mehr bezahlen soll, und die Aufhebung der Zollkredite. Alle diese Maßnahmen können aber nicht vom Einzelstaat, sondern nur vom Reich durchgeführt werden; die Kammer konnte also nicht- thun, als der Regierung eine Anregung zu entsprechendem Vorgehen im BundeSrat zu geben, was auch geschah.
* Der junge Mensch, der am Donnerstag auf dem Hasenberge bei Stuttgart seine Geliebte erschoß, heißt Theodor Maier. Er ist aus Frankfurt. Die Geliebte war die 17jährige Klara Schmidt, Tochter des Masseurs Gustav Schmidt. Maier schoß auch auf sich. Tätlich verletzt liegt er jetzt im Krankenhause.
* (Verschiedenes.) In Reutlingen hat sich di« 15 Jahre alte Dienstmagd Rosa Hespeler von Eningen vergiftet aus Furcht vor Strafe wegen eines von ihr in LudwigSburg begangenen Diebstahls. — Von ruchloser Hand wurden dem Schultheißen inWrrmutShausen in seinem Weinberge gegen 100 Rebstöcke abgeschnitten. Vom Thäter hat man noch keine Spur. — In Rottenburg befand sich ein Landstreicher au- Degerloch im Vormittagsgottesdienste in der evangelischen Kirche. Nach einiger Zeit fing er so laut zu schnorcheln an, daß dir Zuhörer in ihrer Andacht gehindert waren und ihn zur Vermeidung weiteren AergernissrS wecken mußten. Alsbald begann der Landstreicher so laut zu schimpfen, daß der Gottesdienst ernstlich gestört wurde. Nach Schluß desselben wurde er festgenommeu.
* München, 25. Mai. Hier hat sich eine Milch- produzrntkngrnossenschast gebildet, über welche die „Münchener Post" recht erbauliche Dinge zu berichten weiß. Der Zweck ist zunächst eine Erhöhung der Milchpreise, dann soll die Produktion eingedämmt, vom 1. Juni bis 31. August beschränkt und denen, die ihre Produktion in dieser Zeit um 1/9 beschränken, Vs Pfg- Pro Liter, denen die sie um Vi» beschränken, 2 Pfg. pro Liter auf die gelieferte Milch mehr bezahlt werden. Eine Zentralstelle hat sämtliche in den Betrieben der Mitglieder produzirte Milch zum Normalpreis zu verkaufen. Ueberschüssige Milch soll in Konkurreuzlagern erheblich billiger verkauft werden, um Händler, dir sich der Genossenschaft nicht angrschlossen haben, zur Milchabnohme zu zwingen. Dar ist also ein LebenSmittelring, der den Zweck der LebenSwittelvertheurrung hat. Ein Gegenstück dazu ist, daß den Mitgliedern die beruhigende Zusicherung gegeben wurde, die in den Statuten vorgesehene Stallaufsicht solle nur eintreten, wenn Klagen einlausen.
Henkel in Militsch, der ein alter, reicher, etwa- wunderlicher ! Kauz war, sich gegen ihn, den Neffen, aber noch stet- über- ^ au- freigebig gezeigt hatte.
Und warum hätte er auch engherziger gegen ihn auf- treteu sollen? Onkel Henkel war notorisch ein sehr reicher Mann. Man sprach in Militsch von zwei- bi- drrimal- hunderttausend Thalrrn, die er in dem großen Borstenviehhandel, den er betrieben, zurückgelegt haben könnte. Und eigene Kinder hatte er nicht.
Adalbert war sein rechtmäßiger Erbe. Wenn man ihn einmal früher oder später — wie es ja aller Menschen Los und Ende ist — auf den Kirchhof hinaustrug und unter den großen Stein bettete, wo sein« Frau, die alte biedere Tante Auguste, schon über ei» Dutzend Jahre von den unaufhörlichen Angriffen seine« Eigensinns und seiner Nörgelsucht au-ruhtr, dann gehörte alle-, war er zusammen- gescharrt hatte und alles, war er als bedürfnisloser Greis, der nicht den zehnten Teil seiner Zinsen verleben konnte, noch jetzt anhäufte, seinem Neffen. Und wenn nicht alles, doch der größt« Teil! Onkel Gotthold hatte nämlich außer seinem Neffen noch «in« entferntere Anverwandte, für die er, wie sich Adalbert Henkel denken konnte, auch sorgen würde.
Dar war Trude Schmolling, das Töchterchrn der alten spindeldürren Tante Schmolling, die eine entfernt« Kousine Onkel Henkel- war und nach dem Tode Tante Henkels nach Militsch kam um dem Witwer gewordenen Mann die Wirtschaft zu führen.
Adalbert war zu der Zeit bereits den Militsch« Verhältnissen entwachsen. Er besuchte di« höheren Klassen de- Gymnasiums der benachbarten Kreisstadt und tauchte nur all« Vierteljahre ein paar Wochen während der Schulferien in seiner Onkel- Hause auf, und dann schenkte er, der Herr Oberprimaner, der, wie die ganze Stadt wußte, von dem Borstenviehhändler zu dem vornehmen Studium der Jurisprudenz bestimmt war, dem kleinen Mädchen, da- die HauS
sj Zur Rheinfahrt der Torpedoboote ii,n. ein« Kundgebung des Kaisers vor. Sie besagt u. A- „Die freudige Aufnahme, welch« die Torpedoboot-Divisio» auf ihrer Rheinfahrt überall gefunden hat, bestärkt wich jg der frohen Zuversicht, daß meine Bestrebung, Deutschland auch ein« starke Kriegsflotte zu schaffen, dank der freudigen Mitarbeit de- deutschen Volkes unter der Führung sein» erlauchten Fürsten zu einem segensreichen Ziele führ,, werde."
sj Von der „modernen" Art der Eheschließungen teilt di« „Berl. Ztg." ein hübscher Pröbchen mit: Dieser Tage stand ein junge- Pärchen vor dem Standesbeamten de- Standesamtes Alt-Moabit. Sie waren zwar beide noch jung, doch war „Sie" bereits Mutter zweier Kinder und „Er" der Vater. Beide hatten „Ja" gesagt und de, Eheschließungsprotokoll unterschrieben. Während Sie ih^ Namen kritzelte, machte Er eine höhnisch« Bemerkung und eS gab schon vor dem Standesamt schlimme Worte. Brautleute und Zeugen begaben sich dann nach einem benachbarten Lokal, um den ersten EhestandSschoppen zu trinken. Eine „Freundin" von ihm war dabei und erging sich in allerlei anzüglichen Redensarten. Plötzlich und ohne ein Wort zu sagen, warf der junge Ehemann sein« Frau einen schweren porzellanenen Streichholzständer ins Gesicht: das war aber der „Freundin" noch nicht genug, st« hetzte und zischelte weiter, bis er seiner Frau noch einen schweren Schlag in- Gesicht versetzt«. Die Mißhandelt« lief jetzt davon; der junge Mann ab« brüstete sich mit seinen Heldenthaten so lange, bi- die ganze Hochzeitsgesellschaft vom Wirt hinaus- geworfen wurde.
2 Spr 0 ttau. Ein ungeheurer Waldbrand, der bereits mehrere Tausend Morgen vernichtet hat, wütet in de« gräflich Dohnaschen Forsten. Die Flammen und Rauchwolken sind in meilenweit« Entfernung wahrnehmbar. Dir hiesige Feuerwehr und der größte Teil der Garnison sind zur Löschhilfe abgerückt.
* In Neubreisach machten zwei 15jährige Gya,- nasiasten in einem Garten Schießübungen mit einem Flobert- gewehr; dasselbe ging unversehens los und zerschmetterte dem Sohn des Technikers Müller das Gehirn. Die a-ea-s von einem AuSfluge heimkehrenden Eltern trafen ihr
als Leiche an.
* Bon den 56 Millionen Einwohnern de- deutschen Reiches sind 9 Millionen gegen Krankheit, 17 Mill. gegen Unfall und 13 Millionen gegen Invalidität und die Not des Alters versichert. Da» ist der Segen der sozialen Gesetzgebung. U-ber 2 Milliarden Mark wurden an Entschädigungen seit 1885 (in 40 Millionen Fällen) auSbezahlt; nahezu eine Million Mark kommt jeden Arbeitstag als Entschädigung an jährlich rund 4 Millionen Arbeiter zur Auszahlung. An der Aufbringung der Entschädigungssumme sind die Arbeiter mit 164, die Unternehmer mit 1099, dar Reich mit 150 Millionen Mark beteiligt, sodaß di« Arbeiter über 1 Milliarde Mark seither mehr empfange» haben, als di« besteuerten. Alle- in allem wurden für Zwecke der Arbeiiervrrsicherung seit deren Bestehen bis Ende 1897 fast 3 Milliarden Mark aufgebracht. Fürwahr ein soziales Riesenwerk, dem kein anderes Volk nicht einmal etwas annähernd Aehnliches an die Seit« stellen kann!
Modena, 27. Mai. Bei Signola flog heut« eine Pulverfabrik in die Luft, drei Personen wurden schwer, 2 leicht verletzt.
* Die Spielbank vonM 0 nak 0 hat im letzten Geschäftsjahr einen Gewinn von 24 Millionen Franken gehM bü einem Aktienkapital von 9 Millionen. Der Gewinn ist um 3 Millionen geringer als im Vorjahr.
Paris, 27. Mai. Anläßlich der Wiederkehr der Woche, in der im Jahre 1871 die Commune gestürzt wurde,
hälterin seiner Onkels nach Militsch mitgebracht hatte, nur herzlich wenig Beachtung.
Wer war denn dies« Trude Schmolling auch? Ein scheue-, kleines Bauernkind, mit sonnenverbranntem Teint und rotem Haar, dessen Mutter, mochte sie gleich mit dem Oheim weitläufig verwandt sein, in dessen Hause nur die Stell« einer Art besserer Magd versah: uw ehrlich zu sein, ein« Rolle, wie sie die hinübergegangeue Tante Henkel ihr Lebzeit neben ihrem Gatten auch nur gespielt.
Trude SchmollingS Mutter erhielt Lohn und Kost von seinem Onkel. Ihr Gatte, der irgendwo auf einem Gute Oekonom war, hatte sie bei ihrem Tode in so dürftige» Verhältnissen zurückgelassen, daß sie ehe sie nach Militsch kam, dem Hungertode nahe war.
Adalbert Henkel aber hatte vergessen, daß er einst nicht mit vollerem Magen zu seinem Onkel gekommen war. Er war daran gewöhnt worden, sich als Sohn und Erbe» des Hauses zu betrachten. Er erhielt eine vortreffliche Ziehung, und als er dir Universität bezog ging Onkel W' hold zu dem Landrat de» Kreises, von dessen Söhne» V« rade einer studierte, und fragte ihn, welchen Wechsel er diesem Sohne bewilligt«. Der Landrat erteilte ihm i» liebenswürdigster Weis« Auskunft. ,
„Ich denke, ich kann meinem Sohn nicht weniger gebensagte er. „Der Name, den er trägt, zwingt ihn in gewisser Weise zu repräsentieren. Jude- bin ich überzeugt, daß ein junger Mensch an der Universität auch mit geringen Mitteln au-kommen kann."
„Danke, danke, Herr Landrat," sagte der Borste»' Viehhändler „das kommt nicht in Frage, ich wollte mich nur gehorsamst informieren, was der junge Herr Baron oben in Berlin xrastsr proxtsr gebraucht; und das will ich meinem Studenten auch geben."
Auf diese Weise sah sich Adalbert Henkel von Anfang