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k «sondere auch von Privatperson«« angewiesen sind. In dieser Hinsicht sprach sich Herr Hetzel namentlich über den ihnen in Deutschland und speziell in Stuttgart gewordenen Empfang und Unterhalt sehr anerkennend aus. Die Abfahrt in St. Louis erfolgte am 1. April, mittags 12 Uhr Per Rad und ging über Indianapolis, Philadelphia, New-Aork, von dort zu Schiffe über den atlantischen Ozean, dann nach Brüssel, Aachen, Köln, Koblenz, Mainz, Mannheim. Von Stuttgart geht die Fahrt weiter nach U!w, Augsburg, München, Wien, Krakau, über den Ural nach Sibirien, China, Japan. In Jokohama schiffen sich die Reisenden nach San Francisco ein, von wo die Rückfahrt nach St. Louis erfolgt. Die AnkunftS- und Abfahrtszeit lassen sie sich in jeder Stadt von den Konsulaten bestätigen. Eine solche Reis« hatte im Jahre 1884 ein gewisser Thomas Steven unternommen, der 4 Jahre brauchte und «inen Gesamtweg von ca. 19 000 Kilometer zurücklegte.

* Wiernsheim, 18. Mm. Eine schöne Heber- raschung wurde der Familie des Maurers Schund hier zu teil: sie erhieU die Altersrente ihre- im Alter von 84 Jahren verstorbenen Vaters Karl Schund nachbezahlt. Diese Rente beträgt 1165,28 Mk. Den Bemühungen des OrtsvorstrherS gelang es im Herbst auch, für den Verstorbenen die Invaliden­rente im Betrage von etwa 700 Mk. nachbezahlt zu erhalten.

* Marbach, 18. Mai. Das alte anmutig gelegene Schillerstädtchen, das zumeist nur von denen ausgesucht wird, welche die Geburtsstätte des großen Dichter- sehen wollen, stand heute im Zeichen der modernsten Technik. Es galt den Bau der Wassrrkraftanlage für die Stuttgarter Elektrizitäts- Werk« einzuweihen. Die Stadt Stuttgart hat die Wasser­kräfte bei Marbach schon vor einigen Jahren erworben. Im Einverständnis mit der kontinentalen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen in Nürnberg, der Inhaberin der Stuttgarter Elektrizitätswerke, wurde nunmehr der Bau auSgeführt. Grund und Boden und Wasserkraft gehört der Stadt Stutt­gart. DaS neue Werk vermag 400 Pferdekräfte bei niederem und 1100 bei mittlerem Wasierstand zu liefern. DaS Trieb­werk hat 4 Turbinen mit je 250300 Pferdestärken Trieb­kraft mit jeder Turbine ist eine Drehstrom-Dynamomaschine von 200 Kilowatt unmittelbar gekuppelt. Diese Maschinen sind für eine Spannung von 11000 Volt gebaut. Die Uebertragung der elektrischen Energie nach Stuttgart erfolgt oberirdisch durch zwei Gruppen von je drei Leitungen. Für dir Marbachrr Anlage genügt ein« Grupp«; die zweit« ist bestimmt für dir Ueberleitung der Elektrizität aus einer andern Anlage in Poppenwriler, die ebenfalls von der Stadt Stuttgart gebaut wird und auch Wasser- betriebskrast hat. Auf der unterenPrag" bei Stuttgart endet die oberirdisch« Leitung und geht in eine unterirdisch« über; an dieser Stelle findet eine Umformung des Stromes von 10000 auf 3000 Volt statt. Die von Marbach kom­mende Energie wird zum Teil in der Untrrstation Stöckach, zum größten Teil aber in der Hauptstation Marienstraß« in Gleichstrom umgewandrlt. Die Anlage wird für die Folge Tag und Nacht in Betrieb sein und so eine voll­ständige Ausnützung der Wasserkraft gestatten. Die Gesamt- kosten belaufen sich einschließlich der Fernleitung und der in Stuttgart liegenden Teile nebst der Erwerbung des Kabelnetzrs auf Mk. 2 000000.

* (Verschiedene-.) In Bilde chingen ist da- Wohn- und Oekonomiegrbäude der Kaspar Blank« Witwe bis auf den Grund niedergebrannt. Der Kaufmann Schumann in der PlienSaustraße in Eßlingen wollte im 1. Stock seines HausrS außen an den Jalousien vor dem Fenster etwas befestigen, verlor dabei da- Gleichgewicht und stürzte herab auf die Straße. Da die Schädeldecke vollständig zertrümmert wurde, war er sofort tot.

*Fräulein, schlafen Sie?" rief ein Pforz- heimer Goldwarenhändler einer Telephonistin durch den

Apparat zu, als er auf seinen Anruf erst nach Verlauf mehrerer Minuten Antwort erhielt. Die Beamte erhob darauf Beleidigungsklage. Da- Schöffengericht in Pforzheim sprach aber den Augeschuldigten frei, weil ihm das Bewußtsein einer Beleidigung gefehlt habe und die AuSdruckSweise an sich nicht beleidigend sei.

sj Die Torpedoflottillr wird am heutigen Montag im Maxau er Hafen «intreffen. Die Stadt Karlsruhe hat zu Ehren derselben verschiedene Festlichkeiten in Aussicht ge­nommen. In den letzten Tagen wurden Mannheim und Heidelberg besucht.

* Konstanz, 19. Mai. Große Wechselfälschungen des Ge- treidehändlerS Winkler sind bekannt geworden. Viel« Firmen sind um je 5-, 10- bis 20000 MI. geschädigt. Winkler ist flüchtig.

T Dresden. Hier haben sich 144 Großindustrielle und Gewerbetreibende zu einer Vereinigung zusawwenge- schlossen, die sich gegen die augenblickliche Kohlennot richtet. Heranziehung amerikanischer Kohle nach der Nirderelbe, An­kauf von Kohlengluben und ähnliche Unternehmen sollten der von Böhmen aus betriebenen Kohlenteuerung steuern.

* In Leipzig hat sich der zweite Sohn Robert Blums, Bauinspektor der städtischen TiefbauamtS, der Staatsanwalt­schaft selbst gestellt. Er soll sich umfangreiche Wechsel­fälschungen in Höhe von 75 000 Mk. und wahrscheinlich auch eines betrügerischen Bankerott- schuldig gemacht haben. Im Gefängnis wachte er einen mißlungenen Selbstmord­versuch.

* Hildesheim, 19. Mai. Hier herrscht heute starke- Schneetreiben.

* Berlin, 19. Mai. Die streikenden Angestellten der Straßenbahn haben in der gestrigen Versammlung ihre Forderungen gestellt. Sie verlangen jetzt in der Haupt­sache: 1. Em festes AnfangSgrhalt von 90 Mk., das sich bis auf 130 M. steigert, 2. lOstündige Arbeitszeit für Fahrer und Kutscher, 3. Verzicht auf Versetzung der Ober- beamten, dafür Ehrenerklärung der Oberinspektors für die Angestellten, 4. Strafgelder sollen nicht höher wie 50 Pfg. berechnet werden.

* Berlin, 19. Mai. Die Angestellten der Großen Berliner Straßenbahn haben den Generalstreik sofort be­gonnen, denn von den Versammelten etwas über 4000 hat heute früh keiner den Dienst angetrrten.

* Berlin, 19. Mai. Heute abend verkehrte in den Straßen der Stadt kein Straßenbahnwagen wehr. In der Stadt ist alles ruhig.

2 Zur Erleichterung des Verkehr-, namentlich bei Maffenaufgaben von Drucksachen, Zirkularen rc, beabsichtigt die Reichspostverwaltung di« Einrichtung zu treffen, daß bei Einlieferung von mindestens 500 Sendungen die Zahlung de- Portos am Schalter erfolgen kann, ohne daß die ein­zelnen Sendungen mit Marken beklebt zu werden brauchen. Für diese Sendungen soll ein besonderer Freistempel ein- geführt werden, der die erfolgte Frankatur bescheinigt.

* Berlin, 18. Mai. (Wie gewonnen, so zerronnen.) Auf der Pfandkammer endete gestern der Liebesroman einer Millionärin. Vor ungefähr acht Jahren starb hier ein Baumeister, der seiner Gattin ein Vermögen von rund einer Million Mark hinterließ. Er bestand zum großen Teil aus Grundstücke». Dir Witwe suchte durch eine Zeit­ungs-Anzeige einen Verwalter für ihren Grundbesitz, und es meloere sich rin Mann, der sich unter einem adeligen Namen vorstellte, und sehr gewandt auftrat. Der Bewerber wurde angenommen und macht« auf die reiche Witwe all­mählich einen solchen Eindruck, daß sie zu ihm in nähere Be­ziehungen trat. Die Millionärin erlebte zwar die Enttäusch­ung, daß sich ihr Verwalter und Liebhaber als ein ehemaliger GerichtSschreibrr G. mit bürgerlichem Namen entpuppte, ging aber trotzdem die Ehe mit ihm ein. Nun lebte G. nicht schlecht; um so schlechter behandelte er seine Frau. Dies« sann bald auf Scheidung. Der Rechtsanwalt Dr. Fritz

Friedmann empfahl ihr, durch «inen Privatdetektiv V. ihr» Mann überwachen zu lassen. V. hatte mit seinen Beobacht- ungrn keinen Erfolg. Dagegen entspannen sich au- seinen geschäftlichen Verkehr mit seiner Auftraggebeün so enge Be- Ziehungen zu dieser, daß ihre Ehe geschieden und sie für de» schuldigen Teil erklärt wurde. G. erhielt eine Abfindung von 75 000 Mk. Seiner Frau blieben von der Million nur noch 250 000 Mk. Ihr Geliebter bezog nun mit ihr z. sawmen eine prachtvolle Wohnung. Die Herrlichkeit dauerte nicht lang«, da das Pärchen weit über sein Einkommen hinaus lebte. Vor einiger Zeit geriet V. mit einem Herr» in Streit und gab ihm eine Ohrfeige. AIS er dafür zu einer Geldstrafe von 500 Mk. verurteilt wurde, war nicht einmal genug mehr vorhanden, diese Straf« und die Kost«, zu bezahlen. Darauf ließ B. seine Geliebte im Stichs ging ins Ausland. Die ehemalige Millionärin konnte^ Miete nicht mehr bezahlen, der Hauswirt klagte auf Räim. ung, und so ereignete sich jetzt der Unter den Linden mtz allzuhäufige Fall, daß einer Mieterin durch den Gericht-. Vollzieher ihre Sachen genommen und nach der Pfandkawmn gebracht wurden. Gestern fand in der Neuen Schönhauser- straße die Versteigerung statt. Die Händler hatten eim reiche Auswahl. Di« ehemalige Millionärin, die für eine neue Wohnung die verlangte Anzahlung von 30 Mk. nicht mehr besaß, fand einstweilen ein Unterkommen bei einer Freundin und ist nun auf ihrer Hände Arbeit angewiesen.

sj Ein tragikomische-Familiendrama hat sich in Chor- lottenburg bei Berlin abgespielt. Der Steinträger Lang« kam eines Abends angetrunken nach Hause und geriet mit seiner Frau in Streit. Das Ende war, daß di« Frau ihn mit einem Stiefel vor die Stirn schlug, so daß L. um­fiel. Sie glaubte, ihren Mann erschlagen zu haben und lief, nur mit Hemd, Unterrock und Pantoffeln bekleidet, au- Furcht vor Strafe davon, um sich im Grunewalld zu er­hängen. Der Strick riß jedoch, und nun irrte dir Frau, von ständiger Angst gequält, Tag und Nacht im Wald umher. Am fünften Tag endlich wurde sie aufgegriffen. Sie war bereit» so abgemagert und heruntergekommen, daß ihr Mann, der sie vom Amtshause abholte, sie nach dem Krankenhaus« bringenwußte.

* Folgendes luftige Geschichten machte die Rund« durch die elsässischrn Blätter: In einem «lsäßischen Dorfe ist der hochweise Gemeindrrat zur Beratung des BudM versammelt. Der Bürgermeister verliest einen Titel nach dem andern. Keine Einwendung wird vom Gemeiuderat gewacht. Endlich bei Titel 12 der Ausgaben Porto 35.40 Mk. macht «in neugebackene- GimeinderatSmit- glied die Bemerkung :Halte S«, Herr Maire, die Summe votier ich net; ich habe ke Porto (Bordeaux) trunke; die wuna g'soff« Han, solle en oi zahle."

AriFlLn-ifetze».

D Appenzell. In Teufen erschoß ein junger, arbeitsscheuer Mann nach kurzem, erregten Wortwechsel seinen Hausherrn, der ihm das Ammer gekündigt hatte, und gab sodann mehrere Revolverschüsse auf dessen Frau und Mi andere Frauenspersonen ab. Letztere flüchteten durch das Fenster de- zweiten Stocke-, wobei eine, die bereits eine Schußwunde hatte einen doppelten Schädelbruch erlitt. Die beiden andern wurden ebenfalls schwerverletzt.

* Paris, 19. Mai. In der Maschinenhalle der Ausstellung affigierte ein englischer Aussteller die Depesche von der Befreiung MafekingS. Die anwesenden Engländer stimmten die englische Nationalhymne an, während die Franzosen Hochs auf die Buren ausbrachten. Die Polizisten machten den Kundgebungen ein Ende.

fj (Dis Pariser schwimmen in Wonne.) ES ist nun­mehr die offizielle Nachricht in Paris «ingetroffen, ^ der Zar zur Weltausstellung kommen wird, allerdings allein, ohne Gemahl-in. Das Datum der Ankunft soll demnächst festgesetzt werden.

«Jefefrucht.

Ach, daß Jahre voll Vergnügen Schnellen Winden gleich verfliegen! Einen Augenblick voll Leid Macht der Schmerz zur Ewigkeit.

Der Zager von Kohen-TöLz.

Von W. Zehlendorf.

(Nachdruck verboten.)

Han- Haniel war Jäger beim Erbtruchsrß von Vermied und hauste auf dessen in Bergen und Klüften gelegenen alten Jagdschloß Hohrn-Tölz, auf dem sich der Besitzer nur selten im Jahr« zur Abhaltung von Jagden aufhielt. Er war «in finsterer, mürrischer Geselle, der, als er noch auf dem Hauptgute de- Erbtruchseß brdienstet war, al» gefürchteter Händelsucher galt. Zwar ließ ihm sein Herr wegen seiner besonderen waidmännischrn Tüchtigkeit manche- durchgehen. Als er aber im Streite einen Hausierer so niederschlug, daß dieser da» Aufstehen vergaß, konnte er nur auf besondere Fürsprache seine» vielverwögenden Herrn dem Armensünder­tod« entgehen. Der Erbtruchsrß hatte aber gutsagen müssen, daß der wilde Geselle nicht noch mehr Unheil anrichten würde, und hatte ihn aus den entlegenen Hohrn-Tölz ver­setzt, wo er die Jagdgründ« hegen und Wild für di« herr­schaftliche Tafel erlegen mußte.

Haniel wäre für seinen Herrn und Lebensretter durch da- Feuer gegangen; im übrigen aber fragte er nach keinem Menschen und lebte einsam, gefürchtet und gemieden von jedermann, namentlich aber, wie der Gottseibeiuns, so steckte ihm doch der alte, jetzt noch nicht erloschen« Jägeraberglauben im Blut, daß sein Waidwerk erfolglos sei, wenn er zu Beginn derselben einem alten Weib lein begegnete. Und weil in dem ganzen Revier de» Hohen-Tölz gewöhnlich kaum «in Mensch etwa» zu suchen hatte, wie er selbst, so wir» er mit

harten Worten und lästerlichen Flüchen die armen Leute fort, welche sich Reisig oder Pilze sammeln wollten. Traf er aber eine alte Frau, so gebärdete er sich wie rasend.

Als er einst zum Geburtstag seines Herrn einen Edel­hirsch und anderes Wild schießen sollte, traf er rin altes Weib im Walde und schlug das arme Wesen blutig. Wohl bracht« dies« Roheit die Burschen zu Tölz in schwere Er­bitterung, aber die Furcht vor dem Jäger und dessen Riesen- stärke war eine so groß«, daß sich keiner mit ihm und seinen bissigen Rüden anzudinden getraute.. Hans aber lachte der Leute und war stolz darauf, daß seine Jagdgründ« gemieden wurden, wie da» Gehöft des Abdeckers. Und er hauste allein weiter auf dem alten Schloß, bereitete sich selbst die Mahlzeiten und legte sich di« Felle zum Nachtlager zurecht.

Als er «inst di« Spuren eine- Bären verfolgte und hart an die Grenzen seines Revier- gekommen war, wo der Weg nach Tölz führte, hörte er ein Geräusch und sah eine sauber« Dirne rüstigen Schritte- fürbaß eilen. Plötzlich aber stieß sie «inen gellenden Angstruf aus und stürzte in da» Bernriedsche Gebüsch, verfolgt von einem gewaltigen Bären. Haniel richtet« sofort die Büchse auf dar Untier, aber der Feuerstein am Schloß schlug keine Funken und der Bär er­faßte die Gewänder de- Mädchens. Da sprang der Jäger, weniger der Bedrohten wegen, als um das Tier zu erlegen, auf da» letztere zu und stieß ihm da» scharfe Jagdmesser in die Weichen. Der Bär war schwer, aber nicht tötlich getroffen und der Jäger, dem da» Messer entfallen war, konnte sich trotz seiner Rlesenstärk« kaum der Umarmungen deS Ungeheuers erwehren und bedauerte, keinen seiner Rüden bei sich zu haben. Als ibm nahezu di« Kraft au-ging und «S vor seinen Augen flimmert«, war'S ihm, als ob ein weißer Arm vor seinem Antlitz erschien. Der Bär ließ in seiner Umarmung nach und der Jäger sah, wie die Dirne dem Untier mit kräftiger Hand den Todesstoß versetzt hatte. Trotzdem wandte er sich mit fast verdrossener Miene zu ihr,

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denn eS wurmte ihn, sich durch Weibe-Hilf« gerettet zu wissen. Es wurmte ihn umsomehr, als die mit hochwogendem Busen vor ihm Stehende von großer Schönheit war, uod sie erschien ihm noch minniglichrr, als er sah, wie da» Blut ihr über die weißen Arm« und den Hals rann.

Da drüben hinter dem Hügel ist eine Quelle," sagte er mürrisch. Da magst du dich waschen. Er ist sonst nicht gestattet, auf diesem Gebiete zu weilen. Aber ich will dir'» gestatten, bis du weitergehen kannst."

Wenn'- dich geniert, mich hier zu sehen," erwiderte sie stolz,so gehe ich schon lieber gleich weiter, denn da» Blut wasche ich doch so schnell nicht ab."

DaS kannst du halten, wie du willst," brummt« er und machte sich mit dem Bären zu schaffen.

ES war ein gewaltige- Tier und er überlegte, wie er es fortschaffen sollte. An die Dirne dachte er nicht mehr. Da hörte er sie hinter sich aufseufzen, und als er sich uw- wandte, sah er, wie sie geistrrbleich schwankte und nieder' gestürzt wäre, wenn er sie nicht, fast widerstrebend, aus­gefangen hätte.

Haniel fluchte, denn in einer ähnlichen Lage hattet sich noch niemals befunden. So hart er aber auch war. vermochte er doch nicht das Mädchen wie tot im Walde zu lassen. Selisam durchzuckte es ihn, als er das schön«, blass« Gesicht an seiner Schulter sah, und die kräftige Ge­stalt in seinen Armen fühlt«. Er trug sie zur Quelle und wollt« ihr mit eurem Tuch das Blut abwaschen. Aber immer wieder rieselte eS über di« weiße Haut und jetzt sah er, daß sie zwei Wunden, an der Schulter und am Halse, hatte und vor Schmerz stöhnte. Er war in wilder Rat­losigkeit, denn der Abend begann zu dämmern und er mußte di« Ohnmächtige unterbriugen. So versucht« er da» Blut durch den Saft einiger Kräuter zu stillen, nahm di« Maid wieder in seinen starken Arm und trug sie über Hügel und durch Klüfte.