Steinberg schwieg.Warum auch sollte ich denn der Tante eine Freude sein, da ich mir selber eine Last bin?"

Du darfst nicht mehr so sprechen, wenn ich Dich anhören soll."

Nein, laß mich sprechen, ich habe es lange genug still mit mir herumgetragen. Sieh, Onkel, während meiner Krankheit habe ich Zeit gehabt, über mich nachzudenken. Ich weiß jetzt was mir fehlt."

Nun, Paula?"

Mir ffehlt Arbeit. Sie allein kann mir helfen, das Gleichge­wicht meiner 'Seele wiederzufinden und mich davor behüten, an mir sel­ber ganz zu verzweifeln."»^-^-.

Arbeit? Kannst. Du HD nichtMr^xi uns reichlich genug finden?"

Nein, Onkel, es muß ehtzZmang auf rkretn-Wsllen ausgeübtnrrrden. Hier würde ich immer in mein "träumerisches Dahinbrüten

zurücksinken und das will ich nicht. Muß ich schon freudlos leben, so soll es doch nicht nutzlos sein. WiU thue ich hier?"

Bist Du nicht mir eine Freude, Paula?"

Auch Du wirst leichter athmen, wenn der Mißklang aus Deinem Hause entfernt ist, den Du, mir zu Liebe, nicht zu hören vorgtbst. Und Du bist zu gut gegen mich. Ich bin bisher nur meinem eigenen Willen gefolgt, er hat mich irregeführt. Ich werde es als Wohlthat betrckchlen, einem andern Willen unterthan sein zu müssen. Ich muß ein streng geord­netes Tagewerk auszufüllen haben, das kann ich nur bei Fremden finden."

Verstehe ich Dich recht, Paula, Du willst Fremden dienen ?"

(Fortsetzung folgt.)

Am Keitigaöend.

Weihnachts-Erzählung von Karl Schwerin g,

! (Widerrechtlicher Nachdruck verboten.)

Der alte General Reisleben hatte lange Zeit hindurch seine weit­läufigen Besitzungen selbst bewirthschaftet. Der Tod seiner Gemahlin, Alter und Kränklichkeit veranlaßten ihn endlich, davon abzustehen.

Der einzige Sohn des alten Herrn war noch zu jung, um an seine Stelle zu treten. Außerdem hatte derselbe ebenfalls die Militär-Karriere etngeschlagen und war nicht Willens, solche so bald wieder aufzugeben.

Der General entschloß sich daher kurz, setzte seine Inspektoren und Verwalter als Pächter auf die bisher von ihnen verwalteten Höfe ein und sich selbst zur Ruhe.

Daß der alte Herr hiebei einzelnen der neuen Pächter die Bestel­lung einer Kaution erließ und ihnen auch noch anderweite Vortheile ge­währte, war nicht weiter wunderbar; es ward durch die obwaltenden Ver­hältnisse bedingt.

Auffallend erschien es dagegen, daß er seinem Oberinspektor Weber nicht das von demselben verwaltete Hauptgut Reisleben, sondern einen minder werthen Hof in Pacht gab. Das Hauptgut Reisleben erhielt der frühere zweite Inspektor Graf, und Weber das bisher von diesem verwaltete Gut Ringfeld; Beide waren genöthigt, zu tauschen.

In dieser Anordnung des Generals schien ein Mißvotum für Weber zu liegen; denn ganz naturgemäß mußte dem Pächter des Haupt­gutes auch die Beaufsichtigung des in der Nähe desselben belegeuen Herrensitzes der Familie Reisleben, überhaupt eine Vertrauensstellung zur Letzteren zufallen.

Gleichsam um dies zu bestätigen, that der General noch ein fiebriges.

Er verschaffte dem Pächter den Amtmannstitel und somit durfte dieser für den ersten der Hintersassen des adeligen Besitzers gelten.

Weber war wohl ein tüchtiger, praktischer Landwirth, doch kein Mann, der sich geltend zu machen verstand. Seine äußere Erscheinung war nicht bestechend; sein Benehmen ungalant, seine Redeweise launig­derb. Der ihm eigene Mutterwitz vermochte zwar seine mangelhafte Bildung einigermaßen zu verdecken, doch nicht zu ergänzen.

Sein früherer Kollege Graf war in jeder Hinsicht das Gegentheil von ihm. Gut gewachsen und von geschmeidigem, einschmeichelndem Be­nehmen, war er auch mit den Umgangsformen der ftiueren Gesellschaft vertraut. Schon früher gut vorgebildet, hatte e^F me landwirthschaft- liche Akademie mit Erfolg besucht und wußte guWMer sein Fach zu sprechen. Hierzu kamen nach vielseitige Kenntnisse anoerer Art und Ge­wandtheit bei Ausführung von Geschäften.

So lange der General von RMleben noch lebte, hatte Amtmann Graf von seiner Vertrauensstellung indessen nur Mühe und Widerwärtig­keiten. Erst nach dem Tode desselben und' »ach Uebernahme der Be­sitzung durch den juiWN Herrn, konnte er feiner Bevorzugung froh werden.

Der Letztere kam Ähre hindurch nur selten Knünll nach Reis­leben und hielt sich dort nie lange auf. Der Amtmann konnte daher auf der Besitzung schalten und walten wie er Last hatte und durfte deshalb für eine Art von Schloßintendanten des abwesenden Herrn gelten.

Auf diese Weise gingen Nerschiedeue Jahre hin. Der junge Herr war im Laufe derselben zum Rittmeister avancirt. Da trat eines Tages die Weisung für den Amtmann ein, das Herrenhaus in allen Theileu renoviren und neu einrichten zu lassen. Auch -die Dienerschaft wieder vollzählig zu machen, weil der Herr zum Herbste einen längeren Aufent­halt in den elfteren nehmen werde und zwar nicht allein, sondern mit einer Gemahlin.

Diese Nachricht wirkte zunächst fast wie betäubend auf die bethei­ligten Personen; doch bald faßte man sich wieder und die Arbeiten im Schlöffe, sowie allerlei andere Vorbereitungen zum Empfange der Herr­schaften nahmen ihren Anfang.

Noch ehe der Herbst da war, kam jedoch Contreordre. Die Ar­beiten im Herrenhause mußten eingestellt, und die angenommenen Leute wieder entlassen werden. Im ersterm blieb Alles liegen wie es gerade war. Bald verlautete denn auch, daß aus der Vermählung des Herrn nichts geworden; derselbe vielmehr seinen Abschied vom Militär genom­men und seiner angegriffenen Gesundheit wegen, auf längere Zeit nach Italien gehen werde. Letzteres ward schließlich durch ein Schreiben des Herrn von Reisleben an Graf bestätigt und diesem, mit Ausnahme der Finanzverwaltung, welche in die Hände eines Notars der Residenz gelegt worden, nochmals speciell die Oberleitung der Geschäfte auf der ganzen Besitzung der Familie Reisleben übertragen.

Dies war vor fünf Jahren geschehen und seit jener Zeit waltete der Amtmann so gut wie unbeschränkt auf dem Erbe seines Herrn, was ihm sehr bald die Bezeichnungen:Graf von Reisleben" undPremier- Minister" eintrug. Der Besitzer der Herrschaft, den man ja ohnehin selten gesehen, kam fast in Vergessenheit? Der alte Herrensitz der Familie verödete und verfiel. Außer einem steinalten Kastellan befand sich kein Menschliches Wesen in demselben. Nur kurze Zeit noch und man hätte vielleicht angefangen, Spukgeschichten von dem alten Hause I zu erzählen. (Fortsetzung folgt.)

Eltmannsweiler.

Hopfenstangen- nnd FlHUücden-Verkauf.

Am

Donnerstag den 20. d. M.

Mittags Z Uhr verkauft fdie Gemeinde auf dem hiesi­gen Rathhaus:

1300 Stück rothtannene Hopfen­stangen 511 m lg. schöner Qualität; ferner 350 Stück Floßwieden.

Die Abfuhr ist günstig. Lieb­haber sind freundlichst eingeladen.

Den 13. Dezbr. 1883.

Gemeinderath. Fr. Flaig, Conditor.

A l t e n st a t g. A

Alte nst aig.

Am nächsten Sonntag den 16. d. M. Nachmittags 3 Uhr findet bei Bäcker Bauer ein öffentlicher

Liederkranz

statt.

Alle Freunde des Gesanges, so­wie die verehr!. Ehrenmitglieder sind hiezu freundlichst eingeladen.

Der Ausschuß.

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