Amtlich» V»kan«tmachu«q»«.

En'üsthen der Maul- und Klauenseuche in Ueberberg.

Tie Maul- und Klauenseuche in Ueberberg ist er­loschen. Sämtliche ergangenen Anordnungen werden hiermit aufgehoben. Der Oberamtsbezirk Nagold ist wieder seuchenfrei.

Nagold, den 4. Januar 1918.

K. Oberamt: Kommerell.

Schweinefett.

Ermaß Ziffer 5 der oberamtlichen Anordnungen vorn 13. Avril 1917. betreffend Schweinefettverbrauchs­regelung. Calwer Tagblatt Nr. 86, wird für den Niönat Januar 1918 die abzugebende Fettmenge für jeven 7lrrsore"-asberechtmten auf 50 Gramm, für Kinder bis zum Beoinn des Kalenderjahres, in dem sie ouÄ 3. Lebensjahr' vollenden, auf die Hälfte fest­gesetzt.

Der Einlösungswert der ganzen Schweinefett-

marke kl si?k den Monat Jammr beträgt somit 50 Gramm und derjenige einer halben Fettmarke 25 Er.

Auch Feintalg darf nur gegen diese Marken abge­geben werden.

Das von Hausschlachtungen bei der Bezirkssammel­stelle Metzgermeister Widmaier, Calw eingegan­gene Fett ist bis jetzt von der Fleischversorgungsstelle noch nicht freigegeben worden.

Calw, den 3. Januar 1918.

K. Ob-r-'-t: Binder.

Kartoffelpreis.

Das K. Ministerium des Innern hat bestimmt daß bei der Lieferung von Speisekartoffeln an die Kommu­nalverbände nach dem 15. Dezember 1917 eine Ver­wahrungsgebühr von 50 H für den Zentner verlangt und bezahlt werden darf zu Gunsten desjenigen, der die Kartoffeln seit der Ernte in Verwahrung genom­men hat.

In den Kleinvcrkaufspreisen, Calwer Tagblatt

von 1917 Nr. 241, tritt dadurch zunächst eine Aende« rung nicht ein.

Calw, den 5. Januar 1918.

K. Overamt: Binder.

Kr i egs-Sparlampen.

Die Zentralstelle für Petroleumverteilung Berlin hat dem Bezirk 500 Et. Petroleum-Kriegs-Sparlampen zur Verteilung an die bedürftigsten Verbraucher über­wiesen.

Die Sparlampe besteht aus einer Glasröhre mit tulpenförmigem Ansatz nebst Docht und kann auf jede mit Petroleum gefüllte Medizinflasche oder sonstige kleine Flasche aufgesetzt werden.

Der Petroleumverbrauch ist ein außerordentlich ge­ringer. Der Preis ist 15 L für das Stück.

Bis 15. d. Mts. wollen die Echultheißenämter die ge­wünschte Anzahl hierher anzeigen

Calw, den 5. Januar 1918.

K. Oberamt: Binder.

dritten Land. Die ruffischen Delegierten haben diesen S-'mchMmkt bereitwillig anerkannt und sich grunlssälll'ch zu ihm bekannt. Gewisse Schwierigkeiten muffen auch da er­örtert werden. Der Grundsatz der allgemeinen Meistbegün­stigung läßt sich natürlich nicht so unbedingt verwirklichen. Ueberall sind gewisse Ausnahmen in den Verträgen Vor­behalten worden. Dann kommt die große Frage, wie es gehalten werden soll mit deinem-- Geboten, die aus dem Nnffi'kben Reich sich absondern, zum Teil selbständig werden, zum Test in einem engeren oder loseren Verband mit der ganzen Malle des Russischen Reiches verbleiben. Umgekehrt iss von deutscher Seite mich ein Novum einaetreten. Mir haben anaeregt, daß uua die besondere Regelung unseres Ver^ässn"^ ^ zu O llen-- ch und zu anderen Ländern Vor­behalten b^-ben muß, die mit uns einen Zollbund schließen w-rden. Aber im großen und ganzen haben sich d'e russi­schen Delegierten bereit erklärt, die besonderen Beziehungen Zwischen dem deutschen Volk und Oesterreich-Ungarn an- z-erkennen. Was d'e Frage der Fortdauer der Meissbeaün- sttgung anlangt, so ist da auch noch keine definitive Verstän­digung erzielt. D'e nachfolgenden Erörterungen waren ver­traulich. Nächste Sitzung moraen vormittag.

Eine ungarische Stimme zu Llond Georg's Rede.

1WT)B Budavest, 8. Jan. DemP. Lloyd" wird r 's Wien gemeldet: Die Friedensbedingunaen, wie sie luoyd George entwickelt, werden in diesigen divlomatischen Kressen als völlig unannehmbar bezeichnet. Sie bieten nicht einmal im entferntesten auch nur eine Grund­lage für eine Erörterung über den Frieden. Lloyd George l-'etet den Mittelmächten einen Frieden, wie ihn nur der Sieger dem völlig Besserten bieten kann. Die Rede gibt zum mindesten für England, wabrscheinlich aber auch für oie ßapze Entente, die amtliche Antwort auf die russische Auf­forderung. sich den geaenwärtigen Friedensverbandlungen cm- z,-schließen. Lloyd Georges Gesinnung widerspricht Punkt für Punkt der Grundlage, die in Brest-Liiowsk von dem VieeKund und von Rußland s'"r den allgemeinen Frieden ausgestellt worden ist. Die zehntägige Frist für die Entente ist, wie der Vierbund festgestellt hat, ergeb­nislos verstrickten. Die Rede des englischen Premiers schafft eine völlig klare Situation. Der allgemeine Frieden ist und zwar durch die alleinige Schuld der Entente in diesem Augenblick nicht erreichbar.

Russische Gegenmaßnahmen gegen die Entente.

(WTB.) Petersburg, 7. Jan. (Reuter.) Trotzky hat die Abhebung aller in russischen Banken niedergelegten Gelder der fremden diplomatischen Vertretungen ver­boten, da die Abhebung der Gelder der alten Negie­rung. die in ausländr'ch?» Banken unterpcbracht find, den Volkskommissaren vorenthalten wurden.

D!e 2age auf den Kmosschlinpliitze''.

Zur militärischen Lage.

(WTB.) Berlin, 7. Jan. Nach Eintritt des Tau­wetters haben an zahlreichen Abschnitten der West­front lebhafte Artilleriekämpfe eingesetzt, die teilweise bis zum späten Abend und die Nacht über in unvermin­derter Stärke anhielten. Auch die Fliegertätigkeit blieb fast überall trotz des schlechten Wetters rege. Zahlreiche feindliche Erkundungsabteilungcn mußten, ohne ihren Auftrag erfüllen zu können, in unserem Feuer zurück- hlüchten und haben schwere Verluste erlitten. Auch in Mazedonien lebte im Cernabogen, im Moglenagebiet und zwischen Wardar und Doiransee das feindliche Ar- sslleriefeuer zeitweilig auf. Ein feindliches Flugzeug warf wieder einmal 25 Kilometer nördlich Monastir auf ein bulgarisches Feldlazarett bei Mugas, das durch die Genfer Flagge und ein großes, weithin sichtbares rotes Kreuz auf dem Erdboden deutlich gekennzeichnet war, Bomben ab. 10 Lazarettinsassen wurden durch die neue völkerrechtswidrige Handlung unserer Feinde ge­tötet oder verwundet.

Die gestrige Abendmeldung.

(WTB.) Berlin, 7. Dez. Abends. Amtlich. Die erhöhte Feuertätigleit im Stellungsbollen nordöstlich

von Hpern dauert an. Non den andern Kriegsschau­plätzen nichts Neues.

Neue Fliegerangriffe auf badische und bayerische Städte.

(WTB) Karlsruhe, 6. Jan. In den frühen Morgen­stunden bewarfen heute feindliche Flieger wiederum Mann­heim, Ludwigshafen, Offenburg und Frei­burg mit einigen Bomben. Der angerichtete Sachschaden ist gering. Eine Person getötet, drei verletzt.

Neue Unterseevootserfolge.

(WTB) Berlin, 5. Jan. (Amtlich.) Kühnes Drauf­gehen unserer U-Boote bei stärkster feindlicher Gegenwehr hat den Feinden wiederum den Verlust von 32000 Br.-R.- Tonnen eingetragen. Drei große Dampfer fielen de» Torpedos im Aermelkanal zum Opfer. Eines der Schiffe war ein tiefbeladencr, ostwärts steuernder großer Tank- dam-fer. Er sank binnen 40 Sekunden. Bon den übrigen Schiffen konnte eines als der bewaffnete englische Dampfer ,,-^olvarth" (3146 To.) festgessellt werden. Das Schiff war mit wertvoller Essener- und Pbodpbatladnng nach England bestürmst. Der Ehef des Ä^miralstabs der Marine.

(WTB) Berlin, 5. Jan. Die Versenkung jedes ein­zelnen Erzdamvfers bedeutet eine kräftige Störung der englischen Krieasindustrie, denn aus Erz werden Eisen, Stabl und in weiterer Verarbeitung Waffen. Munition, Maschinen, Schiffe gefertigt. Nur etwa die Hälfte des in Großbritannien erblichenen Eisens wird aus englischen Erzen gewonnen. Der andere Teil (45 Prozent) entstammt aus­ländischen über See exportierten Erzen. Je mehr Errdamv- fcr also unsere Unterseeboote verdenken, umsoweniger können unsere Feinde schießen, unchomehr werden unsere Fronten, wie Ludcndorff sa-tte, entlasset. Mit nur ernsten Schwie­rigkeiten die englische Stahlerzeugung zu kämpfen hat, schil­derte noch am 4. Ossober das englische FachblattFairvlay" mit den Worten:Es gibt in ganz England keinen Schiffs­bauer, der nicht Mangel leidet an Stahl und Arbeitern". Und Arch't"ttd K-rd schreibt imDaily Telegraph" am 10. Dezember:Wir stehen einer ernsten Lage gegenüber. Die Nation läßt sich keinen Sand in die Augen streuen. Ter Tag der Abrechnung kommt. Es fehlt selbst heute noch an Baumaterial."

(WTB) Bettin. 8. Jan. (Amtlich.) Neue Untersee- bootserfolge im S-crrgcbict um Eiwland: 2 0000 Br. - R.-Tonnen. Von den Schiffen wurde der größte Teil an der Westküste Frankreichs, der Rest im Sperrgebiet um England versenkt. Zwei große, schwerbeladene Damp­fer wurden in grscknckteix Angriff aus demselben Geleitzug herausgetchassen. Unter den übriu Schiffen konnte der enittssck-e Dam'ferB-anra" (6B " T-9 festgestettt wer­den, der vollbcladen nach England bestimmt war.

Ter Chef des Ndmiralstabs der Marine.

Es ist den Unterseebooten bei feindlicher Gegenwehr nicht immer möglich, nach erfolgtem Angriff Namen, Be­stimmung und Ladung des getroffenen Schiffes festzustellcn. Diese Unmöglichkeit tritt nott'-rlich sehr oft be-m Hcrans- schießen von Schiffen aus Delettzngen ein. Darauf kommt es auch gar nicht an, Hauptzweck ist zunächst die Versenkung von mögl'chss viel Schiffsraum. Llovd George hat selbst gesagt:Schiffe bedeuten Kanonen. Schiffe bedeuten Brot Schiffe sind der Siea!" Und in diesem Sinne haben die feit dem 1. Februar RS 3". R-Mem'er d. I. durch Untessee- boote vessentten 8 256 909 Bruttoregistertannen so hervor­ragende Wirkung gezeitigt, daß (lautDaily News" vom 4. Dezbr. 1917) der »nglische Lebensmittelkontrolleur Sir A. Dopp in einer Rede vor den Mitgliedern der Getreide­börse bekennen mußte:Ich habe die Zahlen der Untersee- boo'sopfer oelesen und bin davon entsetzt gewesen." In­zwischen ordnete die englische Regierung an. daß jedes nach England bestimmte Schiss, welcher Art auch seine Ladung sein möge, jeden verfügbaren Raum, selbst die unbenutzten Passagierkabinen, mit Lebensmitteln auszufüllen habe.

Tie Verluste der schwedischen Handelsflotte.

(WTB.) Stockholm, 7. Jan. Ncm, >. Schiffsregister des schwedischen Commerce Collegium hat die schwedische Handelsflotte im Jahre 1917 insgesamt 87 Schiffe, näm­lich 45 Dampfer. 7 Motorfahrzeuge und 35 Segelschiffe ver­

loren. Davon sind 80 einem Unglück zum Opfer gefallen oder durch Kriegsmaßnahmen zerstört worden.

Die Verluste der norwegischen Handelsflotte.

(WTB) Kopenhagen, 7. Jan.N. Tidende" meldet aus Christiania: Das Handelsministerium teilt mit, daß die norwegische Handelsflotte im Jahre 1917 durch Ver­senkungen oder Minenexplosionen 434 Schiffe mit insgesamt 627 000 Tonnen verloren hat.

Von unfern Feinden.

Amerikanische Hetzmittek.

(WTB.) Derlin, 7. Jan. Eine Meldung des r. rikanischen Hauptquartiers aus Frankreich, die Reuter weitergibt, will von vollständig vertrauenswürdiger Seite erfahren haben, die Deutschen beabsichtigen die amerikanischen Gefangenen systematisch schlechter zu be­handeln als die britischen, französischen und i>"tteui- schen Gefangenen. Sie stützt sich auf eine angcbri, offi­zielle deutsche Erklärung, daß die Amerikaner schwer von Begriff und nicht imstande seien, sich anständig und gesittet aüfzuführen. Eine solche offizielle Erklärung ist nie erlassen worden. Die amerikanischen Gefangenen werden genau so schonend und rücksichtsvoll behandelt wie alle anderen Gefangenen. Die vollständig vertrau­enswürdige Seite, auf die das amerikanische Haupt­quartier sich beruft, dürfte bei jenen Kriegshetzern zu, suchen sein, die die gleichgültigen amerikanischen Volks­kreise mit allen Mittel» zu mildem Deutschenhaß auf­zustacheln suchen.

Werbung rumänischer Soldaten für die amerikanische Armee.

(WTB.) Berin, 7. Jan. An der Ostfront wird fol­gender, wahrscheinlich von der rumänischen Negierung herrübrender Funksoruch verbreitet: An Alle! Offiziere und Soldaten, die in die amerikanische Arm-? - ?u- treten wünschen, haben sich an die amerikanische Mili- tärmiffion in Jassy zu wenden. Die erste Bedingung ist strenge Disziplin und unbedingter Gehorsam. Für die Soldaten ist eine Empfehlung ihrer Offiziere notwen­dig. Den Vorzug haben diejenigen, die bereit sind, dauernd im Dienst zu bleiben.

Die Machenschaften an der rumänischen Front.

(WTB) Petersburg, 7. Jan. Die in Odessa «öffnete Konferenz der Arbeiter- und Soldatenräte der rumäni­schen Front nahm folgende Entschließung an: Die Versammlung der Vertreter der gesamten rumänischen Front erkennt das Hauptquartier Tscherbatschews nicht an und stellt fest, daß die ukrainischen Kommissare, die die Ge­walt in den Händen haben, von Rumänien unterstüut werden, das den russischen revolutionären Truppen feindlich gesinnt ist. Die Versammlung erblickt in einer solchen Lage eine Gefahr für die Revolution und befiehlt allen Heo- ausschüffen bis zur Ergreifung anderer Maßnahmen die Ge­walt zu übernehmen und die rumänische Front von den Gegenrevolutionären zu säubern, die die revolutio­näre rumänische Front verderben. Zum Protest gegen diese Entschließung sind 80 Ukrainer abgereist, die zur Roda Balten. 220 Ukrainer sind Bolschewisten oder Rcvo.' ssire der Linken. Die Entschließung wurde mit 800 gegen 240 Stimmen angenommen. Die Armeen an der rumänischen Front sind mit ihren Arbeitsausschüssen vollkommen auf Seiten der Sovjets.

Vermischte Nachrichten.

Vergeltung gegen Frankreich.

(WTB) Straßburg, 7. Jan. Amtlich wird mitgeteilt: Laut Mitteilung des Generalquartiermeisters werden als Vergeltungsmaßregel gegen die völkerrechtswidrige Ver­schleppung von Elsaß-Lothringern in Frankreich am 6. Ja­nuar 1916 600 angesehene Franzosen nach Rußland und in einigen Tagen 400 angesehene Französinnen nach dem L ag er H o lzmin d e n abbefördert.