Amtliche Beka««rm«ch»«g«».

Die den Schultheißenämter» mit heutiger Post zu- seheuben Vordrucke zur

Anzeige über die im M«n«1 Dezember 1917 erteilten Kleiderbezngfchejne wollen umgehend ausgefüllt und bi» spätest«»« 7. Ja­nuar 1918 hierher vorgelegt werden.

Calw, den 3. Januar 1918.

K. Oberon»*: Binder.

Die Schultheißenämter werden an die Erledigung des oberamtlichen Erlasse» vom 1. Dezember 1917, be­treffend

Lieferung von Heu und Stroh Festsetzung der Heu­verbrauchssätze für die einzelnen Tievgattnngen, erinnert. ^

Calw, den 3. Jan. 1918.

K. Oberamt: Binder.

Die Herren Ortsvorsteher

wollen die Mehzählnngslisten über die auf 1. Dezbr. d. I. erfolgte vierteljährliche Viehzählung kurzer Hand nun ebend an die Geschäftsstelle des Kommunalverbands lWi'stichaftskartennmt) einsenden.

Calw, den 3. Jan. 1918.

K. Obkramt: Binder.

Aerrberungsprototoll zu« PrtmSrkatastrr.

Die durch Erl. des Steuerkolleg., Abt. f. dir. St., o. 19. Dez. 1903 angeordnete Einsendung der Bende- rungsprotokolle zum Primärkataster kann unterbleiben, wenn im Kalenderjahr 1917 Aenderungen in der Bs- deneinteilung und Bodenkultur nicht »orzumerken waren.

In diesem Fall ist dem Katasterbilro (Stuttgart, Langestr. 4 kurze Fehlanzeige (auf Postkarte) sofort zu machen.

Calw, den 3. Jan. 1918.

K. Oberamt: Binder.

Holzschleifen auf den öffentlichen Wegen im Winter.

Ueber das Schleifen von Langholz und Klötzen auf den öffentlichen Wegen im Winter bestehen nachstehende Vorschriften:

1. Das Schleifen von Holz auf den öffentlichen We­gen zur Winterszeit ist nur dann zulässig, wenn die Wege gehörig mit Schnee bedeckt und gefroren sind, so das; die Fahrbahn nicht beschädigt wird.

2. Das geschleifte Holz dorf höchstens die Breite eines Fahrgelcises einnehmen.

3. Es darf nur eine Liinoe Hölzer, nicht zwei oder mehrere hinter einander verkuppelt, geschleift werden.

4. Die Holzstämme müsse« vorne und Hinte« derart gut zusammengebunde» sein, daß sie sich nicht wäl­zen können.

5. Jedem Zug mit geschleiftem Holz must anher dem Fuhrmann ein mit einem Griffe versehener Ee- leit»man» beigegeben sein, der, wenn das ge­schleifte Holz seitwärts rutscht, eg so ablenkt, daß andere Fuhrwerke ungehindert vorbeikommen können.

6. Jeder solche Zng hat entgegenkommenden o>»er vor­fahrenden Fuhrwerken geordnet anmumeichrn und solange amuhcUtrn, bis letztere an dem Zug vor- übermkommen sind.

7. Holzstämwe oder Klötze dürken nicht an Wagen oder Schnitten a-^e^änot werden.

Ealw. den 2. Jan. 1"i9.

^ K. Ohera^t: B i n d e r.

Erhöhung der Taatgutmengsn für die Sommerfrüchte.

Die Schultheißenämter werden an die Erledigung des oberaivtlichen Erlaßes vom 29. August 1917, Calwer Tagblatt Nr. 204. betreffend

Erhöhung der Saat"»»mengen, erinnert. Die Gesuche haben die in der obeiwenonnten Bekanntmachung verlangten Angaben zu enthalten.

Calw, den 2. Jan. 1918,

K. Oberamt: Binder.

Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.

An der mazedonischen und italienischen Front keine besonderen Ereignisse.

Der erste Generalquartiermeister Ludendorff.

Zur englischen Niederlage bei Cambrai.

(WTB) Berlin, 4. Inn. Folgende Aussagen gefan­gener englischer Offiziere bestätigen aufs neue die unerhört schweren Verluste der Englänger bei Cambrai: Das schneidige und geschickte Vorgehen der deutschen Infanterie, besonders die Schnelligkeit und Wucht des Jnfanteriestoßes hätten auch den in weiter rückwärtigen Stellungen stehenden Infanterie-, Maschinengewehr- und Artillcrieverbänden keine Zeit zu organisierter und nachdrücklicher Verteidigung ge­lassen. und auch das geordnete Zurücknehmen dieser Verbände unmöglich gemacht. Die Wirkung des deutschen Artillerte- und Minenfeuers gegen die englischen Artillerie- und Jn- fanteriestellimgen sei fast überall verheerend gewesen, und habe die schwersten Ovfer gefordert. Die deutschen Flieger t''en Vorkommen Herren der Luft. Auf dem rechten eng­lischen Flügel hätten vor allem die 55. und 12.. sowie Teile der 20. enalischen Division schwer gelitten. Die 163. und 166. Brigade mühten als völlig vernichtet gelten. Von allen anacsehten englischen Divisionen habe aber bei weitem die 29. Division die schwersten Verluste erlitten. Die 35. und 36. Brigade der 12. Division und Teile der 37. Brigade seien aufgeriebrn. Bei der 29. Division trat der Hauptverlust erst während der späteren Kämpfe um Mas- nicreS ein. Auch diese sei so gut wie aufgerieben worden. Weitere schwere Verluste hätten die 5., 59.. 47., 2. und 56. Division und vor allem die 1. und Z. Gardebrigade erlitten, die überstürzt zur Unterstützung bei Gouzeaucourt eingesetzt wurden.

(WTB) Berlin, 4. Jan. Infolge der englischen Nieder­lage bei Cambrai sind, nachdem der erste englische Anfangs­erfolg auf dem dortigen Schlachtfeld voreilig in London unter Glockenqeläute und mit Reden Lloyd Georges als größter Sieg des Jahres gefeiert wurde, nunmehr sechsenglische Generale und eine große Anzahl englischer Generalstabs« offizierr abgesetzt worden.

Die englische Einbuße bei Cambrai.

(WTB) Berlin, 4. Fan. Vom 20. November 1917 bis zum 2. Januar 1918 haben die Engländer allein auf dem Schlachtfeld« westlich von Cambrai 227 Offi­ziere.. 9600 Man» an Gefangenen verloren. An Beute wur­den ihnen während der Combraikämpfe 172 Geschütze, 724 Maschinengewehre und 19 Minenwerfer abgenommen. Außer­dem erbeuteten die siegreichen deutschen Tnippen, die den Anfangserfolg der Engländer in kurzer Zeit in eine außer­gewöhnlich blutige Niederlage verwandelten, 32 deutsche Geschütze zurück, die bei dem ersten englischen Ein­bruch in die Hand des Feindes gefallen waren. Von den über 300 eingesetzten Tanks verloren die Engländer 107» von denen 75 hinter den deutschen Linien in unsere Hände fielen, während 32 zwischen den englischen und deutschen Gräben zertrümmert und zerschossen liegen geblieben sind. Dieser Verlust beträgt mehr als ein Viertel des englischen GesamtbestandeS an Kampfkrastwagen.

Neue U-Bootsrrfolge.

(WTB) Berlin, 4. Januar. (Amtlich.) Im östlichen Aermelkanal sind von unseren U-Booten kürzlich 2l 000 B r. - R. - T o n n e » vernichtet worden. Sämtliche Schiffe waren schwer beladen uud bewaffnet «nd fuhren bis auf eines unter starker Sicherung. Ein tiefbrladenrr, bewaffneter, großer Tankdampfer, der Kurs auf Cherbourg hatte, wurde aus einem starken, durch viele Fischdampfer und schnelle U Bootszrrstörer gesicherten Geleitzug herausgeschossen. An dem Erfolg, der unter erschwerenden Verhältnissen er­zwungen und danuu um so anerkennenswerter ist, war in erster Linie rin kleines Unterseeboot beteiligt, das unter der > arid che« Führung seines Lcmuun «Laute», OveeleuGntUS

zur See Strindorff, im Dezember vorigen Jahres durch schnelles Arbeiten in zwei Unternehmungen insgesamt 22 500 Br.-R.-Tonnen vernichtet hat.

Der Chef des Admiralstabs der Ma ine.

(WTV) Berlin. 4. Jan. Ter Verlust dieses Tankdamp- *erS tr'fft die.Entente um so schwerer, als die deutschen Be­richte seit Mitte vergangenen Monats bereits vier ähn­liche Versenk nngsfällc melden konnten. Die Frage der Oelcinsuhr, die für die Versorgung der aus Oel- fcucriing angewiesenen feindlichen Kriegsflotten große Be­deutung hat, gestaltet sich immer kr! tischerfür den Ver­band. Vor kurzem trat in Washington ein Ausschuß eng­lischer und amerikanischer Fachleute zusammen, um über die Oelvertestung zu beraum. Tüe U Bootsabwehr, zu der be­sonders Motorschiffe herangczogen werden müssen, hat durch Erweiterung des Sperrgebiets und den dadurch vermehrten Oelverbrauch den englischen Import vor neue Schwierigkeiten gestellt. Eine der neuesten W'rkunaen äußert s-ch in dem Verbot des Autofahrens für Private in England. Zur Beschw'chtigung der erregten Bevölkerung funkt Poldhu die Nachricht in die Welt, daß in England ein Orlbrunnen entdeckt worden sei, der jährlich 189 000 Galonen liefern könne. Was Poldhu verschweigt, ist, daß England einen jiGrsichen Bedarf von 600 Millionen Galonen bat, daß also 180 000 Galonen seine IMängiakeit von der überseeischen Zufuhr aus Amerika und Asien nicht nennens­wert zu mindern in der Lage sind.

Ans dm ftindl'chen

England vor der Rationiernng einiger Nahrungsmittel.

(WTB) Amsterdam, 4. Jan. (Reuter.) Lord Rhond- da, der Minister für das Ernährungswesen, hielt gestern in London eine wichtige Rede über die Lage der Lebensmittel­versorgung. Er sagte: Mein ganzer Sinn ist. ersten und letzten Endes darauf gerichtet, den Krieg z» gewinnen. Alles andere ist Nebensache. Alle Interessen müssen, ob begründet oder nicht, in den Hintergrund treten, damit wir den Krieg gewinnen. Mangel an gewissen RahrungSstoffen istunver- meidlich. Kürzlich z. B. bestand Mangel an Fett, wie Butter und Margarine. Doch ist nichts Beunruhigendes in unserer Lage. Unser Volk hat keinerlei Entbehrungen zu tragen, die denen Deutschlands verglichen werden können, wo die wöchentliche Fleischration weniger als ein halbes Pfund beträgt. (Gerade ein balbe» Pfund!) Lord Rhondda erörterte sodann die Frage der zwangsweisen Rationiening und sagte: Wir wissen, daß jetzt in Deutschland eine große Empörung über die Tatsache besteht, daß die Reichen trotz der Rationierung und dem Kartensystem erheblich mehr er­halten als ihnen zusteht, mit dem Ergebnis, daß die Armen nicht das erhalten, was sie erhalten könnten. Die Rationie­rung wenigsten? einiger Nahrungsmittel ist unterwegs. Mir sind gegenwärtig damit beschäftigt, den Entwurf für eine Zwangsrationierung zu vollenden. Dieser wird dann dem Kabinett vorgelegt und, sobald dieses die Genehmigung er­teilt hat, so schnell wie möglich zur Durchführung gebracht.

Wilson an Lloyd George.

(WTB) London, 3. Jan. Reuter meldet: Lloyd Ge­orge empfing folgende Botschaft des Präsidenten Wilson: Ich bin sicher, der Dolmetscher sowohl der Gefühle und Ab­sichten des Volkes der Vereinigten Staaten, wie meiner eigenen zu sein, wenn ich Ihnen und durch Sie der Regie­rung und dem Volke Großbritanniens eine Botschaft der Zuneigung und des Entschlusses übersende, weiterhin jede Hand und jede Hilfsquelle in den Bereinigten Staaten vor die gebieterische Aufgabe und Pflicht zu setzen, für die Welt einen ehrenvollen und dauerhaften Frieden zu erkämpfen, der sich auf Gerechtigkeit und Ehre ausbaut und den Völkern der Welt, den großen wie den kleinen, die gleiche Behandlung sichert. Ihre eigene Botschaft im Namen des britischen Kriegskabinetts wird hochgeschätzt uud findet bei unseren Freunde» Widerhall."

SarrailS Ende.

kWTB) Bern, 4. Jan. Nach Meldungen der Pariser Presse ist General Sarrail in Montaubns eingetrofsen. Pariser Journalisten, die Sarrail befragen wollten, antwor­tete der General nur. er habe keine Aukunftspläne und ver­weigerte jegliche Erklärung über seine Slbsetzung.

Internierung der Deutschen in Italien.

(WTB) Bern, 4. Jan. LautC. della Sera" beschäf­tigte sich der gestrige Ministerrat auch mit der Frage dcr Internierung der feindlichen Staatsangehörigen, besoi -ers mit dcr -Frage, ob für die deutschen Staatsbürger dieselben Maßnahmen cngemendet werden sollen wie im Jahre 19.5 nach dn Kricgscrstärung an Oesterreich Ungarn geaen die österreichisch-ungarischen Düraer. Die Dcutichen sollen i n südlichen Gebieten mit geringer Bevölkcrungszabl interniert werden. Neben Cosenza, Benevenlo und Aquilo wurden noch andere Gebiete zur Internierung bestimmt.

Die italienische Kohleneinfuhr 1917.

(WTB.) Bern, 4. Jan. Die italienisch" Presse mel­det aus Genua: In dem Hauptkohb s'ni Italiens trafen im Jahre 1917 nur insoo»a;-'» ^ " "NiNicm'-n Tonnen englischer Kohlen ein, gegen 3 2 Millionen im Jahre 1916. Auch die Einfuhr amerikanischer Kehl-m ist von 675 000 Tonnen im Jahre 1916 auf 210 000 Tonnen im Jahre 1017 zurückaegangen.

Ein englisch-französischer Dampfertrnst.

(WTB.) London. 4. Jan. (Reuter.) Laut Liver pooler Korrespondent wird der Zusammenschluß der am »orditalienischen Handel beteiligten enalischen i'^d, französischen Dampferlinien zur Regelung des Reiser^ kehrs und der damit zusommerhävaenden Fragen unter Ausschluß von Linien der feindlichen Länder amtlich bekanntgegeben.

Eine folgenschwere Explosion.

(WTB.) Stockholm. 3. Jan. Wie ..Djelo Naroda" erklärt, hat am 23. Dezember auf der Station Vetscha.- novka eine Explosion stattgefunden, bei der zwei Mili­tärzüge mit Kosaken, die nach dem Don-Distrikt zurück- kehren wollten, vernichtet wurden. 2000 Mann fanden dem Tod.

Vermischte Nachrichten.

vom Reichstag.

Berlin, 4. Jan. Wie derBerliner Lokalanzeiger" aus parlamentarischen Kreisen erfährt, dürste die Voll­versammlung des Reichstags sich erst im Februar ver­sammeln. Auch im vorigen Jahr ist der Etat so spät eingebracht worden.

Um die argentinische Ernte.

(WTB) Buenos-Aire», 4. Jan. (HavaS.) Die Ver­handlungen über den Anlauf der Ernte durch die Alliierten sind noch nicht beendet, schreiten aber günstig fort. Die s p a- nische und die schweizerische Regierung tun Schritte, um in Argentinien 400 000 oder 100 000 Tonne» Getreide zu kaufen.

Ein feindliches Urteil.

(WTB) Bern, 4. Jan. General Leman, der Ver^ Leidiger von Lüttich, ist in Bern von einem Berichterstatter desPetit Journal" über seinen Aufenthalt in der deutschen Gefangenschaft befragt worden. Der General erklärte, von den deutschen Offizieren »nit aller Rücksicht behandelt worden zu sein, lieber die ärztliche Behandlung könne er nur Gutes sagen. Er habe bloß moralisch infolge der Trennung von seinem Vaterlande gelitten. Ueber die Kriegslage seien die Gefangenen täglich wahrheitsgemäß unterrichtet worden. Ter General erklärte schließlich, es wäre unvernünftig Sie T««e«oe» d«S deutschen Volles nicht «tjuleniun.

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