Amtliche vekanntmachuirgen.

Butterhöchstpreise.

Nach der im Staatsanzeiger Nr. 268 bek'-ntge-

s

S

Handelsware L s) ansgepfundet

b) nicht ansgepfundet Handelsware II a) ansgepfundet

b) nicht ansgepfundet abfallende Ware a) ansgepfundet

b) nicht ansgepfundet Landbuiter g) ansgepfundet « ^cht ansgepfundet

Butterschmalz

gebenen Verfügung des K. Ministeriums des Innern vom 14. November 1917, betreffend Butterpreise, be­tragen diese für:

Herstellerpre!-

vommunaloerbandr-

Großhandels­

KleinhandelS-

u. GemeindepreiS

preis für

* VYllsL

für w ür

Ml-x

1 Pfund

260

269

274

2 ^ SO A

256

265

270

240

249

25«

2 ^ 70 A

236

245

2 0

180

189

194

2 «« 10 A

176

185 >.

190

235

261

26S

2 85 A

231

257

262

800

315

321

3 35 A

I. (1) Molkerekbutter im Sinne dieser Verfügung ist Butter, die in einer der in 8 2 der Verfügung des Ministeriums des Innern über Molkereibutter vom 2. Mai 1917 (Staatsanzeiger Nr. 104, Kriegsbeilage XI zum Min.Amtsbl. S. 234) bezeichneten Molkerei her­gestellt wird. Ihr gleichgestellt ist Butter aus landwirt­schaftlichen Betrieben, in denen der zur Verbutterung kommende, durch Zentrifugen oder durch Handent­rahmung gewonnene Rahm nicht älter als 4 Tage ist.

(2) Molkereibutter ist dann entweder

s) Handelsware l, d. h. Ware von einwandfreier Be­schaffenheit, X

b) Handelsware ll, d. h. nicht vollwertige Speisebutter.

c) abfallende Mare.

(3) Als Landbutter gilt alle Butter, die AM unter Absatz 1 fällt, insbesondere also Butter, die aus

Nahm hergestellt wird, der bei der Verbutterung ganz oder zum Teil mehr als 4 Tage alt ist.

(4) Andere Butterarten dürfen in dem Versor­gungsgebiete nicht hergestellt, feilgehalten und verkauft werden.

ll. (1) Herstellerpreis ist der Preis, der abgesehen von den in Abs. 3 und 4 erwähnten Fällen beim Ver­kauf durch den Hersteller einzuhalten ist.

(2) Kommunalverbands- und Eemeindepreis ist der Preis, der abgesehen von dem in Abs. 4 erwähnten Falle beim Verkauf durch den Kommunalverband oder die Gemeinde, denen die Butter geliefert wird, einzu­halten ist.

(3) Großhandelspreis ist der Preis, der abgesehen von dem in Abs. 4 erwähnten Falle beim Verkauf durch den Großhändler einzuhalten ist. Als Großhändler gilt derjenige Händler, der seine Ware regelmäßig nicht an

den Verbraucher, sondern an den WeiterverD'ufer ah» gibt. Als Großhändler gilt auch der Herstelb b-Km Absatz derjenigen Menge, die ausnahmsweise aus r besonderen Gründen von der Lgnhesversoraungssi festgesetzt ws^. Hersteller gilt ferner als Groß­händler in dem Umfang, in dem ihm von dem Kom­munalverband oder einer Gemeinde die Unterver­teilung an Weiterverkäufer übertragen ist.

(4) Kleinhandelspreis ist her Preis, der ben kauf an den Verbraucher im Kleinhandel einzuhalLeu ist. Der Kleinhandelspreis darf jedoch nur werden, soweit der Verkauf an den Verbrämter nicht Mengen von mehr als 5 Kib^ramm zum Gegenstand hat. Bei Ueberschreitung dieser Menge ist der KleK Händler nur zur Berechnung des Großsmndo^pn'is-m berechtigt. Den Kleinhandelspreis dürfen beim Vmk^in von Mengen bis zu 5 Kilogramm auch Hersteller und Großhändler für diejenigen Mengen berechnen, für die sie zum Kleinverkauf zugelosien sind. Das Gleiche oilt beim unmittelbaren Absatz solcher Menaen an den Vor brauchet durch einen Kommnnalverband oder ei»" G- meinde.

III. Bezüglich des Weiteren, insbesondere der Straf bestimmungen wird auf die Varstmung, welche am 17. ds. Mts. in Kraft getreten ist. selbst verwiesen: der Staatsanzeiger kann bei den Ortsb"börden einael-^en werden.

Calw, den 20. November 1917.

K. Oberankk: Binder

aber über die Tatsache des Mißlingens des feindlichenI Durchbruchs wird sie die Welt nicht hinwegtäuschen j können. Unsere Truppen im Westen verrichten seit Monaten wieder Heldentaten, die denen unserer größ­ten Ciegesmärsche in nichts nachstehen, ja die vielleicht ! noch größere moralische und physische Krastanstrengun- gen verlangen als die bei einem siegreichen Vormarsch gestellten Anforderungen. Dieser unvergleichliche Hel­denmut. der sich in dem seit Jahren dauernden un­gleichen Kampf gegen eine mehrfache, mit mechanischen Kampfmitteln fast der ganzen Welt ausgestattete llebermacht tagtäglich zeigt, kann wahrlich mit Worten nicht genügend gewürdigt werden.

In Italien wird andauernd erbittert gekämpft um die Gebirgsausläufer zwischen Piave und Brenta im Raum südwestlich Feltre und nordöstlich von Astaoo. Wie der österreich-ungarische Bericht zu melden weiß, verlaufen die Kämpfe für uns günstig, trotzdem die Italiener die heftigsten Gegenstöße unternehmen. An der Piave dauern die Artilleriekämyfe an. Die itali­enische Artillerie wird durch französische Batterien un­terstützt. die treu ihrer Tatiakeit im eigenen Lande rück­sichtslos Ortschaften, Schlösser und Kirchen beschießen, wobei es sie anscheinend e nicht sonderlich anftcht, daß dabei die italienischen Dörfer ohne Not in Trümmer verfallen und unersetzliche Kunstschätze vernichtet werden.

Also der Kampftobt überall im Westen fort, wäh­rend die Maximalistenregierung in Rußland für einen Waffenstillstand eintritt. Wir muffen angesichts dieser Tatsachen das übrigens noch nicht in Händen der Mittel­mächte ^-^"dNche Anaebot entsprechend beurteilen. Es darf als wahrscheinlich anaenommen werden, daß die Alliierten nicht geneigt sind, dem ruffischen Willen nach Frieden nachzngeben. und die derzeitige Regierung in Ri'Kland. wenn sie ihre Absicht, dem ruffischen Boi* den ersehnten Frieden zu bringen, verwirklichen will, -''-ch da^ gezwungen sein, mit den Mittelmächten über n Sonderfrieden zu verhandeln. Die Mittel­mächte werden ihrer ganzen bisherigen Stellungnahme entsnrechend bereit sein, mit Rußland über einen für beide Teile annehmbaren Frieden zu verhandeln, dazu haben di» verantwortlichen Staatsmänner in Oester- reich-N>" sowohl der österreichische als auch der ungari's-s'e Ministerpräsident, sich bereit erklärt, es must ab»r immer wieder betont werden, daß die Mittel wachte bei solchen Verhandlungen auch die Gewähr haben muffen, daß die verhandelnde Regierung an-* tatsächlich die Macht besitzt, im Namen des russischen Volkes Frieden zu schließen. Gs beibt nämlich. d"ß die Gegenrevolution im Gange sei, dost Offiziers- und I"" kerre-ftmenter gebildet werden, und daß auch ein Teft der Besitzenden für den Sturz der Maximalsten ein­trete, weil man von dieser Sefte einen radikalen Ilm stürz der bisberigen wirtschaftlichen Rechtsordnung be­fürchtet. m-chl die Lwuntgriiude. die eine Auf

rechterb "" Macht der Moximälisten nicht ohrm

Weiteres als feststehend erscheinen lallen. Von aus schchcmgebrnder Bedeutung bei diesem Kampf um die Macht im Innern Rußlands wird es sein, wie sich das Frontheer dazu stellt. Der bisberige Oberbefehlshaber hat sich geweigert, in Wasfenstillstandsverhandlungen einzutreten. Gr wurde deshalb von der derzeitigen Re­gierung abgesctzt. Was nun die einzelnen Truppenteile anbelangt, so ist eine einheitliche Anschauung in dieser Frage anscheinend nicht vorhanden, obwohl der größte

Teil des Heeres für den Frieden sein dürfte. Wir wer­den nun eben abwarten müllen. wie sich die Mochtir-me in Rußland klärt um sich über die Aussicht einer Ver­ständigung wenigstens mit Rußland ein Urteil bilden zu können. Die Maximalsten haben, wie man hört, ein gutes Kampfmittel gegenüber ihren inneren Gegnern in der Hand. Sie sollen im Besitze aller geheimen Do­kumente über die Abmachungen der früheren Regierun gen mit den Ententemächt»n sein. un> wolle" durch Veröffentli/ning der darin gekennzeichneten Gr- ohernngspläne die Stimung des kriegsmüden Volkes für sich gewinnen. Um eine Verständigung zwischen der Maximalistenregierung und den Mittelmächten zu ver­hindern, wird von London aus das Gerücht verbreitet. Deutschland habe erklärt, es könne lediglich nach Wie­derherstellung der Monarchie oder imch dem Zustande­kommen der gesetzgebenden Versammlung m't Rußland verhandeln. Demgegenüber wird in einer offenbar in­spirierten Meldung der ..Kölnischen Zeitung" von deutscher Seite erklärt, daß die deutsche Regierung un­verrückbar an dem Grundsatz festbalte. sich in die inne­ren Verhältnisse der feindlichen Staaten nicht einzu­mischen. W"nn die Moriwal'sten aKo tatiächl'ch in der Lage sind, auf Grund der endgültig geschaffenen Machtverbältniffe die Regierung in Rußland zu über­nehmen, so werden die Mittelmächte mich mit ifmen verhandeln. O. 8.

G

Der russische Oberbefehlshaber lehnt einen Waffen­stillstand ab.

(WTB.) Berlin, 23. Nov. Die Anweisung der marl- malistsschen Machthaber in Petersburg, einen Waffenstill­stand einzuleiten, ist nach an der Front aufgefangenrm Funkspnich, vom Oberbefehlshaber des russischen Heeres ab­gelehnt worden.

Der riisfische Oberbefehlshaber abgeseht.

(WTB.) Wie». 23. Rav. Das Wm.ner Korr.-Bur. meldet: Lenin hat an die Soldaten und Matrosen der russischen Armee die telegraphische Mitteilung gerichtet, der Rat der Bolkskommiffäre habe dem russischen Ober­kommandierenden Duchonin am 20. November befohlen, allen Kriegführenden einen Waffenstillstand Voran­schlägen. Der Oberkommandierende Duchonin. dem diese Depesche am 21. November, nachts, zngekommen sei. habe darauf bis zum Abend des genannten Tages nicht geantwortet, worauf Lenin im Aufträge des Rats der Bolkskommiffäre von Duchonin Aufklärungen ver­langt habe. Da dieser ausweichend geantwortet habe, sei ihm HKohlen worden, die Verhandlungen wegen eines Waffenstillstandes unverzüglich aufzunehmen, worauf er sich kategorisch geweigert habe, sich diesem Auftrag zu unterziehen. Der Rat der Volkkommiffäre erklärte hierauf Duchonin seines Postens als Oberkom- maudierender enthoben und ernannte Crylenko zum Oberkommandierenden.

Die Erklärung an die fremden Gesandtschaften. -

(WTB.) Petersburg, 24. Nov. (Petersb. Tel. Ag.) Erklärung an die Botschaften:Herr Botschafter! Ich habe die Ehre, Ihnen mit diesen Zeilen mitzuteilen, daß der Kongreß der Eeneralräte der Arbeiter-, Sol­daten- und Bauernabgeordneten gnaz Rußlands am 26. Oktober bez. 8. November eine neue Regierung der Republik ganz Rußlands gegründet hat, die der Rat

der Volksbeautragten darstellt. Wladimir Ilitsch Lenin ist zum Vorsitzenden der Regierung bestimmt worden Die Politik ist meiner Sorgfalt anvertraut, der ich z' Beauftragten für die auswärtigen Angelegenheiten l stimmt bin. Indem ich Ihrer Aufmerksamkeit, Herr Botschafter, folgenden von dem Kongreß der Genera!- rate der Abgeordneten gebilligten Wortlaut unter breite, der die Vorschläge für ein»n Waffenstillstand und für einen demokratischen, auf dem Grund-atz de- Unabhängigkeit der Völker und ihres Rechts, i^re E, Wicklung selbst zu bestimmen, gegründeten Frieden oh > Annexionen und ohne Kontributionen enthält, habe ick die Ehre, Ihnen vorzuschlagen, das genannte Schrift stück als amtlichen Vorschlag eines sofortigen Wastcn- siillstandes on'allen Fronten und eines sorortioen Ein­tretens in Friedensverhandknngen anzuseben. Die Re­gierung der Revublik ganz Rußlands macht diesen Vor­schlag allen Völkern und ihren Regierungen. Vollen Sie, Herr Botschafter, die Versicherung der vollkommen sten Hochachtung von Seiten der Regierung der Ge- nernlräte dem französischen Volk übermitteln, das s:b nicht wird enthalten können, nach Frieden zu verlan­gen wie übrigens alle kriegführend»». aus'eblnteten und durch das Gemetzel erschöpften Völker. Der Volks­beauftragte für auswärtige Angeleoenbeiten: L. Trotzky.«

Die technischen Schwierigkeiten der Bildung einer arbeitsfähigen Regierung.

(WTB.) Berlin, 24. Nov. Wie demBerliner Lola! anzeiger* aus Stockholm berichtet wird ist die' Bildung einer arbeitsfähigen Regierung Lenins noch nicht gelungen. In, Berliner Tageblatt" heißt es, unter den Bolschewik', sei eine ernste Zersplitterung eingetreten. Dazu komme daß e» Trotzkh technisch unmäglich sei, den Posten des M'm."trm des Auswärtigen zu bekleiden, weshalb die Frage erörtert werde, dem früheren Botschafter in Washington und Tokio ^ Baron Rosen, dem Befürworter eines Sonderfrieden? dm Außenministerium anzuvertrauen.

Lrbensmittelmangel an der russischen Fron

(WTB.) Stockholm. 23. Nov.Nowosa Schisn" mit, daß der Rat der Bolkskommiffäre von der russischen Ar­mee dir Nachricht erhielt, es fehle an Brot, und dir Hungers­not greife um sich. Nach mehreren Petersburger Zeitungen hat der Oberbefehlshaber der Westfront telegraphisch um schleunige Maßnahmen zur Heranschaffung von Proviant für die Armeen gebeten. Ebenfalls nachNowosa Schisn" ist die Arbeit in allen Abteilungen des russischen Kriegsmini- stertumS mit Ausnahme derjenigen der Artillerie- und Kn- tendanturabteilungen eingestellt worden.

Petersburg vor der Hungersnot.

(WTB.) Amsterdam, 23. Nov. Einem h,^ .. Blatte zufolge meldet dieTimes" aus Petersburg vom Mittwoch, die Lebensmittelversorgung sei voll­ständig desorganisiert. Die Nationen für die Familien wurden herabgesetzt, die Hungersnot stehe vor der Tür.

Herabsetzung der HeereSstärke.

(WTB.) London. 24. Nov. (Central News.) Nach einem drahtlosen Bericht aus Rußland haben die Leninisten beschlossen, die Heeresstärke herabzusetzen. Sie haben arme ordnet, den Jahrgang 1898 sofort zu entlassen.

Englische Nachrichten über die Zustände in Rutzlai.

(WTB.) Bern. 23. Nov.Times" melden. General Murawjew, Kommandant der Truppen in Petersburg, habe seine Entlassung genommen. Er werde wahrschein-