Amtliche vekai»ntmachiii»-««r.

Preise für Gemüse «nd Obst

auf Grund der Festsetzung vom 20. Nov. für die Zeit vom 20. No v 'N17 bis au* weiteres.

Gelbe Rüben

s) für Gemüse:

im iLroß Handel

im Klein­handel

Erzeuge

prei-

ohne Kraut.

i

10

13

» .

Rote Rübe-, ohne Kraut 1

9

12

8 .

Weiße Rüben.

i

3

4

2' ,

Kohlralen.

i

12

15

10

Bodenkohlraben . . . .

i

3

4

2't,

Sp nat.

Ros.kohl abgepflückt

i

-

24

"

2g

"

20

ohne Slrunk.

i

60

60

45

Mangold.. .

i

16

20

16

W rsingkohl.

i

10

13

s ,

D-eckkraut.

i

6

7

6 .

Rotkraut.

i

12

13

10

Zwiebel (ohne Rohr) .

i

3°.

?8

So ,

B'u--enkohl .

i

Ct.

1680

20-95

12-'0.

Endiviensalat.

i

25

26

1-4 .

Rettiche.

i

36

310

25 .

Cellcre.

i

922

1227

8-?0.

Tomaten.

Aepfel

1 Psd. 25

d) sür Obst

30

"

22 ,

gepflückte, unsortiert

1

27

?0

25 .

sortiert

1

32

35

30 .

Birnen.

1

23

25

20

Calw, den 21. Nov. 1917. K. Oberamt Binder.

Regelung des Fleischverbrauchs.

Im amtlichen Teil desStaatsanzeigers" vom 12. Nov. d. I., Nr. 265, ist die Nou'assung der Verfügung des Ministeriums des Innern über die Regelung des Fleischverbrauchs vom 1. Juni 1917 (Staatsanzeiger Nr. 127 Calwer Tagblatt von 1916 Nr. 229 und 1917 Nr. 144) enthalten. Durch sie wird einer Anord­nung des Kriegsernährungsamts entsprechend die Mo­nopolisierung des Handels mit Schweinen jeder Art mit einem Lebendgewicht von mehr als 25 Kilogramm eingeführt. Mit der Durchführung dieser Anordnung ist die Fleischversorgungsstelle beauftragt. Außerdem sind in der Verfügung Bestimmungen über die verän­derte Anrechnung des aus Hausschlachtungen gewon­nenen Fleisches enthalten. Der Manael an Kraftmtter- mitteln macht es erforderlich, die Abstoßung auch von!

mindergewichtigen Schweinen zu erleichtern. Im In­teresse der Milchversorgung sollen Kälber, die nicht zur Aufzucht bestimmt sind, möglichst rasch zur Schlachtung gebracht werden. Deswegen und weil die mindergewich­tigen Schweine und Kälber eine verhältnismäßig ge­ringere Schlachtausbeute ergeben, sind die der Anrech­nung auf die Fleischkarte zu Grunde zu legenden Men­gen bei Kälbern bis zu 3 Wochen und bei Schweinen erhöht worden. Sie betragen nunmehr bei Kälbern bis zu 3 Wochen 500 Gramm, bei Schweinen mit einem Schlachtgewicht von mehr als 60 Kilogramm 500 Er., von mehr als 50 bis 60 Kilogramm 600 Gramm, von 50 Kilogramm und weniger 700 Gramm. Die Anrech­nungssätze für die übrigen Tiere, also für Kälber über 3 Wochen, für Großvieh und Schafe sind gleich geblieben.

Calw, den 19. November 1917.

K. Oberamt: Amtmann Strovvel, A.-V.

Schlachtgänse und -Enten.

Es wird wiederd-At darauf hin"c'."' sen, daß vom 25. November 1917 ab die entgeltliche Abgabe von ge­schlachteten oder zum Schlachten bestimmten Gänsen und Enten durch den Geflügelhalter, Züchter oder Mäster verboten ist. Die Geflügelhalter, Züchter und Mäster müssen also bis zum 25. November ihre Schlacht­gänse und -Ent^n lebend oder geschlachtet an die zuge­lassenen Schlachtgeflügelaufkäufer (örtliche Sammelstel­len), auf öffentlichen Märkten oder an Verbraucher, die in derselben Gemeinde wohnen, veräußern. Die Schlachtgeflügelaufkäufer dürfen nur bis zum 25. No­vember Schlachtgänse und.-Enten von den Geflügel­haltern, Züchtern und Mästern ankaufen. Den Schlacht- geflügeloufkäufern wird die Veräußerung der von ihnen bis 25. November aufgekauften Schlachtgänsen und -Enten bis 30. November 1917 gestattet. Dom 1. Dezember ab werden die Eisenbahnen und Postan­stalten tote Gänse und Enten zur Belörderung nicht mehr annehmen, lebende Gänse und Enten nur, wenn eine Bescheinigung des Oberamts vorgclegt wird, daß es sich hiebei nicht um Schlacht-, sondern um Zuchtge flügel handelt.

Wenn es an geeigneter örtlicher Absatzmöglichkeit fehlt, fo können.frischgeschlachtete, unausgenommene, sauber gerupfte, junge Gänse mit einem Gewicht von 6 Pfund und darüber sowie Enten nach zu voriger Ver­ständigung bis zu-m 30. November 1917 an die Firma Otto Ulmer in Stuttgart, Engestratze 6, zum Höchst­preis abgesetzt werden.

Die Abgabe von Schlachtgänsen und -Enten durch Geflügelhalter, Züchter oder Mäster nach dem St>. No­vember ist von Neichswegen verboten worden, weil un­sere unzureichenden Getreidebestände eine Verbitterung von Getreide an Gänse und Enten unm'gglich und weil die erlaubten Futtermittel nüi'l'ckor zur But­terung von Hühnern oder Scbweinen verwendet werden. Bei diesem Anlaß werden die ^e'lüaelbalter dr!ng""d aufgefordert, übcrbauvt ihre Gesliiacl'-altung so ei""' schränken, als es ibr Vorrat an erlaubten ^uttermitt"?" ihnen gebietet. An Gänsen und Enten sollen nu" die zur Aufrechterhaltung der Zuckt erfyrd""l'cken Tiere weiter gehalten werden. Bei unaenügend"r Verringern­der Gänse- u. Enlnb-stände müßte eine «rockornst'"" d den einzelnen Geflügelhaltern zur Verfügung steb n den Futtermittel und nötigenfalls die Enteignung der zu viel gehaltenen Tiere in Erwägung gezooen werden. Auch wird noch daran erinnert, daß das Stonfen von Geflügel allgemein, auch für den eigenen Haushalt ver­boten und strafbar ist.

Calw, den 17. November 1917.

K. Oberamt: Amtmann StropPel. A.-V.

Die Bezugscheinausaabcst:llcn werden darauf hingewiesen, daß lür die Kriegsgefange­nen feindlicher Länder, die dem Unteroffizier- oder Eo- meinenstande angehören. Bezugsscheine überban"t nicht ausgestellt werden dürfen. Eine Ausnahme bestoßt nur für einzeln untergebrockte Deutschrusten, falls die V - schaffungsnotwendigkeit durch die zuständige Looerk' mandantur (in Württemberg Ulm a. D.) bescheinigt i'' Calw, den 19. November 1917.

K. Oberamt: Amtmann Stroppel. A-V

Der englische Bericht.

(WTB.) London, 22. Nov. Amtlicher Bericht vom 21. Nov., morgens: Gestern vormittag wurden Angriffe zwischen St. Quentin und der Scarpe gemacht. Der Feind wurde in allen Fällen fast vollständig überrascht. Unsere Truppen sind in die feindlichen Stellungen eingedrungen auf einer Tiefe zwischen 4 und 5 Meilen auf breiter Front und ßaben einige tausend Gefangene gemacht und eine Anzabl Geschütze er­beutet. Bei unserem Sturm auf dis Hauptfront griff eine große Anzahl Tanks an. Infanterieregiment» folgten durch die von den Tanks hergestcllten Lücken nach und stürmten das erste Verteidigungssvstem der Hindenburglinie auf der ganzen Front. Unsere Infanterie nebst Panzerkrastwaoen drängte sie planmäßig zurück und naßm dos zweite deutsche Verteidi- gungsshstem über eine englische Meile (1,6 Kilometer) da­hinter. La Pacquerie und der Vorsprung der Haupistellung, ferner das Dorf Riencourt wurden oenommen. In Fesqui- öres fand ein heftiger Kampf statt. Berittene Territorialtrup­pen nahmen Havrincourt und deutsche Grabenshsteme nördlich davon, während andere Truppen auf dem Westufer des Nord- kan--ls nordwärts voryinoen. Am späteren Vormittag wurden auf allen Punkten schnelle Fortschritte erzielt. Marchoing und Neufwood wurden genommen, ferner die Dörfer Graincourt und Anneux. Die ganze deutsche Linie wurde nordwärts an die Straße Bapanme-Eambrai gedrängt. Territorialtruppen brocken in die feindlichen Stellunaen östlich Ev§ny ein. Irische Truvpen baben wichtige Abschnitte der Hlndenburq- linie zwischen Bullecourt und Fontaine-leS-Croisilles ge­nommen.

Heeresbericht vom 21. Nov., abends: Ein wichtiger Fort' schr'tt wurde heute westlich und südwestlich von Cambrai ge­macht, o^wobl beständig Regen gefallen ist. Verstärkungen,

*>-r Feind in Este auf das Schlachtfeld aeführt b-o wur­den aus einer V 'he von Dörfern und anderen befestigten Stellungen vertrieben, und eS wurden viele neue Gefangene gemacht. Wieder leisteten Tanks dem Vorrücken große Dienste. Auf unserem rechten Flügel machten wir Fortschritte in Rich­tung Crevecourt und Surlescourt. Nordöstlich MeSniäres er­obert- w'r e'ne davveste Linie feindltcher Schützengräben aus dem Ostufer des Kanals von Belexcourt (?). Ein scharfer Kampf fand in der Nähe von dieser Stadt statt und feindliche Kräfte wurden erfolareich abgeschlagen. Am Morgen eroberten schost'^che. nordöstlich von FlesquiöreS vorgehende Truppen d'e deutschen Verteidigungslinien nordwestlich von Eaontaina und das Dorf selbst, wobei sie 500 Gefangene.machten. Spä­ter am Tage setzten sie ihr Vorrücken fort und richteten sich selbst in Stellungen mehr als 5 Meilen hinter der früheren deutschen Frontlinie ein. Nördlich von Anneux gerieten Ba- taillo -- aus Westriding in Kampf mit dem Feind, südlich und südwestlich vom Borlon-Gehölz. Weiter westlich überschritten Regimenter aus Ulster die Straße Bapaume-Cambrai und rückten in MoeuvreS ein. Während des Tages wurden starke feindliche Gegenangriffe gegen unsere neuen Stellungen in der Nähe von Bullecourt abgeschlagen. Die Zahl der Ge­gangenen, die durch unser Sammellager gekommen sind, über -1

steigt 8000, darunter 180 Offiziere. Die Zahl der eroberten Geschütze ist noch nicht festgestellt.

Der englische Durchbruchsversuch auf Cambrai gescheitert.

(WTB.) Berlin, 22. N»v. Der große Durchbruchs- i versuch der Engländer aus Cambrai ist unter gewalti- ^ gen Verlusten gescheitert. Am ersten Tage, am 20. No­vember, suchten sie nack stärkster, aber kurzer Artillerie­vorbereitung wie sonst unter rücksichtslosem Masienein- satz durch Ueberraschung hier einen Durchbruch zu er­zielen, der ihnen innerhalb des ganzen Jahres trotz der uno-heuren R' ^'nopfer in Flandern versa,-" blieb. An diesem Tage war ihnen der übliche, fast immer mit maibcmatffcker Sicherheit eintretende Ansana<7-"rsola beschieden. Am 21. November setzten sie erneut mehr als 6 Infanteriedivisionen und 3 Kavalleriedivisionen ein, um diesen Anfangsgewinn entscheidend zu erweitern. Wiederum trieb der englische Führer frische 100 000 ^ Mann gegen unsere Stellungen vor. Um 1 Uhr vormit­tags begannen die neuen Angriffe, die von überaus zahlreichen starken Tankgeschwadern unterstützt wurden. Unsere Artillerie u. unsere Maschinengewehre risien im- ' mer breitere blutige Lücken in die feindlichen Angriffs- ! wellen, die nacheinander zu Boden sanken, jedoch aus 1 starken Reserven stets rücksichtslos aufgefüllt wurden. Ken so unter schweren Opfern langsam Boden gewin- § »enden Feind traf nun der wuchtige Gegenstoß unserer Infanterie. In erbittertem Ringen wurde der Feind zurückgeworfen. Seine Tanks, von unseren Flieger­bomben und unserer Artillerie getroffen, brachen berstend zusammen und blieben auf der ganzen Front zerstreut bewegungsunfähig liegen, während die Be­satzung bei den Explosionen verkohlte. Die in voreiliger Hoffnung zahlreich eingesetzt« Kavallerie wurde zum größten Teil in unserem Feuer vernichtet. Westlich Noyelle wurde eine englische Kavalleriebrigade gänzlich

zusnmmenaeschc''

ze dieser b^-''g°n Verluste

und angesichts der Aussichtslosigkeit seiner Eewaltan- strengung hat der Feind bisher seine Angriffe nicht wie­derholt. Die Nacht verlief auf dem Hauptkamvffelde im allgemeinen ruhig. Der englische Traum, hier einen strategischen Ueberraschungsdurchbrnch erringen zu kön­nen, ist bereits nach -me? Tag-» ebenso kläglich ge­scheitert wie di« vielmonatigen Durchbruchsversuche in Flandern. Vergeblich haben die Engländer bei CciM' brai die Entscheidung gesucht und nur die Riesenopfer dieses Jahres um viele Tausende gesteigert.

DieEinheitsfront" der Alliierten.

(WTB.) Berlin. 23. Nov. Ueber die Besehlsver- hältnisse in Italien bringen französische Blätter starke Andeutungen, daß Meinungsverschiedenheiten zwischen der englischen und de'- sr""--äk''ch-n Regierung obwal

ten. Kie britischen Kruppe« iu Oberitalie« Würden

nicht unter den Oberbefehl des Generals Fanolle stellt werden. Das englische Hilfskorps kämpfe un eigenen Generalen.

Die Hilfe der Alliierten für Italien.

Berlin, 23. Nov. DemBerliner Lokalanzc! zufolge meldet der BernerBund", daß bereits die' ganze Linie an der Riviera und Monaco der französisch­englischen Militärmacht unterstellt ist. Die herangczoae- nen französisch-englischen Hilfskräfte werden auf höch. stens 10 Divisionen geschätzt. Ein Teil dieser Hilfstruv- pen mußte im Fußmarsch nach Turin gebracht werden, da die zur Verfügung stehenden drei Gleise zur Be­wältigung des Verkehrs nicht genügten. Die in der Ausbildung begriffenen füngsten italienischen L ^ gange bis zu den 18jährigen wurden in den lebt-a Tagen bereits ins Feuer geführt.

Das Ergebnis des U-Bootkriogs im Oktober.

(WBT.) Berlins 22. Nov. Im Monat Oktober sink durch kriegerische Maßnahmen der Mittelmächte i" samt 874 000 Bruttoregistertonnen des für unftrc Feinde nutzbare« Handelsschiffsraums versenkt worden. Hiermit erhöhen sich die bisherigen Erfolge des unein­geschränkten Unterseebootkrieges auf 7 649 000 BrVi- registertonnen.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

Mit den im Oktober versenkten 674 000 Bruttore- gistertonnen übersteigt die Zahl des seit Kriegsbeginn vernichteten feindlichen und im Feindesdienst tätig?« neutralen Handelsschiffsraumes 12.6 Missionen Brutto- rcg'iertonnen. Hiervon entfallen mehr als 7.6 Milli­onen auf die ersten 9 Monate des uneingeschränkten llntc scebookrieges. Man k"nn sich einen Begriff van der Größe des vernichteten Schiffsraums machen, wenn man den Schiffsraum der Welt. Segler und Dampfer zusammen, der bei Kriegsausbruch sich a-ff 49 09 Milli­onen Bruttoregistertonnen bezifferte, betrachtet. Heute liegt also bereits ein reichliches Bicrtel desselben auf dem Meeresgrund. Zum Ausgleiche dieser Verluste stehen dem Gegner nur Neubauten und von Neutralen in seine Dienste gepreßter Schiffsraum zur Vgrsiigung. Was die Neuvauten anverriffr, ist esdcn Fe'">en visb'r nickt -z-nr-lZr, V-r lew-rNiM« -ruch >tr»

annähernd auszugleichcn. And alle Hoffnungen, die sie auf die amerikanischen Schiffsneubauten setzten, werden - ebenfalls keinen auch nur im entferntesten binrcichen- den Ausgleich schaffen. Diese Ansicht spiegelt sich in der feindlichen Presse fast täglich wider. Besonders d>" Schiffahrtsblätter brachten in der Mitte des Oktal Bemerkungen, daß sich über die Schiffsneubauten ein guffö^'g"--. zeige und daß die Erin---'--'^en

auf die Hilfe der amerikanischen Schiffswerften sich