Nr. 271. Amis- und Anzeigeblalt für den Oberarnisbezirk Calw.

Er)chet»un.t»rts«: Sm«l «tcholtlich. : K« vb-ramw«

A; de» IS. ««-»t-r 1,17.

»er.,.P»,»«r

S2. Jahrgang.

S» d« «,»« »tt LiüiMlH» «L. L« VterttllLhrttch

v«b SkachSarorrsoerfehc ML. lSS. b» Kerno«keHe Vestrllflettd t« Würrremberg Sl)

Neue Erfolge an der Südtiroler Front.

Die Lage aus den Kriegsschauplätzen.

Die t>e»tsche« »«tfichen Meldungen.

Oertlich« Erku,d»ngskämpfe i« Weste«.

Erstürmung u««er Höhenstellunge« a« der SSdtiroler Fr»nt.

(WTB.) Große« Himptqnarfier, 17. N-v. («»«ich.) Westlicher Krie,ssch-«pl«tz. Heeresgruppe Srou- Prinz Rupprrchl: In Flandern lebte das Artilleriefeuer nachmittags bei Dixmuiden »nd zwischen der von Kpern nach AkmilerS führenden Bah« auf. Eigen« Sturmtruppen brach­ten durch frisches Draufgehen aus den belgische« Trichter- Knien südlich von Blankardsee eine« Offizier «nd 83 Mann zurück. An der Süd staut von St. Quentin hielt auch gestern der starke Artillerie- «nd Miueuwerferkampf an.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz; Bei er­folgreichen Borfeldkämpstn im Ailettegrund nordwestlich von Anberive und auf dem östliche» RanSnfrr bliebe« gefangene Franzosen in unserer Hand.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Keine größere« Kampfhandlungen.

MazedonischeFront: Die Lage ist unverändert.

Italienische Front: Trotz Kälte und Schnee unermüdlich im Angriff erklommen österreich-ungarische Truppen zwischen Brenta und Piave die steilen von Jta- kenrrn zäh verteidigten Gipfel deS Monte Krassolan und Monte Pourna und nahmen einen Regimentskommandeur, 50 Offiziere »nd 750 Mann gefangen. Auf dem westlichen Ufer der unteren Piave Erkundungsgefechte.

Der erste Generalguartiermeister Ludendorff.

Ein französischer Vorstoß südlich von St. Quentin abgewiesen.

(MTB.) Großes Hauptquartier, 18. Nov. (Amt­lich.) Westlicher Kriegsschauplatz: In Flan­dern blieb der Artilleriekampf in mäßigen Grenzen. Im Artois u. nördlich von St. Quentin wurden in er­folgreichen Erkundungsgefechten mehr als 40 Engländer eingcbracht und mehrere Maschinengewehre erbrütet. S!rrker seit 2 Taaen gesteigerter Feuerwirkung gegen die Südfront von St. Quencntin folgte ein französischer Vorstoß. Der Feind ist im Nahkampf zurückgeworfen «nd büßte Gefangene en.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Nichts Be­sonderes.

Mazedonische Front: Nördlich vom Doiran- see wiesen bulgarische Feldwache« den Angriff eines englischen Bataillons ab.

Italienischer Kriegsschauplatz: Nörd­lich von Afiago verbluteten sich starke italienische Kräfte in erfolglosen Angriffen gegen die ihnen entrissenen -Höhen. Zwischen Brenta und Piave warfen unsere Truppen den Feind aus mehrere» Stellungen. An der unteren Piave zeitweilig verstärkter Feuerkampf.

Der erste Eeueralquartiermeister Ludendorff.

Die gestrige Abendmeldung.

Die Italiener erneut in Siidtirol geworfen.

(WTB.) Berlin. 18. Nov. (Amtlich. Abends.) An der West- und Ostfront keine größeren Kamphandlungen. Zwischen Brenta und Piave wurde der Italiener erneut aus starken Eebirgsstellungen ge­worfen.

Der italienische Bericht.

(WTB.) Rom, 18. Nov. Heeresbericht von gestern: Von der Schlegener Hochfläche bis zum Meer hat der Geg­ner ohne Rücksicht auf seine Verluste seine Angriffe auf un­sere Stellungen im Gebirge und feine Versuche, die Piave­

Englische Seestreitkräfte i« der deutsche« Bucht.

(WTB.) Berllu 17. Nov. (Amtlich.) Zum erstenmal seit de« ersten Kriegsmonaten »ersuchte» am 17. November mehrere starke englische Seestrrttkräfte tu die Deutsche Bucht eiuznbrecheu. Durch unsere Sicherung wurden sie bereits auf der Linie HoruSriffTerschelliag festgestellt «nd durch den sofort angesetzte« Gegenstoß unserer Borposteustreitlräfte «SheloS und »hue eigene Verluste abgewiesen. Durch die Tätigkeit unserer U-Boote wurden auf dem nördlichen Kriegsschauplatz neuerdings 1800V Vruttoregistertonne« ver- i senkt. Unter den vernichteten Schiffen befanden sich 8 be­ladene gesicherte Dampfer, von denen 2 englischer Nationali­tät waren.

Der Chef der AdmiralftabS der Marin«.

Die englische» Admiralitätsberichte.

(WTB.) London, 17. Nov. (Reuter.) Die britische Admiralität teilt mit: Unsere leichte« Serstreitkräste, die in der Helgoländer Bucht operierten, gerieten heute früh mit feindlichen leichten SeeOreiikrMen ins Geiecht. Die einzige bisher vorliegende Nachricht ist. daß unsere Schiffe leichte feindliche Kreuzer angriffen, daß diese sich mit voller Ge­schwindigkeit zurückzogen und unsere Schiffe sie verfolgen.

(WTB.) London. 18. Nov. Die Admiralität hat bisher keine weiteren Einzelheiten über die gestrigen Unternehmungen unserer leichten Kreuzer in der Hel­goländer Bucht erhalten außer der Meldung, daß die feindlichen leichten Kreuzer bis 30 Meilen vor Helgo­land getr' en wurden, wo sie in den Schutz ihrer Schlachtslotte und Minenfelder gelangten, woraus un­sere leichten Streitkräfte sich zurSSzogen. Einen der feindlichen leichten Kreuzer sah man brennen. Ein an­derer schien Schaden in den Maschinen zu haben da er am Heck tief lag. Ein feindlicher Minensucher wurde versenkt. Wir hatten keine Verluste, außer unbcdeuten dem Sachschaden an den Schiffen. Unsere Verluste an Mannschaften sind gering.

Zum englischen Vorstoß in die Deutsche Bucht.

(WTB.) Berlin. 18. Nov. (Amtlich.) In dem Ge­fecht während des englischen Vorstoßes in die Deutsche Bucht am 17. November nahmen auf englischer Seite außer einer größeren Anzahl kleiner Kreuzer und Tor- pedobootszerstörer nach einwandfreier Feststellung durch unsere Eeestreitkräste und Flugzeuge K Eroßkampfschiffe (Linienschiffe oder Schlachtkreuzer) teil. Der englische Seebefehlshaber wird sich.hierüber im Gegensatz zu dem amtlichen Bericht der englischen Admiralität, der nur von leichten englischen Seestreitkrästen spricht, nicht im Unklaren gewesen sein. Dem Vorgehen der Engländer wurde unsererseits alsbald mit entsprechenden Kräften entgegengetreten die den Gegner zum Rückzug bewogen. Auf den feindlichen Schiffen und Zerstörern wutde nach einwandfreier Beobachtung unserer Streitkräfte eine Reihe von Treffern erzielt. Auch Flugzeuge von uns haben in das Gefecht eingegriffen und die englischen Eroßkampfschiffe mit Bomben belegt.

Der Thef des Admiralstabs der Marine.

linie in der Ebene zu bezwingen, erneuert. In der Ebene hat der Gegner einen Fluhübergang zwischen Salettuol und San Andrea bi Barbarossa erzwungen. Unter dem heftigen Geschützfeuer gingm seine Truppen bei Foiina und Fagaro auf das rechte Ufer über. Die ersten Truppen wurden durch unsere Artillerie und durch einen zerschmetternden Gegenan­griff der Brigade Lecce vernichtet, die Ueberlebenden, näm­lich 300 Soldaten und 10 Offiziere, gefangen genommen. Gegen die viel zahlreicheren, die an dem zweiten Ort über­

gegangen waren, wurde ein heftiger entscheidender Stoß der 57. Division angesetzt. Am Abend lagen viel tote Feinde auf dem GAände und wir führten ungefähr 600 Soldaten und 20 Offiziere als Gefangene zurück, die anderen, gegen den Deich des Flusses gedrängt, wurden durch unsere Artillerie bearbeitet, di« ihre Rücllehr auf das rechte Ufer verhinderte. Am Unterlauf der Piave wird unsere Verteidigung von der Marine mit Flugzeugen, Landbatterien, schwimmenden Bat­terien und leichten Seestreitkrästen unterstützt.

Venedig geräumt.

(WTB.) London, 17. Nov. (Reuter.)Ward Price" berichtet au« dem italienischen Hauptquartier vom 15. No­vember. duß die Struße» tu Obrritalie« in den letzten Tage« von britische» und französische« Soldaten wimmeln (I). Einige französische Abteilungen marschierten wegen der über­füllte« Eisenbahnen über schneebedeckte Alvenpässe. Daily Mail" erfährt aus dem italienischen Hauptquartier, daß nur «och 20000 Einwohner in Venedig sind. Alle be­weglichen Kunstwerke wurden in Sicherheit gebracht. Der Dogenpalast ist ganz geräumt. Britische Monitor« nahmen an der Verteidigung der Piave teil und beschossen den Feind an der Flußmündung.

I« 4 Monaten fast 400 000 Gefangene.

(WTB.) Berlin, 17. Nov. Zu dem ungeheuren Ge- ländegewinn von über 45 500 Quadratkilometer, den die Ver­bündeten tn 4 kurzen Monaten von Mitte Juli bis Mitte November erobert haben, treten noch die gewaltigen Zahlen an Gefangenen und Geschützen die allein die größeren Ope­rationen dieser Zeitspanne einbrachten. Vom 19. Juli bis Mitte November wurden rund 390 500 Gefangene gemacht und mehr als 3233 Geschütze erobert. Nicht mitgerechnet sind hierbei die größeren und kleineren Zahlen an Gefangenen, die in den dauernden Kämpfen an allen Fronten fast täglich einkommen. Das während dieser Zeit außerdem erd-ukte Naterial an Maschinengewehren, Minenwerfern und 'own- 'em Kriegsgerät ist bisher nicht annähernd zu übersehen. Die blutigen Verluste der Engländer, Franzosen. Italiener und Russen während dieser Monate sind entsprechend hoch. Vor allem haben die Kanadier und die Engländer während dieser 14 Schlachten um die U-Bootsbasis In Flandern unerhört blutige Verluste erlitten, die sich durch die fast täglichen er­gebnislosen Teilangriffe noch erhöhen.

Zur militärischen Lage.

Frankreich. Irland

An der Südtiroler Front, beiderseits der Brenta, von Feltre bis Arsiero werden heftige Kämpfe geführt, die Jta liener wehren sich in den Ausgangsstellungen zur Ebene mit allen Kräften, denn wenn ihre Front auch dort durchbrochen wird, so ist damit die gesamte Piavelinie verloren. Trotz aller Anstrengungen des Feindes kommen aber die Truppen des Frhrn. v. Konrad täglich uni ein Stück vorwärts. Ein star­ker italienischer Gegenangriff nordöstlich von Astago ,im Ge­biet der Sieben Gemeinden, wurde abgewiesen. Ob an der Verstärkung der italienischen Front im Norden schon die west­lichen Alliierten beteiligt sind, ist noch nicht bekannt, die eng­lische Presse sucht aber wenigstens den Eindruck zu erwecken, als seien eine ganze Masse Hilfskuppen im Anmarsch. Reu­ter führt einen Zeitungsbericht an, wonach dieStraßen in Oberitalien von britischen und französischen Soldaten wim­meln" und die italienische Presse ködert das Publikum mit der köstlichen Bemerkung, daß setzt erst die wirkliche Offensive grgen Italien beginne (!). Also die Eroberung einiger Tau­send Quadratkilometer italienischen Bodens wird als nichis erachtet, ebensowenig als die Gefangennahme von 300 000 Italienern und Beute von 3000 Geschützen. Aber man rech­net eben jetzt damit, daß die Offensive der Mittelmächte zu