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Brotgetreide»«»-rauch der Selbstversorg««'.

Der Vundesrat hat am 25. Oktober verfügt, daß der monatliche Verbrauch der Selbstversorger an Brot­getreide (Weizen, Kernen, Roggen und Mischfrucht) ab 1. November auf 8)4 Kilogramm festgesetzt wird. Die zur Brotstreckung erforderlichen Mengen Kartoffeln werden den Selbstversorgern belasten.

Calw, den 7. November 1917.

K. Oberamt: Amtmann Stroppel A.V

Der Kommunalverband benötigt zur Versorgung des Bezirks mahlfähiges

Brotgetreide.

Die Landwirte werden aufgefordert, solches sofort durch Vermittlung der Schultheißenämter hieher anzu­melden.

Calw, den 1. November 1917.

Kommunalverband Calw:

Amtmann Stroppel, A.-B.

Ausbruch der Maul- und Klauenseuche.

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen km Gehöfte des Bauern Melchior Stöffler in Deckenpfronn Auf Grund des Viehseuchengesetzes und der §8 182 bis 192 der Min.Verfügung hiezu vom 11. Juli 1912 (NBl. S. 317 ff.) ergehen folgende Anordnungen: Sperrbezirk: das verseuchte Gehöft sowie die gesamte Gemeindemarkung Deckenpfronn»'

8. Beobachtungsgebiet: di« Gemeinden Dachtel und Holzbronn,' vom Oberamtsbezirk Herrenberg: Eärt- ringen und Oberjefkngen,' vom Oberamtsbezirk Na­gold Gültlingen mit Haselstallerhof'

O. In den Umkreis von 18 Kilometer um den Seuchen­ort werden einbezogen die Genreinden Altbulach, Althengstett, Calw, Dachtel, Gechingen, Holzbronn, Neubulach, Reuhengstett, Ostelsheim, Sommenhardt, Stammheim des Oberamtsbezirks und folgende Ge­meinden der Nachbaroberämter:

1. im Oberamt Böblingen- Aidlingen, Darmsheim, Dätzingen, Deufringen, Döffingen, Ehningen, Schaf­hausen,'

2. im Oberamt Herrenberg: Asfstädt, Gärtringen, Gült­stein, Haslach, Herrenberg, Kuppingen, Mönchberg,

Nebrk'ngiu, Nufringen, Oberjefiugen^ Oberjettingen,' Rohrau, Unterjettingen;

8. im Oberamt Nagold: Effringen, Emmingen, Gült­lingen, Pfrondorf, Schönbronn, Sulz, Wildberg.

Die besonderen polizeilichen Maßregeln werden in der morgigen Nummer veröffentlicht.

Calw, den 9. November 1917.

K. Oberamt: Stroppel, A. .T.

Preisrähmen für die Hauptbrennholzarten (zur Brennholzversorgung im Herbst 1917).

Festgesetzt von den K. Ministerien des Innern und der Finanzen am 9./10. Oktober 1917.

Anwendung'her Preisrahmen für Brennholz.

1. Die Preisrahmen find dazu bestimmt, als Grund­lage für die Bewertung des Brennholzes zu dienen, das die Waldbesitzer nach 8 2 Abs. 1 und 8 5 Abs. 2 und 3 der Min.Verf. über Brennholz vom 21. August 1917 (Staatsanzeiger Nr. 195) zur Verfügung zu stellen und auf Weisung des Forstamts an die von diesem bezeich- neten Gemeinden, Verbrauchervereinigungen oder ^Händler käuflich zu überlasten haben.

2. Die obere Grenze des Rahmens kann gewählt werden bei einq.m Zusammentreffen bester Holzgüte (glatte Scheiter -der Holzprügel, durchaus gesundes Holz) mit günstiger Abfuhrgelegenheit (Lagerung in der Nähe von Bahnhöfen und Verbrauchsorten und an chauffierten Wegen, somit örtlich geringste Beisuhr- kcsten.)

3. Die untere Grenze gilt für geringe Holzgüte (rauhes oder anbrüchiges Holz) bei ungünstiger La­

Torstamtsbrzlrk

Buchen

Uebrtgrs Hartholz

Weichholz

Nadelholz

Scheiter

Prügel-

und

Klotzholz

Scheiter

Prügel-

und

Klotzholz

Scheiter

Prügel

Scheiter

Prügel

Un­

sortiert

Mark

1. Miensteig

1724

1420

1217

10-14

10-14

8-11

162 l

1217

1118

2. Calmbach

2023

1624

1521

1216

9-14

812

1624

1521

1417

S. Enzklösterle

IS23

13IS

1116

S-13

9-13

79

1420

1116

1017

4. Hirsau

2329

2126

2127

17-23

1725

1319

1925

1521

1524

5. Hoffte«

1623

1319

1116

S-13

913

79

1420

1116

10-17

6. Liebenzell

22-27

1823

2025

1521

1725

1319

1724

14-20

1522

7. Meistern

20-28

1624

1521

1216

914

812

18-24

1521

14-17

8. Simmersfeld

16-23

13-19

1116

S-13

9-13

79

14-20

1116

1017

9. Stammheim

2228

2025

1825

1622

17-25

1319

172^ !

1420

14-22

10. Wildberg

2228

2025

1825

1629

17-25

1319

l7-2Äql

1420

1422

gerung im Wald (entfernt von Verbranchsort oder Bahnhof, an schlechten und unbefestigten Wegen, oder nicht angerückt also örtlich höchste Beisuhrkosten.)

4. Innerhalb dieses Rahmens sind die einzelnen Zuweisungsmengen je nach ihrer Güte und Lagerung im Walde zunächst durch den Waldbesitzer einzuschätzen, wobei ein Ueberschreiten des Rahmens nur nach unten und zwar bei stark anbrüchigem Holze in Frage kommen kann. Können sich Waldbssitzer und Holzer ' er über, die Wertseinschätzung nicht einigen, so erfolgt die Preis­festsetzung nach gleichen Gesichtspunkten durch das Schiedsgericht. (Verfügung der Minist, des Innern und der Finanzen über Brennholz vom 21. August 1947, Staatsanzeiger Nr. 195, § 5 und 6).

, Preisrahmen und Grundsätze werden Hiemit öffent­lich bekannt gemacht.

C^lw, den 25. Oktober 1917.

^ K. Oberami: Bind er.

tat über die andern Arbeiter- und Soldatenräte, und werden diese wieder soviel Einfluß auf die Soldaten an der Front haben, um auch die tatsächliche Macht an sich zu reißen. Die umsichtigen Maßnahmen der Maximalisten zur Erlangung der Macht können immerhin darauf schließen lasten, daß sich ihnen ein großer Teil des Heere- anschließk. Die Truppen der Nordfront sollen auch schon Kehrt gemacht haben, um auf Petersburg loSzumarschieren. Allerdings ist mit Sicherheit anzunehmen, daß die Bürgerlichen eine Gegenrevolution in Szene setzen oder gar japanische Hilfe ins Land rufen, denn der Aufruf de» allruffischen A.- und S.-Rates, wonach die Grundbesitzer den Boden an die Bauern abzutreten haben, wird die Besitzenden aller Kreise zusammenführen in der Be­fürchtung, eS könnten auch für Industrie und Handel wie überhaupt für den Besitz solche kommunistischen Gefahren bestehen. Zu diesem politischen Wirrwarr kommt aber noch der wirtschaftliche, die Desorganisation in der Lebensmittel­versorgung schreitet fort und die Gesetzlosigkeit greift an­scheinend überall um sich. Daß eS aber so kommen würde, hätten die ehemaligen russischen Machthaber voraussehen kön­nen, und sie hätten sich diese neue Schwächung des russischen Staat? ersparen können, wenn sie mit Tatkraft auf die Alli­ierten im Sinne eines angeblich von ihnen gewünschten Ver­ständigungsfriedens eingewirkt hätten. Einen solchen von den Mittelmächten zugestandenen Frieden wollte KerenSki und Terestschenko aber tatsächlich nicht, deshalb haben sie jetzt Ge­legenheit, über ihre mißratene Politik nachzudenken. O- 3-

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Die deutsche amtliche Meldung.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 8. Nov. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kron­prinz Rupp recht : An der flandrischen Schlachtfront hat der Feind seine Angriffe nicht wiederholt. Die Artillerir- tätigkeit blieb rege, sie steigerte sich gegen die Abschnitte an der Mer und bei Paschendaele. Die Stadt Dixmuiden lag unter heftigem Minenfener. Nördlich von Poehl-Capelle und bei Armentiöre wurden englische ErlnndmtgSableilUngm abgewiesen. ' '*4»

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Jm AilrMl grund wurden aus erfolgreichen Vorfeldkämpfen französische Gefangene eingebracht.

Heeresgruppe Herzog Albrecht: Im Sundgau schwoll die schon seit einigen Tagen lebhafte Artillerietatigkeit zu bei­den Seiten des Rhein-NhonekanalS zu großer Heftigkeit an. Französische Stoßtnchpen stießen am Nachmittag nördlich und südlich des Kanals vor. Bei Ämmertsweiler wurde der Feind zurückgeworfen westlich von Heidweiker blieben vorspringende Grabenstücke in seiner Hand. Am Abend brachen hier erneut Angriffe der Franzosen verlustreich zusammen.

Seit denk 3. November verloren die Gegner im Lust­kampf und durch Flugabwehrfeuer 24 Flugzeuge. Leutnant Wüsthoff errang sein.en 24. und 25. Luftsieg.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Bei Brody nnd an der Moldawa lebte die Feuertätigkeit zeitweilig auf.

Mazedonische Front: Im Cernabogen hat sich die Artitterietätigkeit wieder verstärkt.

Italienische Front: Unsere auf den Gebirgs­straßen vordringenden Abteilungen brachen den Widerstand feindlicher Nachhuten. Den am mittleren Tagliamento zwi­schen Tolmizzo und Gemona und an den ständigen Befesti­gungswerken des Monte S. Simeone noch auSharrenden Feinden verlegten umfassend angesetzte Angriffskolonnen den Rückzug. Bisher mußten sich 17 999 Italiener, darunter ein General, mit 89 Geschützen ergeben. In der Ebene entwickel­ten sich löngS der Livenza Kämpfe. In frechem Draufgrhen erzwangen sich deutsche und österreich-ungarische Divisionen trotz zerstörter Brücken den Uebergang und warfen den Feind westwärts zrrrück. Die Gesamtzahl an Gefangenen hat sich auf mehr als 259 999, die Beute an Geschützen auf über 2399 erhöht.

Der erste Generalquartiermeister Ludendorff.

Die gestrigen Abendmeldungen.

(WTB.) Berlin, 8. Nov. Abends. Amtlich wird mitgeteilt: In Flandern verstärkte Artillerietätigkeit bei Dixmuiden und Paschendaele. In Italien vorwärts­schreitende Kämpf« im Gebirge und in der Ebene.

(WTB.) Wien, 8. Nov. Aus dem Kriegsprestequar- tier wird vom 8. November, abends, mitgeteilt: Die Kämpfe in Benetien verlaufen günstig.

Der italienisch« Bericht.

(WTB.) Rom, 9. Nov. (Gensralstabsbericht vom 8. November.) Während des gestrigen Tages wurde der Rückzug unserer Linien fortgesetzt. Die Bewegungen der Hauptmacht unserer Truppen konnten sich ohne Störung vollziehen. Die Deckungstruppen verzögerten den Vor- inarsch des Gegners durch zahlreiche, tapfer durchge­führte Kämpfe zwischen dem Hügelland von Vittorio und dem Zusammenfluß des Monticano mit der Li- Wnza. Unsere Flieger bewältigten den erbitterten Wi- MLstand der feindlichen Flieger und bewarfen erneut Mrndliche Truppen am Tagliamento. 5 feindliche Flug­zeuge wurden zum Absturz gebracht.

Ein politischer und militärischer Rat der Alliierten.

(WTB.) Rom, 9. Nov. (Agenzia Stefani.) Nach­dem auf der Konferenz in Rapallo die Entschließung ge­faßt worden ist, einem interalliierten obersten politischen Rat für die gesamte Westfront zu schaffen, dem ein ständiger militärischer Zentralausschuß zur Seite stehen soll, wurden zu Teilnehmern an diesem militärischen Komitee ernannt: General Foche für Frankreich, Ge­neral Wilson für England und General Catwrna für Italien. Um General Cadorna im italienischen Ober­kommando zu ersetzen, ernennt ein königlicher Erlaß zum Cbek des Eeneralstabs, der Armee den General

Diaz und zu Unterchefs die Generale Badoglio und Ciardino. Eadorna wird also auf feine Weise kalt-- gestellt.

Reue U-Vootserfolge.

(WTB.) Berlin, 8. Nov. (Amtlich.) Auf dem nördlichen Seekriegsschauplatz wurden durch unsere- U-Boote wiederum 15 099 Bruttoregistertonnen ver­senkt. Unter den vernichteten Schiffen befinden sich der amerikanische TransportdampferAchilles" (6878 Ton­nen) und ein unbekannter Tankdampfer, sowie der fran­zösische SeglerRoss".

Der Ehef des Admiralstabs der Marine:

Gaza von den S*Mmdern genommen.

(WTB.) London, 9. Nov. (Heeresbericht aus Aegypten vom 7. November.) General Allenby meldet: Unsere Truppen nahmen Kuweilfeh (11 Meilen nörd­lich von Beersaba) Montag bald nach Mitternacht. Ge­genangriffe während des ganzen gestrigen Tages wur­den abgeschlagen. Weiter südlich eroberten unsere Trup­pen, in nordwestlicher Richtung aus der Nachbarschaft von Veerseba vordringend, die gesamten türkischen Ver­teidigungsanlagen südlich der Linie TellEschScheria AbuHallird und nahmen die beiden letztgenannten Plätze. Dies bedeutet ein Borrücken von 9 Meilen von der Ausgangsstellung aus. General Allenby erklärt, daß die Truppen während der ganzen Operationen groß­artige Kühnheit und Ausdauer bewiesen. Die Beute läßt sich noch nicht* feststellen, aber allein in einem Frontabschnitt wurden 6 Geschütze genommen. Ein spä­teres Telegramm meldet: Gaza ist heute früh genom­men worden. Weitere Einzelheiten fehlen noch. (Wie wir hören, entspricht die Meldung insofern den Tat­sachen, als die Stellung vorwärts Gaza und der Ort selbst tatsächlich von den Türken planmäßig geräumt stndch

Der türkische Bericht.

(WTB.) Konstantiuovel, 8. Nov. Heere?be:'ch-t von gestern. Sinaifront: Im Gaza-Abschnitt und an der t> sie. brachen wiederholte Angriffe des Gegners unter blutigen Verlusten zusammen. Zwei englische Infanteriedivisionen und zwei Kavalleriedivistonen, die an unsere!" -nken Flügel vormarschierten, trafen auf unseren Gegenang f -nd wur­den aufgehalten. An den übrigen Fronten keine reiz von Bedeutung.

Beschießung der Insel Mytilenr durch türkische Küstenbatterien.

(WTB.) Bern, 8. Nov.ProgreS" meldet aus Athen: Die türkischen Küstenbatterien Kleinastens beschossen Myti- lene. Die Insel, die zu Anfang des Krieges griechisch mar bekanntlich von den Engländern bei Ausbruch des Kr.:- geS mit der Türkei völkerrechtswidrig besetzt worden. Die Insel liegt fast 20 Kilometer von der lle!,asiatischen Küste entfernt. Aie Schriftl.