Amtliche Bekanntmachungen
Brennholz.
Am 28. Sept. 1917 (Staatsanz. Nr. 229) haben die K. Ministerien des Innern und der Finanzen versügt:
8 1. (1). Die vom 1. Oktober bis ZI. D-zemb-r 1917 anfallende Menge aufbereiteten Brennholzes ist von den Maldbesitzern zum Zweck der Befriedigung des Bedarfs der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen und darf von nichtstaatlichen Waldbesitzern nur mit schriftlicher Genehmigung des Forstamts, dessen Bezirk der Wald forstpolizeilich zugeteilt ist, abgesetzt werden.
(2) Auf das in Abs. 1 bezeichnet- Holz findet die Verfügung der Ministerien des Innern und der Finanzen über Brennholz vom 21. August 1917 (Staatsanzeiger Nr. 195) entsprechende Anwendung.
8 2. (1) Die Geschäftsstelle für Holzverkauf bei der Forstdirektion kann -den Brennholzhändlern und den Gewerbetreibenden, in deren Betrieb sich Abfallholz ergibt, Auflagen bezüglich des Absatzes und der Beförderung ihrer Brennholzvorräte machen und zpr Ueberwachung der Einhaltung dieser Auflagen mit Genehmigung des Ministeriums des Innern Vorschriften über den Verkehr mit Brennholz einschließlich des zu Brennstoff bestimmten Abfallholzes im allgemeinen erlassen.
(2) Durch Abs. 1 wird 8 7 Abs. 2 der Verfügung vom 21. August 1917ersetzt.
Die Gemeindebehörden
werden veranlagt, diese Verfügung alsbald ortsüblich be
heiinverhandlungen verraten zu haben. Jetzt soll also noch seine Frau in die Sache verstrickt werden, denn in Frankreich gilt mehr wie anderswo das dort geprägte Wort: „Cherchez la femme". Die Schriftl.
Die französischen Sozialisten gegen WetterlS.
Berlin. 11. Okt. Nach Schluß des Kongresses von Bordeaux herrscht, wie der „Berliner Lokalanzeiger" berichtet, der Eindruck vor, daß Thomas und Eompäre- Morel Portefeuilles erhalten werden. Im übrigen wurde in der Dienstagsitzung des Kongresses beschlossen, in der „Humanitö" einen Artikel Wetterles aus den Jahre 1913 abzudrucken, der das Vorrecht Deutschland- auf Elsaß-Lothringen anerkannt haben soll. — Herrn Wetterlös Beliebtheit scheint im Kurs zu sinken.
Eine russische Wahlordnung für Armee zind Flotte.
(WTV.) Petersburg, 10. Okt. (Petersb. Tel.-Ag? Der Regierungsanzeiger veröffentlicht die Wählst nu für die Armee und Flotte für die Wahlen zur verfaß unggebenden Versammlung, hie für die Front ,uiff Wahlbezirke vorsteht, nämlich die Westfront, die Südwestfront, die rumänische Front, die Kaukasusfront und die Nordfront einschließlich der Truppen in Finn land, ferner zwei Wahlbezirke für die russischen Truppen in Frankreich und auf der Balkanhalbinsel. Die Marine wird in zwei Wahlbezirke, die Ostsee und das Schwarze Meer, eingeteilt. Im übrigen Rußland nehmen Militärpersonen in gleicher Weise an den Wahlen wie die anderen Bürger teil. Der Minister für Hand, und Industrie, Konowalow, wurde zum Vizepräsiden ten des Ministerrates ernannt.
Die amerikanischen Rüstungen zur See.
(WTB.) Washington. 10. Okt. (Reuter.) Die Regierung beabsichtigt, 350 Millionen Dollar für den Bau von Torpcdojägern auszugeben. Das Baupro- gramm soll in 18 Monaten durchgeführt werden. — Was sagen die japanischen Freunde zu dieser ame-viä klinischen Rüstungswut?
Der Zweck der Uebung.
(WTB.) Newyork, 11. Okt. (Reuter.) Die Regierung von Uruguay hat das Parlament um seine Genehmigung zur Verwendung der in de« uruguayischen Häfen internierten deutschen Schiffe ersucht.
könnt zu machen und den in ihrer Gemeinde wohnenden Privatwaldbesitzern und Gewerbe« reibenden, in deren Betrieb sich Abfallhol, ergibt, von der Verfügung besonders Kenntnis zu geben.
Calw, den 6. Okt. 1917.
K. Oderamt: Binder.
Ernte der Sonnenblumenkerne und des Mohnsamens
für 1917.
Durch Verfügung der K. Generaldirektion der Staatseisenbahnen sind die Bahnstationen l. bis lV. Klasse angewiesen worden, die diesjährige Ernte an Sonnenblumenkernen und Mohnsamen von Württemberg und Hohenzollern wie im Vorjahr für den Kriegsausschutz für Oele und Fette in Berlin zu sammeln und für 1 Kg. gut getrockneter Sonnenblumenkerne 52 Pfg., für 1 Kg. Mohnsamen 99 Pfg. zu vergüten.
Die Bahnstationen nehmen auch die Anträge auf Rücklieferung von Oelkuchen entgegen.
Die Sammlung der Ernte durch die Bahnstationen würde wesentlich erleichtert, wenn jede Gemeinde die gesamte Ernte ihrer Markung auskausen und an die nächste Bahnstation abliefcrn würde.
Calw, den 2. Okt. 1917.
K. Oberamt: Binder.
Vermischte Nachrichten.
Furchtbares Schicksal österreichischer Gefangener.
(WTB.) Berlin. 10. Okt. Laut „Rjetsch" vom 2. (15.) September ist ein großer Teil der Stadt Laischew, i>0 Werst von Kasan abgebrannt. Das Feuer ging von einem Hause aus, in dem etwa 100 österreichische Kriegsgefangene untergebracht waren. Den Flammen konnte kein Einhalt geboten weredn, und ein beginnender Sturm warf die Funken auf den andern Teil der Stadt. Irgend jemand bringt das Gerücht auf, die gefangenen Oesterreicher hätten die Stadt angezündet, und die vor Schreck sinnlose Menge wirft sich auf die Wehrlosen. Auf den brennenden Straßen geht die Jagd los. In allen denkbaren Verstecken wird gesucht und verfolgt. Wen man ergreift, wird mit Kolben, Bajonetten, Holzscheiten und Steinen niedergemacht. Ein großer Teil, darunter auch deutsche Gefangene, wird buchstöb!«in Stücke gerissen. Miliz und Militär helfen. Fva-'e! -de:- die verstümmelten Körper. In der Nacht hörte der Brand auf. aber am andern Tage wird die wahnsinnige Verfolgung fortgesetzt, und der Rest der Gefangenen ermochet.
Schweine-Zwischenzählung.
Der Bundesrat hat durch die im Staatsanzeiger Nr. 233 abgedruckte Verordnung vom 27. v. Mts. für den 15. Oktober 1917 eine Schweinezwischenzählung angeordnet, bei der die
Deutscher had Mt!
1» Flandern drüben brüllt die Zchlscht,
Deutscher Hab Rchti Deutscher Hab Acht!
Zweimal haben die Hand wir geboten,
Lin Ende ru machen, dem wütenden coben.
Die ffntwort aber war hohn und Spott,
— Und England setzt dar Morden kort, steine ffrenren kennt seine Eier, seine Mack. Deutscher Hab licht! Deutscher Hab licht!
Draußen da stehn sie mit stshlhartem Wien Aird such die Heimat ihre Pflicht erfüllen? heute geht es um 5ieg oder Lod,
Der verläßt das Uaterland in der Not!
Der kann den traurigen Mut aufbringen, libseit; ru stehn, wo die andern ringen' heute muß aller herau; aus die Dacht,
Deutscher Hab licht, Deutscher ksb licht!
Doch einmal gilt;, dem Feinde ru reizen,
Daß wir nie und nimmer vor ihm unr neigen. Dar ist der Mammon gegen Freiheit und Ehr, stau; mit dem Uelde für der Uolke; Delir! England bekämpft unr mit aller Macht,
Deutscher Hab licht. Deutscher ksb licht! 0. Z
Schweine genau so wie bei den vierkeffährlchen sogenannten kleinen Viebttttttuugep zu zählen sind. Die Zählung ist nötig, damit das Kriegsernähruiigsamt schon vor Eintritt des Winters Klarheit über die vorhandenen Bestände gewinnt, um beurteilen zu können, ob die bishergen Matznahmen, welche die Bestände den Futter,inttelvorrät-", anpassen sollen, ihren Zweck erfüllen.
Bei der Notwendigkeit, datz im Reiche weder zu viel Schweine gehalten werden, was zu verbotenen Verfütterungen führen mühte, noch die Bestände allzu stark finken, was die Fleischoersorgung sehr erschweren würde, ist dis Zählung von großer Bedeutung. Es ist dringend erforderlich, datz sie so richtig und vollständig wie möglich erfolgt.
Die Herren Ortsvorsteher werden duf vorgenannte Verordnung und die dazu ergangene Ministerialverfügung hingewiesen und beauftragt, den Termin für Einsendung der abgeschlossenen Ortsliste an das Statistische Landesamt. spätestens 22. Oktober 1917, pünktlich einzuhalten.
Calw, den 9. Oktober 1917.
K. Oberamt: Binder.
Die Minen an der holländischen Küste.
(WTV.) Amsterdam, 10. Okt. Im Sepetmber sind an der holländischen Küste nicht weniger als 414 Minen angespült worden. Davon waren 3SS englischer, 9 deutscher, 6 französischer und 40 unbekannter Herkunft.
Zusammenkunft des Königs von Spanien mit dem Präsident non Portugal.
(WTV.) San Sebastian, 10. Okt. (Reuter.) Der Präsident von Portugal traf in Begleitung des Ministers des Aeußern hier ein. Er wurde von König Alfons und dem spanischen Minister des Aeußern empfangen. Der Präfchent und der König hatten eine läntze Unterredung.
Der Sultan von Aegypten gestorben.
(WTB.) London, 10. Okt. (Reuter.) Die Blätter melden: Der Sultan von Aegypten ist am Dienstag nachmittag gestorben. Der „Times" zufolge wurde der Bruder des Sultans Ahmed Fuad zu seinem Nachfolger bestimmt.
Eine große Ueberschwemmung in China.
(WTB.) Shanghai, 10. Okt. (Reuter.) In Nord- china ist eine außerordentlich große Ueberschwemmung eingetreten. Ein Gebiet von mehr als 30 000 Quadratkilometer ist zu einem ungeheueren See geworden. Die Verbindungswege nach Peking sind so ungangbar, daß es notwendig wm.oen dürfte, die Hauptstadt zu verlegen.
Obst-Trester.
Wie die Landesversorgungsstelle mitteilt, sind wilde Aufkäufer für Obst-Trester im Lande in größerem Umfang tätig. Demgegenüber wird darauf hingewiesen, daß Obst-Tröster nur an die Firma Reis Söhne in Heilbronn abgeliefert werden dürfen.
Talw, den 4. Okt. 1917.
K. Oberamt: Binder.
M Stadt und Land.
Calw, den 11. Oktober 1917.
Das Eiserne Kreuz 1. Klasse.
Gesr-iter Ulrich Riigle von Oberreichenbach, z. Zt. in einem Feld-Art.-Regt., Inhaber des E i s e rn e n Kr eu z e s 2. Klasse und der S il - bernen B e rdi n st m ed a i l l « ist zum Unteroffizier befördert worden und hat das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhalten.
Das Eiserne Kreuz.
Fahrer Paul Widmaier, Sohn des Eemeinderats Widmaier in Calw, wurde zum Gefreiten befördert ! und hat das Eiserne Kreuz erhalten.
Das Eiserne Kreuz haben erhalten: Reservist Michael Rentschler und der Ersatzreservist Gottlicb Nentschler (zur Silbernen Verdienstmedaille), beide von Breitenberg.
Beförderung.
I Der Gefreite Friedr. Umbeer von Unterhaugstett. öet einer Ä^mengewehr-Komp.. wurde zum Unteroffizier befördertV'"'^ '
. Kriegsanleihe. ^
Auf die 7. Kriegsanleihe haben ferner gezeichnet: Schwäbischer Siedlungsverein E. V. 5000V -1l. — Julius und Richard Pfeiffer in Firma Christian Pfeiffer-Stuttgart 100 000 -1t, bei der Zeichnungsstelle Christian Pfeiffer in Stuttgart bisher 880 000 -1t. — Auf die bei dem Progymnasium in Riedlingen eingerichtete Kriegsanleihewerbung bis jetzt über 150 000 °1t. — In der Gesamtgemeinde Holzhausen OA. lllm durch Werbearbeit bis jetzt 32 000 -<t.
Maßnahmen zur Beschränkung des Personenverkehrs.
Die Kgl. Generaldirektion der Staatseisenbahn teilt mii: Die deutschen Eisenbahnen haben die Pflicht, ihre durch die Abgabe von Mannschaften und Betriebsmitteln an das Heer stark geminderten Kräfte znsammenzufaffen, um neben ihren besonderen militärischen Ausgaben ihre zur Zeit wichtigste Obliegenheit — die regelmähige Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Heizstoffen — erfüllen zu können. Außerdem ist es auch für die Eisenbahnverwaltungen unabweisbare Pflicht, den Kohlenverbrauch soweit irgend möglich, einzuschränkcn. Diesen Notwendigkeiten gegenüber müssen andere Rücksichten zurücktreten. Die Versuche, )ie Reiselust durch besonderen Hinweis auf die bestehenden Betriebsverhältnisse zu dämpfen, sind fehlgeschlagen. So bleibt nichts übrig, als mit behördlichen Maßnahmen vorzugehen. Man mutzte sich dazu entschließen, durch eine empfindliche Erhöhung der Tarife den Verkehr einzuschränken. In der Schonung der für die Allgemeinheit wichtigsten Teile des Personenverkehrs ist man dabei soweit gegangen als i,ee»d möglich. So sind der Arbeiter- wie der Schülerverkehr und noch weitere bisher tarifarisch bevorzugte Verkehrsarten vo» der Tariferhöhung ausgenommen. Ja man hat geglaubt, den Verkehr mit gewöhnlichen Personenzügen nur insoweit belasten zu müssen, als er sich an Sonn- und Feiertagen und den ihnen vorhergehenden Nachmittagen abspielt. Dagegen wird der Schnell- und Eilzugverkehr an allen Tagen von der Tariferhöhung betroffen. Die im Vorstehenden erwähnten Maßnahmen entspringen lediglich der Erwägung, datz sie das einzige Mittel darstellen, um den Eisenbahnbetrieb zu Gnn- ten seiner heute wichtigsten Aufgaben zu entlasten Von einem fiskalischen Hintergrund ist keine Siede. T -i' - Sonderinteresse der von der MatznahmeBelroffcneu i.> Fie.„e kommt, mutz jedem mehr als an der billigen Befördeimg seiner Person daran gelegen sein, datz die Eisenbahnen neben