findet, soll zum Bezahlen der Schuld Rußlands im Aus­land verwendet werden. Alle Schlösser und sonstigen Bauten, die zum Privateigentum des Zaren gehören, werden verkauft.

Amerika.

Annahme des Aushebungsgesetzes.

(MTB.) Washington, 29. April. Reuter meldet: Senat und Repräsentantenhaus haben die Wehrpflicht- vorlagc (Conseriptions Bill) angenommen. Das Re­präsentantenhaus hatte einen Zusatzantrag, der das Freiwilligensystem sordrete, mit 209 gegen 98 Stimmen abgelehnt.

(WTV.) Washington. 30. April. (Reuter.) Die Aushebungsbill ist im Repräsentantenhaus mit 397 ge­gen 24 Stimmen angenommen worden, im Senat mit 81 gegen 8 Stimmen. Der Senat nahm weiter mit 66 gegen 31 Stimmen ein Amendement, das Roosevelt zur Aufstellung von 4 Divisionen Infanterie zum Dienst in Frankreich ermächtigt.

Die österreich-ungarischen Staatsangehörigen in Amerika.

(WTB.) Wien, 29. April. Das Wiener Korr.-Büro meldet: Staatssekretär Lansing gab namens der Regierung der Vereinigten Staaten die Erklärung ab, daß der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und den Vereinigten Staaten in der Behandlung unserer Staatsangehörigen in Amerika keinerlei Veränderung zur Folge habe. Unsere Staatsangehörigen würden in den Ver­einigten Staaten auch weiterhin alle Rechte und Freiheiten wie bisher genießen, abgesehen von individuellen Eesetzes- verletzungen weder interniert, noch in ihrer Bewegungsfrei­heit beschränkt werden.

^ Auch Guatemala.

London, 28. April. Dem Reuterschen Bureau wird aus Paris gemeldet, dag in einem Telegramm aus Guatemala amtlich der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland mitgeteilt wird.

Vermischte Nachrichten.

DerVorwärts" zum I. Mai.

(WTB.) Berlin, 28. April. An der Spitze des Blattes bringt derVorwärts" eine Erklärung der Eeneralkommis- sion der Gewerkschaften Deutschlands und des Vorstandes der sozialdemokratischen Partei Deutschlands zum 1. Mai 1917. Darin heißt es: Die Mittel zur Verteidigung von Heim und Herd muh und wird unseren Bätern, Brüdern und Söhnen im deutschen Heere die deutsche Arbeiterklasse liefern. Die deutschen Arbeiter werden deshalb auch in die­sem Jahre wie in den beiden vorherigen auf die Arbeits­ruhe am 1. Mai Verzicht leisten. Leider wird durch die Ver­breitung von Flugblättern versucht, die Arbeiter zu einem politischen Demonstrationsstreik oder zu einem revolutio­nären Generalstreik am 1. Mai zu veranlassen. Die Flug blätter gehen nicht von der sozialdemokratischen Partei aus, sondern von Leute», die keine Gemeinschaft mit der Arbeiter­bewegung haben. Arbeitseinstellungen zu politischen Demon- strationszwecken sind gegenwärtig unverantwortlich und müs­se 's das schärfste verurteilt werden.

Amtliche Bekanntmachungen.

Brot preise.

Der Bezirksrat hat sich in seiner Sitzung am 25. ds. Mts. mit den von der Bäckerinnung vorgeschlagenen Brot­preisen und zwar

38 Psg. für einen Laib mit 1000 Gr. und 20 Psg. für einen Laib mit 500 Gramm einverstanden erklärt.

Die Herstellung von Kleinbroten ist nicht mehr zuge­lassen, vielmehr soll das auf die Kleinbrotmarkcn zur Ab­gabe gelangende Mehl als Kochmehl dienen und es wird deshalb den Mehlhündlern und Kleinverkäufern gestattet, auf die für den Monat Mai auszugebenden Kleinbrot­marken (Punktmarken) ebenfalls Weihmehl abzugeben.

Auch berechtigen diese Marken neben der Weizenaus­zugsmehlmarke zum Zwiebackbezug.

Die Kleinbrotmarken vom Monat April sind bekanntlich ungültig.

Calw, den 28. April 1917.

K. Oberaiut: Binder.

Hartfutter für Prioatpferde.

Eine Bewilligung von Hafer- und Kleiezulagcn aus Be­ständen der Heeresverwaltung an Prioatpferde kann nach Mitteilung des Kriegsministeriums künftighin nicht mehr erfolgen.

Calw, den 27. April 1917.

K. Oberamt: Binder.

K. Oberamt Calw.

Ausputzgerste und Cchwimmgerste.

Gewerbliche Betriebe, welche bei Beginn des Ka­lendervierteljahrs Ausputzgerste oder Schwimmgerste im Gewahrsam haben, sind verpflichtet, die vorhandenen Mengen der Miirtt. Landesfuttermittelstelle in Stutt­gart unter Bezeichnung des Eigentümers anzuzeigen. Ausgenommen sind Mengen, dis einen Doppelzentner nicht übersteigen. Soweit die Anzeige innerhalb der vorgeschriebenen Frist bis zum 6. April nicht erstattet wurde, ist sie spätestens bis zum 30. April nachzuholen. Unterlassung wird nach K 18 der Verordnung des Bun­desrats über Futtermittel vom 6. Oktober 1918 (Reichs- Gesetzbl. S. 1108) bestraft. Gesuche um Freigabe der Ausputzgersts und Schwimmgerste zur Versütterung an Spanntiere oder im landwirtschaftlichen Nebenbetrieb sind beim Oberamt einzureichen.

Calw, den 24. April 1917.

Regierungsrat Binder.

Die Nationalliberalen zur mecklenburgische» Berfassnngsf age.

(WTB.) Berlin, 30. April. Zur mecklenburgischen Vcr- fassungsfrage hat die nationalliberalle Partei Leider Meck­lenburg an den Reichstag eine Eingabe gerichtet, in der sie hinter Artikel 3 der Verfassung folgenden Zusatz wünscht: In jedem Bundesstaat muh eine aus Wahlen der Bevöl­kerung hervorgegangene Vertretung bestehen, deren Zustim­mung zu jedem Landesgesetz und Feststellung des Staats­haushalts erforderlich ist.

Ungünstige Ernteaussichten in Frankreich.

(WTB.) Bern, 30. April. Der Saatenstand in Frank­reich ist am 1. April gc liiber dem des Vorjahrs bedeu­tend weniger Zufriedenstellend. Nur in 3 Departements gegen 33 Vorjahrs sind die Ausst'ccn gut: in 4 sind sie

ganz schk-chk. kn allen übrige, k ziemlich gllt. Ungenügend- Bearbeitung des Bodens und der Mangel an Düngemitteln, sowie Ileberfluß an Regen haben auf den Saatcnstand sehr ungünstig cingcwirkt, sowohl was Winterkorn als Mcngkorn, Roggen, Weizen, Hafer und Futtermittel betrifft.

Aus Stadt und Livd.

Calw, den 30. April 1917.

Kriegsvcrluste des Oberamts Calw.

Aus der Wiirttembergischen Verlustliste Nr. 561.

Hepp. Oskar. Utfsz.. 7. 10. 71, Hirsau, l. verw. b. d. Tr. Dierlamm. Karl. 21. 2. 97. Laliv, bish. verm. (V. L. 512), in Gcsgsch. Lack. Julius, 7. 8. 71, Oberhaug- stetl, gef. Lnz, Gotthilf, lltffz.. ll. 3. 93. Dcckenpsroim. l. verw.

Lieder- und Klavierabend Lemppenau-Steiuer.

Vergangenen Dienstag war >m badischen Hof durch das Auftreten zweier Stuttgarter Künstler wieder einmal Ge­legenheit geboten, gehaltvolle Musik mit gutem Können vor­getragen zu hören. Die Lieder und Klavierstücke klassischer und moderner Meister waren geschmackvoll zusammengesteltt und Loten eine reichhaltige Folge. Frl. Lisbeth Lemppenau (Gesangslehrerin) wußte in denSchlichten Weisen" von Neger den schlichten, in einigern Liedern von Wolf sowie in ein paar Kinderliedcrn den schelmischen Ton gut zu tref­fen. Ihre volle und klare Stimme kam in der Händck-Arie O hätt' ich Jubals Harf" und in,Gesang Weyla's" (Wolf, schön zur Geltung. Hr. Eugen Steiner, in bescheidenem Feld­grau, begleitete die Sängerin, besonders in den Liedern von Schubert, gewandt mit Zurückhaltung und Verständnis. Sein ganzes Können aber entfaltete er erst in seinen Klaviervor­träge» (Beethoven, Chopin, H. Steiner), von denen nament­lich die C-moU-Ballade Chopins technisch und klanglich gleich trefflich gespielt war. Die Zuhörer, deren Zahl für ein erst­maliges Auftreten der Künstler in hiesiger Stadt eine be­trächtliche war, spendeten wachsenden Beifall und warmen Dank für den genußreichen Abend.

Die Bauern bleiben Selbstversorger:

Bekanntlich müssen wegen der Knappheit an Lebens­mitteln, insbesondere Kartoffeln, die noch in den Händen der Erzeuger befindlichen Vorräte an Brotgetreide, Gerste, Hafer, Hülsenfrüchten, Schrot und Mehl für den Kommunal­oerband in Anspruch genommen werden, um die Ernäh­rung des Volkes bis zur nächsten Ernte zu sichern. Dabei sind jedoch diejenigen Mengen ausgenommen, die zur Er­nährung des Unternehmers und seiner Wirtschaftsangehö- rigen, sowie zur Fortführung seines Betriebs erforderlich sind. Uiibegreiflicherweife ist nun das Gerücht entstanden, den Bauern werde die Frucht genommen und sie auf Brot­marken verwiesen werden. Davon ist gar keine Rede. In der Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom 22. März d. I. ist genau gesagt, welche Kürzung in der Brot- und Mehlversorgung bei den Selbstversorgern eintrttt. Hienach verbleiben den Selbstversorgern, an Stelle von bis­her 9 Kilogr. Brotgetreide, für den Rest des Wirtschafts­jahrs (d. h. vom 16. April bis zur neuen Ernte) noch 6)4 Kilogr. monatlich für den Kopf der zu versorgenden Per­sonen. Außerdem verbleibt ihnen, wie eben dort zu lesen, die zur Ernährung, je nach Größe und Art des Betriebs, notwendige Gerste. Es ist also für unsere Bauern kein Grund vorhanden, sich zu beunruhigen.

Für die Schriftl. verantwort!. Otto Seltmann, Calw. Druck u. Verlag der A Oelschlager'schen Buchdruckerci, Ealw

Bei Herr» Georg Pfeiffer, Pfannkuch L Co., Spar-- und Lonsumverein, K. Otto Bincon, Fr. Lamparter, Otto Stikel ist

Kunsthonig

das Pfund zu S2 Pfg., zu haben.

Calw, den 30. April 1917.

Kommnnatverband: Binder.

Am Mittwoch, den 2. Mai, nachmittags 2 Uhr

Kartoffel-Verkauf

(auch kleinere Mengen zur Saat),

Rathaus Zimmer Nr. 8,

A. B. Dreist.

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der Gemeinde Münklingen, VA. Leonberg.

Am Dienstag, den 8. Mai 1917, nach­mittags um 1 Uhr, aus dem Rathaus in Münklingen, wird die Wald­jagd im Gemeindewald Fahrenwald, ca. 102 Hektar, Markung Neu­hausen, auf 6 bezm. auf 7 Jahre verpachtet, dieselbe ist von der Halte­stelleMonbach-Neuhausen" rn 15 Minuten zu erreichen, wozu Lieb­haber eingelade» sind.

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