und gefangen genommen wurde», erklärte» sie wütend: Diese verdammten Tanks sind au allem Schuld. Und an der Aisne? Beim Angriff am 10. 'April wurden Tanks, und vor allem beim 62. und französischen Korps bei Berry-e.n-Bac augesecht. Ideales Kmnpfge- lüudc! Am Rerdnfer der Aisne erfolgt Meldung eines deutschen Führers: 62 kampsnnffihige Tanks allein vor der Front meiner Division. Die gefangenen Tankosfi- oicre sinL selbst init ihren Lieblingen sehr unzufrieden, die Verwendung sei nur noch dort möglicb, wo sie nicht von Geschützen gefasst werde» könnten. Bravo, deutsche Artillerie!

Ein kleiner englischer Kreuzer torpediert.

(WTB.) Berlin, 20. April. Am l I. April wurde westlich von Alexandrien ei» zu den Bewachungsstreit, kreisten gehörender kleiner englischer Kreuzer, wahr­scheinlich der Fvrgl we Klasse, von einem unserer Unter­seeboote im Nachtangriff durch zwei Torpedotrefser schwer beschädigt. Das Sinken konnte wegen Dunkelheit r>nd feindlicher Gegenwirkung nicht mehr sestgestellt werden, ist aber mit hoher Wahrscheinlichkeit anzn- nA ui.

Die Verluste feindlicher und neutraler Schiffe in einem Monat.

(WTB.) Amsterdam, 20. April. Eine hiesige Schijss- n.ersi---inngsagentur schreibt in ihren, letzten Berichte ül r Schiffsverluste: In der Zeit vom >!!. Marz bis zum IT April wurden versenkt: 117 britische Schisse, -ll französische, 16 italienische, 6 russische, 1 kanadisches, 0 aincrilanische. 1 brasilianisches, 2 portugiesische. 67 norwegische, 14 dänische, 4 schwedische, 7 niederländische, 3 spanische und 3 griechische.

U-Bootarbeit.

(WTB.) Kopenhagen, 20. April. Das dänische Mi­nisterium des Aeutzern teilt ein Telegramm der däni­schen Gesandtschaft in London mit, nach dein der dänische DampferRobert" (1442 Tonnen), aus der Reise von »ach England, in der Nordsee versenkt wor- dr» ln. Bon der Besatzung wurden 12 Mann, darunter ein Schwerverletzter, gerettet und in Kirkwall gelandet.

7 Mann sind umgekommen. Nach einem weiteren Telegramm der Londoner Gesandtschaft wurde noch der dänische Dampfer ..Bretagne" (1110 Tonnen), auf der Reise von England nach Kopenhagen mit einer Kohlenladung, in der Nordsee versenkt. Die Besatzung wurde gerettet. 8 Mann wurden in Peterhead, der Rest der Besatzung, darunter der Kapitän, in Aberdeen gelandet.

(WTB.) Kopenhagen, 20. April. Das dänische Mi­nisterium Konsul in Barcelona meldet, das; der dänische DrrimastschonerAnsgar" (601 Tonnen), mit Holz­ladung von Amerika nach Spanien, im Mittelmeer in Brand gesteckt worden sei. Die Besatzung ist in Bar­celona gelandet.

(WTB.) Madrid, 20. April.Imparcial" meldet: Südwestlich von Hnelva wurde am 14. April der por- lugicsische DampferTres de Mas" auf der Fahrt von Lissabon nach Gibraltar von einem Ueterseeboot ver­senkt. In Tanger wurden Schiffbrüchige des italieni­schen DampfersGuiseppe Decana" (4000 Tonnen), der am 16. April nordwestlich von Tanger von einem Un­terseeboot versenkt wurde, gelandet. Die Mannschaft des genannten Dampfers ivmc Augenzeuge, als dasselbe Uu- terseebooi einen englisch;» Truppen- und Biehirans- portdampfer von 8010 Tonnen torpedierte, der in weni­gen Minuten untcrgiug.

Zur Lage an der Westfront. Rußland. Zur Haltung Spaniens.

Nachdem auch der !. Kampsrag den Franzosen nicht die Erfüllung des erstrebte» Ziels gebracht hat, sind die franzö­sischen Preffeuimmen merklich nüchterner geworden. Es wird nicht mehr vom Durchbruch der deutschen Linien als Haupt­ziel der großen Offensive gesprochen', es handle sich mir da­rum, deutsche Reserven zu binden, so wird jetzt die Sache dar- gestclit. Wacom? Der französische Bericht »ms; schon seit zwei Tagen zugeben, das; die Deutschen heftige Gegenangriffe führen, und wenn die Franzosen natürlich auch nicht eiuge- s!ehc», daß sie von Erfolg begleitet sind, so sagen uns doch -der die Ortsangaben in den französischen Berichten, wie weit nach dem untrüglichen Answeis der Karte der frauzö- sffche Durchbri'chsvermch gediehen ist. Wenn wir uns au den französischen Bericht halten, so stehen trotz ihres ungeheuren Krätteeinsatzes die Gegner nördl'ch von Soissons immer noch auf der Linie LasfovxCouco, die als Flaukieruugsmauer der senkrecht dazu verlaufenden Hauptangriffsfrout Bailln Ernenne sdirekt östlich an Soissons anschlieszeiid) zu betrach­ten ist. Soiüons ist also die Spitze dieses rechten Angriffs­winkels der Franzosen. Wahrend nun unsere Truppen die nördlich Soissons verlaufende Front bis auf kleine örtliche Ausweichungen gehalten haben, ist es den Franzosen unter stärkstem Einsatz zahlenmäßig überlegener Infanteriemaffen gelungen .etwa ö Kilonieter nördlich der Aisne Gelände zu gewinnen bis zum Chemin des Dames, der sich von Fort Malmaison (etwa 7 Kilometer nordöstlich Soissons) bis zum viel genannten Craonne erstreckt. Aust der von Reims nach

Nord.» verlausenden Kampfstrecke bis Berry-au-Bac haben die Franzosen ebenfalls keine ersichtlichen Erfolge erzielt. Der Haiiptpn.nlt dieser Stellung, das Fort Brimonl, ist fest in unserer Hand. Auch von Reims bis Auvgrive sind die Feinde nicht vorwärts octommeu Mit Stolz konnte deshalb der gest­rige deutsche Tagesbefehl feststesteii, das; trotz des Einsatzes von 60 Divisionen weder die feindlichen Durchbruchspläne am Aisue Maruekannl noch auch der zweite Durchbruchsver­such in der Champagne geglückt seien, und das; sich die an diese Pläne geknüpften Hoffnungen Frankreichs nicht erfüllt habe».

Sieben diesen unzweifelhaften militärischen Ent­täuschungen hat die Entente aber weiter noch mir po­litischen Ilnanvchmlichkeiten zu tun, die ihr inindestens ebensoviel .Kopfzerbrechen machen. Es ist die Haltung Nustlauds. Der Kamps der beiden Parteien in Rust- tand um die Geltendmachung ihrer Anschauung über die nach auste» zu betreibende Politik geht fort. Die Kriegshetzer werden natürlich von der Entente unter­stützt, die alle Minen springen lässt, um der Kriegspar­tei die Macht wieder in die Hand zu geben. Es hat heute keinen Zweck, sich über die Aussichten dieses Kampfes in Boranssagen einznlassen. die nächsten Woche» weroen darüber zu entscheiden habe», aber selbst wenn die friedenssreundlichen Elemente die Oberhand erhalten sollten, so dürfen wir doch nicht ohne Wei leres annehme». das; dann sofort an einen Sonder­frieden mit Nusstand zu denken ist, denn selbstverständ­lich werden die friedensfcenndlichen Staatsmänner eben in erster Linie die Interessen Russtands zu ver­treten habe». Ja. man sagt sogar, die Vertreter dieser Parteien wollten Ferd.runaen bezüglich einer Aen- derung der inneren Staatsffnrichtunaen Deutschlands und Oesterreich-Ungarns stellen, auf die man natürlich nicht einaehen könnte, weil das Angelegenheiten sind, über die inan ander» Böllern kein Einspruchsrecht zu- gestehen kan». Wie sich die Dinge weiter entwickeln, wird auch viel von der Fähigkeit oder Unfähigkeit der neuen Negierung abhänge». die wirtschaftlichen Ver­hältnisse im Innern zu rrcraanisieren, namentlich aber auf dem Gebiet der Rahrunasmiltelversorgung der Städte. Wie von verschiedenen Seiten gemeldet wird, scheinen sich die Beziehungen zwischen den An­hängern des Krieges und denjenigen des Friedens ver­schärft zu haben, der Militärbezirk Petersburg, von dessen Beherrschung für die provisorische Regierung alles abhängt, seil von neuem in den Zustand des ver­stärkten Schutzes versetzt worden sein.

In Spanien ist fetzt das Kabinett Romanones zr- riickgetreten und bat einen! Kabinett Cc-rcia Prieto Platz gemacht. Die zurückgetretene Regierung hat sich vor allem auf dem Gebiet der Lebensmittelversorgung den Unmut des spanischen Volkes zunezogen, weil sie keine oder nur unzulängliche Schritte tat, die Lebens- mittelaussuhr zu verhindern und dadurch Teuerung und Lebensmitteln»! verschuldete. Vielleicht sind an^ austerpolitische Gründe für den Rücktritt des Gr^' Romanones mastgebend gewesen. Sein cssensimkl Liebäugeln mit der Entente hat in weiten Kreff keine Z uftiinmung gesunden, und wenn jetzt Go.rc'a Prieto. der zur Zeit der spanisch-französischen Marokko- Verhandlungen als Minister des Aeutzern seine romani­schenBrüder" recht eingehend kennen zu lernen Ge­legenheit hatte, dgs Ministerium übernimmt, so kann man im eigensten Interesse Spaniens wohl annehmen, dast er dem Liebeswerben der Entente und namentlich Englands und Frankreichs kühler gegeniiberstebt als sein Vorgänger. O. 8.

Tie Lage in Rußland.

' Für und gegen den Krieg.

Bern, 20. April. Der Petersburger Korrespondent des Karriere desto. Sera" drahtet, das; die Bewegung sür und gegen den Krieg und gegen die provisorische Regierung im­mer größeren Umfang annehme und «Mer den Volksmassen Besorgnis und Verwirrung hervorrrise. Die Lage erscheine düsterer als je. Die Regierungsmitglieder ständen einer sehr schwierigen Aufgabe gegenüber. Die Negierung bemühe sich, mit aller Energie um die Erhaltung des Gleichgewichts zwi­schen dom Streben nach inneren Reformen und den russischen auswürligen Interessen. Das Arbeiter- und Soidatsnkomitee mit seinen übertriebenen Forderungen vermehre die Erre gung. In Petersburg ständen sich heute drei Parteien gegen über, die sich offen betämpfte». Plechanow, der Führer der Beschewiti, gelte als treuer Regierungsanhänger, wogegen Lenin, der Führer der Bolschewist, offen für einen Sonder­frieden eintrete. Uni Lenin scharten sich die Arbeitergruppen, die schon in den ersten Revolutionstagen vollständig kampf­bereit gewesen seien. Der größte Teil der aus dem Zeughaus fortgeiiommenen Waffen, etwa 10 000 Gewehre und 60 000 Revolver, seien im Besitz der Bolschewist. Neue Kämpfe seien vorauszusehen, in denen neben der provisorischen Regierung unter den politisch sich gcgenüberstchenden Persönlichkeiten Plechanow und Lenin eine Roste spielen würden.

(TdA.) Berlin, 20. April.Avanti" schreibt zu Plecha- nows Auftreten in Petersburg: Der Sazial-Nntionalist Plc- chanom, der viele Anhänger unter den russischen Arbeitern

hat, kam zu spät. Ec trifft in Petersburg seine streitbaren Gegner Cukanow und Tscheretetli, die zu den volkstümlichsten Männern gehören. Auch die Hilfe französischer und anderer Süzialpatrioten wird Plechanow wenig helfen. Lächerlich er­scheinen solche Reisen, die die politische Erfahrung und so­zialistische Erziehung der Führer der russischen Bewegung sehr gering einschütze».

Der Empsaug der englischen und französische» Sozialisten in Petersburg.

(WTB.t Petersburg. ID April. Pet. Tel.-Ag. meldei: Fürst Lwow und andere Mitglieder der Negierung empfingen die Vertreter der sranzösischeu und englische» sozialistischen Parteien. Der .englische Arbeilerverireter hob hervor, daß der Sieg der Demokratie und der 'Republik in Rußland künf­tig jede Möglichkeit eines Krieges beseitigen werde. Ter fran­zösische sozialistische Lertreter sagte u. a.: Das freie und demokratische Frankreich wird, verbündet mit dein freien und demokratischen Rußland, bis zur» Siege über de» Militaris­mus für die Freiheit alter Völker und für die Abschaffung des Krieges auf Erden kämpfen. Im Namen der provi­sorischen Regierung erklärte der Ministe! des Acußern Mil- jukow u. a.: Bei Ihrer Rückkehr in Jur Vaterland rönnen Sie mitieilen, das; das freie Rußland. Saal der Demokrati- sienmg aller seiner Einrichtungen, doppelt so stark geworden ist und trotz der Revolution das gleiche vom Kriege nufer- legte Hauptziel verfolgt. Wir werden dem Feinde mit ver- dcpprlten Kräfte» cntgcgenstetcn und ihn besiegen. Wir sind fest überzeugt von dem beoori!eh.,.Vrn Siege. Hieraus er­griff der Iusrizminister Kerensti das Wort und sagte: Bisher haben im Namen des russische» Volkes die Vertreter der füh­renden Klaffen gesprochen. Sie sotten wissen, daß di« russi­sch« Demokratie gegenwärtig die Herrin des ruffischen Bodens ist. Die russische Demokratie wird bis zum Schluffe die Stel­lungnahme beibehalten, die in der Erklärung der provisori­schen Regierung und des Arbeiter- uud Soldatenrates zum Ausdruck kam. Wir werden eine Rückkehr der alle» usnrpato- rischen Kriegsziele nicht gestatten. Wir erwarten von Ihnen, daß Sie auf die andere» Klassen der Bevölkerung Ihrer Län­der denselben Einfluß ausiibe» werden, wie wir auf unser« bürgerlichen .Klassen, die gegenwärtig auf die imperialisti­schen Bestrebungen Verzicht geleistet haben. - Die englische»« und französischen Genossen werden keine geistreichen Gesichter; gemacht haben nach dein Empfang. Was sollen sie nun zw Hause sagen? Ein Teil der Regierung will den Kampf bis zum Siege, der andere wist die Rückkehr zu den Eroberungs» zielen der alten Regierung nicht mehr gestatten. Es wird sich! also letzten Endes um den Sieg der einen oder andern Rich­tung übe'- die Volksstimmung handeln.

Ein Anhänger der alten Negierung.

(WTB.) Amsterdam, 20. Avril. Die Londoner Mornrngpost" meldet aus Washington, dast der russi­sche Botschaster Vachmetjuo seinen Abschied genommen habe, weil er ein Gegner der neuen Negierung sei.

Ainmka.

Um die Wehrpflicht.

(WTB.) Washington, 20. April. (Reuter.) Die Militärlow.inissicn des Senats hat ihren Bericht über die Heeresbill der Regierung erstattet. Der Bericht bezeichnet das Freiwill igenjystrm als unsicher und un­zureichend. Der Regierungsplan stelle die schleunig« Aushebung und die Erhaltung der erforderlichen Streit­macht von 000 000 Mann sicher. Der Bericht nimmt auf die früheren Kriege Bezug, in denen die Vereinigten Staalen das Freiwilligensystem als unbefriedigend und kostspielig erkannt hätten und erwähnt auch Eng­lands Erfahrungen in dem gegenwärtigen Kriege: Es wäre daher Torheit, wenn die Bereinigten Staaten in dieser späteren Phase des Krieges angesichts der Er­fahrungen Englands da beginnen sollten, wo England begonnen habe.

Die geforderte Heeresstärke.

(WTB.) Berlin, 21. April. Nach dem Bericht der Heereskouunission des Senats in Washington werde nach dem Plan der Regierung eine Heeresmacht von 600 UVV Manu gesichert sein, die auf dieser Stärke er­halten bleiben solle.

Beschlagnahme der deutschen Schiffohrtslinien in Newport.

(WTB.) Nemyork, 20. April. (Reuter.) Die Bundes­behörden haben den Teil des Hafens von Hoboken übernom­men, in dein die Peers und Gebäude der Hamburg-Amcrika- Linie und des Nord. Lloyds liege». Die Behörden wollen die Kais und Gebäude für Schisfahrlszwecke in Gebrauch nehmen, nachdem den dort liegenden Dampfern andere Plätze ange­wiesen sind.

Auch eine italienische Mission nach Washington.

Berlin, 21. April. Ucber die Eentsendung einer italienischen Mission nach Washington wird imBer­liner Tageblatt" gesagt: Die Aufgabe der Mission ist vorwiegend finanzieller Natur, doch werden die itali­enischen Delegierten, zu denen auch Tittont und Luzatti gehören, auch einen Teil der deutschen beschlagnahmte«: Schiffe für italienische Kriegszwecke beanspruchen.