20g (M chinesisch« Kulis für de» Vulkan.

(WTB.) Ainstersaiu, 18. Apdl. Dem ..Attgemeen siandelsblad" zufolge meldet dieJava Duili, Marl", dah die englische Negierung,mit der chinesischen Ne­gierung ein Abkommen zwecks Lieferung von 200 000 chinesischen Kulis abgeschlossen habe, die als Träger und sonstige Hilfskräfte auf dem Vulkan verwendet werden sotten.

Bon der Westfront. Der politische Kampf in Rußland. Amerika.

Der erste Progrummpunkt des französischen D.uchbruchs- plans an der Aisne ist bis heule unerfüllt geblieben, der Durchbruchsvcrsuch über den Aisne Marnekanal nördlich Neims bis zur Feste Vriuiont ist missglückt, und nur östlich Soissous haben die Feinde etwas Gelände gewonnen. Die örtlichen Erfolge aber haben sie mit ungeheure» Verlusten ihrer Aiigciffstrugpe» bezahlen müssen, sodast diese derart geschwächt wurden, dass sie eine Pause dufteten lassen muss­te», ehe sie wieder zum Angriff überzugeheu vermochte,!, oeht hat der Kampf bei Craoneüe, in der Mitte des nach deutscher Sette gehenden Frontbogens Soissons-Neims, wie­der begonnen, sein Ziel dürfte Laon sein. Gleichzeitig wird auch auf der Linie Bern- au Var Neims der Angriff wieder aufleben mit dem Ziel des Aisne -Mur,n-ka,-als. und östlich von Neims, bis zu dein 2>'< Kilometer entfernt liegenden Auberive, das die Franzosen gcuommc» haben wollen, sind ebenfalls erhebliche eotreitkräsle farbiger Franzosen einge­setzt. die im rechten Winkel zu der Aug.-ffsfrout Reims- Bcrry au Bac angreife,, sollen. Gleichzeitig drücken die Feinde auch im Raum von St. Quentin vor. und die englische Arme- bei Arras wird wohl auch bald wieder ihre Bemüh­ungen fortsetzeu. An alle» Fronttetlen aber wird rege ört­liche Tätigkeit unterhalte», uni Verschiebungen der deutschen Truppen zu verhindern. Der Kampf dehnt sich also-nun schon beinahe auf die ganze Westfront aus. wahrend aber wohl das Gebiet Arras St. Quentin-SoissousReims zum Hauptkriegsschauplatz für den Entscheidungskampf gewühlt sein eiirfte. Auch der gestrige Kampftag hat siegreich für un­sere Waffen geendigt, denn nirgends ist cs der feindlichen ttebermacht geglückt, die deutschen Linien zu erschüttern. Es scheint auch, dass unsere Feinde bald duschen werden, dass sie wiederum ihre Massen eine»! unerreichbaren Phantom ge opfert habe». Zu Anfang der Woche meldete die Agence Ha- vas noch, ganz Parts zittert vor Aufregung und erwartet mit grösster Zuversicht die entscheidenden Tage, heute klagen die Militärkritiker schon darüber, dass es eben wieder nicht möglich gewesen sei. die Offensive auf allen Fronten gleich­zeitig zu beginnen.

Am schmerzlichsten wird es natürlich empfunden, dass Russland seine Massen nicht in den Entschridungskampf wirft. Aber trotz aller Anstrengungen und Machenschaften der Män­ner um Miljukow, trotz der Entsendung führender Sozialisten aus allen westlichen Ententestaaten nach Petersburg, die nur die Aufgabe haben, die russischen Genossen von derNot­wendigkeit" der Fortführung des Krieges im Interesse der Freiheit" des russischen Volkes zu überzeugen, scheint es noch nicht gelungen zu sein, die Vertreter der Arbeiter und Soldaten, die immer noch entscheidenden Einfluss auf alle Negierungsaktionen auszuüben in der Lage sein dürften, für die Kriegspläne zu gewinne». Angewendet werden ja alle Mittel, den Deutschenhass wieder ausslammen zu lassen, und man kann im Hinblick auf den Umfang der Agitationsarbeit heute noch nicht sagen, wie der erneute Kampf um Krieg oder Frieden zwischen den Liberalen und Sozialisten ausgehen wird. Beachtung verdient der Hinweis des Ministerpräsiden­ten auf die wieder erreichte Schlagsertigkeit des Heeres und Re Absicht der Heeresleitung, den Regierungen der Zentral- mächte Angriffsabstchte» auf das russische Heer zu unter­stellen. um so die Stimmuug im Heer wieder kriegerischer zu gestalten. Deshalb wird auch von angeblichen Versuchen der Anhänger des Zaren gesprochen, eine Gegenrevolution in Szene zu setzen, das alles natürlich nur mit dem offen­sichtlichen Ziel, das Volk für die Wetterführung des Krie­ges zu gewinnen.

Dieselben Methoden werden auch zur Hebun > r Krirgs- begeisterung 'in Amerika angewendet. Das Washingtoner Marineamt weiss von dem Angrisf eines deutschen U-Bootes auf einen amerikanischen Torpedobootszeistürer zu melden, was von der deutschen Admiralität sofort als unmöglich be­zeichnet worden ist, weil in der westlichen Hülste des Ozeans kein deutsches U-Boot sich befinde. Ebenso auf Kriegshetze be­rechnet ist die Reutermeldung. dass man in Washington da­von unterrichtet sei. dass Deutschtand im Begriff stehe, ein Sperrgebiet um die Häsen der amerikanische» Ostküste zu legen. Das amerikanische Volk ist noch nicht so kriegstoll, wie Wilson es für seine Pläne braucht, sonst Hütte der Mi­litärausschuss des Repräsentantenhauses nicht die von WU so» geforderte Dienstpflicht mit 8 gegen 8 Stimmen aSge- lehnt. Wilson nvird also noch bessere Probe» seiner Vcrsiih- rungsrunst ablcgen müssen, um das von ihm gewünschte Mtt- lionenheer zustande zu bringen. Zuerst wird wohl jetzt gegen die Neutralen vorgegangen werde», denen inan die Zufuhr abschneiden will, wodurch natürlich ein schwerer Druck auf diese Staaten ausgeübt wird, und dann wird Wilson ent­sprechend der Politik seines englischen Bruders versuchen, erst einmal Südamerika und China für seine Zwecke zu ver- roepdeg . 0. S.

Tie LiM!il NirsM'd.

, Weitere Sozialisten in der RctziedHig.

(WTB.) Kopenhagen. 16. April.Verliugske Ti- > dende" meldet aus Petersburg: Es zieht nunmehr fest, dass der sozialdemokratische Führer Tscheretclli, der ans der Berbauuung in Sibirien zurückgekehrt ist, in die provisorische Negierung als Arbeitsminifter einireten wird, während Plechanow zum Minister ohne Porte­feuille als besonderer Vertrauensmann der Sozialisten in der Negierung ernannt werdet, wird.

Die Versuche der russischen Negierung, die Sozialisten und Soldaten für den Krieg zu gewinnen.

(WTB.) Petersburg, 1». April. Im Heeresbericht vom 1.V April ist folgendes zu lesen: "Nach Aussagen eines Ueber- läufers, eines österreichischen Offiziers, hat der deutsche Reichskanzler von Beihmaim Hollweg mehrere deutsche So­zialdemokraten nach Stockholm zu einer Zusammenkunft und zu Unterhandlungen zu einem Sonderfrieden mit Vertretern der russischen Sozialisten entsandt. Im Zusammenhang da­mit wurde die Nachricht von der Eroberung des Wasfeuplatzrs von Tsck)«rwistscheusk von den Deutschen nicht so verbreitet, wie sie es früher taten. Die gewöhnlichen Kundgebungen un- ierblicben. Die deutschen Sozialisten, erklärte der Ueberlüusrr weiter, handeln in Uebereinstimmung mit der Regierung und betrachten sich in erster Linie als Deutsche. Nach dein Zeug­nis eines anderen österreichischen Uederläufcrs wird die Frie- dcusfraae in der österreichisch-ungarischen Armee weniger besprochen wie früher. Alle Hessen, dass die inneren Uneinig ketten in Russland zu seinem Zusammenbruch beitragen wer­den. Diese Aussage,! zeigen, dass Deutschland alle Kräfte a,«spannen und zu jeglicher Art von List seine Zuflucht neh­men wird, in der Hoffnung, seine Gegner uneinig zu machen.

Die deutsche Antwort.

(WTB.) Berti», 18. April. Zu de» Angaben eines öfter reichlichen Ueberlänfers, auf die sich der russische Heeresbericht vom. ds. Mts. beruft, ist zu bemerken, dass eine Entsen­dung deutscher Soldaten »ach Stockholm durch den Reichs­kanzler Vicht erfolgt ist. Ebevssureuig habe» dort zwischen deuischeu und russischen Sozialisten Verhandlungen über einen Soud-rfriede» stattgesxüdc».

Der Geist in der russischen Armee.

(WTB.) Petersburg, 18. April. (Petersö. Tel.-Ag.) Fürst Lwow und einige andere Minister, die sich »ach dem Hauptquartier begeben hatten, um gewisse Fragen der Verpflegung der Armee und Transportfragen zu besprechen und z» lösen. konnten seststelle», dost jetzt die allgemeine Lage der Armee im Vergleich mit dem Zu­stand am 18. und 28. März sich merklich gebessert hat, namentlich hinsichtlich der Versorgung der Armee mit den wichtigsten Erzeugnissen, nämlich mit Mehl, Fett usw. Der Landwirtschaftsminifter hob hervor, daß sein Amt bereits imstande sei, allen Anforderungen bezüglich der Versorgung der Armee durch Massnahme», die als notwendig erkannt werden, zu genügen. Gleichzeitig stellten die Minister fest, dass die Vorräte an Lebens­mitteln und ebenso die Transportverhältnisse keinerlei Grund zu Besorgnisse» abgebru. Für den Geist in der Armee äußerte sich Lwow Pressevertretern gegenüber, daß die Unruhen, die sich in der Armee während der letzten Tage der Revoluiivn gezeigt haben, vollkommen verschwunden seien. Der kriegerische Geist der Armee lebe und befestige sich von Tag zu Tag und die Mannes­zucht habe in keiner Weise nachgelassen. Die Armee sei bereit, dein Feinde entgegenzutrete», mit vollem Ver­trauen darauf, daß sie imstande sein werde, einem An­griff gegen das freie Rußland siand zu halten.

Neue Beschlüsse des Arbeiter- und Soldatenrats.

(WTV.) Petersburg, 18. April. (Petersb. Tel.-Ag.) Der Kongreß der Räte der Arbeiter- und Soldatenab- geodneten ganz Rußlands nahm nach kurze» Erörte­rungen eineu Bericht über die konstituierende Ver­sammlung au, dessen Grundlagen folgende sind: Die Versammlung sott in möglichst naher Zeit nach Peters­burg auf Grund des allgemeinen Stimmrechts cinberusen werden. Auch die Armee wird an der Wahl wie die ganze Bevölkerung teilnehmen, aber die aktive Armee wird getrennt avsiimmen. Die Frauen genießen das- selb Wahlrecht wie die Männer. Das stimmberechtigte Alter wird auf 20 Jahre festgesetzt. Die Nöte der Ar­beiter- und Soldatenabgeordneten werden die Wahl der konstituierenden Versammlung überwachen. Diese wird die Regierungsform Rußlands und die Grundge- gefetze fcstlegen, sowie in erster Linie die Agrarfrage prüfen. Sie wird ferner die Arbeitergesetzgebung, die internationalen Fragen, die Einführung der örtlichen Selbstoerwalinng und die Nationalitätenfrage fest­legen bczw. nachprüfen.

Die Arbeit der Entente in Rußland.

Genf, 13. April. DerTemps" meldet, lautNa- tional-Zeitung", die Ankunft des französischen So­zialisten und Munitionsministers Thomas in England. Thomas befindet sich auf einer Reise nach Petersburg, wo er die russischen Sozialisten zur Fortsetzung des

Krieges überreden sott. Er halte mit Lloyd George und Earfon lange Besprechungen über die russischen Fragen. Diese Besprechungen s..einen darauf hmauszulaufetc, daß Rußlaud nur dünn ainerikauischls Geld erhalten sott, wenn cs sich zur Meitcrsührui.;; des Krieges ver­pflichtet und auch die Garantie» einer wirksame» Kriegführung gibt.

Amnka.

Genehmigung der rtriegskreditc.

(WTB.) Washington, 18. April. (Neuier.) Der Se­nat hat den Kriegskrcdit von 7 Milliarden (28 Mil­liarden Mark) einstimmig bewilligt. (Damit sind also die Kriegskredite endgültig genehmigt.)

Reuters Wunsch nach feindseligen Haudittuge» deutscher U-Boote.

(WTB.) Washington, 18. April. Das Reuiecfckie Bureau meldet: Ein deutsches llntrrscrüoot feuerte auf einen ameri­kanischen Zerstörer IW Meilen südlich van Newyork.

(WTB.) Berlin, 18. April. Amtlich wird miigeteilt: Das Reuter-Telegramm betreffe.>d den Angrisf eines deutschen Unterseebootes auf de» amerikanische» Zer­störerSmith" kann nur als frivoles Mittel bezeichnet werden. Deutschland dir Eröffnung der Feindseligkeiten zuznschreiben. Tatsächlich befindet sich noch kein Unter­seeboot in der westliche» Halste des Atlantischen Ozeans.

Lebensmittellnüppheit auch i» Amerika.

(WTB.) Bern. 18. April. Der Newyvrrer Mitarbeiter desMain," meldet: In einigen Woche» wird die Lrvens- inittelsrage «n den Vereinigte» Staaten die gleiche sein, wie in Europa. I» den grossen Zentren beginnen die Levens­mittel bereits knapp zu werde». Die Preise steige» beträcht­lich. Die Speisenfolge in den Wirtschaften ist seit der Kriegs­erklärung auf die Hälfte verringert worden.

Eine sranzösischr Sondermifsivu zur Begrüßung des Friedeusheuchlrrs.

(WTB.) Paris. 17. April. (Agence Havas.) Die. Regierung hat beschlossen, eine außerordentliche Ge­sandtschaft anszuschickeu, um den Präsidenten der Ber­einigten Staaten anliihlich des Eintritt» in den Krieg a» der Seite der Alliierte» zu begrüße». Air der Soitze der Gesandtschaft steht der stellvertretende Minister­präsident Biviani. Ferner gehören ihr an Marschall Ioffre, Vizeadmiral Chocheprat und der Deputierte Marquis de Ehambrun.

Die Deutschenhetze i» Brasilien.

(WTB.) Rio de Janeiro, 18. April. (Äg. Hav.) Di« Erregung des Volkes gegen Deutschland wächst. In Porto Älegre griff die Menge 200 deutsche Häuser an, riß die Firmenschilder herunter, zerschlug die Fenster­scheiben und steckte das Hotel Schmidt und das Kaufhaus Vromberg u. Hacker unter Hochrufen auf Brasilien und die Alliierten in Brand. 0000 Personen versuchten, die Versammlung anzngreifen, die der deutsche Turuerbund hielt. Der Präsident der Republik und der Kriegs­minister beraten über Maßregeln, nm die Ruhe wieder herzustcllen. Der deutsche Gesandte protestierte beim Minister der auswärtigen Angelegenheiten gegen die jüngsten'Kundgebungen, die gegen Deutschland gerichtet waren.

Genf, 18. April. Zn den Ausschreitungen in Porto Alegre gegen Deutsche behauptet die Agence Havas, den unmittelbaren Anlaß hätten Schüsse gegeben, die aus dem Hotel Schmidt vom Besitzer des Hotels und seinem Sohn auf einen Straßenbahnwagen abgefeuert worden seien, in dem sich Leute befanden, die patrioti­sche Kundgebungen veranstaltet hatten. (Das ist na­türlich schamlose Lüge!) Die Täter seien verhaftet worden. Ferner meldet die Agence Havas: In Buenos Aires ist es zu einem Zusammenstoß zwischen Ententesreunden und Anhängern der Neutralitätspo­litik gekommen, wobei mehrere Personen verletzt wor­den sind.

BrasilianischeZnsicheiuugen".

(WTB.) Berlin, 18. April. Wie wir von zuständiger Seite erfahren, hat die brasilianische Negierung zugesichert dassach Abbruch der Beziehungen zu Deutschland Eingrifft in die persönliche und wirtschaftliche Eristenz der Deutschen nicht beabsichtigt seien.

Vermischte Nachrichten.

Wiederaufnahme der Arbeit in Berlin.

(WTB.) Berlin. 18. April. Die Arbeit in Gross-Berlin wurde vom letzten Rest der feiernden Arbeiter heute wieder ausgenommen.

Spaniens Neutralität.

«erliu. 19. April. DerLokalanzeiger" meldet aus Gens: Pariser Blätter melden aus Madrid: Alle vom König und dein Ministerpräsidenten Grafen Romano-