kes bisher empfangenen Parteiführer hätten erklärt. Spaniens Neutralität sei auch durch die wirtschaftliche Lage, namentlich de» Kohlenmailgel, bedingt.
Di« Lage in Griechenland.
(WTB.) Athen, 18. April. (Reuter.) Man glaubt, dag die Demission des Kabinetts unmittelbar beoorsteht.
Aus Stadt und Land.
Calw» den 19. April 1917.
Kriegsverluste des Oberamts Calw.
Aus der Würltembergischen Verlustliste Nr. 358.
Girrbach, Ernst, 16. 1i. 97, Agenbach, ins. Perm. gest. Rohm. Friedrich. 22. 10. 94. Sulz. O.-A Nagold gef. — Bohl. Ernst, 1t. t2. 92, Wildberg, O.-A. Nagold, bish. verm. (B. L. 330), in Gesgsch. — Oehlschläger (nicht Oel- schläger), Heinrich, 31. 12. 82. Möttiiiigeii. bish. verm. (B. L. 495), i» Gesgsch. — Weber, Friedrich. 13. 3. 97, Neumeiler, ins. Kranich, gesi.
Der deutsche Landhunger.
* Die hiesige Ortsgruppe des „Alldeutschen Verbands" hatte auf Montag abend in den „Badischen Hof" ihre Mitglieder und Freunde zu einem Vortrag vo» Stadtpfarrer Schreiber-Leonberg eingeladcn, der sich das Thema der Er- meiteruug des deutschen Landbesitzes zur Behandlung gestellt hatte. Der Vorsitzende der Ortsgruppe, Medizinalrat Dr. Müller, legte in seiner Begrüßungsansprache die Ziele des Allddeutschen Verbandes dar, die mehr als 3t Millionen Deutschen in Fühlung und Interessengemeinschaft mit dein deutschen Laterlande zu halten, und ihnen die Sicherheit zur Erhaltung ihrer Sprache zu schassen, denn das Volk werde in der Welt die Herrschaft behalten, dessen Sprache die ineisten Menschen sprechen. Gegenüber den nichtswur- digen Plänen unserer Feinde, die Grenzen des ohnedies im Verhältnis zu seiner Bcoölkerungszahl und deren Vermehrung cingeeuglen deutschen Reichs noch enger zu ziehen, wies der Redner aus die Ausdehnung des deutschen Reichs in vergangenen Jahrhunderten hin, wo große Teile des französischen Reiches den Deutschen gehörten, wo Flandern die Ställe hochentwickelten deutschen Kulturlebens war und auch im Osten Kurland im Bereich deutscher Macht und Kultur- lag. und mit Recht betonte er, wie unsere Feinde dazu kommen, uns der Raubgier und der Absicht der Unterdrückung fremder Volker bezichtigen, während sie selbst in stärkstem Mage sich bisher mit der Eroberung sremder Länder besagt haben. Er erinnerte daran, daß das 42 Mil- Uoaen-Volk der Engländer soviel Land erobert habe, dag auf jeden Engländer 2'»mal soviel Bode» wie auf jeden Deutschen komme, und auf jeden Franzosen kommt llmal mehr nationaler Boden, als auf jeden Deutschen. Und von uns aus möchten wir noch zur Illustration dieser Tatsache ansiige», daß das England, das doch den „Schuh und die Befreiung" der schwachen Völker auf seine Fahne geschrieben hat. seit 1889 sein Kolonialreich um 10 Millionen Quadratkilometer hat vergrößern können, und heute ein Gebiet von rund 33 Millionen Quadratkilometer mit einer Bevölkerung vo» 308 Millionen Menschen umfaßt. Ebenso hat Frankreich in der legten Zeitspanne der Neugriindung von Kolonialreichen, sein Kolonialreich um 10 Millionen Quadratkilometer mit -II Millionen Einwohnern vergrögern könne», während Deutschland, das eine beinahe doppelt so große Einwohnerzahl wie Frankreich hat, während dieser Zeit 3 Millionen Quadratkilometer mit 12 Millionen Einwohnern erworben hat. Wir werden uns mit dem kolonialen Wachstum der europäischen Staaten nächstens einmal ausführlicher beschäftigen Das oben gegebene kleine Bild aber mag die Unterlage bilden für die Ausführungen des
Amtliche BekaniitmKchuttgett.
Die Schultheigenämtcr
wollen ihre Bestellungen an Fleischznlagekarien ent sprechend der Bekanntmachung vom 7. April d. I.. Lalwer Tagblatt Nr. 83, umgehend telephonisch beim Oberamt machen.
C a lw, den 17. April 1917.
K. Oberamt: Binder.
Redners des Abends, und zugleich die unverschämte An inaßung unserer Feinde beleuchten, welche in des Wortes wahrster Bedeutung dem deutschen Volk die nötige Lebens luft und Bewegungsfreiheit vorenthalten wollen. Der Redner kenuzeichuetc eingangs seiner Ausführungen die militärisch ungünstige Lage Deutschlands, dessen wichtige Nerven-' zrntren stark an der Oberfläche liegen, wodurch unser Volt einer gefährlichen Verletzung seiner Lebensader» ausgesetzt sei. Vor allem liege unser Kohlen- und Eisenbezirk im Rheinland, die Grundlage unseres indusirielleu Lebens, sehr blos, und die unnatürliche Einbuchtung im Osten (durch Polen) sei ebenfalls sehr gefährlich für die Lage Deutsch lands. Gerade der Krieg habe daun aber gezeigt, daß unser Volk geradezu Hunger nach Ackerland habe, daß wir eine Erweiterung unseres Landbesitzes nötig haben sowohl im Interesse der Srlbsteruährung unseres Volles, wie auch einer gesunden Vermehrung unseres Volker, was wieder unserer Industrie zu gute komme, die immer frischen kräftigen Zuwachs vom Lande haben müsse, wenn sie nicht gezwungen fein soll, minderwertige ausländische Arbeitskräfte heranzuziehen. Den im deutschen Volk (zum grösste» Teil unbewußt) vorhandenen Landhunger erblickt der Redner in dem Misstrauen aller Stände gegeneinander, der Verschärfung des Klassenrämpfcs, hervorgerufen durch die ungeheure Kon kurrenz auf alten Gebieten, in der Sucht aller Bcvölkerungs klaffe», beim Staat in Anstellung zu lommen, weil man an der Staatskrippe seine Existenz am besten gesichert wisse. Auch die Landflucht und den ungeheuren Andrang nach den großen Städten bringt der Redner in Zusammenhang mit unserer infolge der Bevölkerungsvermehrung eingeengten Lage. Zum Schluß kam der Redner aus das Kriegsziel des unabhängigen Ausschusses für einen deutschen Frieden zu sprechen, das auch vom alldeutschen Verband vertreten werde, und da- in der Eru>erbung eines breiten Streifen Landes im Oste», etwa voll Reoal a», hinter dem polnischen Sprachgebiet herum und bis nach Wolhynien herunter bestehe. Jur Westen sollte mau im Interesse unserer Industrie das Erz- und Kohlenbecken von Longwy und Vricy (aus .der Höhe zwischen Metz und Luxemburg) erhalte», und zur Sicherung unserer Seegeltuug wäre die Küste voll Flandern nötig. Dazu käme noch eine Abrundung unseres Kolonialbesitzes. Wenn man die Kriegsziele unserer Feinde betrachtet, so stnd das keine Pläne, die wir nicht oussprechen dürften im Hinblick ans den Veruichluiigswillen unserer Feinde, dein in Zukunft besser begegnet werde» muß als diesesmal. Im Namen der Versammlung, au der auch eine beträchtliche Anzahl von Frauen teilge nomine» hatte, daniie der Vorsitzende dem Redner für seine Ausführungen.
Schlußseier der Gewerbe- und Handelsschule Calw.
* Gestern nachmittag von 2 Ahr a» hielt der Vorstand, der Gewerbe- und Handelsschule, Gewerbelehrer Aldinger. im Eeorgenäum mit sämtlichen Klassen öffentliche Unterrichtsproben ab, die Zeugnis davon ablegten, welche Fülle von Arbeit in dem vergangenen Schuljahr sowohl von Sei ten der Schüler, als auch — und das in noch höherem Krade — von den Lehrern geleistet werden musste, um das Ziel des Arbeitsplanes zu erreichen. Wenn mail in Betracht zieht, daß Lehrlinge aus allen möglichen Berufen unterrichtet werden sollten, denen man einmal eine gewisse allgemeine Bit
düng als theoretische Gunstlege M' >»"» Berus kecbrD'geft mutzte, um sie daun auch noch wcmöglich auf dem Gebiet ihrer eigentlichen Berufsarbeit zu unterrichte», dann kann man sich so etwa ein Bild davon machen, welche Aufgabe hier dem Leiter der Anstalt zusällt. And daß Herr Aldinger bestrebt ist, seinen Schülern die für ihre Berussbildung nötige theoretische Grundlage zu vermitteln, das tonnte man ja schon aus der Ausstellung der Schükeearbeitcn über Ostern ersehen, das ging aber auch aus den gegebenen Unterricht-:- proben hervor, die einen Einblick tu» ließen in die Unter richtsmelhoden und die Kenntnisse der Schüler. In der darauf folgenden Schlußseier gab Herr Atdiuger nach Begrün uug von Negierungsrat Binder und Herr» Stadtschuttheiße» amtsvcrweser Drei», sowie des Vertreters der Handels lammcr, Kommerzienrat Wagner, und des Handels- und Gewerbevereins, Flaschn.rineister Essig, einen kurzen lieber blick über das vergangene Schuijahr, das eben auch wiede> unter dem Krieg zu leiden hatte, namentlich in Bezug aus die Familien- oder Arbeilsverhüituiße der Schüler, die an gesichts des gesteigerte» Bedarfs vou'Arbeitsllaste» de. Schulpflicht nicht regelmäßig Nachkommen konnien. Im gan zen sind vom Gewerüeschutrat die Schulbesuche in 272 Fat len erlassen worden. Reben dein Hauptlehrer Aldinger warci im Rebenamt au der Schule tätig Zeichenlehrer Werner ne- die Kauflcutc Räiuelin und Kern. Die Schule wurde von t- erdeutlichen und 9 außerordentlichen Schülern besucht: !>'! Schüler koinmen dieses Jahr zur Entlassung. Der Vorstand gab ihnen ernste Mahnungen mit aus den Weg, sich n> trcuer Pflichterfüllung als würdige Mitglieder des Hc-»dwerter- und Handelsstaudes zu erweisen, den andern Schülern aber führte er vor "lugen, daß nach dein Kriege der Gewerbe- und Handelsstand mehr als je solche Arbeitskräste notig haben würde, die die in der (vewerbe- nud Handelsschule vermittelten Kenntnisse besitze» Der Jugend gehöre die Zu lunst, aber nur wenn sie sich ihr würdig erweise, wen» sie sich die Zukunft erkämpft habe. Äts Anerkennung für besou-' deren Fleiß und Eifer und zugleich Anregung zu weiterem Streben konnte der Vorstand am Schluß an folgende Schüler Preise und Belobungen erteilen: einen 1. Preis an: di« Schlosserlehrlinge Georg Bauer und Adolf Schnaufer, die Tapezierlehrling« Eugen Bartsch und Joh. Wurster; ei»--» 2. Preis an de» KaufmannslehrUng Chr. Riedhammrr: einen 3. Preis an den Kaufmannslehrling H. Schechinger, den Schlosserlehrling Alfred Vollmer, den Mechanikerlehrling Erwin Schmied, den Schneiderlehcling Fr. Reutter, den Schreinerlehrliug Fr. Buck, den Kammacherlehrling Jakob Lhmcrt, den Wagnerlehrling Joh. Ohngemach, den Glaser - lehrling E. Gauß, den Konditorlehrling A. Hammer, den Scknniedlehriing Wilh. Roller, den Schtojjerleyrlinz W. Gläser und an Richard Hoyh. Eine außerordentliche Belobung erhielten: Hermann Hojer, Mechantkerlehrling und Kurl Müller; eine Belobung die Kanfmannslehrlinge Theodor Pfau, E. Hammonn, Paul Sauter, Bruno Zapp, der Metzgerlehrling Ernst Kieule, die Schlosserlehrling« Karl Dauer und Karl Wirth, der Mcchanikcrlehrlrng Alrich Lutz, der Sattlerlehrling Eugen Hingel. der Drehcrlehrliug Emil Roller, der Wagnerlehrling Georg Wurster, der Tapezierlehrling Arthur Bayer.
(LEB.) Schweuniugen, 18. April. Negünentsarzt Dr. Etter und Fabrikant Schreiber spendeten zur Verabreichung eines warmen Frühstücks a» bedürftige Schulkinder weitere 2000 -ll, so daß die Gesamtspende für diese segensreiche Wstchltäligkeitseinrichtung nun 6000-44 betrügt.
Für die Schristl. verantwortl. Otto Seit mann, Calw. Druck u. Verlag der A. Oelschlägcr'schen Vuchdruckerci, Calw.
Sendet das Calwer TGlütt ins Feld!
Die »och ansstehenden
"- u«d EWmNessieM-ErWmWil. Lohn-Md TehMisten
sind unverzüglich bei der unterzeichn. Stelle abzugeben.
Lalw, de» 18. April 1917.
Gemeindebehörde für die Einkommensteuer:
Frey.
Ge!dde«teIi».M. Malt
verloren gegangen.
Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben gegen gute Belohnung «bzugeben bet
Bäckermeister Pfrommer, Teinach.
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in Hirsa u, im Gasthof zum „Rößl e" statt. Tagesordnung: Bericht über die Landesversammlung in Stuttgart; Bortrag über Futter- und Aufzuchtfragen: Verlosung.
Bei der Wichtigkeit der zur Behandlung stehenden Fragen ist elr zahlreicher Besuch, zu welchem wir besonders auch die Frauen einladen dringend zu empfehlen.
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