Kommen, das alle Mättuer Mischen 18 und 45 Zähren bei hundert Dollar Geldstrafe verpflichtet, sich zur Musterung zum Militärdienst zu meiden.
Die Erfolge Wilsons bei de» mittel- und siidaulcriranischen Staaten.
(WTB.) Newysrt, 16. März. (Funtsprych vom Vertreter des WTB. — Verspätet eingetroffen.) „Associated Pres;" melden ans Washington: Fünf Negierungen des lateinischen Amerika haben im Prinzip eine formelle Anregung Ascuadors angenommen. das; Abgeordnete der Republiken Nord-, Süd- und Mittelamerikas sofort Zusammenkommen sollten, um die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um eine Meinungsäußerung des Kontinents herbei- zuftihren, hauptsächlich, um die Rechte der Neutralen zu verbürgen ^nd. wenn möglich, die Härten des Krieges zu erleichtern. Aecuador erwartet, daß die Annahme des Vorschlages von den übrigen Staaten bald erfolgen wird.
Wie Amerika sich am Krieg beteiligen soll.
Die Newyorker Zeitung „New Republik" schreibt: Die einzig richtige Haltung für die Vereinigten Staaten ist die, sich auf den Kriegsausbruch gejocht zu machen, um Deutschland so unzweideutig wie möglich darüber aufznklären, daß es ein wirklicher Krieg fein wird, den wir als offene Verbündete Englands und Frankreichs führen werden. Unsere eigene Existenz, die Sicherheit und Ordnung der Welt erfordert die Niederlage jener Anarchie, die von den Deutschen fälschlich als „Freiheit der Meere" bezeichnet wird. Die von England nusgeübte Herrschaft über die Seevcrbindungen ist zwar keineswegs etwas vollkommenes, aber die Alternative Wichen dem deutschen und dein englischen Standpunkt läßt uns 'eine andere Wahl. Was Ceto und Munition beirisfi, müssen dir uns ganz auf die Seite des Verbandes stellen und im i-eiste eines verbündeten Landes handeln. Avec, wenn wir sine Armee nach Frankreich schicken, sieht es so aus, als vünschien wir in den territorialen Veränderungen innerhalb Europas ein Wort mrizujprechen. Es ist zweifelhaft, ob man «as in Europa wünscht und ob es i» unserem eigenen Fnter- -ssc liegen würde. Sollte der Verband Len Wunsch ausspre- he», daß wir eine Armee ausstellen, so tonnen wir diesem verlangen nur dann entsprechen, wenn die Friedeusüeding mgcn der Verbandsmächte zuvor so eingehend niedergclegl ind, dass wir von der*Kcrechtigkeit der künftigen Neuordnung mrchdruiigen sein können. Unterdessen aber müssen wir ein tarkes, nationales Heer ans unserem eigenen Boden aus- »ilden. Die Umstände sprechen zwar durchaus gegen die Wahrscheinlichkeit, dah seine Verwendung in Europa je er- Vlgen wird, aber wir brauchen es als Reserve und als Vor 'chtsmastrcgel. Zur Ausbildung dieser Armee könnte die Re sierung einige der jetzt in Europa tümnfcnden MtiOg Rnre- ikancr zurückbernfen.
Die MMntroll in Rußland.
Offizielle Anerkennung der neuen russischen
Regierung durch die Entente und Amerika.
(WTB.) Petersburg. 23. März. (Pet. Tel.-Ag.) die Botschafter Englands, Frankreichs, der Vereinigten Staate» und Italien übermittelten heute iem Minister des Aeußern gemeiiisum die amtliche ilnerkennung der provisorischen russischru Negierung lurch ihre Negierungen und beiten um Festsetzung iines Tages, an dem sie die Mitteilung der Aner- ennnnq feierlich wiederholen könnten.
Miljnkow über bi« gegenwärtig« Lag«.
(WTB.) London, 2t. Mürz. Der Petersburger Korre- pondent des „Daily Telegraph" hatte am Dienstag eine knterredung mit Miljukow. Dieser erklärte, dast olles gut >rh« und daß das Land sich rasch an deu neue« Zustand an- »asse. Es kam die Rede darauf, dast über die Regierungs irklärnng gesagt worden sei, sie habe nicht genug Nachdruck »uf Len Krieg gelegt. Der Minister sagte, dast der Krieg, öis der Sieg errungen sei, den Grundton und ausschlaggebenden Faktor der Lage bilde. Einigkeit «nd Freiheit, um den Sie«; zu erringen, sei jetzt die Politik des russischen Volkes. Miljukow sagte ferner, es sei noch zu früh, um über die Wirkung der Revolution auf die auswärtige Politik Rußlands i» sprechen. Aber ersei davon überzeugt, dast Rußland stärker sei als je. Ueber eine Aenderung der Politik gegenüber Pole« sei nach der Abdankung des Zaren noch kein Bcschllust gefaßt worden. Das Versprechen eines freien, wiederoereinigten Polens unter dem Szepter des russischen Zaren verlange fetzt natürlicherweise Berücksichtigung. Aber in diesen unruhigen Tagen habe man noch keine Zeit gehabt, über die Angelegenheit zu beraten. Er habe keine Sorg« wegen des Ausschlusses der Arbeiterabgeordittten. Die Abgeordneten fänden sich in den verschiedenen Vcrwaltungszweigen allmählich zurecht «nd die praktische Arbeit werde ihren Idealismus wohl etwas dämpfen und ihren Horizont erweitern. Die Regierung beabsichtige, Geld für die Fortsetzung des Krieges aus- zunehmeu und die Lcbensniittekoorräte, die überall im Lande verborgen und ausgestapelt seien, mit Beschlag zu belegen. Es stehe bereits fest, dast die Frauen sich an der Wahl für die konstituierende Versammlung beteilige« «erde». Bei eingreifende» Veränderungen fei das Fr« »««««,hlrrch» ganz frlbstverstöndlich»
Wie dein Volk di? Notwendigkeit der Weite'rsiihrung des Krieges klar gemacht wird.
Stockholm, 2g. Mürz. Das Telegrammbüro der Reuen Petersburger Regierung meldet die Wiederherstellung der Ordnung in vielen Teilen des Landes. Die Nachricht von dem Abgang der Dynastie erwecke überall Frcndenlnnd- gebungen. Angeblich nahmen die Eisenbahnen mit wenigen Ausnahmen den Betrieb wieder auf. Das Petersburger Kriegsindustriekomitee erliest folgende Proklamation: „Mitbürger, versorgt die Armee mit Munition und Lebensmitteln! Deutschlands Sieg wäre gleichbedeutend mit der Wiederkehr des alteir Systems." Auf den Straßen Moskaus erhalten Milizautomobile eine musterhafte Ordnung aufrecht. Die Ausrufe ermahnen die Bürger und Arbeitei zur Arbeit zurückzukehren.
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im Schützengraben, bei eisiger Kälte, bei glühender Hitze, in Lehm und Dreck, in Nässe und Negen, wenn nach wochenlangem höllischen Trommelfeuer der rasende Feind zum Sturme rannte und an unsrer Helden sieglraster Wehr sich blutige Schädel holte?
Wart Ihr dabei im einsamen Unterseeboot, weit draußen un unendlichen Meer, in Sturm und Drang, in Not und Tod, auf erfolgreicher Zagd nach de»n Engländer?
Wart Ihr dabei wenn unsere Flugzeuge und Zeppeline sich Lruhig und verwegen den feindlichen Aefchwadern entgegenwarsen zum Schuh unserer Kinder, Frauen und Greise unserer blühenden Städte und Dörfer?
Ko seid wenigstens jetzt dabei wenn es gilt, im sichern Schoß der Heimat ohne Gefahr für Leib und Leben am großen Ziele mitzuwirken. Es geht der Entscheidung entgegen! Wer Kriegsanleihe zeichnet, verkürzt den Krieg, beschleunigt den Frieden. Wer aber jetzt noch dem Vaterland engherzig sein G e l d vorenthält, demselben Vaterland, den; unsre Söhne, Vrüder und Valet ihrLeben opfern, der Hilst unfern Feinden.
Die 6. Kriegsanleihe ist eine Ehren-Urkunde, die jeder besitze« muß.
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Der wahre Charakter Ser Revolntion.
Stockholm. 23. Akftz. Die Verhaftung des Ex- zarcu und dessen Internierung in Zarskoje Seso wurde van dem neuen Iustizminister augeordnet. Die Sozialrevolutionäre verlangen die Erhebung der Anklage gegen Nikolai Aloxandrowftsch Romanow. Auf Befehl Kereskis wurden inzwischen auch der in Petersburg befindliche Generalgouoerneur von Irkutsk. Pilz, sowie der Herzog von Mecklenburg verhaftet; Prinz Alexander von Oldenburg, der mit Sorcherzug Petersburg verlassen hatte, wurde ungehalten und zurückgeführt. Ferner wurden der Stadtpräsekt von Moskau. Schebeko. Gouverneur Tatischtschew. Gouverneur Stürmer von Kursk, sowie Mitglieder der monarchistischen Verbände, darunter zahlreiche Geistliche, verhaftet.
Zur Abdankung des Zaren.
(WTB.) Amsterdam. 29. März. Nach einer Reutermeldung aus Peterburg wurden die vier zum Zaren entsandten Regierungskommissare dort vom General Alereiew empfangen. Der Zar befand sich
im kaiserlichen Hofzug. wo feine Mutter von ihm Abschied nahm. Die Abdankungsformalitäten nahmen ungefähr eine Stunde in Anspruch. Admiral Nilow wünschte den Zaren zu begleiten, aber die Kommissare verweigerten die Zusrimwnng. Eine große Menschenmenge wohnte der Abfahrt des Zaren schweigend bei. Der Zar hatte vorher von seinem Gefolge und der Dienerschaft Abschied genommen und ging ruhig ans dein Salonwagen. Sein Gesicht war eingefallen. Begleitet vom Fürsten Dolgoruki, schritt er auf das wartende Automobil zu. Es war kein Publikum zugegen.
SkitNK« Bewachung des gtsanaen geholt»»«» Zarenpaarrs.
(WTB.) Pet»r-d«»g, 23. März. (Reuter.) Der Kom- mniidant des Distriktes Petersburg, Gneral Kornilow, hat der Zarin mitgeteilt. dag sic eiiw Gesasgeue sei. Er begab sich mit seinen! Stab nach Zarskoje Selo und fragte vom Bahnhof aus telephonisch beim Kammerherr», Grasen Benck«ndorff, an, wann die Zarin empfangen könne, lieber den Grund seines Besuches wollte er am Telephon nichts mit teile«. Benckendorfs ersuchte den General, am Telephon zu warten »nd kehrte ».ach einige» Minuten mit der Nachricht zurück, dast die Zarin ihn in einer halben Stund« erwaeke. Kornilow fuhr dann mit seinem Stab nach Schlag Klei»- Zarctoje-Seto. Er wurde in dick Privatgemächer geführt, wo er der Zarin den Beschluß der provisorischen Regierung verlas und ihr nitttetlte, dast sie von diesem Augenblick an nicht mehr in Freiheit sei, daß die frühere Wache entlassen nnd Las Schloß streng bewacht Werden würde. Die Zarin ersuchte, ihr ihre Dieuerschaft zu lasten, was ihr bewilligt wurde. Hierauf begab sich Kornilow in die Kasenre, wo er die Anordnungen für die Bewachung traf. — Der frühere Zar wird bei seiner Ankunft i>k Zarstoje Selo von General Kornilow empfangen und mittels Automobil nach dem Palast gebracht werden. Das Automobil wird von Kavallerie begleitet werden
Blm imsml Feinden.
Eilt irisches Manifest.
Berlin. 22. März. Wie die „Norddeutsche Att- gelneine Zeitung" in einem Artikel unter der Ueber- schrift „Ein irisches Manifest" ausführt. hat die in den Letzten Tagelt akut gewordene irische Frage die irifcke Nationalistenpartei zur Veröffentlichung eitles Manifeste- veranlagt, das eine niederschmetternde Anklage «egs» Mortbruchs und Verrats gegl« die euglifche Regierung durftest. Unter Be- niftmg auf die Erklärungen Lloyd Georges im Unterhaus, wonach es angesichts des Widerstandes der Grafschaft Ulster zur Zeit unmöglich sei. das allster Kraft gesetzte Homerulegesetz von 1913 in ganz Irland ei;?,zuführen, heißt es, wie das Blatt ausführt, in denk Manifest u. a.: Wir müssen erklären, dast die Haudlungslveise der britischen Mgierung die Aufgabe, ein verfassungsmässige Entwicklung in Irland fortzusühren, bis zur Unmöglichkeit erschwert hat. An die billig denkenden Nationalisten in Irland und in besonderem Grade au die Millionen von Iren in den «rosten Dominions und iu de« Vereinigten Staaten von Amerika ergeht unser dringlichster Aufruf, denen zu helfen, die Irland davon erlöst haben, sich zum Werkzeug Deutschlands herzugeben und die iil schwierigster Lage daran känrpfen, den Weg zur irischen Freiheit mit friedlichen und ver fassungsmähigen Mitteln aufrecht zu erhalten. — Die Männer irischen Bluts in den Dominions und in deu Vereinigten Staaten von Amerika werden in dem Manifest dann dringend gebeten, unverzüglich alle ihnen zu Gebote stehenden Mittel zu gebrauchen. um einen Druck auf die britische Regierung auszuüben, dast sie Irland im Einklang mit den Grundsätzen behandle, für die sic in Europa (angeblich) kämpfe. Schliesslich wird das amerikanische Volk noch besonders gebeten, der britischen Regierung die Verpflichtung einznpragen, die von dem Präsidenten Wilson in seiner historischen Botschaft (Oh weh!) an den amerikanischen Senat sehr klar und glänzend ausgesprochenen Grundsätze auch auf Irland anzuwendcn. Das Manifest wurde, wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" mitteilt, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten und den Ministerpräsidenten von Eanada, Australien, Südafrika, Neu-Secland, der australischen Staaten »nd der kanadischen Provinz enübersandt.
Di« „»»«»schlich«»" Regung«» der eugrisch«« Nrgierinig.
(WTB.) Berlin, 24. März. Di« britische Regierung machte, wie dem .,Berliner Lokalanzeiger" aus Haag mitgr teilt wird, bekannt, daß Leu Frauen und Kindern jeder Rationalität die Erlaubnis, mit britischen Dampfern aus englischen Häfen über de» Atlantischen Ozean zu reisen, vcrw-i- gert wird, solang« die Untrrserbootsgefahr nicht beseitigt sei, auch wenn di« Reisende» erklären, dies auf eigene Gefahr tun zu wollen. (Wenn man nicht sofort an die Greurltaten der Engländer während des Burenkricges denken würde, und an das ganze englische System der Unterdrückung drr Völker,