Um die Nuckhaltung von Stroh mit Rücksicht auf eine etwaige spätere, bisher nicht in Aussicht genommene Umlage zu verhindern, hat der Herr Präsident des Kriegsernährungsamts bestimmt, daß bei einer von ihm etwa noch vorzunehmenden Umlage diejenigen Mengen in Anrechnung gebracht werden, die nach dem 28. Februar 1917 an die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte abgesetzt oder doch ihr vor anderweitiger Veräußerung gemäß 8 2 der Bun- desratsverordnung vom 8. November 1918 über den Verkehr mit Stroh und Häcksel angeboten sind.
Calw, den 15. März 1917.
_ K. Oberamt: Binder.
Zahl der Geflügelhalter.
Zur Berechnung der Lieferungspflicht und zur Versendung der dazu notwendigen Vordrucke wolle
dem Oberamt mittelst Postkarte die ungefähre Zahl der Geflügelhalter der Gemeinden unverzüglich mit- geteilt werden.
Calw, den 23. März 1917.
K. Oberamt: Binder.
Die Schultheißenämter
wollen ihre Gemeindepfleger anweifen, auf 31. Mürz 1917 die ausgelegten Beträge für abgelieferten Speck und Schmalz aus Hausschlachtungen beim Kommunalverband unter Anschluß der Belege anzumelden.
Die voll Herrn Metzgermeister Jul. Widmaier in Calw ausgestellten Quittungen über die abgelieferten Mengen sind der Abrechnung beizufügen. Calw, den 23. März 1917.
K. Oberamt: Binder.
Kgl. Oberaml Calw.
Aus die im „Staatoau,Zeiger" Nr. 66 (Beilage) erschienene Bekanntmachung des K. sw. Generalkommandos Xlll. (K. W.) Armeekorps vom 20. ds. Mts.,
betreffend Höchstpreis« für Eichenrinde, Fichteurinde und zur Gerbstofsgewinnnng geeignetes Kastanienholz, werden die beteiligten Kreise hiemit hingewesen.
Der „Staatsanzeiger" kann bei den Herren Ortsvor stehern eingesehen werden: letztere werden ersucht, für Be kanntgabe »nd Durchführung der getroffenen Anordnungen zu sorgen.
Den 21. Mürz 19 t7.
Rrgierungsrat Binder.
Zeichne jeder 6. Kriegsanleihe soviel er kann'
Das KrlMksW über de» SM Mer.
D!e Lage aus den Kriegsschauplätze^.
Stetig steigende Gefechtstätigkeit zwischen Arras und Aisne.
Ein Zeppelinangriff aus die Insel Lemnos.
(MTB.) Großes Hauptquartier, 23. Mürz. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Infolge mehrerer Vorstöße eigener uad feindlicher Ertundungsabteilungrn nah« an der flandrischen Front und im Arrasabschnitt zeitweilig di« Artillerietiitigkeit zu. Eine Anzahl Gefangener ist dort in unserer Hand geblieben. Französisch« Truppen, die beiderseits von St. Sims« über Somme- nnd Crozattanal gegangen waren, sind durch Bngriss gegen und über dies« Abschnitt« zurückgeworfen worden. Der Feind erlitt blutige Verlust« und büßt« 23V Gefangene, sowie mehrere Maschinengewehre und Fahrzeuge ein. Zwischen Oise und Aisne entspannen sich in de» Abendstunden Gefechte westlich und südlich von Margival. Angriffe starker französtscher Kräfte sind durch Feuer und im Gegenstoß verlustreich abgeschlagen worden. Unsere Artillerie fand auch außerhalb dieses Kampf- seldes lohneude Ziele in Truppenansam»»lunge» und Bewegungen. I« Walde von La Ville-aux-Bois ist ein nach starkem Feuer «insetzender sranzösischer Vorstoß gescheitert. Bei Watrouvllle in der Woevrrebene brachte «in eigenes Unternehme« 12 Gefangene und 2 Masichueugewehre ei».
Oestlicher Kriegsschauplatz: Kein« großen Kampfhandlungen.
'Mazedonische Front: Bis auf eine« frhlgeschla- genen Trilangriff in der Srenenge und Störungsfruer verhielten sich die Franzosen bei Monastir ruhig. Eines unserer Luftschiff, hat in der Nacht vom 2V. zum 21. März englische Anlage« bei Mudro» auf der Insel Lemnos wirkungsvoll mit Bombe« beworfen »nd ist unversehrt in seine» Hase« znrückgekehrt.
Der erste Generalquartirrmeister Luden darf f.
* Die Insel Lemnos liegt im ägäischen Meer, etwa 80 Kilometer vom Eingang in die Dardanellen entfernt und über 2000 Ätlom. von der Salonikifront weg. Die Schrift!.
Di« Anerkennung des Kaisers über die Durchführung der großen Heeresbewegung im Weste».
(WTB.) Berlin. 23. März. Amtlich wird mitgeteilt: §e. Mas. der Kaiser sandte folgendes Schreiben an den König von Bayern: Sr. Majestät dem König von Bayern! Die glänzende Durchführung der großen Heeresbewegung an der Westfront ist der erfolgreiche» Tätigkeit Deines Sohnes mit in erster Linie zu danken. Er hat dainit eine Leistung vollbracht, die höchste Anerkennung verdient und in der Geschichte dieses Krieges ein Ruhmesblatt bilden wird. Es gereicht mir zu besonderen Frende, Dir hiervon Kenntnis zu geben. Wilhelm.
An den Oberbefehlshaber der beteiligten Armeen richtete Se. Majestät der Kaiser folgendes Telegramm: Sr. Kgl. Hoheit des Kronprinzen von Bayern! Mit besonderer Befriedigung habe ich Kenntnis genommen von dem planmäßigen Verlauf der groß angelegten und mit unübertrefflicher Genauigkeit durchgeführten strategischen Bewegung der Dir unterstellten Armeen. Ich spreche Dir und Deinen Helfern, unter ihnen in erster Linie Deinem bewährten Chef des Generalstabs, und Deinen Armeen meine uneingeschränkte An erkennung aus. Wilhelm I. K.
Se. Majestät der Kaiser erließ folgende allerhöchste Ka- Linettsorder an den Chef des Eenerakstabs des Feldheeres: Mein lieber Eeneralfeldmarfchall! Die jetzt in Frankreich sich vollziehenden Bewegungen bedeute» eine Maßnahme, di« für die gesamte Log« an unserer Westfront von größter Bedeutung ist. In weiser Voraussicht haben Sie mit Ihrem bewährten Berater, dem General der Infanterie Ludendorsf, den schwerwiegenden Entschluß hierzu gefaßt und damit wiederum ein« Prob« großzügiger Feldherrntunst geliefert, di« sich würdig Ihren großen Erfolgen im Osten anreiht, ist doch dadurch eine neue Grundlage sür die weitere Kriegführung geschaffen. Den weittragenden Entschluß in die Tat umzu- fchen. konnte aber nur gelingen, wenn alles bis ins Einzelne durchdacht und planmäßig vorbereitet wurde — eine Aufgabe, die die vollste Hiiurghe und LngejpayLttzite Arbeit aller 2km
Eine Friedrusnote Mexikos an Amerita.
(WTB.) Newyort, 19. Mürz. (Fuukspruch vom Vertreter des WTB. — Verspätet «ingetroffen.) „Associated Preß" meldet aus Mexiko: Die mexikanische Regierung hat an die Vereinigten Staaten folgende neue Note gerichtet: Mit Bezug auf die Antwort der Bereinigten Staaten auf die Note, die General Earranza an die Regierungen der neutralen Staaten im Interesse des Frieden« gerichtet hat, schlägt die mexikanische Regierung ein Zusammenarbeiten vor, um zu verhindern, daß Länder unseres Erdteils an dem europäischen Kriege teilnehmen, und sie wird ihre Anstrengungen zur Herbeiführung des Friedens in Europa fortsehen.
Generalstabsofsiziere beanspruchte. Der glatte, reibungslose Verlauf aller bislang zur Durchführung gekommenen Maßnahmen bildet somit ein nrnes Ruhmesblatt in der Tätigkeit meiner oberste« Heeresleitung. Wie ich schon durch Sie den Truppe» für deren Leistungen meine volle Anerkennung habe aussprechen lassen, so nehme ich nun Veranlassung, in ganz bsonderr« Maße Ihnen, den» General Ludendorsf und allen Ihre« Mithelfer« meinen Dank und mein« uneingeschränkte Befriedigung zum Ausdruck zu bringen und bitte Sie, dies allen Beteiligte« bekannt zu geben. Großes Hauptquartier, den 19. März 1917. Ihr wohlaffektionierter und dankbarer König Wilhelm I. k.
Dem Eisten Generalquartiermeister, General der Infanterie Ludendorsf, überreichte Se. Majestät der Kaiser persönlich den Noten Adlerorden 1. Klasse mit Schwertern.
Verstärkter dentscher Widerstand zwischen Arras und Aisne.
(WTB.) Berlin, 21. März. Von der englischen Front in Paris eingctrosfene Nachrichten besagen laut „Berliner Tageblatt", daß überall sich verstärkter Widerstand der Deutschen bemerkbar mache. Der harte Kampf in Bllangy, der Vorstadt von Arras. beweise, daß Arras als Schulterpunkt der deutschen Bewegung anzusehen sei.
Von ihren eigenen Landsleuten getötet oder verwundet.
Die Zahl der bei feindlichen Artillerie- oder Fliegerangriffen getöteten und verwundeten Einwohner der besetzten Gebiete in Frankreich und Belgien hat sich im Monat Februar 1917 um 84 erhöht. Es wurden getötet 9 Männer, 9 Frauen und 20 Kinder und verwundet 16 Männer. 18 Frauen und 12 Kinder. Nach den Zusammenstellungen der „Gazette des Ardennes" sind nunmehr seit September 1915, also innerhalb der letzten 18 Monate, insgesamt 2KS4 friedliche französische und belgische Einwohner in den von uns besetzten Gebieten Frankreichs und Belgiens Opfer der Geschosse ihrer eigenen Landsleute geworden.
Das Ergebnis der feindlichen Angriffe an der Salonikifront.
Berlin. 24. März. Dem „Berliner Lokalanzeiger" zufolge meldet der Berichterstatter des Bu- dapester „Az Est" in Sofia, die Angrifsskrast der Franzose» und Italiener in Westmazedonien sei endgültig und völlig gebrochen. Sie hätten in den zehntägigen wilden Angriffen an Toten und Verwundeten 5VVVV Mann verloren.
Zur Torpedierung des amerikanischen Dampfers „Hraldton".
(WTB.) Amsterdam, 23. März. Wie einem hiesigen Blatt aus Hmuiden geemdlet wird, befand sich der amerikanische Dampfer „Healdton" als er versenkt wurde, innerhalb oder an der Grenze des holländischen Sperrgebietes östlich der freien Fahrrinne.
(WTB.) Amstrdam, 23. März. Unter den in Humiden gelandeten Schiffbrüchigen des amerikanischen Dampfers „Healdton" befindet sich auch der Kapitän. Die Besatzung erzählte, daß der Dampfer sicherheitshalber nördliche Route gxnomiWL Mt«, Der letzte Haje», her anMgMS worden
war, war Bergen. Nach der Abreise von dort ereignete sich nichts besonderes bis am Mittwoch abend ungefähr 8.15 Uhr ein U-Boot, ohne ganz an die Oberfläche zu kommen, zwei Torpedos auf de» Dampfer abfeucrte. Die Torpedos trafen mittschiffs, sodaß das Schiff bei seiner gefährliche» Ladung und der Explosion im Maschinenraum sofort in Brand geriet. Der Dampfer „Healdton" gehörte der Standard Oil Comp. Newyork.
(MTV.) Newyork, 23. März, sneuter.) Acht Ossizirre und Mannschaften des Dampfers „Healdton,, waren amerikanisch« Bürger.
(WTB.) Humiden, 23. März. Der Dampstrawler „Ocean IV" hat ein Rettungsboot des amerikanischen Dampfers „Healdton" mitgebracht, das init 20 Insassen gekentert war. I» dem Boot befand sich der einzig Ueberlebende dieser 20 Mann, ein Norweger, dem es geglückt war, das Boot um- zudrchen. Er war verwundet und es sind ihm Arme und Beine erfroren. Er wurde ins Rote Kreuz-Spital gebracht
Was bedeuten 78V VVO Tonnen?
Man kann sich nur schwer einen Begriff davo i machen, welches ungeheure Raummaß die von unseren Unterseebooten im Februar, dem ersten Monat des uneingeschränkten Tauchüootkrieges, versenkten 781 5VV Schisfsraumtonnen bedeuten. Ihr Maß entspricht, wie wir in der „Konst. Zeitung." lesen, dem von etwa 12VV Bodenseedampsern des größten Typs. Da eine Schiffsraumtonne durchschnittlich einem Kubikmeter entspricht, würde man. wenn man die versenkten 780000 Tonnen nebeneinander legen würde, eine Strecke erhalten von Konstanz bis Stettin. Würden die 780 000 Tonnen auf den Grund des Bodensees versenkt, so würde freilich die gewaltige Oberfläche des Sees, die 538 Quadratkilometer beträgt, nur unmerklich, nicht einmal um einen Zentimeter steigen.
Amerika.
Die zu erwartende Botschaft Wilsons über die Haltung Amerikas.
(WTB.) Berlin. 24. März. Die Botschaft, die Wilson am 2. April im Kongreß verlesen wird, soll nach französischen Vlättermeldungen einen sofortigen Anschluß an die Entente für unmöglich erklären. Amerika müsse vor allem den eigenen Handel beschützen, werde aber für die Alliierten Munition und Geld in noch größerem Maß als bisher liefern. Amerikas Teilnahme am europäischen Krieg soll, wie verschiedenen Morgenblättern berichtet wird, auch in England nicht einstimmige Begeisterung finden. Man hoffe immer noch. Amerika werde abseits stehen bleiben. (Uns scheint, daß diese Morgenblätter sehr schlecht unterrichtet sind, wenn sie glauben. England würde es nicht gern sehen, daß Amerika sich aktiv am Kriege beteilige. Der Hauptzjrund für die Haltung Amerikas wie derjenigen Englands scheint uns das Mißtrauen gegenüber Mexiko und Japan zu sein, die Angst, diese beiden Staaten könnten bei einem Eingreifen Amerikas nicht mehr ruhig bleiben. Die Schriftl.)
Vorbereitungen für die Aufstellung eine großen amerikanischen Heeres.
Berlin. 24. März. Laut „Berliner Lokalan zeiger" wird aus Washington gemeldet, daß man dort Vorbereitungen für die Ausrüstung ein ei Armee von 115V VVV Mann zum überseeischen Dienst treffe. Der erste Aufruf solle für eine halbe Million Freiwilliger erfolgen. Die gesamte Miliz von 400 000 Mann solle aufgerufen werden.
(WTB.) Amsterdam. 23. März. „Telegraaf" meldet aus London, daß das amerikanische Marine- departement 74500 Mann für die Flotte ausheben werde. — Der Senat von Lchio hat ein Metz snge-