'»er Kongee« zu einer Sonkxrfitzung zusalnmende- mken sei.

(WTB.) Washington. 4. März. Neuter meldet: Im Senat beantragte Stone, der Vorsitzende der Kom­mission für auswärtige Angelegenheiten, in dessen Heimatstadt Missouri viele Deutsche ansässig sind, em Amendement gegen die Bewassnung von Handelsschif­fen. Er sprach sich auch dagegen aus. dah der Präsident ermächtigt wird, sich anderer Mittel zu bedienen und er­klärte. der Präsident könnte dann Kriegsschiff« ver­wenden, um die deutschen Unterseeboote von den See­handelsstraßen zu vertreiben, was eine Kriegshandlung wäre. Wenn der Kongreh Krieg wolle, so müsse er es sagen und nicht die Verantwortung auf den Präsiden­ten abwälzen. Stone sagte, er habe gehört, dah die Marinesachoerständigen planten, den Handelsschiffen Boote zur Unterseebootjagd beizugebeu, die im Sperr­gebiet zu Kundschafterdiensten verwendet werden sollen.

<WTB.) Washington. 4. März. Im Senat fragte Serrator Brandeges, ob die Amerikaner noch weiter ruhig zuseh«» würde« und sich von dem deutschen Unge­heuer rücksichtslos vertrampeln lasten wollten. Der Krieg sei sicher, falls amerikanische Handelsschiffe deut­schen Unterseebooten im Sperrgebiet begegneten. Indes­sen bestehe bereits seit dem 1. Februar, als Deutschland de» Krieg an die ganze Welt erklärt habe, ein Kriegs­zustand. Die Vereinigten Staaten hätten über die Frage der Tötung auf hoher See schon zu lange Worte ge­macht. Der Kongreh müsse der Frage mit Männlichkeit und ohne Zweideutigkeiten und Ausreden ins Auge iehen.

Die Opposition gegen di« Bewaffnung amerikanischer Dampfer.

(WTB.) Bern. 4. März. DieAgence Havas" mel­det aus Washington, dah der Gesetzesantrag bezüglich der Bewaffnung der Handesschiffe im Repräsentanten­haus von S Republikanern. 3 Demokraten und einem Sozialisten bekämpft worden.

Die amerikanischen Kriegsvorbereituuge«.

(WTB.) Washington. 3. März. Reuter meldet: Der Senat hat eine Vorlage angenommen, die 130 Mil­lionen Dollars Bonds für den Aushilfsfonds, 115 Mil­lionen für den Präsidenten zur Beschleunigung des Schiffsbaus und 35 Millionen für die Vermehrung der llnters^xboote vorsieht.

(WTB.) Washington, 3. März. Reuter meldet: Der Senat nahm, einen Zusatzantraif zum Srhiff^esetz an, nach dem alle Bewilligungen sofort, anstatt erst im Juli in Kraft treten. Senator Lodge, der mit Nachdruck für die Annahme eintrat, sagte dabei: Das Land ist in einer Lage, die de» Krieg in kürzester Frist bringen kann. Der Senat nahm ferner einen Zusatzantrag zur Errichtung einer weiteren Schiffswerft an der Küste des Stillen Ozeans an und billigte einstimmig die Streichung einer Klausel, nach der die Vereinigten Staate» ihre internationalen Streitigkeiten durch ein Schiedsgericht beiznlegen haben. Der Senat nahm end­lich ein Gesetz an, das die Bewilligung von 535 Mil lionen Dollars ausspricht.

Der vorsichtige Wilson.

,(WTB.) Bern, 5. März. Die Pariser und die Lyoue: Blätter veröffentliche» eine anscheinend halbamtliche Note die dementiert, daß Oberst House in Paris eingetroffen se' und daß der Krieg zwischen de» Vereinigten Staaten unk Deutschland Levorstehe. Dies könne noch die Frage von Ta­gen oder Wochen sein, da es nicht von Wilson allein ab- hünge, ändern vielmehr von der gesamten öffentlichen Mei­nung Amerikas, welchen Verlauf di« Ereignisse nehmen wür­den. Wilson gehe mit äußerster Vorsicht vor und werde nur Entschlüsse fassen, wenn er sicher sei, daß die Gesamtheit hinter ihm stehe. Diese moralische Einstimmigkeit, welche sich jetzt zu bilden scheine, sei die unumgängliche Vorbeding­ung für den äußersten Entschluß Wilsons.

Das heuchlerische Gebühren Amerikas.

Köln, 4. März. In einem Berliner Telegramm der Köln. Zeitg." wird ausgeführt: Alle agitatorischen Bemüh­ungen können nicht die für die Beurteilung der deutsch-mexi­kanischen Angelegenheit maßgebende Tatsache verdunkeln, daß unser Angebot an Mexiko eine reine Descnsiv-Matz- nahme war, für de» Fall, daß die Vereinigten Staaten uns )en Krieg erklären würden. An unser» Bemühungen, mit den Vereinigten Staaten auf friedlichem Fuße zu bleiben, kann nicht gezweifelt werde»: sie liegen seit Jahr und Tag klar vor aller Äugen. Eine Defensiv-Matzregel für den Fall einer amerikanischen Kriegserklärung kann kaum als ein Zeichen von Unfreundlichkeit gedeutet werden. Solche poli­tischen Vorsichtsmaßregeln sind doch wohl jedem Staat er laubi und werden von jedem Staat getroffen. Das Aus­schlaggebende tn der Anweisung der deutschen Regierung an den Gesandten in Mexiko ist, daß sie in der Bedingungsform gestellt war. Daraus geht der Veiteidigungscharakter uu seres Schrittes hervor. Im übrigen steht der. Regierung in Washington die Pose der moralischen Entrüstung schlecht an. denn es ist allgemein bekannt, daß sich diese Regierung sei' geraumer Zeit aufs lebhafteste bemüht, die Neutralen d: ganzen Welt gegen uns aufzuhetzen, und zwar nicht unte

irgendeiner Bedingung, sondern ganz bediiigtMssos. Kürz­lich hat die große argentinische ZeitungLa Prensa" ent hüllt, daß die Bereinigten Staaten schon im vorigen Jahr versucht haben, sämtlich« südamerikanischen Republiken durch Verträge in de» Krieg gegen uns hineinzuhetzen. Ebenso ist bekannt, daß die an sich gänzlich unbegründete, überraschend scharfe Rote Chinas gegen unsere Unterseeboote aus den scharfen Druck Amerika» zurückzusühren ist. womit der En­tente in die Hände gearbeitet wurde. Die Ausschlachtung des deutschen Angebots an Mexiko trägt somit ganz den Charakter eines freiwilligen Hilfsuaternehmens im Dienste der Entente, und hinter der scheinbar echten Entrüstung steckt die bewußte agitatorische Ausnutzung eines Umstandes zur Auspeitschung der Stimmung gegen Deutschland, das heißt für England und Genossen.

Zum Verrat des Bündnisvorschlags an Mexiko.

(WTB.) Rotterdam, 3. März. Nach demNreuwe RotterdamscheCourant" meldetDaily Telegraph" aus Newyork, daß der Brief an den deutschen Gesandte» in Mexiko in Bernstorfss Handschrift dem Kurier über­geben worden sei, der in Bernstorfss Dienst stand. Der Brief ist durch einen Agenten des amerikanischen Ge­heimdienstes abgefange» worden.

Die Laqe auf den KrieMchaupliipeu.

Die deutschen amtliche« Meldungen.

Heftige Jnfanteriegefechte auf beiden Ancreufern.

Ein erfolgreicher Vorstoß in Wolhynien.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 3. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Vor Tagesan­bruch versuchten starke Erkundungsabteilungen der Eng­länder bei Hulluch und Lievin, in de« Abendstunden an andern Stellen der Artoisfront kleine Trupps, in unser« Gräben zu dringen. Sie find überall zurückgeschlagen worden. Auf beiden Ancreufern spielten sich wieder heftige Jnfanteriegefechte ab, bei denen der Feind neben blutigen Verlusten 60 Gefangene und 8 Maschinenge­wehre einbüßte. An der Aisne und in der Champagne scheiterte» Vorstöße der Franzosen gegen einige unserer Gräben.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Eeneralfeldmarschalls Prinz Leopold von Bay­ern: Zwischen Jlluxt und Naroczsee sowie am Stochod war das Artilleriefeuer lebhafter als an den Vortagen. Bei Moronczyn, westlich von Luck brache» Sturm­trupps in 2 Kilometer Breite etwa 300 Meter tief in die russische Stellung vor und kehrten »ach Zerstörung von Unterständen mit 122 Gefangene» und 4 Maschi­nengewehren zurück. Bei dem Vorstoß östlich der Nara- jowka hat sich die Gefangenenzahl auf 3 Offiziere und 278 Manu, die Beute auf 7Maschinengewehre erhöht.

An der Front des Generalobersten Erzherzog Joseph und bei der Heeresgruppe des Eeneralfeld­marschalls von Mackensen blieb bei anhaltendem Schneefall die Eefechtstätigkeit gering.

Mazedonische Front: Keine Ereignisse von Bedeutung.

Der erste Gencralquartiermeister: Ludendorff.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 4. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Dunstiges Wet­ter hielt fast durchweg die Gefechtstätigkeit in mäßige« Grenzen. An mehreren Stellen waren einige Unter­nehmungen erfolgreich. Bei Ehilli (zwischen Somme ind Avre) wurden 18 Engländer, an der Straße Etain Verdun über 100 Franzosen, beiderseits der Dotter (Oberelsaß) 37 Franzosen gefangen eingebracht.

Oestlicher Kriegsschaplatz Keine Kampf­handlungen von Belang; noch immer starke Kälte.

Mazedonische Front: Die Lage ist unver­ändert. )

Der erste Teneralquartiermeister: Ludendorfs.

Die gestrige Abendmeldnng.

(WTB.) Berlin, 4. März. Abends. Amtlich wird mitgeteilt: In den Morgenstunden rege Gefecht s- tättgkeit nördlich der Somme und auf dem Ost ufer der Maas. Zahlreiche Luftkämpfe. Im Osten nnd in Mazedonien nichts Wesentliches.

Die fortgesetzten Erfolge unserer U-Boote.

(WTB.) Berlin, 3. März. (Amtlich.) Neuerdings wurden von unseren U-Booten 21 Dampfer, 10 Segler und 16 Fischerfahrzeuge mit insgesamt 91 V8V Bruttoregistertonnen versenkt.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

(WTB.) Rotterdam, 3. März. Die englischen DampferBurnby" (3665 Bruttoregistertonnen),Fri- tonia" (4445 Bruttoregistsrtonnen), der französische DampferCacique" (2917 Bruttoregistertonnen), der französische SchoonerKleber" (277 Bruttoregisterton- nen), sowie der griechische DampferCictoria" (1388 Bruttoregistertonnen) wurden versenkt.

Ein Kampf mit einer U-Vootfalle.

(WTB.) Berlin, 4. März, lieber das in der amt- ichen Veröffentlichung des Admiralstabs vom 2. März ^meldete Zusammentreffen eines unserer llntersee- >oote mit einem als llnterseebootfalle heraerichteten

TanMmpfer sind über iren Kämpf dds llvterfeefwofes mit einem llnterscebootjüger der sie wer­

den nachstehende Einzelheiten bekannt. Das Untersee­boot sichtete ain 22. Februar gegen 2 Uhr nachmittags an der irischen Südküste einen Tankdampser von zirka 3000 Bruttoregistertonnen. Als der Dampfer unter Artilleriefeuer genommen wurde, stoppte er und blies Dampf ab, worauf die Besatzung in zwei Booten das Schiff verließ. Das Unterseeboot tauchte und ging unter Wasser an den Dampfer, bei dem zunächst keine Be­waffnung zu erkennen war, heran. Als die Boote sich etwa 1000 Meter von dem Dampfer entfernt hatten, tauchte das Unterseeboot so auf, daß sich dieses zwischen ihnen und den: Dampfer befand. Die Schiffsboote waren bestrebt, von dem Unterseeboot wogzurudern. Plötzlich eröffnet« der Dampfer das Feuer aus vier Ge­schützen, wobei das sofort wegtauchende Boot einige Treffer erhielt. Außerdem wurden aus den Schiffs­booten des Dampfers zwei Wasserbomben geworfen, di« im Verein mit de» vorerwähnte» Treffern Beschädi­gungen und Störungen an einigen wichtigen Apparaten auf dem Unterseeboot zur Folge hatten. Infolge der entstandenen Havarie war es dem Unterseeboot nicht möglich, sich auf die Dauer unter Wasser zu halten. Es tauchte deshalb kurz nach 3 Uhr wieder auf. Die Ge­schütze des Unterseebootes wurden sofort besetzt. Die Unterseebootfalle, die zu diesem Zeitpunkte etwa 2500 Meter entfernt war, eröffnet« erneut das Feuer. Die Geschoßaufschläge lagen rings um das Unterseeboot herum. Das Feuer wurde sofort erwidert. Als die Entfernung zwischen Unterseeboot und der Falle 5000 Meter betrug, kam an der Steuerbordseite des Unter­seebootes ein feindlicher Zerstörer in Sicht, der auf 8000 Meter in das Gefecht eingriff. Der Zerstörer, der als zur Foxglove-Klasse gehörig erkannt wurde, begann bald, den Geschoßaufschlägen des Unterseebootes auszu­weichen, erhielt zwei Treffer und vergrößerte die Ent­fernung. Während des Gefechtes gelang es, den Kom- maudcturm des Unterseebootes abzudichten und all­mählich die meisten Gefechtsstörungen zu beseitigen. Verfolgt von dem Zerstörer lief das Unterseeboot mit 'üblichem Kurs von der irische» Südküste ab, während der Tankdampser allmählich in Sicht kam. Dank der vorgenommenen Reparaturen war das Unterseeboot wieder imstande, notdürftig tanche» zu können. Nach­dem einige Zeitlaug der Zerstörer infolge zu großer Entfernung das Feuer eingestellt hatte, eröffnet« er, auf 7000 Meter herangekonnnen, es kurz vor Sonnenunter­gang wieder. Bei der Gegenwirkung erzielte des Unter­seeboot einen Treffer auf dein Zerstörer. Darauf drehte sich dieser ab und kam 8 Uhr abends mit Einbruch der Dunkelheit außer Sicht. Das Boot hat dann den Heim­marsch anaetreten und ist unbelästigt in seinem Stütz­punkt zu kurzer Wiederinstandsetzung eingetroffen.

Eine Abordnung der Vlamen

beim Reichskanzler»

Die Enirvick ung der amerikanische» Frage.

Schon vor dem Kriege waren die Gegensätze zwischen den Manien, den Vertretern der niederdeutschen Sprache und Kultur, und den Wallonen, die die französische Sprache nnd die französische Kultur in Belgien vertreten, zu starker Entwicklung gekommen, weil die Wallonen mit allen Mit­teln bestrebt waren, den Einfluß des Vlämischen sprachlich immer mehr zuriickzudrängen, und auch kulturell und insbe­sondere politisch waren die Vlamen vollständig in die De, fcnsiye gedrängt worden. Diese Tatsache ist umso erstaun­licher, als das vlämische Volk, das den größeren nördlichen und östlichen Teil des heutigen Belgiens, bewohnt, die Bevölkerung deutscher Abkunft und deutscher Sprache wohnt namentlich in den Provinzen Antwerpen, Brabant, West­flandern, Ostflandern und Limburg etwa 4^ Millionen Seelen zählt, mährend die Wallonen, die mehr im Süden und Südweste» wohnen, gegen die französische Grenze zu, nur

Millionen Seelen zählen. Die Agitation der Vlamen für ihre sprachliche und politische Unabhängigkeit, wohlge- merkt innerhalb des Königreichs Belgien, hörte mit Kriegs­ausbruch auf, aber nach und nach setzte sic im Verlauf des Krieges mit steigender Heftigkeit wieder ein, wohl weil die Vlamen sich sagten, daß sie jetzt ihr Schicksal selbst in der Hand hatten, und die Gelegenheit nutzen mußten, um bei Friedeusschluß die Möglichkeit zu haben, ihre Forderungen durchzusctzen. Ein sichtbares Ergebnis ihrer Bestrebungen war ja bekanntlich die Errichtung der vlämischen Universi­tät in Gent, die schon lange ein Herzenswunsch der Vlamen war, als äußerer Ausdruck der Berechtigung zu eigener Kul­turarbeit. Das Endziel der heutigen vlämischen Bewegung aber ist eine innere Autonomie Flanderns, das ungefähr aus den oben genannten Provinzen Belgiens bestehen soll, auf der Grundlage der niederländischen Sprache und Kultur. Das heißt also, die Vlamen wollen nicht etwa eme völli--« Trennung von den französisch sprechenden Teilen V ' . >s sie wollen nur eine selbständige innere Vermal'- g mir vlä. Mischer Sprache als Amtssprache, und dadurch die Möglich keit erhalten, dem gewaltsamen Vordringen der welsche« Sprache und Kultur einen Nie l vorzuschieben. In dieser» Sinne sprach sich auch am S. ,g die Abordnung desRi­te» für Flandern" aus, die beim deutschen Reichskanzler in