Lustpolitische Umschau
Von W u
Die Luftpolitik aller Staaten der Welt hat ihre wesentliche Stärke darin, daß sie einmal Instrument der Gesamt- Politik ist, dann aber auch als das betrachtet wird, was sie ist: als Spitze der Außen-, Wehr- und Wirtschaftspolitik. Nur in einem Lande ist das nicht der Fall, in Deutschland. Hier marschiert die Luftpolitik ohne innere Verbindung mit den anderen Politischen Zweigen. Hier hätte unsere ansonsten aus der Gesamtlage heraus zur Passivität verurteilte Außenpolitik die Durchbruchsstelle zur Wiedererlangung ihrer Aktivität finden können; umgekehrt konnte die Lustpolitik nicht nur die Wirtschaftspolitik fördern, sondern ihrerseits in Außen- und Wirtschaftspolitik ihre Stütze finden. Darin, daß dies alles nicht der Fall war, liegt der tiefere Grund für den gegenwärtigen Zusammenbruch der demschen Luftpontik nach innen und außen. Es war eben eine Politik, die in der Lust schwebte, so groß sie an sich auch angelegt war.
In jeder Hinsicht war ihr Ausgangspunkt gegeben: Kriegsfliegerei und Herstellung von Kriegsflugzeugen waren un^ verboten, die noch verbliebene Macht des Reiches beschränkt, die Wirtschaft empfindlich geschwächt, die Luftfahrt- rndustrie nicht in der Lage, aus eigener Kraft sich zu erhalten. Verkehrspolitisch, technisch, organisatorisch und wirtschaftlich setzte unter der Verantwortung der Luftfahrtabteilung des Reichsverkehrsministeriums eine Arbeit auf lange Sicht ein, die von den einander folgenden Ministern verschiedener Parteizugehörigkeit gebilligt und dem Parlament gegenüber verantwortet wurde. Zunächst erzwang man, um im Innern den unfruchtbaren Konkurrenzkampf der Verkehrsgesellschaften zu beenden, deren Zusammenschluß zur Deutschen Lufthansa. Die Industrie erhielt unmittelbar und mittelbar Aufträge und konnte, gestützt auf die Betriebserfahrungen aus einem sehr dichten Verkehrsnetz, mit der Schaffung verhältnismäßig wirtschaftlicher Handelsflugzeuge bahnbrechend wirken, sich damit rein technisch die Grundlage für die Ausfuhr ihrer Fabrikate schaffen; denn die sehr hohen Kosten der Typenentwlck- lung wurden letzten Endes aus den Subventionen abgedcckt. Nur eine einzelne, aber in sich starke Gruppe, ging in jeder Hinsicht ihre eigenen Wege. Aus dem Gegensatz zwischen den Anhängern einer selbstbestimmenden Wirtschaft und der die Zwangswirtschaft leitenden Behörde entstand allmählich ein Streit, der immer breitere Kreise der Luftfahrt erariii. Der Kamps der Meinungen erweckte vielfach bei Nichteingeweihten in Parlament und Oeffentlichkeit den unbeabsichtigten und falschen Eindruck, daß unser Luftverkehr schuldhaft unwirtschaftlich sei und daß somit die Gelder des deutschen Steuerzahlers vergeudet wurden. Das mag dann in der praktischen Endwirkung mit zu der schlechthin vernichtenden Abdrosselung unseres Luftfahrthaushaltes beigetragen haben, die Erzeuger und Verbraucher gleich schwer trifft. Der Luftverkehr fällt, da er ohnedies mit Material überreichlich versehen, teilweise sogar zu Verkäufen gezwungen ist, als Besteller für die Industrie auf absehbare Zeit aus. Die Industrie, die an sich schon zu kämpfen hatte, um dem Auslande gegenüber wissenschaftlich auf oer Höhe zu bleiben, muß sich plötzlich auf elvstbestimmende Wirtschaft umstellen, ohne die zu dieser Um- tellung notwendigen Mittel zu erhalten. Die große Linie »er technischen Entwicklung droht abzubrechen, was wiederum dem Auslande Einbruchsmöglichkeiten geben kann. Denn die Heranzüchtung bestimmter Flugzeugtypen geschah in der Absicht, sie auf ganz großen Fernstrecke» in ununterbrochenem Tag- und Nachtfluge einzusetzen.
Damit griffen die Verkehrspläne des auf lange Sicht arbeitenden Reichsverkehrsministeriums weit über die Reichsgrenzen hinaus. Es bestanden bereits sogenannte V-Strccken
lf Bley.
von vts zu 800 Kilometer Werre ohne Zwischenlandung, Gesamtstrecken wie London-Berlin-Kömgsberg-Moskau und Ber- lm-Genf-Barcelona (mit Anschluß nach Madrid), Strecken, die teilweise nur dank rechtzeitigem Ausbau von Nachtstrecken zu befliegen waren. Die große West-Ost-Strecke London- Berlin-Moskau sollte bis zum fernen Osten verlängert werden und Wirtschaft und Politik die Wege weisen. Die Spa- nienstrecke wollte man über Sevilla mit der geplanten Luft- schifflinic nach Buenos Aires in Verbindung bringen, außerdem einen Postverkehr mit Großflugbooten von 2400 Kilometer Reichweite nach Südamerika einleiten. Die Nordsee wurde übersehen. Die Verständigung mit Frankreich, dessen Süd- amerikapläne durch die eigene Unfähigkeit vernichtet wurden, konnte erreicht werden. Aber England gelang cs, diese Verständigung unwirksam zu machen und lustpolitisch im Westen abzuriegeln. Denn es glückte den Franzosen mit britischer Hilfe, die Spanier von uns loszulösen. Lufthansa und Junkers mußten ihre Strecken an eine spanische Einheitsgesellschaft abgeben. Die Ratifizierung des Zeppelinabkommens durch Argentinien wurde verzögert. Die Engländer kündigten ihre Nordseepläne an, welche die westliche Abriegelung bis nach Norwegen hinaufziehen sollten. Zugleich gaben sie ihren Plan einer Strecke nach Prag unter Umfliegung deutschen Gebietes und ihrer luftpolitischen Verständigung mit Rußland bekannt. Das Netz bekam dadurch einen Riß, daß sich Italien zwar mit den Franzosen verständigte, zugleich aber auch Anschluß an unser Vorgehen nach Südamerika suchte. Damit waren wir plötzlich wieder in alle Kombinationen eingeschaltet und hätten handeln können, wenn nicht im nämlichen Augenblick der Zusammenbruch von innen her verursacht worden wäre.
Denn die einschneidenden Abstriche im Luftfahrthaushalt bedeuten den Abbruch einer planmäßigen Luftpolitik des Reiches. Die Industrie muß sich auf selbstbestimmende Wirtschaft umstellen und wird in einen kaum zu gewinnenden Existenzkampf gestürzt, der die bisherige Arbeit auf lange Sicht ernstlich gefährdet. Endlich ist mit der neuen Lage eine verkehrspolitische Ausweitung der deutschen Luftfahrt unmöglich gemacht. Diese war für uns um so wichtiger, als sie uns infolge unseres Grundsatzes der Gemeinschaftsarbeit mit keinem Lande in Spannungen brachte, die der deutschen Zukunftsentwickluna hätten abträglich sein können. Schlimmer noch als das alles: die Luftfahrt wurde Objekt der Partei- Politik. Schon hat sich ein Politisch (nicht wehrpolitisch, sondern außenpolitisch!) pazifistischer Luftfahrtverein „Sturmvogel" gegründet, dem die Spitzen des deutschsprechenden Sozialismus angehören, und der als die Keimzelle für eine kommende Fliegerabteilung der Sektion Deutschland der Roten Armee betrachtet werden kann.
Deutschlands Luftfahrt zerfleischt sich im inneren Kampfe. Und das Reich, soweit es durch die gewählten Vertreter des laut Reichsverfassung in seinen Stämmen geeinigten und souveränen Volkes dargestellt wird, vollzieht luft- politisches Harakiri in dem Augenblick, in dem ihm die Luftpolitik die Tore zu einer kommenden außenpolitischen Aktivität hätte öffnen können. Noch ist nicht alles verloren. Aber der Arzt, der jetzt noch Heilung bringen soll, müßte sehr kundig sein. Es gäbe allerdings noch eine andere Möglichkeit: im kommenden Jahre das auszugleichcn, was dieses Jahr versäuint wurde. Es ist aber die Frage, ob uns das Schicksal noch einmal die Hand dazu bietet und ob selbst dann die Parteien über den Bretterzaun ihrer Doktrinen hinüber- keüen wollen und — können.
Fori mit den Kontrollen!
Aufhebung aller für Deutschland noch bestehenden Kontrollen erklärte die Pariser Sachverständigenkonferenz als notwendige Folge der endgültigen Reparationsrogelung. Dabet dürfen die Kontrollorgane nicht vergessen werden, die heute noch für das Eisenbahnwesen im Rheinland bestehen und die spätestens mit dem Tage der Räumung werden verschwinden müssen. Da sind erstens die Interalliierten Eisenbahnkommisstonen, deren Wirksamkeit beispielsweise bet ber skandalösen Unterbrechung des Rüsselsheimer Bahnhofumbaues der Öffentlichkeit zum Bewußtsein kam, während sie tatsächlich die notwendige Entwicklung des deutschen Ver- kehrswesens am Rhein ganz regelmäßig und offenbar systematisch behindern. Sie haben heute noch einen Personalbe
stand von etwa 125 Mann. Da ist zum anderen immer noch die berüchtigte „section rhenane", letzter Rückstand der französisch-belgischen Etsenbahnregie aus der Zeit des Ruhrkampfes. Diese Abteilung überwacht nicht bloß Signal- und Strek- keneinrichtungen der Reichsbahn im besetzten Gebiet, sondern verlangt auch regelmäßig Einblick in den Betrieb der technischen Eisenbahnmerkstätten. Sie inspiziert jedes neue Arbeitsverfahren, jede neue Maschine, die es da gibt. Turnusmäßig werden immer neue Beamte und Angestellte der verschiedenen französischen Bahngesellschaften in diese section rhenane berufen. Man kann schwer genug begreifen, daß es den verschiedenen deutschen Regierungen nicht längst schon gelungen ist, die Beseitigung dieser amtlich organisierten Industriespionage durchzusetzen. Heute wird es jedenfalls höchste Zeit, solchem Skandal ein Ende zu machen. Wenn Deutsch
land alle seine Kraft daran setzen soll, die Neparations- ansprüche der Alliierten zu befriedigen, dann muß es in einem so wichtigen Produktions- und Wirtschaftsgebiet wie den Rheinlanden die Hände frei bekommen zur Forderung seiner Verkehrseinrichtungen.
Das Palais Egmont in Brüssel
Wird es der Sitz der Internationale« Bank?
Meldungen aus Brüssel besagen, daß die im Young-Plan vorgesehene Internationale Bank, wie es bereits früher hieß, nun doch nach Brüssel kommen solle. Die Regierung verhandle bereits mit der Stadt Brüssel, die Las in ihrem Besitz befindliche Palais Egmont für die Bank zur Ver-
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fügung steilen soll. Das Palais ist im Fahre 1518 erbaut und ging 1818 aus dein Besitz des Herzogs von Ahrenberg in den der Stadt Brüssel über. Vor zweiJahren wurde das Schloß von einem Dachstuhlbrande heimgesucht, der jedoch keinen nennenswerten Schaden angerichtet hat.
NachklängezurSachverständiqenkonferenz
Ein Brief des Reichskanzlers zum Pariser Tributplan?
Unter der Ueberschrift „Ein Brief des Reichskanzlers zum Pariser Tributsplan" verlangt der „Montag" von der Reichsregierung eine Aeußerung darüber, was Reichskanz- ler Müller an die deutschen Sachverständigen nach Paris geschrieben hat. Das Blatt führt weiter aus, daß entgegen Len Erklärungen des Reichsaußenministers bei einem Presse- empfang am 27. Mai in unterrichteten Kreisen von einem Brief gesprochen werde, den der Reichskanzler Müller unter Zustimmung des Reichskabinetts an die deutschen Sachverständigen in Paris geschrieben habe und in dem er den Wunsch der Reich sregierung zuin Ausdruck gebracht habe, den Noungplan unter Hintansetzung von wirtschaftlichen Erwägungen anzunehmen.
Der „Montag" führt dazu u. a. aus: „Wie reiint sich dann dieser Brief des Reichskanzlers mit den Erklärungen des Reichsaußenministers zusammen? Ist der Brief geschrieben worden, dann besteht eine bis jetzt noch nicht aufgeklärte Kluft zwischen den bestimmten Erklärungen des Reichsaußenministers und dem Inhalt des Briefs. Dann ist eindeutig festgestellt, daß die Neichsregierung trotz aller Ableugnungen einen Druck auf die deutschen Sach- verständigen ausgeübt und diese zur Unterzeichnung eines Planes veranlaßt hat, von dessen wirtschaftlicher Undurchführbarkeit die Reichsregierung selbst überzeugt war."
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Zu der Mitteilung des Montag, wonach -er Reichskanzler Müller mit Zustimmung des Neichskabinetts an die deutschen Sachverständigen in Paris ein Schreiben gerichtet und darin den Wunsch der Reichsregierung zum Ausdruck gebracht habe, den Joung-Plan unter Hintansetzung wirtschaftlicher Erwägungen anzunehmen, wird von Berliner zuständiger Stelle erklärt, wenn der Reichskanzler einen Brief geschrieben habe, dieser nicht in dem vom Montag angeführten Sinne gehalten sein könne. Es wird u. a. auf eine Erklärung des deutschen Sachverständigen Kastl hingewiesen, der noch während der Konferenz gegenüber andersartigen Darstellungen in der Presse erklärt habe, daß die Reichsregierung die deutschen Sachverständigen in ihren Entscheidungen in keiner Weise beeinflußt habe.
Der goldene Mantel.
Roman von Heinz Welten«
RowsnüleLst Oizo, Berlin V 30.
(öS. Fortsetzung.)
Laut auflacht der Venezianer. „Ereifert Euch nicht, Hochwürdigster! Solches wird nicht geschehen. Sie haben in Nürnberg angefragt und dort fürtrefflichen Rat empfangen, also daß nimmer der Zweifel an ihnen nagen wird. Noch ihre Kinder und Kindeskinder werden gläubig die bunten Zettel bewahren und die Listen studieren, in denen die jährlichen Gewinne verzeichnet werden. So zahle ich als honoriger Mann Gold mit Hoffnungen und ist das eine so gut als das andere."
Tränen auf Tränen stürzen dem Mönch auS den Augen. „O, du Verblendeter! Begreifst du nicht, daß es einmal am Ende sein mutz mit all diesen Hoffnungen, datz die Kinder oder die Kinder der Kindeskinder an ihnen zugrunde gehen? Verblendeter, der d» bist! Erkennst du dieses nicht? Und was dann?"
Der Venezianer schlägt vergnügt ein Bein über das andere. Doktor Ulpianus preßt die Zähne fest aufeinander und krallt die Finger in die seidene Decke. Der kalte Schweiß tritt ihm auf die Stirn. Jetzt hat er den Pferdefuß deutlich gesehen.
„Was dann? Hochwürdigster! WaS kümmert eS mich? Soll ich mich sorgen um die, die einmal fein werden, um die Ungeborenen? Hoffnungen soll ich geben, Hoffnungen, die währen bis über daS Grab hinaus. Jenen, die jetzt leben und mir Gutes erweisen, schulde ich Dank und zahle ihnen mit Hoffnungen, die sie bewahren bis an ihr Ende. So halte ich den Pakt und mehr ist billig nicht zu fordern. Ihren Nachkommen
„Und wenn jene an den zerstörten Hoffnungen dereinst zugrunde gehen? Fühlst du kein Mitleid mit ihnen?«
Wieder brennen die schmerzenden Bleitropfen auf der Brust. Der Venezianer schüttelt den Kopf.
„Das Leben bringt den Menschen der Enttäuschungen viele. Eine mehr, eine weniger. Wer will sie zählen? Mögen jene sie tragen. Sie werden daran nicht ver- recken. Und wenn auch! Was kümmert es mich? Ich habe mit ihnen nichts gemein."
Der Pater hebt boschwörend die Hände. „Was es dich kümmert, was es dich kümmert? Du bist die Ursache ihrer zerstörten Hoffnungen, die Ursache ihres Elends. Du bist der Ruchlose, dessen Namen sie verwünschen werden. Graut es dir nicht?"
„Bin nicht so grauslichen Gemüts. Wie soll mich heute kümmern, was dereinst sein wird? So vieles tun die Menschen und fragen nur, wie es ausgeht für heute und morgen. Wer könnte schaffen, wenn er allzeit sorgen müßte, ob fein Tun den Menschen in hundert Jahren zum Segen sein wird oder zum Fluche? Jede Tat gebiert Folgen. Denn jede ist nur ein Glied in der langen Kette, und niemand kann Bürge sein für das, was einmal aus seiner Tat wachsen wird, wenn er nicht mehr ist."
Da beginnt dem Priester zu grausen vor so viel Verstocktheit und Spiegelfechterei, in der das Gute nicht mehr gut und daS Böse nimmer böse sein soll. Er hält die Hände vor daS Gesicht und beugt das Knie und bittet Gott inbrünstig um die Erlösung einer armen Seele, die nimmer Frieden finden kann auf Erden. Der Venezianer aber macht ihm eine spöttische Reverenz, winkt dem Schlafenden mit der Hand aus der langen Spitzenmafchette heraus freundschaftlich zu und tritt rückwärts tn die Wand.
Im Schweiß gebadet erwacht der Doktor am Morgen nutz want nickt, sich mnLuleheu in der Kammer aus
Furcht, er könne noch einen von beiden sehen, den Weißen oder den Schwarzen. Unheimlich ist chm in seinen vier Wänden, in denen er kaum zu atmen wagt, und gern möchte er das Quartier wechseln. Aber er weiß, daß es zwecklos ist, daß die beiden ihn begleiten werden; und ginge es auch bis an das Ende der Welt, er würde nimmer ihrer ledig werden.
Kaum ordentlich bekleidet, stürzt er am Morgen barhäuptig, das Barett in der Hand, die Stiege hinunter auf die Gasse. Nicht einen Löffel Suppe vermag er herunterzubringen. An der dicken Jmma vorüber, die just die Frühkost aufträgt, ellt er vorbei auf die Straße. Doch auch hier findet er keine Ruhe. Eilige Schritte laufen im Gleichschritt neben ihm her. Er lugt verstohlen seitwärts. Der Schwarze! Der Venezianer!
Da verliert er alle Besonnenheit und rennt, wie
on Furien gepeitscht, die Straße hinunter.
„Was rennt Ihr so? Seid Ihr des Teufels?« krächzt r- Ktininre des Weckslers
»Ich warte schon eine geraume Weile auf Euch vor der Türe. Habt Ihr vergessen, datz heute der Dreizehnte ist Wir können abrechnen. Ihr habt Eure Geldkatze wohl bei Euch. Wir wollen hinunter tnS Taubertal gehen, da Ihr doch nimmer zu mir kommt."
Ulpianus nestelt atemlos an seinem Wams.
„Da habt Ihr alles."
Der Wechsler steckt den Beutel in seinen Sack. „Wird gezählt und rechtschaffen geteilt. Der Deuschlin ist eine ehrliche Haut, er läßt jedem daS Seine. Hab Euch auch wieder ein neues Päcklein mitgebracht. Ihr Werder es gebrauchen können. Der Raunergarten drüben am Pharamundusturm wird heut auf der Ratstafel zum Verlauf ausgeboten. Er ist von allen Taubergärten der schönste. Achthundert Gulden soll er gelten."
tLortkeüuna iolat^