ners ausgedehnte Gräben auf den Westhängen der Tivoli und San Marco und auf den Höhen im Osten des Sober- Auf dem Karst nahmen die tapferen Truppen der 11. Ar­meekorps im Sturm die steilen und bewaldeten Höhen des Voliki Mri-Vaches (Gote 343 und Cote 376), im Osten des vorgenannten den Berg Pecina und die Höhe 3V9 östlich von ihm. Sie gingen bis etwa einen Kilometer östlich Se- geti im Süden der Straße OppacchiasellaCostagreizza vor. Die starke feindliche Linie wurde an mehreren Stellen überschritten und später gegen hartnäckige feindliche Gegen­angriffe gehalten. Während des Tages brachten wir 4731 Gefangene, darunter 132 Offiziere, ein, erbeuteten 2 Batte­rien von 10,5 Zentimetergeschützen, jede aus 3 Geschützen bestehend, außerdem Maschinengewehre, zahlreiche Gewehre, Tiere und Kriegsmaterial aller Art.

Der Seekrieg.

(WTB.) London, 3. Nov. (Amtlich.) Die Admira­lität teilt mit: Der niederländische Dampfer ..Oldambt" ist Mittwoch Nacht vom Feind in der Nähe des sstord- hinderfeuerschiffs aufgebracht worden. Es wurde eine Prisenbesatzung an Bord gebracht und das Schiff sollte nach Zeebrügge geführt werden, wurde aber am Don­nerstag gegen Tagesanbruch von einigen leichten Pa- trouillensahrzeugen angelaufen. Die Prisenbesatzung versuchte, das Schiff in die Luft zu sprengen, und ging in die Boote, ebenso wie die eigene Besatzung desOl­dambt". Die Prisenbesatzung, bestehend aus einem Offi­zier und 9 Mann, wurde eingeholt und zu Gefangenen gemacht. Das Schiff wurde von einem unserer Fahr­zeuge ins Schlepptau genommen. 6 deutsche Zerstörer, die hinzukamen, vermutlich um die Prise in den Hafen zu geleiten, wurden angegriffen und sofort in die Flucht geschlagen. DerOldambt" wurde 5 Stunden lang bis 6 Meilen von Hoek van Holland geschleppt, wo er von einem holländischen Schlepper übernommen wurde.

(WTB. Kopenhagen, 3. Nov. Der dänische Schoner Proeven" von Narstal wurde am 12. April von einem deutschen Unterseeboot versenkt, weil er angeblich mit englischen Kriegsschiffen Lichtsignale wechselte. Da in­dessen den Aussagen der Mannschaften gegenüber die Beweisführung nicht möglich war. erklärte die Regie­rung sich bereit, Schadenersatz zu leisten.Berlinske Tidende" veröffentlicht ein Prioattel-""--" aus Stock­holm, wonach ein schwedischer Geschäftsmann, der von einer Geschäftsreise nach Rußland und Finnland zurück­gekehrt ist, berichtet, daß das LinienschiffSewastopol" vor acht Tagen vor Helsingfors auf eine Mine gestoßen und teilweise zerstört worden fei. Deutsche Untersece- boote hätten sich am Hafeneingang von Helsingfors ge­zeigt. Mitte Juli sei eine deutsche Torpedobootss.Tttille vor Utö, einer Alands-Insel, erschienen und habe die Bevölkerung, die beim Hafenbau beschäftigt war, ge­zwungen, die Arbeit einzustellen. In der Gegend von Helsingfors arbeiteten 21 000 Chinesen beim Eisenbahn- br.u.

(WTB.) Athen. 4. Nov. (Reuter.) ST:nral Four- net veröffentlicht einen Bericht, in dem er erklärt, die

ipferAngeliki" undKili" seien torpediert worden oder auf Minen gelaufen, die von deutschen oder an­deren feindlichen Schiffen herrührten. (Sehr einfach.)

(WTB.) Haag, 4. Nov. Das Korrespondenzbureau erfährt, daß gleichzeitig mit der Anhaltung des nieder­ländischen DampfersOldambt" durch die Deutschen auch die DampferRandwijk".Brunswijk" und Noordwijk" angehalten wurden.Randwijk" wurde sofort wieder freigelassen.Brunswijk" und ..Noord- wijk" wurden nach Zeebrügge aufgebracht und inzwi­schen auch wieder freigelassen. Ueber den Borfall mit dem DampferOldambt" wird eine amtliche Unter­suchung eingeleitet werden.

(WTB.) Athen. 3. Nov. (Reuter.) Während der letzten 12 Tage wurden 7 griechische Dampfer versenkt. (Es wird sich wohl um Dampfer handeln, die den Re­volutionären dienen.)

(WTB.) Bern. 4. Nov. Nach einem Telegramm desTemps" aus Lissabon sind an den portugiesischen Küsten verschiedene Dampfer von einem deutschen Un­terseeboot angegriffen worden.

(WTB.) London, 4. Nov. Lloyds melden: Der englische DampferGlenlogan" ist wahrscheinlich ver­senkt worden. Der FischdampferFloreal" wurde ver­senkt. Die Besatzung ist in Sicherheit.

Amerika und wir.

Heute ist der große Tag in den Vereinigten Staa­ten von Amerika, an dem der Präsident der großen Re­publik auf 4 Jahre gewählt werden soll. Zwar wird sich das Ergebnis nicht sofort festlegen lassen, denn heute werden erst die Wahlmänner vom Volk gewählt, die dann Anfangs nächsten Jahres den Präsidenten zu : "h- len haben, aber die Wahlmänner sind natürlich alle auf einen gewissen Kandidaten eingeschworen, sodaß man nach dem Ausfall der Wahlmännerwahl unschwer das Endergebnis der Präsidentenwahl wird erkennen kön­nen. Man hat heute noch keinen Anhaltspunkt dafür, welcher von den beiden Kandidaten, Wilson und Hughes, die Palme erringen wird, denn in letzter Zeit scheinen die Siegesausstchten für Hughes, dem Kandi­

daten der rupublikanischen Partei, wieder erheblich ge­sunken zu sein, weil er sich speziell über die Fragen der auswärtigen Politik, die diesesmal bei den Wahlen den Ton anzugeben scheinen, sehr vorsichtig ausgesprochen hat, sodaß die nicht direkt ententefreundlichen Wähler stutzig geworden sind. Demgegenüber weisen die An­hänger Wilsons darauf hin, daß eine Wahl Wilsons den Frieden sichern würde, wie er ihn bisher trotz großer Schwierigkeiten zu erhalten gewußt habe. Wir haben in der letzten Zeit wiederholt beobachten können, daß die Washingtoner Regierung sich wenigstens formell einer objektiveren Haltung gegenüber den Kriegführen­den befleißigte, ein Zeichen, daß man doch Rücksicht auf die Stimmung großer Teile der Wählerschaft zu nehmen gezwungen ist. Die demokratische Partei, die für Wilson eintritt, hat das umsomehr nötig, als nach dem Ergeb­nis der letzten Präsidentenwahl die Republikaner eine starke Mehrheit besaßen, und nur unterlegen sind, weil der ehrgeizige Teddy Roosevelt wiedergewählt werden wollte, und zu diesem Zwecke eine eigene Partei aus den Reihen der Republikaner gebildet hatte, wodurch die republikanische Partei stark zersplitr. t wurde, u''^ wie vorauszusehcn war, keinen der Kandidaten durchbrachte. Diesmal ist Roosevelt selbst für Hughes eingetreten.

Aber was auch für eine Parteirichtung den Sieg davon tragen mag, an eine Aenderung der amerikani­schen Politik gegenüber den Kriegführenden wird wohl nicht zu denken sein. Erstens haben die Amerikaner durch ihre bisherige Stellungnahme einen Niesenprofit eingesteckt, der sie vom Schuldner- zum Gläubigerstaat emporgehoben hat. zweitens haben sich die amerikani­schen Interessen durch diese Kriegslieferungen für die Entente zu sehr mit denjenigen der Entente identifi­ziert, und drittens lagen und liegen die Sympathien der maßgebenden Kreise Amerikas immer noch auf eng­lischer Seite. Unter der Regierung von Taft, der sich bekanntlich auch als Deutschenfresser entv"--t hat, war ein englisch-amerikanischer Schiedsgerichtsvertrag ge­schlossen worden, der eine Regelung aller Streitigkeiten zwischen beiden Ländern vor einem Gerichtshof vorsieht. Es wurde aber wiederholt behauptet, daß dieser Vertrag viel weiter gehende Abmachungen enthalte, die auf ein regelrechtes Bündnis hinauslaufen. Der Kern der Ab­machung sei die Aufrechterhaltung der Weltherrschaft durch die beiden angelsächsischen Reich" auf jede Art, be­sonders aber durch die Flotte. Aus diesen Gründen wird man die verschiedentlichen Aeußerungen Wilsons über die Frage eines dauernden Friedens mit großem Miß­trauen aufzunehmen haben. Witt n brach immer von ein.: Zusammenschluß von Mächten, die ei'"" dau: .- den Frieden erzwingen könnten. Und merkwürdiger Weise wurde ihm anläßlich dieser Aeußerungen von England herüber immer Beifall gezollt. Man hat die­sen Vorschlag in England natürlich deshalb so vortreff­lich gefunden, weil er den Engländern gestatten würde, ihr riesiges Weltreich in Ruhe behalten und aussaugen zu dürfen, und weil man oann die schönste Waffe in der Hand hatte, tüchtige und aufstrebende Nationen einfach niederzuhalten. Diese Auffassung dürfte sich auch mit den Wilsonschen Reden decken, von einem Zusammen­schluß der Nationen, die zusammentreten sollen, damit keine Nation und keine Gruppe von Nationen eine an­dere Nation oder eine andere Gruppe von Nationen auszunützen imstande ist, und das einzige, wofür noch gekämpft werde, sollen nur die allgemeinen Rechte der Menschheit sein. Herr Wilson spricht wie ein Professor der Philosophie; nur leider hat seine Politik in diesem Krieg seine Theorie nicht nur einmal Lügen gestraft, und wenn die Amerikaner diese Theorie für die Zukunft beizubehalten gedenken, so danken wir recht sehr für eine Friedensvermittlung, welche auf einer solchen Grund­lage gedacht ist. O. 8.

Bon den Neutralen.

Für Schwedens Luftv"-^"'digung. ^

(WTB.) Stockholm, 4. Nov . Der Stockholmer Aus­schuß zu einer Sammlung für die Luftverteidigung über­reichte gestern dem König eine Schenkungsurkunde über

700 000 Kronen .

Spanien.

(WTB.) Mailand, 4. Nov. (Funkspruch des Ver­treters des Wien. K. K. Korr.-Bur.) Die Neutralitäts­komitees setzen die Propaganda in großem Stil fort. Lebhaften Eindruck macht eine Rede, die der frühere kon­servative Unterrichtsminister Bergamin in Saragossa gehalten hat. Er sprach sich für strikteste Neutralität aus. deren Zweck es sei, ein stärkeres Spanier, zu schaf­fen durch Reorganisation der Armer und Nationalisie­rung der Industrie. Der Redner svrach den Untersee­booten das Recht zu, spanische Schiffe, die Bannwaren führen, unter gewissen Umständen zu versenken.

Die Revolutionäre in Griechenland.

(WTB.) London, 4. Nov. DerDaily Mail" wird aus Athen vom 2. d. M. berichtet, es sei dadurch eine sonder­bare Lage entstanden, daß Offiziere, die an der unter die Aufsicht der Alliierten gestellten Bahnlinie von Larissa Dienst tun, royalistischen Offizieren in Larissa gestatteten, Verstärkungen auszuschicken, um den Vormarsch der veni-

zelistischen Streitkräfte in Ekaterini aufzuhalten. Daß die Alliierten zugestehen, daß militärische Maßnahmen gegen ihre eigenen Verbündeten getroffen würden, werde für in­konsequent und unstatthaft gehalten und die Venizelisten seien davon überrascht. Die Unzufriedenheit unter den Ve­nizelisten mit den jetzt bestehenden Verhältnissen sei groß. Sie seien der Ansicht, daß die Anerkennung der Regierung in Athen durch die Alliierten ein Schlag gegen die Re­gierung in Saloniki sei.Daily Chronicle" teilt in einem Bericht aus Athen vom 1. d. M. über die Besetzung von Ekaterini mit, infolge eines politischen Streites sei der Leutnant Kertsulis getötet worden und darauf seien Kvü Mann der nationale» Berteidigungsarmee gegen die Stadt vorgerückt. Diese Abteilung habe sich nach einem kurzen Kampf gegen die griechischen Regierungstruppen der Al- tacmonbrücke bemächtigt, das Dorf Colindro besetzt und sei sodann, ohne auf Widerstand zu stoßen, in Ekaterini ein­gezogen. Nach einem späteren Bericht zählen die Truppen, die die Stadt besetzt haben, 500 Mann. Die Garnison flüch­tete, ehe die Nationalisten ankamen, mit Hinterlassung des ganzen Materials. Die Stadt hat die Soldaten der Na­tionalarmee mit großem Jubel empfangen. Nach einem Bericht aus Saloniki zählt die nationale Armee jetzt 30000 Mann, von denen 17 MO vollständig ausgerüstet sind und bereits im Felde stehen.

(WTB.) Bern, 4. Nov. DerSecolo" meldet aus Athen: Die griechische Garnison von Ekaterini in Stärke von 170 Soldaten, die von dem Obersten Mitas befehligt werden, zog sich nach kurzem Gefecht mit den Revolutionären auf die umliegenden Höhenzüge zurück. Nach einer Rücksprache des Königs mit dem englischen Gesandten Elliot wurden dem Obersten Mitas mit der Eisenbahn 15VÜ Soldaten mit Kanonen zur Verstärkung geschickt.

(WTB.) Berlin, 4. Nov. Einer Genfer Depesche desBerliner Lokalanzeigers" zufolge bestellte Veni- zelos für den Salonikier Lokalverkehr Briefmarken mit

Bildnis Alexanders des Großen. Die bisherigen Br'efmarken mit dem Bildnis Bcnizelos wurden cinge- zogen.

Die englische Antwort an Amerika.

(WTB.) Newyork, 30. Okt. Ein Funksvruch vom Vertreter des WTB .meldet: Beim Staatsdepartement ist die britische Antwort auf den amerikanischen Protest gegen die Schwarzen Listen eingegangen. W'" wtoner Telegramme desNewyork World" und andere Blätter besagen, daß die Antwort vermutlich unbefriedigend sei. Es wird gemeldet, daß die Veröffentlichung wahrschein­lich bis nach der Wahl zurückgestellt werde.

Das politische Testament Puanschikais.

(WTB.) Berlin, 4. Nov. LautBerliner Lokal­anzeiger" empfiehlt das neuerdings eröffnete politische T"^ ment Puanschikais (des verstorbenen 1. Präsidenten der chinesischen Republik) Freundschaft mit den Ver­einigten Staaten und Deutschland.

Bon unjern Feinden.

Englisches.

(WTB.) Amsterdam, 3. Nov. Einem hiesigen Blatte wird aus London gemeldet, daß gestern in einer stark besuchten Versammlung der Baltic Exchange eine Ent­schließung angenommen wurde, in der die Regierung aufgefordert wird, zu erklären, daß sie am Ende dieses Krieges von Deutschland jedes vernichtete Schiff und jede Tonne Schiffsraum zurückfordcrn werde.

Ablehnung der Dienstpflicht in Australien.

Eine sehr bittere Enttäuschung haben die britischen Imperialisten soeben mit der Verwerfung der militäri­schen Dienstpflicht durch das australische Referendum (Volksabstimmung) erlitten. Das Wehrgesetz ist vom Volke des australischen Bundesstaates mit einer erheb­lichen Mehrheit abgelehnt worden; nach den bisher vor­liegenden Ergebnissen der Listenzählung haben 798 000 dafür. 887 000 dagegen gestimmt, das ergibt die ansehn­liche Mehrheit von 89 000 gegen den Dienstzwang. Die Bedeutung dieses Ergebnisses wächst, wenn man bedenkt, daß der Premierminister der australischen Republik, Herr Hughes, ein britischer Jingo von dem wildesten Typus ist, ein Mann, der ganz nach dem Herzen der Daily Mail" geartet ist und während seiner Anwesen­heit in England von diesem Blatte täglich den englischen Ministern als Beispiel vorgehalten wurde. Nicht we­niger als 3 Mitglieder sind aus dem Kabinett Hughes ausgetreten, nämlich besten Vizepräsident Gardiner, der Finanzminister Higgs und Senator Rüssel, weil sie mit der schamlosen Wahlbeeinflustung, die Hughes ange­ordnet hatte, nicht mehr einverstanden waren. Die Re­gierung schrieb nämlich den Wahlvorstehern vor, jüngere Leute direkt zur Abgabe ihrer Stimme für die Vorlage aufzufordern, wogegen Beamte, die gegen die Dienst­pflicht Partei nahmen, von diesem demokratischen, für die Vernichtung der preußischen Tyrannei kämpfenden Ministerium entlasten wurden. Daß eine mächtige Er­regung der Gemüter in Australien herrschen dürfte, geht auch aus dem gegen Hughes unternommenen Mordver­such hervor.

Typhv.s in der rumänffchen Königsfamilie.

(WTB.) Bern, 3. Nov.Echo de Paris" meldet aus Bukarest, daß der Zustand der an Typhus erkrank-