ten Prinzessin Mirchea und des jüngsten Sohnes des Königs von Rumänien verzweifelt zu sein scheint.
Der chronische Kohlcnmangel in Italien.
(WTB.) Berlin. Um wegen der Kohlentransporte nach Italien mit der englischen Regierung zu verhandeln, ist, wie verschiedene Morgendster melden, in London eine Abordnung italien.'i^er Indu^-'^er an- gckommen. Das erst kürzlich getroffene Abkommen könne wegen der Gefährlichkeit der Schiffstransporte nicht voll zur Ausführung kommen. Die Kohlenvorräte Italiens wü ^ n in kurzer Zeit verbraucht sein.
Italien und die afrikanische Gefahr.
(WTB.) Bern, 3. Nov. „Corriere della Sera" meldet aus Rom: Im Budget der Kolonien wurde ein außerordentlicher Kredit von 3 Millionen zur Verteidigung Erythräas im Hinblick aus die internationale Lage und deren Rückwirkungen in Ab-k>nnien bewilligt. (Danach scheint sich in Zentra-lafrika eine Unabhängig- keits- und Aufstandsbewegung anzubahnen, die man in den politischen Kreisen Italiens für gefährlich erachtet. Der Staatsstreich in Abessynien hat also keineswegs eine so günstige Lage geschaffen, wie die bissigen Meldungen glauben machen wollten.)
Vermischte Nachrichten.
Der Rciöfttag vertont sich.
(WTB.) Berlin, 4. Nov. Wie wir hören wird der Reichstag den ihm vorliegenden Arbeitsst ss morgen erledigen und sich darauf vertagen. Die in Aussicht genommene Rede des Reichskanzlers wird infolge dessen verschoben werden. Der weiter tanende Hovplansschuß bietet dem Reichskanzler aber Gelegenheit, etwaige «nötige Mitteilungen zu machen.
Von der „Deutschland".
(WTB.) Berlin, 4. Nov. Heber die Seetüchtigkeit der „Deutschland" teilt der „Berliner Lokalanzeiger" mit, daß aus Newyorker Depeschen, die in Paris vorliegen. hervorgehe, daß das Handels-Unterseeboot „Deutschland" trotz überaus schwerer See nicht den geringsten Schaden genommen hat. An Bord sei alles wohl.
Aus Stadl und Land.
Ealw. den 4 November 1916. Erneuerung!
Zum Reformationsfest.
ep. Man kann auf zweierlei Weise Reformationsfest feiern. Entweder freut man sich rückwärts gewandt der Er
neuerung des christlichen Glaubens aus den Schätzen der heiligen Schrift, wie sie vor vierhundert Jahren durch Martin Luther und seine Freunde erkämpft worden ist. Oder man stellt vorwärts gewandt die allezeit bleibende Aufgabe sich vor die Seele, an der fortschreitenden Erneuerung unseres Volkslebens aus den Kräften des Evangeliums zu arbeiten. Je länger umso mehr werden unsere Reformationsfeiern diesen zweiten vorwärts gewandten, auf die Zukunft gerichteten Charakter erhalten müssen. Dazu erzieht uns der Krieg.
Der Krieg hat zunächst für das Verhältnis der Konfessionen ganz unmittelbare und erfreuliche Folgen. Noch niemals sind die Glieder der beiden christlichen Kirchen in unserem Volk sich so nahe gekommen wie jetzt. Gemeinsame Gefahr, gemeinsame Entbehrung, gemeinsames Kämpfen draußen und gemeinsame Liebesarbeit daheim, gemeinsame Todestrauer, gemeinsame Siegesfreude, gemeinsame FriZ- denssehnsucht — wie viele Gemeinsamkeiten verbinden den Katholiken utid Protestanten! Wir Habens gelernt und werden es nie vergessen, was es heißt, durch dieselbe glühende Vaterlandsliebe verbunden sein und die Wurzeln unserer Kraft in gleichem Volkstum zu haben. Noch mehr: unsere Tapferen draußen haben herüber und hinüber auch ihr gegenseitiges Christentum viel bester kennen und achten gelernt, und beide Teile haben gesehen, wie einem jeden sich seine Art Christentum als Halt und Kraft in Kampf und Tod bewährt hat. Solche Erfahrungen machen das Bemühen selbstverständlich, sich gegenseitig auch bei verschiedener Art nicht zu verletzen, sondern voneinander zu lernen. Es sollte durch das gemeinsame Kriegserlebnis in unserem Volk eine geistige Atmosphäre geschaffen sein, in welcher die früher oft erhitzte Temperatur konfessioneller Kämpfe gar nicht mehr möglich ist. Es sollte so sein. Gott gebe, daß es in der Tat so kommt.
Sodann aber hat der Krieg eine solche Fülle von neuen Aufgaben geschaffen, und ein kommender Friede wird sie so ins Unabsehbare vermehren, daß wir alle Hände voll zu tun haben werden. Ein edler Wettstreit aller Kräfte, auch der konfessionellen, wird nötig sein, sie in Angriff zu nehmen und zu bewältigen. Dann wird die Hauptaufgabe der Kirche sein, was der Krieg an sittlich-religiösem Schaden in unser Volk hinein getragen hat, zu bekämpfen und auszumerzen, und was er in viel Tausenden durch religiöses Erlebnis und sittliche Bewährung geschaffen hat, zu befestigen und zu vertiefen. Daß die christlichen Kirchen noch ganz anders als bisher sittlich-religiöse Kraftzentren für unser Volk werden, daß sie das Gewissen unseres Volkes und seiner erwerbenden Stände auch für das wirtschaftliche Leben werden sollen, — wie händeringend nötig ist das, und welche Riesenausgaben liegen l/ r vor! So soll also unsere Reformationsfeier vorwärts, der Zukunft zugewandt sein und der Hauptinhalt unserer Reformationsgedanken soll werden: Erneuerung unseres Volkes tut not aus den Kräften des Evangeliums!
Das eiserne Kreuz.
Gefreiter Junginger von hier, bei der 4. Feldpionierkompagnie, wurde mit dem eisernen Kreuz ausgezeichnet.
Ulrich Erlenmaier, Sohn des f Milchhändlers von Ottenbronn, Schütze bei dem Württ. Eebirgs-Batl., hat neben der Beförderung zum Gefreiten, das Eiserne Kreuz erhalten.
Beförderung.
5^.arl Schmidt, Verwaltungskandidat, Sohn des verstorbenen Metzgermeisters Adolf Schmidt, wurde zum Unteroffizier lc..öert.
Die Liliputaner.
* Wir möchten nochmals auf das Gastspiel Hinweisen, das die Liliputaner morgen im „Badischen Hof" geben. Nachmittags findet eine Familien- und Kindervorstellung statt, bei der die Zauberkomödie „Kater Murr" gegeben wird, abends das Ausstattungsstück mit Gesang, der „Göttergatte".
Stammheim» 1 Nov. Das Fest ihrer goldenen Hochzeit feierten heute Georg Schuhmacher und Frau, geb. Schütz. Der Jubilar steht seit 1858 im Dienst der Staatsforstverwaltung als Holzhauer, Forstwegwart und seit Kriegsausbruch als Forstwartstellvertreter. Er wurde bereits wiederholt durch Diplome sowie durch Verleihung der König-Karl-Jubiläums- Medaille ausgezeichnet und ist in den Kreisen der Ordnungsliebenden durch Gefälligkeit und Biederkeit beliebt. Die Holzhauer sowie die Kulturarbeiterinnen der Staatswaldungen begleiteten das festlich geschmückte Jubelpaar zur Kirche, wo der feierlichen Handlung sein alter Hochzeitstext zu Grunde gelegt wurde. Möge den beiden Alten ein freundlicher Lebensabend zu Teil werden. W.
VV. Althengstett, 3. Nov. Auf eine im Gottesdienst ausgesprochene Bitte hin wurden Naturalien aller Art in reichlicher Menge im Pfarrhaus abgegeben und von den Lazaretten in Calw und Hirsau, für welche die Sammlung bestimmt war, abgeholt. Wie von beiden Seiten versichert wird, sind solche freiwillige Spenden, zumal im 3. Kriegsjahr, sehr erwünscht und dankenswert.
(STB.) Pforzheim, 2. Nov. In letzter Zeit machte hier wieder eine größere Golddieberei von sich reden. Die in einer Vijouteriefabrik angestellte Ehefrau Berta Jakob, geb. Lang, stahl größere Mengen Eolddoublöe, mindestens 274 Kilogramm, wovon das Kilo 5V Mark wert ist. Das Gestohlene gab sie teils ihrem Mann, Goldarbeiter Jakob, teils ihrem Bruder, Goldarbeiter Rudolf Lang, die es dann weiter verkauften. Der Hauptanstifter war Rudolf Lang. Er wurde gestern zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Frau erhielt 3 Jahre Gefängnis, ihr Mann 2 Jahre Zuchthaus, der mit verwickelte Estampcur Eugen Ctamer 1)4 Jahre Zuchthaus.
Für die Schristl. verantwort! Otto Seltmann, Calw. Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Vuchdruckerei. Calw.
Amtliche und Privat-Anzeigen.
Stadtschultheißenamt Calw.
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AnWev W« »ie Bert«»«»« fluiliche Kartoffel«, welche sie «>chl m«»« Siittieueiide zelieseri erhalt«, sofort «ach Elaim de« Stadl- schillhkihmmli »Melde«.
Calw, den 4. November 1916.
Stadtschultheißenamt: A.-V Dreiß.
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treffe« i« nächster Zeit ein.
Bestellungen wolle» in den nächsten Tagen gemacht werden bet
Kamel Beller, Kohlnhmdlm», Sechiaze».
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Ein jüngerer, kräftiger
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für Landwirtschaft, welcher auch melken kann, kann sofort oder in 14 Tagen etntreten bei Karl Hartmann, zur „Sonne", Ltebenzrll.
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