der General hinzu, wird sich die größte Mühe geben, um die ganze Entscheidung vor dem Winter hrbeizusührcn. Die nächsten Ereignisse werden die folgenreichste» und wichtigsten sein.

Balona.

(WTB.) Berlin, l4. April. Eine Meldung desBerl. Lokalanzcigers" aus Lugano besagt: Wie derLorriere della Sera" aus Brindisi meldet, ist dort General Porro aus Va- lona eingetroffen, wo er das befestigte Lager besichtigt hat. Dank der Zusammenarbeit der Hafenbehörden von Brindisi und der Kriegs- und Transportflotte ist der Ausbau des wichtige« Stutzpunktes der italienischen Flotte in Balona nunmehr beendet.

Don den Neutralen.

Die Bereitschaft Hollands.

Berlin, 13. April. DasBerliner Tageblatt" meldet aus Zürich: Der Amsterdamer Korrespondent derNeuen Zur. Zeitg." will aus sehr unterrichteter Quelle erfahren haben, daß die holländische Regierung noch täglich ihre Kriegsbereit­schaft steigere. Offizieren und Mannschaften fei es ausdrück­lich verboten, ihren Standort mit der Eisenbahn zu verlasse». Die holländischen Eifenbahngesellschasten seien angewiesen worden, sich aus de»veränderten Zustand" vorzubereite», was gleichbedeutend mit Kriegsbereitschaft sei. Schließlich macht die Regierung keinen Hehl daraus, daß sie sich veran­laßt sehen könnte, diejenige Jahresklasse, die erst im Oktober einzurücken hat, schon etliche Monate früher einzuberufen. Alles häng« davon ab, wir weit die Beschlüsse der Pariser Berbündeten-Konsercnz, deren Wirkungen doch wohl in der nächsten Zeit zu Tage treten mühten, und Englands ver- verscharste Blockadepolitik die niederländischen Hoheitsrechte und Lebensiiiteresfen berührten und gefährdeten. Holland gedenke in seinein neutralen Abwarten bis zur äußersten Grenze des Möglichen und Zulässigen zu gehen, wolle aber von keiner Seite eine nationale Erniedrigung dulden. Daß die Gefahr einer solchen noch nicht endgültig geschwunden sei, beweist eben die fortdauernde und noch täglich verstärkte Kriegsbereitschaft der Niederlande.

Zürich, IN. April. DerNeuen Zürcher Zeitung" wird von ihrem Amsterdamer Korrespondenten über die Geheimsitzung der holländischen Kammer mitgeteilt, daß die vertraulichen Enthüllungen der Regierung sich dahin zusammenfassen lassen, daß die niederländischen Militiirmahnahmen zweifellos eine Folge der Beschlüsse der Pariser Konferenz sind, daß die Forcierung des Schelde-Eingangs, die Landung fremder Truppen in den Niederlanden und die Besetzung einer Insel als Flottenstützpunkt für Holland ein ausgesprochener Kricgsgrund werde, der den sofortigen Anschluß Hol­lands ohne Rücksicht aus die Folge» für seinen Ko­lonialbesitz - an die dem Angreifer feindliche Mächte­gruppe zu, Folge habe.

Die harmlosen Alliic

Köln, 13. April. DieKöln. Zeitg." meldet aus Amster­dam: Das Auswärtige Amt im Haag teilt mit, daß der sranzöfische Gesandte mit Ermächtigung seiner Regierung dem Minister des Aeuhern die Versicherung gegeben habe, dah weder Frankreich noch einer seiner Bundesgenossen je mals daran gedacht habe, direkt oder indirekt der Neutra­lität von Holland oder der Verletzlichkeit seines Gebietes zu nahe zu treten, wobei noch hinzugefügt wurde, dah die küci- ltch in Paris gehaltene Konferenz der Alliierten sich über- ha»pt nicht mit Holland beschäftigt habe.

Die Bergewaltigung Grie lands.

Frankfurt, 14. April. DieFranks. Zeitg." schreibt: Der neu« Neutralitätsbruch, den sich die Entente Griechenland gegenüber durch die Besetzung des Häsens A-gostolion aus Kephalonia geleistet hat, ist, wie es scheint, nur Sie Einlei­tung zu weitere« völkerrechtswidrigen Handlungen, da die Entente beabsichtigt, noch andere Stützpuntte auf griechischen Inseln des jonischen und algerischen Meeres anzulegen. Vor allem scheint es auf Kreta abgesehen zu sein, dessen Häfen wohl die nächsten sein werden, die den ungeladenen Gast er­warten müssen. Der Plan ist. den schützenden Kranz der In­seln. der Griechenland umgibt, in die Hände zu bekommen; der Zweck ist ein dreifacher: zunächst soll der Druck auf Grie­chenland verstärkt, seine Vereinsamung vollendet und die Strafe für fein ungebührliches Verhalten härter gemacht wer den: dann soll die in sich geschlossene Anlage von Stützpunk­ten im Mittclmeer den Truppentransport van Korfu nach Salonik und von Salonik nach dem Weste» ungefährlich ma chen und endlich will man der wachsenden Tätigkeit der dent- schr« und österreichischen Tauchboote dadurch begegnen, daß man alle uls Unterschlupf dieser kühne» Unternehmungen dienenden Inseln und Häsen unter die Kontrolle der Entente flotte dringt. Es ist erstaunlich, ja fast bewundernswert, mit welcher Selbstverständlichkeit England das tut, was ihm nütz­lich scheint, ahne das Schelten zu vergessen, wenn andere das Nützliche tun Noch viel erstaunlicher aber ist es, wie Fran­zosen. Russen, Italiener und fast die ganze West der Neu­tralen in der Suggestion dahinleben, in die sie der starke ego­istische Wille Englands zu versetzen muhte

Die Bereinigten Staaten und Mexiko.

(SKTB.) MexikoLity-, 14. Apil. (Reuter.) Mexiko sandte eine Note an die Bereinigten Staaten, in der verlangt wird, dah die amerikanisch,:» Truppen aus dem mexikanischen Ge­bier zurückgezogen werden und die Verfolgung Billas der Armee der mexikanischen Konstitutionalijten überlasten wird.

(WTB.) Washington, 14. April. (Reuter.) Die Rote Larranzas hat die Lage in Mexiko kompliziert, aber cs wird amtlich festgestellt, dah das Hauptquartier der amerikanischen Truppen nichts Unterlasten hat. um die Verfolgung Villas energisch fortzusetzen. während die Angelegenheit mit Car ranza erörtert wird.

Berlin, 14. April. DeinBerliner Lokalanzeiger" wird aus Amsterdam gemeldet: General Fuustons Lage soll immer schwieriger erscheinen. Wen» auch Carranza nach außen hin völlige Zurückhaltung be­wahrt, so sind doch seine Anhänger längst zu Feindselig­keiten gegen das amerikanische Expeditionskorps vor- gegangcn und Villa kann, von der fanatischen Be­völkerung unterstützt, General Funston jeden Possen spielen. Infolge des Mißtrauens gegen Carranzas re­guläre Truppen hat General Funsion wenig Be­wegungsfreiheit. In Washington gilt es fast als wahr­scheinlich, daß man dos Expeditionskorps zurückrufen wird.

Englands Antwort an Amerika.

(WTB.) Washington, 13. April. Reuter meldet: Die Antwort Grohbritanniens aus die amerikanischen Varste! lungen wegen der Verhaftung von 38 Oesterreichern, Deut­schen und Türken auf dem DampferChina" bei Shanghai ist vom Staatsdepartement veröffentlicht worden. In der Note wird die Festnahme damit gerechtfertigt, dah die feind­liche» Fremden sich damit beschäftigt hatten, heimlich Waffen zui« Versand nach Indien zu sammeln und andere ver­breche, siche Anschläge auszuhecke». Wenn den Leuten gestattet worden wäre, in Manila zu landen, würden sie ihr feind­liches Werk fortgesetzt und dadurch die Neutralität der Ver­einigten Staate» kompromittiert haben. (Was geht das England an?) Erey legte dar, dah das einzige internat, anale Dokument das auf den Fall Anwendung finde, die von Großbritannien nicht Unterzeichnete Londoner Deklaration sei, in der die Gefangennahme von Personen auf Mitglieder der bewaffneten Macht der Kriegführenden beschränkt werde. Der gegenwärtige Krieg habe aber gezeigt, daß die Methode, durch die Großbritu»niens Feinde »nd namentlich Deutsch­land den Sieg zu erringen suchen, leine Grenzen kenne. Es seien in vielen Teilen der Welt aus neutralem Boden feind­liche revolutionäre Anschläge und Pläne zur Zerstörung des Seehandels usw. entdeckt worden. Die Note erinnert an die zahlreichen prodeutschen Berschwörungen in den Vereinigten Staaten (!) und sagt dann, daß das Ersuchen um freies Ge­leite für Deutsche, die aus den Vereinigten Staaten zurück­kehren, nachdem ihre Gegenwart dem Lande unbequem ge­worden war, auf der Anerkennung der Tatsache beruht habe, daß auch andere Personen gefangen genommen werden kön­nen, als Angehörige der bewaffneten Macht Kriegführender. Grey spricht die Erwartung aus, daß die Vereinigten Staaten angesichts der von ihm angeführten Tatsachen (!) nicht länger daran festhalten werden, daß die Gefangennahme der Deut­schen, Oesterreicher und Türken ungerechtfertigt ist.

(WTB.) Washington, 13. April. (Funlspruch des Vertreters des WTD.): Staatssekretär Lansing teilte mit, daß die englische Note über die Fortführung von 38 Oesterreichern, Deutschen und Türken von Bord des amerikanischen DampfersChina" die Angelegenheit nicht zur Zufriedenheit der Vereinigten Staaten er­ledige.

Don unseren Feinden.

Das englische Oberhaus und der geplante Handelskrieg.

(WTB.) London. 13. April. Lord Eourtney sagte, Run- cimuns Erklärung im Oberhaus, daß der deutsche Handel nach dem Kriege nie wieder sein Haupt erheben dürfe wie vorher, müsse in Verbindung mit der Ankündigung der Pa­riser Konferenz nicht nur in England Besorgnis erwecken, sondern auch in Deutjchland sehr unglücklich wirken. Die Deutschen müßten durch die Erklärung aufgercizt werden, daß auf den militärischen Krieg ein Handelskrieg folgen und daß ein neuer Aufschwung von Handel und Industrie in Deutschland im Keime erstickt werden müsse. Lord Court - ney erörterte sodann die Schwierigkeiten einer Schutzzoll­politik für England und Indien und fuhr fort: Asquith sagte: Belgien müsse seine alte Unabhängigkeit wieder er­langen. Aber das alte Belgien kann nicht wieder erstehen, wenn Deutschland nicht wirtschaftlich gedeiht. Antwerpen und Rotterdam sind geographische Vorposten von Deutschland, und von ihm abhängig und wenn England Deutschland Nie­derhalten will, so muß es auch Antwerpen und Rotterdam Niederhalten. Lord Lrewe erwiderte, Lvrd Eourtney mache sich offenbar Illusionen über die Verhältnisse in Deutschland, als ob eine Partei in Deutschland zu einem sofortigen Frie den bereit wäre, besten Bedingungen die Verbündeten an nehmen könnten. Die Aeußerungen über die Vernichtung de-- preußifchen Militarismus und die Vernichtung Deutschland -

seien vielfach mißverstanden worden. Was habe Deutschland in kommerzieller Hinsicht getan, daß die Leute hier und in Frankreich entschlossen seien, Deutschland späterhin nicht die Macht zu lasten, seine frühere Tätigkeit wieder aufzunehmen Deutschland habe kommerzielle Expansion und politische I»- triguen mit einer Kühnheit und einem Erfolg kombiniert, für die es in der Vergangenheit keine Parallele gebe. Wenn Lord Eourtney den deutschen llnternehmergeist und den deut scheu Militarismus, den Charakter des deutschen Volkes, von den Ambitionen des deutschen Generalstabs zu trennen sucht, so habe er etwas Unmögliches versucht. Man könne Deutschlands militärische Ambitionen, die sich selbst in Brand gesteckt haben, von der allgemeinen Angriffslust Deutschlands auf der ganzen Welt nicht trennen. Das Bild, das Lord Eourtney von Deutschland entworfen, wonach es dort zwei Nationen gebe: die eine für jede Art von Angriff gedrillt und bereit, die andere voller friedlicher Absichten und nur bestrebt, die deutsche Zivilisation in der ganzen Welt aus zubreiten worin diese Zivilisation auch bestehen möge, das sei ein Bild, dem man nicht Glauben schenken könnte. Das Gift sei zu tief in den Körper des ganzen Volkes ein gedrungen. Die Idee sei nicht zu verwirklichen, daß der Han­delsverkehr nach dem Kriege genau aus der früheren Basis wieder beginnen könnte.

Die Zeppelinopfer in England.

Amsterdam, 13. April. Nach einer in der Festlands ausgeibe derDaily Mail" vom 7. April enthaltenen Zusammenstellung beträgt die Anzahl der Opfer der Zeppeline in England vom 19. Januar 1915 bis 5. April 1916 1044 und zwar 325 Tote nnd 719 Verwundete. Dazu kommen an Opfern von Wasserflugzeugen 17 Tote und 43 Verwundete, zusammen 1194 Opfer.

Der Wirtschaftskrieg der Entente gegen die Neutralen.

Basel, 13. April.Jndependance Roumaine" mel­det, lautLokalanzeiger", das Scheitern der Verhand­lungen mit England wegen Bezugs von Kupfer »ud Leder. Damit seien im Grundsatz auch andere Waren­bezüge aus den Biervcrbandsstaaten hinfällig.

Basel, 13. April. Nach indirekten Petersburger Meldungen der Blätter hat der Ministerrat in Peters­burg dem Erlaß besonderer Ausfuhrverbote nach Ru­mänien und Griechenland zugestimmt. Die Verhand­lungen über die Veröffentlichung eines allgemeinen Einfuhrverbotes für Waren aus Rumänien wurde zu- rückgeftcllr.

Vermischte Nachrichten.

Zur Beratung der neuen Reichsstenern.

(WTB.) Berlin, 13. April. Bei der Beratung de» Kriegsgewinnstenergcsetzes im Hauptausschuß des Reichs tags erklärte der Reichsschatzsekretär, daß er unter Wahrung des grundsätzlichen Standpunktes, daß die Bundesfürsten und ihre Gemahlinnen der direkten Besteuerung durch das Reich nicht unterliegen, Mitteilen könne, daß die Buudessürfte» und ihre Gemahlinnen sich ebenso, wie beim Wehrbeitrag, freiwillig bereit erklärten, an der Steuer teilzunehmen .

(WTB.) Berlin, 13. April. Vom Steuerausschuß des Reichstages ist der Warenumsahsteuerantrag des Zentrums mit einigen Abänderungen gegen die Stimmen der Fort schrittler und der Sozialdemokraten angenommen worden. Der Quittungstempel wurde einstimmig abgelehnt.

(WTB.) Berlin, 13. April. Nach Ablehnung des sozial­demokratischen Erbschaftsantrags im Hauptausschuh de» Reichstags wurde niit den Stimmen der Sozialdemokraten, Fortschrittler und Nationalliberalen ein fortschrittlicher An­trag auf Erhebung eines abermaligen Wehrdeikrags in Höhe von einem Drittel der im Wehrbeitragsgesetz enthaltene« Sätze angenommen. Hierauf erledigte der Hauptausschuh die für die Besteuerung der Gesellschaften einschlägigen Para graphen des Kriegsgewinnsteuergesetzes und nahm hierzu einen gemeinsamen Antrag der bürgerlichen Parteien an Die Ueberschrift des Gesetzes wurde geändert in: Entwurf eines Kriegssteuergesetzes. Damit ist die erste Lesung des Entwurfs beendigt. Die Beschlüsse des Hauptausschusses werden für die zweite Lesung zusammengestellt werden. Da­mit beginnt der Ausschuß die Osterpaufe. Die nächste Sitzung wird am 2. Mai stattfinden mit der Tagesordnung: Kapital- abfindungsgesetz. Postetat und Etat des Neichsamts des Innern.

Burian nach Berlin.

(MTV.) Wien. 14. April. Der Minister des Aeußern, Baron Burian, begab sich gestern Abend z« Besprechungen mit dem Reichskanzler von Belhmann- Hollweg nach Berlin.

Aus Stadt und Land.

Calw, den 14 April 1918.

Kriegsauszeichnung.

* Rudolf Weiß, im Jnf.-Regt. 125, hack das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhalten; Christian Fischrr, im Res.