Der Abend kam. In der Stube sagen die Kameraden beim Tarok. Aus der Küche Hörle man das Pfuien des heißen Fettes in der Bratpfanne und ein Geruch zwängte sich durchs Schlüsselloch, süß und oielverheigeiid. Aber aus einmal rümpfte einer die Nase. „Ja Sakrament, der Kerl läßt ja die Pfannkuchen anbrennen! Er hat doch Fett genug!" schrie er und stürzte zur Küche. Dicker Qualm quoll heraus. „Mensch, ja was hast Du denn .' Du erstickst ja!" Aus dem Qualm löste sich langsam die behäbige Gestalt des Kochs. Lränen, die der Qualm geboren, rannen ihm aus den ge­röteten Augen. „Ich weiß nicht, was das ist. Steinhart sinds, hl« Pfannkuchen. Das muh rein am Mehl liegen .. " — „Die Eier waren gut!" betonte ihr Finder ärgerlich. Der Koch nahm mit den Fingerspitzen den Pfannkuchen aus der Pfanne. Wie eine Oblate brach der Kuchen auseinander, und als er auf den Boden fiel, gab's eine» Knall. „Dös is koa Pfannkuch'n nöt! erklärte ein Unteroffizier bestimmt. — „Das muh rein am Mehl liegen!" wiederholte der betrübte Koch und holte die Mehltüte aus der halbdunklen Küche. Einer griff hinein, lieh das Mehl durch die Finger gleiten, stutzte, besah sich die Tüte genauer und holte ein Taschen- lexikon heraus. Dann fing er zu lachen an. „Da steht's ja drauf: Zuplötre! Menschenskind, mit Gips kann man frei­lich keine Pfannkuchen backen!" (Frks. Zig).

Aus Stadt und Land.

Calw, den 12 April 1916

Kriegs-Verluste des Oberamts Lalw

Aus der würltembergischen Verlustliste Nr. 370.

Ersatz-Infanterie-Regimeut Nr. 5L Böltinger, Otto. Holzbronn, l. oerw., b. d. Truppe.

Berichtigungen:

Grenadier-Regiment Nr. NS, Stuttgart.

Zu Verlustliste Nr. 33: Paulus, Jakob (nicht Georg), Deckenpfronn, gef. (V. L. 1l3).

Die Feldpost.

Das stellt). Generalkommando weist darauf hin, daß im ganzen Reiche die Annahme der Privatpakete nach dem Felde bis zum Gewicht von lg Kilogramm in der Zeit vom 12.— 23. April ds. Is. einschließlich eingestellt wird. Dagegen werden Fcldpostpaketchen und Frachtstückgüter, wie bisher, unbeschränkt befördert.

Die Deutsch-Spanische Bereinigung

in Stuttgart erläßt folgenden Aufruf: Am 17. Dez. 191.'> vcr- osfentlichte die angesehene Madrider Zeitung „La Tribuna" eine warmherzige Sympathiekundgebung für Deutschland, I die bis jetzt non über 17 0l>0 Vertretern der gebildeten Kreise !

Spaniens unterzeichnet wurde, an der Spitze von Iaciiitv !Bcnaoente, Spaniens bedeutendstem Dramatiker der Gegen­wart. Eine solche Kundgebung steht einzig da in der Zert- geschichte. Eine Nation, auf deren Freundschaft man in Deutschland nie gerechnet hatte, streckt uns die Bruderhand entgegen, während langjährige Freunde a» uns zu Verrätern werden! Alle» Anstrengungen und Lockungen unserer Feinde zum Trotz hat Spanien sich streng neutral verhalten und tmr die Lügenberichte über deutsche Barbarei mit Verachtuni zurückgewiesen. Sollten wir dafür dieser wahrhaft ritter­lichen Nation nicht Dank wissen? Und wie könnte dreier Tank besser abgestattet werden, als indem wir uns bemühen würden, Spanien besser kennen zu lernen und dadurch einen regere» Austausch geistiger und wirtschaftlicher Beziehungen herbeizuführen, die Kenntnis der Sprache, Literatur un» Kunst, den Fremdenvertehr, Handel und Industrie beider Länder zu fördern. Haben sich doch beide gegenseitig mehr zu bieten, als alle anderen Nationen. Diese Ziele verfolg« die Deutsch-Spanische Vereinigung und ihre Landesver­bände. Jeder Deutsche, dem an der Zukunft gelegen ist, sollte uns daher durch seinen Beitritt unterstützen.

Für die Schristl. verantwort!. Otto Seltmann, Lalw. ^-ruck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Lat»

Amtliche und Privat-Anzeigen.

Stadl fchullhelßenarrrt Lalw.

Diejenigen hiesigen Einwohner, welche

Herste zu Mhncrfutter

bestellt haben, wollen dieselbe am nächsten Freitag den 14. April, nachmittag« 1 Ahr, vor dem Fruchtspeicher beim Rathaus gegen Barzahlung das Pfund zu 14 Pfg, abhole». Säcke find milzu­bringen. Lei dem kleinen Borrat kann für jedes Stück Geflügel nur 1 Pfund abgegeben, auch können die. welche nicht» bestellt haben nur ausuahmsweise, so lange der Vorrat reicht, berücksichtigt werden.

Lalw, den 11. April 1916.

Stadtschulthettzenamt: A. B. Dreist.

Stadtgemeinde Lalw.

Die Tauben

find über die Saalzett von heute ab bis 25. April

eingesperrt zu halten.

Zuwtderhaudlauge» werden bestraft.

Lalw, den 10. April 1916.

Stadtschulthet tzenamt: A. V. Dreist.

Stadtgemeind» Lalw.

Das Leseholzsammeln in den Stadtwaldungen

ist um an den Holztagen: Mittwoch und Samstag und nur mit Erlaubnisscheinen» welche von K. Forstwart Wintterle ausgestellt «erden, gestattet.

Zuwiderhandlungen werden unnachsichtlich zur Anzeige gebracht.

Lalw, den 10. April I9l6.

Stadtschulthettzenamt: A. V Dreist.

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