Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung.
Aufnahme von Freiwilligen in Unteroffizier- vorfchulen.
In diesem Jahre werden wieder Freiwillige in Unter- osfizieroorschulen (nicht Unteroffizierschulcn) angenommen (llnteroffiziervorschule: Annaburg, Bartenstein z. Zt. in Treptow, Ereifenberg i. Pomm., Jülich, Sigmaringen, Weil- burg, Jena und Wohlan).
Junge Leute, die beabsichtigen, in eine Unteroffiziervorschule einzutreten, können sich jederzeit beim Bezirkskom-' mando anmelden.
Jeder sich Meldende wird ärztlich untersucht und einer Prüfung in den Elementarfächcrn (Lesen, Rechnen, Schreiben bezw. Rcchtschreiben) unterworfen. Er mutz mindestens 151 cm grotz und vollkommen gesund sein. Ein tadelloser Leumund des Einzustellenden und der Angehörigen ist zur Aufnahme erforderlich.
Die Ausbildung ist kostenfrei.
Der Freiwillige mutz sich verpflichten, nach der Ueber- weisung aus der Unteroffizierschule an einen Truppenteil mindestens noch vier Jahre aktiv beim Heere oder bei der Marine zu dienen. Die Wünsche der einzelnen um Zuteilung an bestimmte Truppenteile werden nach Möglichkeit berücksichtigt.
Aufnahmebedingungen werden vom Bezirkskommando auf Verlangen kostenlos versandt.
Calw, den 29. Jan. 1918.
Kgl. Bezirkskommando.
Vordrucke für die Schüleruntersuchungen.
Die Gemeindebehörden werden unter Hinweis auf 8 16 der Vollz.-Vcrf. zum Oberamtsarztgesetz vom 17. März 1919 (Reg.-Bl. S. 82) beauftragt, den Bedarf an
Vordrucken der Gesundheitsbogen,
Schreiben für Einladungen der Erziehungsberechtigten zur
Teilnahme an den ürztl. Untersuchungen und
Flugwesens gegenwärtig ein Mann stehe, der die Krise beseitigen könne, zuckte Flandin die Achseln und auf die weitere Frage: Glauben Sie, datz wir einmal einen solchen bekommen werden, erfolgte mit erhobener Stimme die Antwort: Wir müssen es .denn wir brauchen einen.
3um Zeppelinangriff aus Paris.
(WTB.) Bern, 1 . Febr. In Besprechung der letzten Luftschiffangriffe stellte der „Temps" fest, datz der durch die abgeworfenen Bomben angerichtete Schaden ungefähr eine Million Franken betrage. Das Blatt mutz eingestehen, datz die französische Lustschisfahrt der deutschen zurzeit nachsteht. Der Grund dieser Rückständigkeit sei aber nicht Sorglosigkeit oder Mangel an Tatkraft, sondern lediglich Zersplitterung der Anstrengungen.
(WTB.) Paris, 2. Febr. In der Kammer erklärte gestern Mnisterpräsident Briand, der Zeppelinangriff sei als ein im Kriege unvermeidliches Mißgeschick zu betrachten. Es sei unmöglich, öffentlich die zur Verteidigung von Paris ergriffenen Matznahmen im einzelnen darzulegen. — Die Interpellation über diesen Gegenstand wurde sodann auf das Anerbieten des Kriegsministers Gallieni. heute im Heeresausschutz Aufklärung zu geben, vertagt.
(WTB) Bern, 1. Febr. Der zweite Luftschissbejuch über Paris hat nach einer amtlichen Mitteilung keinen Schaden angerichtet. Indessen dürfte diese Angabe, wie aus Blättermeldungen hervorgeht, aus sehr verständlichen Beweggründen die Wahrheit verschleiern. Schon „Matin" verrät, datz die Bomben zwar keine Opfer forderten, aber Sachschaden von geringer Bedeutung anrichteten. „Petit Parisien" lätzt sich berichten, man versichere, datz der Sachschaden nicht allzu bedeutend sei. Ein Berichterstatter des „Echo de Paris" besichtigte die betroffenen Ocrtlichkeiten und schildert das Bild der Verheerung, wobei er von beträchtlichem Sachschaden spricht. „Journal" drückt seine Freude darüber aus, datz beim zweiten Angriffe nur Sachschaden angerichtct wurde, betont indessen ebenfalls in einer besonderen Schilderung, datz hier und da der Schaden sehr erheblich sei. Weiter wird gemeldet: Die Art der Berichterstattung über den Erfolg des zweiten Zeppelinangriffs auf Paris kennzeichnet „Journal" mit bemerkenswerter Offenheit, indem es nach einem Versuch, den Angriff zu schildern, mit den Worten abbricht: Indessen, die Zensur zwingt uns, uns an die Ausführungen der amtlichen Mitteilung zu halten.
(WTB.) Paris, 1. Febr. Der „Matin" teilt mit: Am Montag, den 91. Jan., abends hätten die Posten einen Zeppelin nördlich von Compiögne gemeldet und das Militärgouvernement von Paris habe Bereitschafts- und Vorsichtsmatzregeln angeordnct, doch habe der Zeppelin, von dem Feuer und den Scheinwerfern der Verteidigung erreicht, über den Verteidigungslinien Kehrt gemacht, und um 11 Uhr sei alle Gefahr beseitigt gewesen.
7 Millionen Schaden.
(WTB.) Berlin, 2. Febr. Wie das „Berl. Tagebl." aus Rotterdam erfährt, wird der in Paris durch den Zeppelin
Schreiben für Benachrichtigungen über das Ergebnis der Untersuchung
festzustellen und längstens bis 10. Februar ds. Js. hieher anzuzeigen.
Der noch vorhandene Vorrat an Vordrucken ist in Abzug zu bringen.
Calw, den 29. Jan. 1916.
K. Oberamt: Binder.
Ausverkaufswesen.
Die von hier aus am 28. März 1919 erlassenen Aussüh- rungsbestimmungen zum Wettbrwerbsgesetz (Ausverkaufs- Verordnungen), welche im Ealwer Tagblatt Nr. 71 vom 1. April 1919 veröffentlicht wurden und am 91. März ds. Js. ihre Wirksamkeit verlieren würden, werden hiemit auf die Dauer von weiteren 9 Jahren — also bis 91. März 1919 — verlängert.
Calw, den 91. Jan. 1916.
K. Oberamt: Binder.
Saatgut von Wicken, Futtererbsen und Ackerbohnen.
Nach 8 2 der Bundesratsverordnung über den Verkehr
^ , 28. Juni 1919 .
mit Kraftfuttermitteln vom „ dürfen Acker-
9. August 1919
bahnen, Wicken und Futtererbsen nur durch Vermittlung der Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte in Berlin abgesctzt werden. Dies gilt nicht für solche Fülle, in denen der Vorrat in der Hand desselben Besitzers einen Doppelzentner von jeder Art nicht übersteigt. Soweit aus solchen Vorräten Ackcrbohnen oder Futtererbsen oder Wicken verkauft werden, sind Verkäufer und Käufer an einen Preis nicht gebunden. Es besteht in solchen Füllen keinerlei Ab- satzbeschränkung. Sobald aber ein Käufer durch Ankauf kleinerer Posten eine Menge im Besitze hat, die von jeder Art einen Doppelzentner übersteigt, ist er, wie der Erzeuger grösserer Mengen als von 1 Doppelzentner, im Falle des Verlaufs verpflichtet, die Ackerbohnen oder Wicken oder schwedischen Futtererbsen nur durch Vermittlung der Be
angriff verursachte Schaden vorläufig auf 7 Millionen Frcs. geschätzt. — Die englischen Minister Lloyd George und Bonar Low hatten eine halbe Stunde vor dem Angriff Paris verlasst».
Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.
Die deutsche amtliche Meldung.
(WTB.) Großes Hauptquartier, 1. Februar. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. In der Nacht zum 31. Januar versuchten kleine englische Abteilungen einen Handstreich gegen unsere Stellungen westlich von Messines (Flandern). Sie wurden gänzlich zurückgeworfe», nachdem es ihnen an einer Stelle vorübergehend gelungen war. in unsere Gräben einzudringen. Bei Fricourt (östlich von Albert) hinderten wir durch Feuer den Feind an der Besetzung eines von ihm gesprengten Trichters. Nördlich davon drangen deutsche Patrouillen bis in die englische Stellung und kehrten mit einigen Gefangenen ohne eigene Verluste zurück. Südlich der Somme verloren die Franzosen im Handgranatenkampfe noch weiter Boden.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse.
Ein Zeppelin über Saloniki.
Balkankriegsschan platz. Eines unserer Luftschiffe griff Schifte und Depots der Entente im Hasen von Saloniki mit beobachtetem gutem Erfolg an.
Oberste Heeresleitung.
Ein deutsches V-Boot vor Saloniki.
Genf, 1. Febr. Der Lvouer „Progress" gibt die von der obersten Heeresleitung der Alliierten in Saloniki gemachte Mitteilung wieder, datz ein deutsches Unterseeboot dem Eingang des Hafens sich bis aus 3 Kilometer nähern konnte und ! ein englisches Transportschiff torpedierte und versenkte.
Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.
(WTB.) Wien. 1. Febr. Amtlich wird verlautbart vom 1. Februar 1816, mittag: !
Russischer u. italienischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage in Montenegro und im Gebiete von Skutari ist unverändert ruhig. Die Haltung der Einwohner läßt nichts zu wünschen übrig.
Der Stellvertreter des Chefs des Gencralstabs: von Höf er, Fcldmarschalleutnant.
Die Erfolge zwischen Arras und Lens.
Berlin, 2. Febr. Im .^Berliner Lokal-Anzeiger" berichtet Karl Rosner über die deutschen Erfolge zwischen Arras und Lens: Die Einzelkämpfe in diesem Höhengekände erweisen sich immer mehr als Teile eines großen zusammenhängenden Vorstoßes. Vier derartige Stöße haben im Verlauf weniger
zugsvereinigung der deutschen Landwirte abzusetzen. Der Uebernahmepreis der Bezugsvereinigung beträgt für Ackerbohnen, Wicken und Futtererbsen je 95 Mark pro Doppelzentner. Für Saatgut ist eine Ausnahme in der Kraftfuttermittelverordnung nicht vorgesehen.
Der Kaufstelle des Verbands landwirtschaftlicher Genossenschaften in Stuttgart, Urbanstratze, ist nun die Ermächtigung erteilt worden, Ackerbohnen, Wicken und Futter- erbsen zur Verwendung als Saatgut aufzukaufen und hie- für höhere Preise als die Uebernahmepreise der Bezugs- ocreinigung zu bezahlen. Wer im Besitz von Ackerbohnen oder Wicken oder Futtercrbsen in Mengen von je mehr als einem Doppelzentner ist und einen Teil davon verkaufen will, hat die Möglichkeit, an die Vezugsvereinigung der deutschen Landwirte zum Uebernahmepreis oder an die Kaufstelle des Verbands landwirtschaftlicher Genossenschaften zu einem höheren Preis abzusetzen. Zum Absatz der Mengen, welche im eigenen Betrieb verwendet werden wollen, besteht keine Verpflichtung.
Bereits in der Nummer 1 des WUrtt. Wochenblattes für Landwirtschaft (Seite 58) hat die Kaufstelle die Aufforderung an die Interessenten gerichtet, ihr Angebote zu machen. Sie ist auch Käuferin von Mengen unter einem Doppelzentner.
Wegen des Saatguts von Bohnen, Erbsen und Linsen, welche der Hiilsenfrüchte-Berordnung unterliegen, wird auf die Mitteilung in der Nummer 1 des Württ. Wochenblatts für Landwirtschaft verwiesen.
Calw, den 28. Jan. 1916.
K. Obcramt: Binder.
Meldepflicht von Nußbaumholz und Walnußbäumen.
Das K. Stellv. Generalkommando des XIll. (K. W.) Armeekorps hat unter dem 29. vor. Mts. (— Staarsanzeigcr Nr. 21 —) die in 8 5 der Bekanntmachung vom 15. Januar 1916 für die Bestandsmeldungen vorgeschriebene Meldefrist bis 15. Februar 1916 verlängert.
E a l w, den 1. Febr. 1916.
K. Oberaml: Binder.
Tage einen großen einheitlichen Erfolg gezeitigt. Freiwillige' Kräfte, die sich den zum Sturm befohlenen Kompagnien anschlosien, haben den Raumgewinn auf mehr als das Vierfache des ursprünglich geplanten Umfanges erhöht. Unsere Verluste sind gering.
Die Alliierten an der bulgarischen Küste.
Budapest, 1. Febr. Die in Sofia erscheinende „Kambana" meldet laut „National-Zeitung. daß täglich englische und französische Schiffe vor der bulgarischen Küste erscheinen, um Porto Lagos, Makri und Dedeagatsch zu beschießen, ohne jedoch militärischen Schaden anzurichten. Sie wollen offenbar nur die Bevölkerung schädigen. Die bulgarischen Kiisten- batterien erwiderten das Feuer sehr wirkungsvoll und trafen auch mehrere feindliche Schiffe, welche abgeschleppt werden mußten.
Die Oesterreicher in Albanien.
Budapest, 1. Febr. Der Kriegsberichterstatter des „A Nap" drahtet laut „Deutsch. Tageszeitg." seinem Blatte aus Cattaro: Die gegen die albanische Küste vordringenden österreichisch-ungarischen Streitkräfte sind bereits über San Giovanni di Mcdua hinaus vorgestotzen, ohne bisher irgendwelchen Widerstand zu finden. Nicht nur montenegrinische, sondern auch versprengte serbische Truppenteile haben unterwegs die Waffen gestreckt. An zahlreichen Orten Montenegros wurden noch vor der Ankunft unserer Truppen in den Kirche die Gewehre gesammelt, und unsere einziehenden Truppen fanden statt Kriegern friedlich arbeitende Bewohner. Die nach Montenegro zur Hilfe gesandten französischen Streitkräfte, ferner das französische Personal der drahtwsen Station haben noch vor dem Eintreffen unserer Truppen die Flucht ergriffen und die Station in die Luft gesprengt.
Die BaLLanlage.
Die Vergewaltigung Griechenlands.
Lugano, 1. Febr. „Corriere della Sera" meldet, laut „Voss. Zeitg." aus Athen, über die Besetzung von Kara Burun: Alle französischen Truppen von Saloniki waren daran beteiligt. Starke Truppenabteilungen sperrten die Strasse Saloniki-Kara Burnu. Die griechischen Zivil- und Militärbehörden meldeten aufgebracht die Tatsache sofort der Regierung, die erneut gegen diesen Anschlag aus die griechische Staatshoheit Verwahrung einlegen wird. Nach dem Athener Blatt „Nea Hamera" liehen die Franzosen dem Festungskommandanten zwei Stunden Zeit, sich zu ergeben. Die griechische Kavallerie, welche Saloniki verlassen wollte, um Manöver auszusühren, wurde von den französischen Truppen gezwungen, in die Stadt zurückzukehren. Dieselbe Zeitung sagt, dass sich die Franzosen der Kanonen und Munition der Festung bemächtigten. Unbeschreiblich sei der Zorn der griechischen Militärkreise gegen die Gesandten des Vierverbands und den General Sarrail, die versprochen hatten, Kara Burun nicht zu besetzen. Die Zeitung „Athenais" sagt, datz die Besetzung Kara Buruns die bewaffnete Neutralität Griechenlands lächerlich mache.