Amtliche Bekanntmachungen.

Verkehr mit Saatfrucht von Brotgetreide.

Wer mit dem Beginn des 15. Januar 1916 beschlag­nahmtes Saatgetreide von Roggen. Weizen .Dinlel, Emer und Einkorn im Gewahrsam hat, ist verpflichtet, es dem Kommunalverband des Lagerungsorts durch Vermittlung des Schultheihenamts bis zum A. Februar 1S16, getrennt nach Arten und Eigentümern, anzuzeigen. Saatgetreide der genannten Art, das sich zu dieser Zeit auf dem Transport befindet, ist von den Empfängern unverzüglich nach dem Em­pfang dem Kommunalverband anzuzeigen.

Wer die ihm obliegende Anzeige nicht in der gesetzten Frist erstattet, oder wer wissentlich unrichtige oder unvoll­ständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu fünfzehnhundert Mark bestraft. (Bundesrätl. Verordn, vom 18. Jan. 1916, R.-Ees.- Bl. S. 36.)

Die Schultheitzenämter

werden beauftragt, die angezeigten Mengen getrennt nach

daß die einzige Rettung für Persien darin liege, sich den Türken und Deutschen anzuschließen und die Russen und Engländer aus dem Lande hinauszu- werfen.

Der Chef des deutschen Admiralstabs über dieeffektive" Blockade.

Berlin, 31. Jan. Der Chef des Admiralstabs erklärte lautVoss. Zeitg." heute dem Korrespondenten derUnited Preh-": Eine effektive Blockade Deutschlands sei unmöglich. England, sagte er, könne unter keinen Umständen den Handel in der Ostsee zwischen Schweden, Dänemark und Deutschland unterbinden. Seit 4 Wochen hat kein englisches Unterseeboot irgend einen Erfolg in der Ostsee gehabt und die russische Flotte liegt fest gefroren in den russischen Häsen. Die einzige Wirkung einer solchen Erklärung der Alliierten, meinte der Admiral, werde auf die Neutralen, die Frauen und Kinder Deutschlands sein und er gab' deutlich zu verstehen, daß Deutschland gegen jede Unternehmung von seiten der eng­lischen Regierung vorbereitet sei. Deutschland sieht jedem Plan seiner Feinde, der bezwecken will, datz seine Frauen und Kinder leiden, ernst, aber furchtlos entgegen. Aber eben, weil eiste solche Blockade unmöglich ist, sage ich, es ist ein Bluff. Fragen Sie jeden schwedischen Kaufmann, suhr er fort, fragen Sie die Schweden in Berlin, fragen Sie die, die die Verhältnisse in der Ostsee kennen, man wird Ihnen sagen, datz der Handel zwischen den beiden Ländern vollstän­dig normal ist. Seit 4 »Wochen hat kein einziges Untersee­boot irgendwie einen Erfolg, und wir beabsichtigen dies immer mehr zu einer Unmöglichkeit zu machen. Wenn die Blockade jetzt erklärt wird, geschieht es im Gegensatz zum in­ternationalen Recht, es wird nicht nur eine Blockade Deutsch­lands, sondern auch eine der benachbarten Staaten sein. Englands Absicht ist es, die Lage für unsere Familien schwie­riger zu gestalten, dies werde die Männer im Schützengraben beeinflussen. Aber diese werden, meinte der Admiral, nur um so entschlossener sein und umso heftiger gegen den Feind kämpfen, der ihnen gegenüber liegt. Die Absicht Englands in diesem Kriege ist, wie seine Staatsmänner wiederholt gesagt haben, die Zerschmetterung Deutschlands und Vernich­tung unseres Handels. Nach 16 Monaten ist keines von bei­den gelungen, und es wird ihm nicht gelingen. Seine effek­tive Blockade wird absolut keine Wirkung auf unsere mili­tärische Entschlossenheit haben. Nach der Versicherung, datz wir mit allem Nötigen reichlich versehen sind, stellte der Kor­respondent die Frage: Wie lange wird der Krieg dauern Bis wir siegreich sind, bis die Verbündeten lernen, datz sie ihr Ziel nicht erreichen können. Aus der weiteren Unter­redung über die englische und deutsche Flotte sei noch her­vorgehoben: Der Admiral sagte, England fürchtet nicht die deutsche Flotte, sondern fürchtet Amerika und die wachsende amerikanische Flotte. Welchen Schritt wird Deutschland ge­gen eine Blockade unternehmen? Deutschland sagt nie vor­her, was es tun wird, es wartet ab, bis Tatsachen folgen.

Don unseren Feinden.

Bom Zeppelinangriff auf Paris.

Paris, 31. Jan. (Agence Haoas.) Präsident Poincar« und der Minister des Innern, Malvy, ha­ben gestern morgen im Krankenhaus etwa 1v Opfer des Zeppelinangriffs besucht. Sie besichtigten daraus den neuen Schauplatz der Tätigkeit des Lenkballons, wo eine zahlreiche Menge stand, und die Ereignisse mit Ruhe besprach. Die Zahl der getöteten Personen erreicht 24, darunter befinden sich mehrere Opfer, die nicht identifiziert werden konnten. Unter den Festgestellten befinden sich 9 getötete und 14 verletzte Frauen, 8 getötete und 12 verletzte Männer und zwei verletzte Kinder. Eine Bombe höhlte einen Trichter von einem Meter Tiefe mit einer Oeffnung von 5K Metern aus. Eine zweite durchschlug ein Haus von drei Stockwerken vollständig, eine dritte hat ein Haus von drei Stockwerken, eine vierte ein solches von fünf Stockwerken halb zerstört. Eine fünfte Bombe richtete denselben Schaden an einem anderen Gebäude an, eine sechste verursachte be­

Arten spätestens bis 5. Februar 1916 zu berichten.

, In Verbindung mit der Anzeige sind die Saatgetreide- besitzer auf die im landwirtsch. Wochenblatt Nr. 5 erschienene Zusammenstellung der jetzt matzgebenden Vorschriften für den Verkehr mit Saatgut und Saatgetreide aufmerksam zu machen.

Calw, den 31. Jan. 1916.

K. Oberamt: Binder.

Bedarf an Saatgut von Gerste und Hafer.

Da auf Grund der Verordnungen des Bundesrats vom 17. Januar 1916 die Ablieferung sämtlicher im Bezirk vor handenen Gersten- und Hafermengen, die der Enteignung unterliegen und verfügbar sind, an die Zentralstelle zur Be­schaffung der Heeresverpflegung zu beschleunigen ist, mutz gleichzeitig auch der Bedarf an Saatgut von Gerste und Hafer im Bezirk gesichert werden.

Soweit daher im Bezirk Bedarf an Saatgut (Gerste und- Hafer) noch ungedeckt ist, wolle dieser sofort dem Kommunal­oerband durch Vermittlung der Schultheitzenämter namhaft gemacht werden. Ferner wären dem Kommunalverband zur

Anlage eines Saatgetreidelagers zu Saatzweck«« besonder« geeignete Mengen an Gerste und Hafer anzuzeigen.

Calw, den 28. Jan. 1916.

_ K. Oberamt: Binder.

Maul- und Klauenseuche.

I» Nagold ist die Seuche erloschen.

Calw, den 29. Januar 1916.

K. Oberamt: Binder.

In Heselbron» Gde. Ueberberg Oberamts Nagold ist die Seuche ausgebrochen.

/X- Sperrgebiet: Das Gehöft des Johann Eg. Rentschler.

8- Beobachtungsgebiet: Die Eesamtgemeinde Ueberberg.

L- 15 Kilometer-Umkreis: vom Oberamt Calw die Ge­meinden Hornberg. Zwerenberg, Aichhalden, Neuweiler, Martinsmoos, Bergorte, Breitenberg, Oberhaugstett, Neu­bulach, Altbulach. Zavelstein, Teinach, Sommenhardt, Röten­bach, Würzbach, Agenbach, Oberkollwangen.

Calw, den 29. Jan. 1916.

K. Oberamt: Binder.

deutenden Schaden an einem Haus von fünf Stock­werken, eine siebte zerstörte ein einstöckiges Haus, eine achte fiel auf die Straße und ritz Türen und Fenster eines benachbarten Hauses herab, eine neunte zerstörte die Bland und den Hof eines fünfstöckigen Hauses, eine zehnte durchschlug eine Werkstatt, eine elfte fiel aus einen Steinhaufen, eine zwölfte zer­störte ein einstöckiges Gartenhaus. Eine Bombe explodierte nicht.

(WTB.) Paris, 31. Jan. Der Munizipalrat hat be­schlossen, einen Kredit von 2VVV0 Franken zur Unterstützung der durch den Luftschiffangriff betroffenen Familien bereit zu stellen. Auf dem Friedhof Püre la Chaise wird den Op­fern ein eigenes Grab gewidmet werden. Der Polizeiprä­fett lieg in dem durch eine Bombe zerstörten Haus Aufräu- mungsarbeiten veranstalten, wobei nicht explodierte Bom­ben im Gewichte von 63 Kilogramm gefunden wurden.

(WTB.) Paris. 3l. Jan. DerTemps" gibt nach Mit­teilungen von matzgebender ^Stelle die Gründe dafür an, datz die Abwehrgeschütze das Zeppelinluftschifs nicht treffen konn­ten. Ein Nebel bedeckte am Abend Paris vollständig und bildete einen dichten Schleier von 760866 Metern, den die Scheinwerfer nicht durchdringen konnten. Für die auf der Erde postierten Geschütze bedeutete dies die völlige Unsicht­barkeit des Zieles am Himmel und die Unmöglichkeit zu schietzeu. Alle Flieger stiegen auf, sobald Alarm geschlagen wurde, aber nur die in dem Abschnitt, in den der Zeppelin eindrang, konnten das Luftschiff erkennen. 5 von ihnen «ckossen aus den Lenkballon, verloren ihn aber bald aus Sicht. Ein einziger verfolgte ihn 56 Minuten lang nach Westen. Zm Verlaufe von etwa nur einer Minute hat der Zeppelin alle seine Geschosse abgeworfen. Die kurze Dauer seiner Anwesenheit und der Nebel waren seine Rettung.

Durch eigene Landsleute getötete Belgier und Franzosen.

Berlin, 31. Jan. Unsere Feinde im Westen richten bekanntlich fortdauernd Artillerie- und Flie­gerangriffe auf die Ortschaften in den von uns be­setzten Gebieten Frankreichs und Belgiens. Auf die Einwohner ihrer eigenen Nationalität nehmen die Beschützer der Menschlichkeit dabei nicht die geringste Rücksicht. DieGazette des Ardennes" veröffentlicht seit einigen Monaten die Namen der toten und ver­wundeten Einwohner. Die Zusammenstellung dieser Angaben ergibt für die Wirkung des feindlichen Feuers auf die eigene friedliche Bevölkerung folgen­de Zahlen:

Tote: Sept Okt. Rov. Dez. zus.

Männer 28 41 11 9 89

Frauen 40 60 21 10 131

Kinder (unter 15 Jahren) 24 31 13 7 75

Verwundete:

Männer 45 92 23 22 182

Frauen 46 110 25 27 208

Kinder (unter 15 Jahren) 24 51 16 16 106

Insgesamt sind mithin während der letzten vier Monate, des vergangenen Jahres 793 französische und belgische Bürger durch die Geschosse ihrer Lands­leute oder der Engländer getötet oder verwundet worden.

Die Gärung in Aegypten.

(WTB.) Bern, 31. Jan. DerSecolo" meldet aus Cairo: Die englischen Militärbehörden ent­deckten eine Organisation von Beduinen und Einge­borenen, die gegen England und Italien arbeitet.

Australiens Leistungen für England.

(WTB.) London, 31. Jan. Der Londoner Oberkommissar von Australien, Fisher, sagte, als er über die Haltung Australiens zum Kriege befragt wurde, u. a.: Australien habe schon 200 000 Mann geschickt und werde binnen 6 Monaten noch 100 000 Mann schicken. Es habe seine ganze Flotte der eng­lischen Regeirung ausgeliefert. Die Politik Austra­liens sei. den letzten Mann und den letzten Schilling für de« Krieg herzugeben.

Die Balkanlage.

Ein neuer Schritt der Alliierten in Griechenland.

(WTB.) Berlin, 1. Febr. Einer Kopenhagener Meldung desBerliner Tagebl." zufolge meldet der LondonerOb­server" aus Athen, die Vierverbandsgesandten hätten einen neuen gemeinschaftlichen Schritt bei dem Ministerpräsidenten Skuludis unternommen und die sofortige Demobilisierung der griechischen Armee verlangt. Nach Petersburger Zei­tungsnachrichten ist Griechenland jetzt vollständig blockiert. Kein Schiff läuft in einen griechischen Hafen ein oder aus, ahne untersucht zu werden. Korinth ist für die griechische Schiffahrt völlig gesperrt.

Die Alliierten auf Kara Burnu.

(WTB.) Saloniki, 31. Jan. (Agence Havas.) Die grie­chische Besatzung des Forts Kara Burnu, 26V Mann stark, ist nach Saloniki gebracht worden. Das Fort ist jetzt von englischen und französischen Landtruppen und englischen, französischen, russischen und italienischen Landungsabtei­lungen besetzt. Die Flaggen der Alliierten und mitten unter ihnen die griechischen Farben wehen über dem Fort.

Wieder eine Neutralitätsverletzung Griechenlands.

(WTB.) Bern, 31. Jan. Der Athener Korre­spondent desCorriere della Sera" drahtet: Am

Samstag schiffte sich in Netime (Jnfel Kreta) eine kleinere Abteilung französischer Marinesoldaten aus, die den früheren deutschen Konsul in Kanea, Walter Maeseter. den jetzigen Vertreter der Firma Krupp, verhaftete und ihn auf das Kriegsschiff wegführte.

Die Waffenstreckung der Montenegriner durch geführt

(WTB.) Bern, 31. Jan. Der Sonderberichterstatter der Jdea Nazionale" drahtet aus Durazzo, er könne im Gegen­satz zu allen anderen Nachrichten versichern, daß die Waffen­streckung Montenegros überall durchgeführt fei. Vollstän­diger Mangel an Lebensmitteln sei die Hauptschuld dafür gewesen.

Getreideaufkauf in Rumänien.

(WTB.) Berlin, 1. Febr. Verschiedene Morgenblätter lassen sich aus Bukarest melden, datz zwischen der rumänischen Zcntraleinkaufskommission für Getreide und den entspre­chenden Einkaufsstellen der Mittelmächte Verhandlungen begannen, die sich auf den Berkaus von 196VVV Wagen altem und neuem Mais, sowie anderem Getreide bezogen.

Die Neutralen.

Zu den Kundgebungen in Lausanne.

(WTB.) Zürich, 31. Jan. DenNeuen Züricher Nach­richten" wird zu den Vorkommnissen in Lausanne aus Bern geschrieebn: Bestätigt sich die glaubwürdige Meldung, datz der Fahnenschänder nach Frankreich entkommen ist, so würde sind recht ernste Indizien für das Hintermännertum der so be­denklichen Vorkommnisse liefern. Um nach Frankreich zu ge­langen, hätte Hunziker vor der Tat mit dem entsprechenden Passe versehen sein müssen. Es ist bekannt, wit welchen Schwierigkeiten die Erlangung eines solchen verbunden ist. Man fragt sich, wie und durch wen Hunziker denn zu dem Patz gekommen wäre. Wenn er ohne ihn über die Grenze kam. war das nur möglich, wenn eine iiutzerst wichtige hohe fran- zösische Protektion hinter ihm stand.

Eine neue Version.

(WTB.) Bern, 1. Febr. DieBerner Tagwacht" teilt eine neue Version mit, die jetzt in Lausanne über das Buben­stück der Herabholung der Fahne vom deutschen Konsulat ge­geben wird. Danach wäre der Ueberfall auf das Konsulat und das Heruuterholen der Fahne von den Söhnchen besserer Bourgeois organisiert gewesen. Hunziker sei schon vor der Demonstration mit Geld und dem nötigen Passe versehen worden. Als dann der Streich glückte und die Polizei ein- schrciten mutzte, sei Hunziker im Automobil nach Genf be­

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