MITTWOCH, 27. DEZEMBER 1950
NUMMER 201
„Schrumpf-Serum“ gegen Krebs
Ein ganzes Heer von Forschern auf der Suche nach neuen Heilverfahren
Keine Krankheit ist heute so weit verbreitet und so sehr gefürchtet wie der Krebs. Noch im Jahre 1900 kamen auf eine Million Einwohner des damaligen Deutschen Reiches 215 Krebsleidende. Heute sterben in Deutschland jährlich allein 29 000 Frauen an Brustkrebs. Ein Siebtel aller Todesfälle in Europa wird nach der internationalen Versicherungsstatistik auf Krebs zurückgeführt. Jeder 4. Erwachsene fällt diesem unheimlichen Gespenst zum Opfer.
Als sich in Rom auf Einladung der Päpstlichen Akademie 10 der berühmtesten Krebsforscher zu einem Erfahrungsaustausch trafen, konnten auch sie nur resigniert feststellen, daß von einer sicheren Kur vorerst noch nicht die Rede sein könne. Handelt es sich doch beim Krebs um eine Zivilisationskrankheit in doppelter Hinsicht: Einmal als Folge des wesentlich längeren Lebensalters, wodurch in den letzten Jahrzehnten viel mehr Menschen als früher das krebsgefährdete Alter erreichten. Und zum zweiten als Ergebnis der besonderen Ernährungs-, Arbeitsund Lebens-Verhältnisse, die nachweisbar mit zu der Verbreitung der bösartigen Krankheit beigetragen haben.
300 Krebsursachen sind bisher bekannt
Schon seit geraumer Zeit sind eine ganze Reihe sogenannter „Berufskrebse“ bekannt, von denen besonders die Teer-, Pech-, Paraffin- und Anilin-Arbeiter betroffen werden.
Dann konnten als Erreger gewisse Chemikalien ermittelt werden, die, wie das in letzter Zeit viel diskutierte Buttergelb, unserer Ernährung beigemischt sind. Auch übertriebener Tabak- und Alkoholgenuß wird in diesem Zusammenhang zumindest als krebsfördernd erwähnt. Ebenso ist bekannt, daß der Krebs anscheinend in den verschiedenen Ländern auch verschiedene Spezialformen annimmt. Während z. B. in England der Magenkrebs besonders verbreitet ist, ist es in der Schweiz der Speiseröhrenkrebs, im Fernen Osten der Leberkrebs und in Australien der Haut- und Lippenkrebs.
Eines der sensationellsten Experimente führte vor 20 Jahren der deutsche Forscher Freiherr Gustav von Pohl in Bayern durch. Von der Ueberzeugung ausgehend, daß bestimmte „Erdstrahlen“ die Hauptursache der meisten Krebserkrankungen wären, erbot er sich, mit Hilfe einer Wünschelrute an jedem beliebigen Ort exakt die krebsgefährdeten Stellen zu ermitteln. Dem Wünschelrutengänger gelang es, in der Marktgemeinde Vils- burg in Niederbayem 54 von 55 Orten Wohnungen zu bestimmen, in denen Todesfälle durch Krebs in den letzten Jahren eingetreten waren. Am 4. und 5. Mai 1930 führte Freiherr von Pohl eine weitere Begehung in Grafenau im Bayerischen Wald durch, wobei er wieder 10 Todesfälle richtig lokalisierte. Die Forschung ist auf diesem Gebiet noch nicht abgeschlossen.
Keine Vererbung
Entgegen der üblichen Auffassung, daß der Krebs erblich sei, vertritt die Wissenschaft die Ansicht, daß lediglich in manchen Familien von einer gewissen „Anfälligkeit“ gesprochen werden könnte. Der bekannte deutsche Krebsforscher Prof. Dr. Karl Heinrich Bauer, Heidelberg, weist in seinem Buch „Das Krebsproblem“ nach, daß Kinder von krebs- kranken Eltern auch inj Alter von über 50 Jahren nicht häufiger an Krebs erkrankten, als es dem üblichen Prozentsatz entspricht. Beobachtungen von Zwillingen ergaben darüber hinaus, daß bei Erkrankung eines eineiigen Zwillings der zweite nur in dem 10. Fall davon betroffen wurde. Die übrigen 90 Prozent blieben gesund. Damit war der Nachweis erbracht, daß der Erbmasse bezüglich der Krebserkrankung keine ausschlaggebende Bedeutung zufällt.
Auf welche Weise dringt aber nun der Erreger in den menschlichen Organismus ein?
Der deutsche Arzt Dr. Bremer vertritt auf Grund mikroskopischer Untersuchungen die Ansicht, daß dieser Vorgang auf dem Weg über die Speiseröhre erfolgt, der Krebs jedoch erst dann in ein akutes Stadium tritt, wenn sich die Blutbeschaffenheit des Menschen verändert! Andere Forscher sind der Auffassung, daß die Erkrankung durch einen winzigen Virus hervorgerufen würde. Diese Annahme scheint durch eine Mitteilung anläßlich des 40. Jahrestreffens der „Amerikanischen Gesellschaft zur Krebsforschung“ bestätigt zu werden: Soll es doch Gelehrten dieser Gesellschaft gelungen sein, den Krebsvirus bei Tieren zu identifizieren und zu isolieren. Und zwar soll es sich dabei um den Erreger des Brustkrebses bei Mäusen handeln, der bei Menschen in ähnlicher Weise in Erscheinung tritt.
Es gibt jedoch noch eine andere Definition, die auch anläßlich der Römischen Krebsforscher-Tagung diskutiert wurde. Entwickelt sich doch der Krebs urplötzlich aus einer bisher normalen Zelle, die jäh alle anderen überwuchert und in einer Art „Palastrevolution“ nicht eher zur Ruhe kommt, bis der ganze Organismus zersetzt ist. Dieses Prinzip aber, so geben» manche Forscher zu bedenken, ähnelt aufs Haar dem übersteigerten egoistischen Lebensprinzip unserer Zeit. Könnte da der Schluß nicht naheliegen, daß sich im Individuum derselbe Krankheitsprozeß wiederholt?
Eine der Hauptursachen der vielen Todesfälle durch Krebs ist mit der meist zu späten Diagnose gegeben. Oft treten die Beschwerden am Anfang so unbedeutend auf, daß sie nicht beachtet-werden. Geht der Patient dann endlich zum Arzt, so ist es in vielen Fällen
zu spät. Die Wucherungen der Krebszellen ist schon so stark, daß ihr weiteres Ausbreiten trotz operativem Eingriff nicht mehr aufgehalten werden kann.
Nun kennt die Medizin die verschiedensten Verfahren, um die einzelnen Arten von Krebs in »ihrem ersten Stadium zu entdecken. Blutproben sollen nach Mitteilungen der Amerikanischen Gesellschaft für Krebsforschung das Vorhandensein von Krebs im Körper des Menschen einwandfrei erkennen lassen. Lediglich die Stelle, wo sich der Krebs befindet, muß dann noch vom Arzt ermittelt werden. Auch mit Hilfe einer neu entwickelten Röntgen-Kamera soll sich besonders der gefürchtete Magenkrebs ebenfalls in seinem frühesten Stadium ermitteln lassen und dadurch heilbar sein.
Geheilte Fälle
Fast täglich wird die Entdeckung neuer Medikamente gemeldet. Geradezu sensationell aber wirkte die Nachricht, die der amerikanische Arzt Dr. Ferguson, von seiner Expedition in die Urwälder des Amazonas zurückgekehrt, über ein neues Krebsbekämpfungsmittel bekanntgab: Er hatte dort von indianischen Kopfjägern eine Flüssigkeit bekommen, mit der diese die Köpfe ihrer erschlagenen Feinde auf einen Bruchteil der normalen Größen zusammenschrumpfen lassen. Dr. Ferguson ist überzeugt, daß dieses „Schrumpf- Serum“ auch zur Bekämpfung der Krebswucherungen verwendet werden kann.
So sind auf der ganzen Welt Forscher bei der Arbeit, um dem Krebs die Schrecken zu nehmen, mit denen er noch heute die Menschheit heimsucht. Schon gibt es in allen Ländern zahlreiche geheilte Fälle. Schon werden neue Verfahr n radioaktiver Art angekündigt, die die Krebsbehandlung unter völlig neue Aspekte stellen sollen. In spätestens 15 Jahren, so prophezeien Fachleute, wird auch der Krebs zuverlässig heilbar sein. A. S-
„Angelkarte? Dummer Aberglaube — bei mir beißen sie auch so!“
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Lieber schlaf ich im Freien
Nur nicht in Italien bei De Maria wohnen
„Nächsten Monat kommen Verwandte von uns aus Kalabrien. Der Gemeindepriester hat ihnen eine verbilligte Pilgerfahrt verschafft. Es tut mir sehr leid, aber es sind so liebe Verwandte. Sie wohnen selbstverständlich bei mir. Ja, und dazu brauche ich Ihr Zimmer. Sie müssen sich bis Monatsende etwas anderes suchen. Wirklich, es tut mir so leid.“ Damit hatte mir meine Wirtin gekündigt. Den Verwandten aus Kalabrien zuliebe mußte ich mich wieder einmal auf den Dornenpfad der Zimmersuche begeben. Das Heilige Jahr wird auch einmal ein Ende nehmen, sagte ich mir. Danach würde für 25 Jahre Ruhe und Ordnung herrschen, zumindest was das Dasein der zahlreichen römischen Untermieter betrifft.
*
Gegen Mittag hatte ich den Zettel meines Vermittlungsagenten bis auf eine letzte Adresse abgelaufen. Jetzt, nachdem ich den Schreck überstanden hatte, fiel mir erst auf, daß die letzte Adresse nur aus Straße, Hausnummer und der Bemerkung „dritter Stock recht“ bestand. Der Name des Wohnungsinhabers war verschwiegen worden. Vermutlich handelte es sich um ein Versehen, einen „Flüchtigkeitsfehler“. Ganz bestimmt war es ein Versehen. Für einen Vermittlungsagenten sind die Namen von Vermietern keine „omen“ — wie wollte er sonst Geschäfte machen?
*
Als ich bei der letzten Zimmeradresse im dritten Stock rechts angelangt war, mußte ich zunächst einen Augenblick warten, um zu verschnaufen. Andernfalls hätte ich mein Anliegen gar nicht Vorbringen können. Dann las ich das Namensschild. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ohne eine Sekunde zu zögern, stieg ich die Treppen wieder hinab. Nein, lieber würde ich im Freien schlafen, aber niemals bei einer Familie namens De Maria. Ich möchte keinesfalls all die ehrenwerten Familien dieses Namens kränken. Doch die jüngste Geschichte Italiens hat gezeigt, daß
eine Nacht in einem Hause „De Maria“ die letzte Nacht sein kann.
*
Während ich die Treppen hinabstieg, geisterten die Schatten Mussolinis, Clara Petac- cis und Salvatore Giulianos vor meinen Augen. Grausige Bilder von Erhängten und Erschossenen kamen mir in den Sinn. Meine Gedanken flogen. In Mezzegra, am Comersee, wurde Mussolini mit seiner Geliebten am 28. April 1945 in dem Zimmer einer Bauernfamilie namens De Maria untergebracht. Clara Petacci hatte in dem ungewöhnlichen Gefängnis um etwas Polenta gebeten. Mussolini fragte nach einigen Scheiben Saiamiwurst. Am nächsten Tage fielen beide unter den Kugeln
des Colonello Valerio, seines Zeichens Buchhalter und heute kommunistischer Abgeordneter im Parlament. Kaum hatten die Ausnahme- Gäste das Zimmer verlassen, so wurde es von der Familie De Maria sorgfältig abgeschlossen. Nichts wurde angerührt. Bis auf den heutigen Tag blieb alles so liegen und stehen, wie Mussolini und Claretta es zurückgelassen hatten. Gegen ein entsprechendes Entgelt können durchreisende Touristen dieses merkwürdige Museum besichtigen. Dem langgejagten sizilianischen Banditen Salvatore Giuliano hat das Schicksal gleichfalls eine letzte Nacht in einem Hause De Maria be- schieden. Ihn trafen die tödlichen Kugeln im Hofe der Wohnung eines Rechtsanwalts von Castelvetrano, der den einen schnellen Tod verheißenden Namen führt.
*
Mit hastigen Schritten ging ich auf die nächste Bar zu. Ich wollte einen Kaffee trinken und den Vermittlungsagenten anrufen, um weitere Zimmeradressen zu erbitten. Statt mit dem Agenten, sprach ich mit der Sekretärin. „Haben wir Ihnen eigentlich auch die Adresse De Maria gegeben?“ fragte sie.
„Ja, ja. Dritter Stock rechts. War nichts“, wehrte ich sofort ab.
„Schauen Sie, da wäre noch ein Parterrezimmer in der Nähe der Piazza Bologna“, fuhr die Sekretärin fort.
„Wie heißen denn die Leute?“
„Cipolla.“
„Ausgezeichnet. Auf Wiederhören.“
Cipolla heißt auf Deutsch Zwiebel. Zwiebel, dachte ich mir, mochte durchaus angehen. Nur nicht De Maria. Aberglauben ist, r Aberglauben. Nein, allenfalls würde ich darin lieber . im Freien schlafen. Friedrich Lampe
Das Gesicht schläft zuerst ein
Wissenschaftler enthüllen die Geheimnisse des Schlafes / Jeder kann im Schlaf lernen
Durch wissenschaftliche Forschungen werden allmählich immer mehr Einzelheiten über das Mysterium des Schlafes bekannt. So entdeckte Dr. Nathaniel Kleitman, der Leiter des „Laboratoriums für Schlaf“ (Sleep Labo- ratory) an der Universität von Chikago grundlegende Tatsachen, die beweisen, daß es auf diesem Gebiet noch viel irrige Anschauungen gibt.
Dr. Kleitman ist zum Beispiel der Ansicht, daß es die Nachtruhe nicht stört, wenn man sich im Schlaf umdreht. Der Durchschnittsschläfer muß sich vielmehr 20—45mal in einer Nacht bewegen, um allen Teilen seines Körpers Gelegenheit zu völliger Entspannung zu geben. Dr. Kleitman konstatiert ferner, daß der 24 -Stunden-Kreislauf von Wachen und Schlafen willkürlich verändert werden kann. Er selbst lebte wochenlang in einem finsteren Keller. Auch andere Versuchspersonen gewöhnten sich ohne weiteres an einen 21- oder 28stündigen Zyklus, wenn sie den normalen Wechsel von Tag und Nacht nicht sahen. Das
fiuziotftäien att& allez Welt
Eine Stunde Haß tötet achtzig Menschen
Seelische Erregungen führen, wie Professor Gates in Washington feststeilte, zu starken Veränderungen in der Drüsentätigkeit des Menschen. Die verschiedenen Gefühle rufen verschiedenartige Drüsensekretionen hervor. Haucht eine Versuchsperson in ein mit flüssiger Luft abgekühltes Glasröhrchen, so färbt sich bei Zorn der sonst farblose Atemniederschlag braun, bei Kummer grau und bei Gewissensqual rosa. Meerschweinchen, denen das Zom-„Promain“ eingespritzt wurde, erwiesen sich sofort als reizbar, der in einer Stunde ausgeatmete „Haß-Nieder- schlag“ enthält ein Gift, das 80 Personen töten kann.
Dienst am Kunden
Für Fernsprechteilnehmer, die als Musiker tätig sind, hat die Wiener Postverwaltung auf Anregung des Eich- und Vermessungsamtes eine neue Einrichtung geschaffen. Sie können nämlich beim Anruf einer bestimmten Nummer einen Ton von 440 Schwingungen in der Minute hören und danach ihre Instrumente stimmen. Die Gebühr für die Vermittlung des Stimmtons entspricht der eines normalen Gesprächs.
Königskinder sind nicht mehr in Watte verpackt. Ritterrüstungen haben für sie nur noch musealen Wert und indem sie sie ansehen, fragen sie: Was kann man damit machen? Das tat auch Jenny Jugo, das Königskind, und machte aus der Antwort, die sie fand, ein Riesengeschäft. Was sie anstellte, erfährt man in dem Lustspiel „Königskinde r“. Der Herr hinter Jenny ist kein Kammerdiener, sondern ihr Onkel, auch eine K.önigliche Hoheit (von Walter Kottenkamp dargestellt)
Verkehrte Welt
Ueber einen rätselhaften Fall zerbrach sich ein New Yorker Arzt den Kopf. Ein Patient, der an einer Magenverstimmung litt, wollte nicht gesund werden, obwohl er mit einem vorzüglichen Mittel behandelt wurde. Schließlich stellte sich heraus, daß er nicht die verschriebene Medizin eingenommen hatte, sondern sie sich auf die Glatze gerieben hatte. Dafür hatte er Haarwuchsmittel getrunken. Schuld an dieser Tragödie ist ein Apotheker, der beim gleich
zeitigen Einkauf des Haarwuchsmittels und der Magenmedizin die Schilder für die Flaschen verwechselt hatte.
Kostspielige Diätverordnung
Einem Londoner war von seinem Arzt strenge Diät verordnet worden. Auf einer Reise durch die USA bekam dieser Mann Appetit auf Erdbeeren mit Schlagsahne. Da. er nicht wußte, ob er das vertragen könnte, fragte er telefonisch seinen Arzt in London um Rat. Die Erdbeeren mit Schlagsahne, die nach der Auskunft des Arztes keine schädliche Wirkung für den Aengstlichen hätten, kosteten einen Dollar, das Telefongespräch 194.
Arzt in Schottland
Es ist nicht so leicht, Arzt in Aberdeen zu sein. Kürzlich kam zu Dr. McPherson ein Mann und sagte: „Herr Doktor, ich möchte Ihnen gerne diese Rechnung über 40 Schilling bezahlen!“ und damit legte er 39 Schilling und 65 Pence auf den Tisch. Der Arzt fragte erstaunt: „Warum haben Sie denn 35 Pence vom Betrag abgezogen?“ Da antwortete der Patient: „Weil Sie 35 Pence für Porto für einen Mahnbrief gespart haben!“
Lange Leitung
In Stamford (England) stand der Pole Jan Rogowski vor Gericht wegen Nichtbeachtung der Verkehrsregeln. Er hatte nämlich das Haltesignal an einer Straßenkreuzung überfahren und einen schweren Autounfall verursacht. Beim Verhör sagte er aus, er hätte das „Halt“ wohl gesehen, aber bevor er es in seine Sprache übersetzt hätte — auf polnisch heißt Halt zafrymac — sei es bereits zu spät gewesen.
Schlafbedürfnis des Körpers ist also nicht an eine bestimmte Tageszeit gebunden.
Dr. Kleitman stellt ferner fest, daß beim Herannahen des Schlafes und beim Erwachen sechs Phasen zu unterscheiden sind. Beim Einschlafen verlangsamen sich zunächst Puls, Herzschlag und andere körperliche Funktionen; dann kündigen die fünf Sinne in ganz bestimmter Reihenfolge ihren Dienst auf: zu-
ßleirtet tDettfpiegel
„Man muß mit der Zeit gehen!“ sagte den Werbeleiter einer großen Textilfirma in Portland (Oregon) und ließ folgenden Werbetext in den Schaufenstern anbringen: „Das moderne, schicke Umstandskleid für das moderne, schicke Fräulein.“
Im Hause des Bauern P. C. Petersen in Morup explodierten die Mottenkugeln. Die Fenster zersplitterten, die Wohnungseinrichtung ging in Stücke und die Familienmitglieder erlitten Verbrennungen. „Dann lieber Motten!“ erklärte Bauer Petersen nach dem Unglück.
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Unzufrieden mit dem spärlichen Besuch seiner Jugendabende gab der FDJ-Leiter Peßler aus Mylau Rundschreiben an die Eltern heraus: „Sie werden ersucht, Ihre schulungspflichtigen Kinder nicht zum Schulungslokal zu schicken, sondern zu bringen!“
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Mr. Roy Livermore gewann in Braintree (Essex) die England-Meisterschaft in der Kunst, Gelee mit der Gabel zu essen. Er schlug dabei seinen Gegner, Mr. George Haal, um zwei Happen.
erst das Gesicht, dann Geschmack und Geruch, dann — allerdings nur teilweise — das Gehör und zuletzt der Tastsinn.
Die Tatsache, daß das Gehör nur zum Teil ausgeschaltet ist, führte zu anderen Entdek- kungen, denen möglicherweise erzieherische und therapeutische Bedeutung zukommt.
Der Psychologe Charles R. Elliot von der Universität von Nord-Carolina und Max Sherover, der Präsident des Linguaphon- Institutes. versuchten experimentell festzustellen. ob man Schlafende zum Beispiel fremde Sprachen, das Morsealphabet oder chemische Formeln lehren kann.
Nach zweijährigen Versuchen mit etwa 40 Studenten hatte Dr. Elliot erstaunliche Beweise dafür gefunden, daß man wirklich im Schlaf lernen kann. Ein Grammophon sprach einem Schlafenden zum Beispiel Vokabeln ins Ohr. Nach dem Erwachen gab man dem jungen Mann eine Liste mit denselben Wörtern zum Auswendiglernen; er prägte sie sich viel schneller ein. als seine Mitschüler, die nicht während des Schlafes vorbereitet wurden.