NUMMER 198

UMSCHAU IM LAJMD£

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MITTWOCH, 2 0. DEZEMBER 1950

Sind alle 50-Pfg.-Stücke echt?

AR. In letzter Zeit entdeckten einige ganz Vor­sichtige, daß es zweierlei 50-Pfg.-Stücke gebe, echte und falsche, und schnell sprach sich das herum. Es hieß, die richtige Art habe die Auf­schriftBank deutscher Länder, die andere Art sei mit der PrägungBundesrepublik Deutsch­land versehen und werdebei keiner Bank und nirgends angenommen. So mehrte sich der Kreis von Privat- und Geschäftsleuten, die sich wei­gerten, die letzte Art 50er anzunehmen in der Meinung, diese Geldstücke stammten aus der Ostzone und wären daher im Kurswert nur ein Bruchteil wert. Eine Nervosität bei der Geld­einnahme und -ausgabe macht sich als Folge in zunehmendem Maße bemerkbar.

Die Ablehnung der zweiten Art 50er ist aber völlig unberechtigt, denn beide Ausgaben stam­men aus der Westzone, sind gleichwertig und gelten als gesetzliches Zahlungsmittel.

Woher rührt nun die zweierlei Beschriftung? Man kommt hinter das Geheimnis, wenn man die aufgestempelten Ausgabejahre vergleicht. Alle Münzen, die im Frühjahr und Sommer 1949 zur Prägung kamen, haben die Beschriftung Bank deutscher Länder, (also auch die 1-, 5- und lO-Pfg.-Stücke.) Im Herbst 1949 wurde aber die Bundesregierung Westdeutschlands konsti­tuiert. Sie übernahm als Aufgabe u. a. auch die Ueberwachung des Geldwesens, und dies kommt durch die BeschriftungBundesrepublik Deutsch­land ab 1950 zum Ausdruck. Nicht nur die 50- Pfg.-Stücke von 1950, sondern auch die neuen 2-Pfg.-Stücke tragen diese Prägung.

Drei Tote und drei Schwerverletzte

Mannheim. Auf der Seckcnheimer Land­straße in Mannheim wurden am Sonntag bei dem Zusammenstoß eines deutschen und eines ame­rikanischen Personenkraftwagens ein deutsches Ehepaar und ein amerikanischer Soldat getötet. Zwei amerikanische Soldaten und ein Deutscher mußten mit schweren Verletzungen ins Kranken­haus eingcliefert werden. Der deutsche Wagen war sofort in Brand geraten und der amerikani­sche Wagen schwer beschädigt worden.

Silvester im Südwestfunk

Baden-Baden. Das Silvesterprogramm des Südwestfunks bringt als Höhepunkt um 23.40 Uhr eine Ansprache des Bundespräsidenten H e u ß und anschließend Neujahrsgrüße vom Dom in Mainz, vom Gigelturm in Biberach (Riß) und aus einer Skihütte im Schwarzwald. Um 18 Uhr sprechen Staatspräsident Leo Woh­ieb, Erzbischof Dr. Wendelin Rauch aus Freiburg. Erzbischof Dr. Franz-Rudolf Borne­wasser aus Trier und um 18.50 Uhr Staats­präsident Dr. Gebhard Müller aus Tübingen.

Der Zeitfunk bringt um 18.30 Uhr unter dem Titelzurückgespult ein Tonband des Jahres 1950. die Unterhaltungsabteilung um 20.15 Uhr einen heiteren Rückblick zur Jahreswende in Wort und Ton. Den musikalischen Rahmen bil­det ein großes Konzert unter Hans Roßbaud um 19.30 Uhr und den Ausklangein Tanz in das neue Jahr.

Ein engerer Zusammenschluß

Baden-Baden. Die amtlichen DER-Reisebüros im Gebiet der französischen Zone haben sich entschlossen, innerhalb des Gesamtverbandes der DER-Vertreter fürs Bundesgebiet noch eineIn­teressengemeinschaft der DER-Reisebüros in der französischen Zone zu gründen. Vorsitzender wurde der Leiter des Bodensee-Reisebüros Kon­stanz und des Deutschen Reisebüros Baden-Ba­den, Paul Dorsch.

Letzte Fahrt desfeurigen Elias

Auch Pflegekinder wachsen einem ans Herz

Das Schicksal zweier kleiner Mädchen bewegt die Gemüter

Eßlingen. Weit über den Kreis Eßlingen hinaus bewegt das Schicksal zweier kleiner Mädchen die Gemüter. Die vierjährige Rose, die bei der Familie Vaihinger in Mettingen, Kreis Eß­lingen, und die sechsjährige Karin, die bei der Familie Hofmeister in Deizisau bei Eßlingen untergebracht waren, wurden gegen den Protest der Pflegeeltern von Beauftragten der IRO in das Kinderdorf dieser internationalen Flüchtlings­organisation inBadAibling bei München ge­bracht.

Zum Fall der kleinen Rose wurde von der IRO erklärt, daß der Aufenthalt der leiblichen Mutter, einer Ukrainerin, in diesem Jahr in Eng­land ermittelt worden sei. Auf die Anfrage der IRO, ob die Mutter ihr Kind in Deutschland las­sen wolle oder damit einverstanden sei, daß es in ein Pflegeheim nach Amerika gebracht würde, habe sich die Mutter für Amerika entschieden. Die deutschen Pflegeeltern, die das Kind der bis­her verschollenen Mutter in diesem Jahr adop- tieren wollten, machen dagegen geltend, daß die leibliche Mutter notariell unwiderruflich auf ihre

Mutterrechte verzichtet, sich nie um das Kind ge­kümmert habe und es ja auch jetzt nicht zu sich selbst nehmen wolle. Die Vereinigung zur Wah­rung demokratischer Rechte in Eßlingen will so­fort eine Klage einreichen, um vorerst einmal zu verhindern, daß das Kind schon in den nächsten Tagen nach Amerika gebracht wird.

Aehnlich ist das Schicksal der sechsjährigen Karin. Ihre Mutter, eine junge Belgierin, die in Eßlingen als Küchenhilfe beschäftigt war, hatte das Kind schon 14 Tage nach der Geburt in Ob­hut und Pflege der Familie Hofmeister gegeben und sich dann über fünf Jahre lang nicht mehr um ihre Tochter gekümmert. Erst in diesem Jahr erhob sie aus Belgien Anspruch auf Karin. Der Pflegevater nahm sich einen Rechtsanwalt in Bel­gien. Zahlreiche andere Persönlichkeiten schalte­ten sich ein, und so gelang es, die Mutter zu einer endgültigen Verzichterklärung zu bewegen. Als der Pflegevater das Kind aus Aibling abho­len wollte, wurde ihm jedoch von der IRO er­klärt, daß die schriftliche Mitteilung der Mutter aus Belgien allein noch nicht genüge.

Südwestdeutsche Chronik

Razzia auf Veronikas

Stuttgart. Amerikanische Militärpolizei und deutsche Kriminalbeamte machten am Montag im Stuttgarter Vorort Vaihingen eine Razzia auf illegal wohnende Freundinnen amerikanischer Soldaten aus der Vaihinger Kaserne. 20 Mädchen wurden aufgegriffen. Wie die Polizei mitteilt,^ sol­len die Wohnungsinhaber, die sich hohe Mieten zahlen ließen, wegen Kuppelei angezeigt werden.

Der Goldene Sonntag in Stuttgart Stuttgart. Ein reges Bild bot die Stuttgarter Innenstadt am Goldenen Sonntag. Ströme von Menschen zogen durch die Straßen und stauten sich vor den Auslagen der Geschäfte. Die König­straße war von 14.30 bis 19 Uhr für den Fähr­verkehr gesperrt. Der Betrieb war jedoch nicht so lebhaft wie am vorhergehenden Sonntag, weil der am Samstag eröffnete Weihnachtsmarkt einen Teil der Kauf- und Schaulustigen anlockte. Unter den Menschenmassen befand sich auffal­lend viel Landbevölkerung.

Stuttgart kommt 1960 wieder dran

Stuttgart. Der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Arnulf K 1 e 11 verteilte am Samstag Preise an Aussteller der verschiedenen Sonderschauen der Deutschen Gartenschau 1950. Er kündigte an. daß die Bundesgartenschau 1951 in Hannover stattfinden wird. Stuttgart werde voraussichtlich 1960 wieder die Bundesgartenschau ausgestalten.

Schutz des Privateigentums gefordert Stuttgart. In einer Resolution, die auf einer Großkundgebung der Württ. Haus- und Grund­besitzer in Stuttgart beschlossen wurde, warnen die Haus- und Grundbesitzer die Bundesregie­rung und die Parteien vor den geplanten Ent­eignungsgesetzen. Es wird der Schutz des er­sparten und erarbeiteten Privateigentums ge­fordert und darauf hingewiesen, daß es vor al­lem Arbeiter, Angestellte, Handwerker und Kleinrentner sind, die Haus und Grund besit­zen. Zu einem sozial gerechten und wirtschaft­lich tragbaren Lastenausgleich wird Ja gesagt. Die Zwangswirtschaft im Wohnungswesen solle einer sozialen Marktwirtschaft Platz machen. Der Präsident des Zentralverbands der Haus­und Grundbesitzer, Dr. Handschumacher, forderte u. a. eine Erhöhung der Altbaumieten, da diese dem übrigen Preisniveau nicht mehr

war. Eine Person erlitt schwere Vergiftungen. Es besteht jedoch keine Lebensgefahr.

Döblinger Stadtkirche wieder aufgebaut Böblingen. Die 1943 völlig zerstörte evangelische Stadtkirche wurde in fast derselben Bauweise wie früher wieder aufgebaut. Der Wiederauf­bau war durch eine Spende in Höhe von 30 000 DM' durch die in den letzten Jahrzehnten nach Amerika ausgewanderten Böblinger erleichtert worden.

Polizeistunde an Silvester Tübingen. Die Polizeistunde in der Silvester­nacht ist in Württemberg-Hohenzollern wie in früheren Jahren geregelt. Für Polizeistundenver­längerung bis 2 Uhr sind die Bürgermeisterämter, über 2 Uhr die Landratsämter zuständig.

Kriegerwitwen fast alle in Arbeit Tübingen. Die Arbeitsämter in Württemberg- Hohenzollern fanden in den vergangenen Mo­naten für viele Kriegerwitwen eine Dauer­beschäftigung, so daß am 31. Oktober nur noch 137 Kriegerwitwen als Arbeitsuchende gemeldet waren. Da zum gleichen Zeitpunkt die Gesamt­zahl der arbeitsuchenden Frauen 3709 betreut, ist der Anteil der Kriegerwitwen hieran mit 3,6 Prozent als außerordentlich gering zu bezeichnen.

Einladungen aus Holland und der Schweiz Rottenburg. Die Stadtkapelle Rottenburg hat Einladungen aus Holland und der Schweiz er­halten. In Holland soll sie an den ersten Volks­musik-Weltmeisterschaften im kommenden Jahr in Kerkraden teilnehmen. In der Schweiz erwartet sie die beim Volksmusikfest. in Rot­tenburg erfolgreiche Kapelle Steffisburg zum Gegenbesuch.

Wie wird das Wetter?

Aussichten bis Donnerstagabend: Nach Früh­nebel in Tälern zunächst meist bewölkt und zeit­weise mäßige Schneefälle, später aufheiternd. Temperaturen wenig verändert, in den Niede­rungen nahe 0 Grad, nachts, insbesondere bei Aufheiterung, minus 510 Grad, in höheren La­gen dauernd Frost.

Schneebericht

Alb: Meßstetten 2 cm neu, gesamt 20 cm, Pul­ver, Sportmöglichkeiten gut, 4 Grad; Traifelberg-

19 381 Briefe an Onkel Olfo

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Das Weihnachtspreisausschreiben derSonn­tags-Zeitung,Mit Onkel Otto nach Berlin, hat alle bisherigen Beteiligungsrekorde geschlagen. 19 381 Briefe mit richtigen und falschen Lösun­gen sind bei Onkel Otto eingegangen. Täglich schleppten die Postholer Waschkörbe voller Briefe herbei. Eine Schar von Helfern, unter ihnen auch der Stöpsel, Stopsens Sohn, hat alle Einsendungen gewissenhaft gesichtet. An­gesichts dieser großen Beteiligung von jung und alt an der Feststellung von Onkel Ottos Reise­weg nach Berlin hat sich der Verlag derSonn­tags-Zeitung entschlossen, die Zahl der wertvol­len Preise, die ursprünglich 230 betragen sollte, erst auf 500 und schließlich auf 750 zu erhöhen. Die glücklichen Preisträger, die das Los bestim­men mußte, werden ihre Gewinne noch vor Weihnachten erhalten.

Lichtenstein neu 5, gesamt 15, Pulver, gut, 5 Grad; Dreifaltigkeitsberg 10 gesamt, verweht, Ski und Rodel möglich, 5 Grad

Schwarzwald: Feldberg neu 5, gesamt 120, Pulver, sehr gut, 8 Grad; Neustadt neu 10, gesamt 50, Pulver, sehr gut, 10 Grad; Hornisgrinde neu 10, gesamt 80, Pulver, sehr gut, 5 Grad: Ruhe­stein Neuschnee 10, gesamt 90, Pulver, sehr gut. 6 Grad; Wildbad-Sommerberg neu 4, gesamt 32, Pulver, gut, 3 Grad; Freudenstadt neu 7, gesamt 46, Pulver, sehr gut, 5 Grad.

Allgäu: Riezlern gesamt 40, Pulver, gut, 12 Grad; Schwarzer Grat neu 10, gesamt 45, gut, 14 Grad.

Straßenzustand am Dienstag

Auf den Straßen in Württemberg-Hohenzollern überall festgefahrene oder festgefrorene Schnee­decke und Schneeglätte oder Glatteis. Im Schwarz­wald, auf der Alb, im Oberland und im Allgäu stellenweise bis zu 5 cm Neuschnee. Auf der Bun­desstraße 311 im Raum Tuttlingen Schneever­wehungen. Es ist und wird geräumt und gestreut. Der Verkehr ist meist nur leicht, in Höhenlagen stellenweise stärker behindert. Vorsichtiges Fahren und Mitnahme von Schneeketten wird empfohlen.

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Neue Trainingskurse für die Ski-Elite

Heidelberg. Die Dampfbahn auf der Strecke Heidelberg Schriesheim der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft, der sog.feurige Elias, verkehrte am Samstag zum letztenmal. Der Um­bau der Strecke für elektrischen Betrieb ist nun­mehr beendet. Am Sonntag wurde der elektrische Verkehr aufgenommen.

entsprächen.

Vier Personen gasvergiftet Stuttgart. In einer Wohnung in Stuttgart- Weil im Dorf wurden in der Nacht vier Per­sonen durch Leuchtgas vergiftet, das aus einer gebrochenen Gasleitung im Haus ausgeströmt

Sie ritten auf den Gäulen ihrer Dienstherren

Alte VVeihnachtsbräuche in Württemberg

Stuttgart. Vielfältig, mitunter auch 'sehr welt­lich und rauh waren die Weihnachtsbräuche in deri verschiedenen Gegenden Württembergs. Zum Teil haben sie sich bis auf den heutigen Tag erhalten. Im Hohenlohischen ritten die Bauernknechte am Stephanstag auf den Gäulen ihrer Dienstherren über die verschneiten Felder in die Nachbardörfer, kehrten dort in die Wirts­häuser ein. um dann schwer bezecht und spät in der Nacht von ihremStephansritt heimzu­kehren. Derunschuldige Kinderleintag, der dem Gedächtnis des grausamen Kindermordes in Judäa gewidmete dritte Weihnachtsfeiertag, gab in anderen Gegenden den jungen Burschen die Freiheit, mit Ruten bewaffnet in fremde Häuser einzudringen. Dabei spielten sie vor al­lem den jungen Mädchen übel mit.

DieAnklopfet nannte sich eine Gmünder Sitte. Dort nahmen an den Weihnachtstagen die Dienstboten von den Türen der Geschäftsleute, bei denen sie das Jahr über einkauften, aller­lei Geschenke in Empfang. In Vaihingen bei Stuttgart wallfahrtete am Dreikönigstag reich und arm, jung und alt auf das Rathaus, um ihrenKreuzerwecken abzuholen. In der Reutlinger Gegend bäckt die Hausfrau heute noch zum Erscheinungsfest ihreMutschein, ein sternförmiges Weißbrot, das aus der Zeit über­liefert ist, als Reutlingen noch freie Reichsstadt war. Damals wurden die Mutschein von den zum Dienst im Stadtmilitär reifen jungen Ehe­männern beim achttägigen Scheibenschießen her­ausgeschossen. Wehe dem Ehemann, der seiner Frau ohne diese Trophäe unter die Augen treten mußte.

Die in Rottenburg übliche Sitte des knöpflen (werfen mit Erbsen und Linsen an drei Donnerstagnächten vorWeihnachten) stammt

Schlachtviehmarkt Stuttgart

Dienstag, 19. Dezember

Auftrieb: 1021 Rinder, 962 Kälber, 1473 .Schweine, 63 Schafe. Preise: Ochsen, jung aa 90 bis 94, a 80 bis 89; Ochsen, alt a 68 bis 75, b 55 bis 63; Bullen, jung aa 89 bis 94, a 80 bis 87, b 75 bis 80; Färsen aa 95 bis 100, a 80 bis 93, b 70 bis 79; Kühe, jung a 60 bis 67, b 52 bis 59, c 42 bis 51, d bis 38; Kälber. Sonderklasse über Notiz, a 137 bis 140, b 132 bis 136, c 125 bis 130; Schweine a 147 bis 150 bl, b2 145 bis 148. c 143 bis 145, d. e 138 bis 142. f, gl 130 bis 136. g2 118 bis 128. Markt verlauf: Rinder langsam, größerer Ueberstand in allen Gattungen. Kälber und Schweine flofl geräumt.

aus der Zeit der Pestseuchen. Man hatte da­mals an die Fensterläden der Häuser, in denen die Pest eingekehrt war, mit Erbsen und Lin­sen geworfen, um zu erfahren, ob die Bewohner noch am Leben seien. In ganz früher Zeit war es in O b e r s c h w a b e n Sitte, am Hl. Abend den Teufel nachzuäffen. Auf Bocksfüßen mit Hörnern auf dem Kopf und Krallen an den Händen stolperten die jungen Burschen durch den Ort und begingen dabei allerleiTeufeleien.

Der Glaube, daß in den Nächten zwischen Weihnachten und Neujahr das Wetter des kom­menden Jahres mit Hilfe eines bestimmten Ze­remoniells vorausgesehen werden könne, lebt auch heute noch bei einem großen Teil der Bau­ern. Es soll sogar geheimnisvolle Riten gegeben haben, bei denen das Wetter vorausbestimmt werden konnte.

Der Schwäbische Skiverband hat die württem- bergische Skielite und talentierte Nachwuchs­kräfte in Ober- und Unterjoch im Allgäu zu einem Trainingslehrgang zusammengezogen, bei dem die Skiläufer aus Nord- und Südwürttem­berg in Form gebracht werden sollen.

Die Leitung des Lehrganges für die Langläufer haben der deutsche Exmeister Juku P e n t und Albert Burk, für die Abfahrtsläufer Albert Heintel und für den Sprunglauf Toni Eis- g r u b e r und Paul Schneiden.b ach. Die ersten Tage zeigten bereits gute Erfolge.

Der schwäbische Skiverband hat dem Organisator der deutschen Skimeisterschaften von Isny, Gebs Mayer, die Betreuung der württembergischen Skiläufer der nordischen Disziplinen übertragen. Der Sportwart des schwäb. Skiverbandes, Walde Bernhard (Stuttgart), wird in diesem Winter die württembergischen Läufer der alpinen Disziplinen betreuen. Beide Sportwarte haben ein umfangrei­ches Trainingsprogramm aufgestellt, um schon zwi­schen Weihnachten und Neujahr einen Ueberblick über die württembergische Skiliste zu haben. Die Betreuung der Jugendskliläufer hat Franz Rank übernommen.

Weller und Brutscher in Front

Der Abschluß des DSV-Lehrgangs für Spezial- und Kombinationsspringer war am Samstag auf der Kar-

wendelschanze in Mittenwald ein offizielles Trai­ningsspringen. Sämtliche Teilnehmer führten fünf Sprünge ohne Wertung aus. Trotz Schneetreibens konnten die Kursusteilnehmer unter Beweis stellen, daß sie sich mit der skandinavischen Sprungweise, die einen ganz ruhigen Flug vorschreibt, schon gut vertraut gemacht haben.

Die besten Leistungen in Haltung und Weite zeig­ten die beiden Oberstdorfer Asse, Sepp Weiler und Toni Brutscher. Sehr gut gefielen auch die Parten- kirchener Kleisl, Hoherileitner und der erst 18jäh- rige Sepp Fogg. Ewald Roscher ließ in der Haltung noch etwas zu wünschen übrig, kam aber in der Weite an Weiler und Brutscher heran. Bei den Kom­binierten sah man den deutschen Langlaufmeistcr Hans Hauser (Reit im Winkl) in erstaunlich guter Form. Lediglich der Münchener Peter Wiede er­reichte gleichwertige Leistungen.

Immer noch Gantner

Eine erstklassige Besetzung erhielt der am Sonn­tag auf dem bekannten Sonnenbichlhang bei Bad Wiessee durchgeführte Hanni von Weech-Gedächt- nis-Toflauf. Fast die gesamte deutsche Spitzenklasse gab sich hier ein Stelldichein.

Tagesbester war Sepp Gantner (SC Wiessee) mit insgesamt 95,2 Sekunden vor Karl Maurer und Er­win Mühlbauer (SC Garmisch).

Herbert Klein ganz groß

Hgrbert Klein (VfvS München) hat am Samstag­abend in Linz mit 1:07.0 Minuten einen neuen deut­schen Rekord im 100-m-Brustschwimmen aufgestellt. Der alte Rekord wurde mit 1:07,1 von Walter Klinge (MTV Braunsehweig) gehalten. Klein war nur um Zweizehntel Sekunden langsamer als der sowjeti­sche Weltrekordler Meschkow. Die neue deutsche Bestzeit wurde ohne ernsthafte Konkurrenz von sei­ten der Gastgeber, des Arbeitersportvereins Linz, auf einer 25-m-Bahn erzielt.

Totoquoten

Württ.-Bad. Toto: 1. Rang (elf richtige Tips) 40 Ge­winner je 1690 DM; 2. Rang (zehn richtige Tips) 783 Gewinner je 85 DM; 3. Rang (neun richtige Tips) 6884 Gewinner je 9.70 DM. Zehnerwette: 1. Rang ein Gewinner 35 750 DM; 2. Rang je 660 DM für 54 Ge­winner; 3. Rang je 38.30 DM für 979 Gewinner. Ach­terwette: 1 Rang (acht richtige) je 990 DM für 39 Gewinner; 2. Rang je 37 DM für 1038 Gewinner; Ge­samtumsatz im WB.-Toto 793 900 DM.

_ Bayerntoto: Zwölferwette: 1. Rang 126 047 DM für 1 Gewinner; 2. Rang 2572 DM für 49 Gewinner; 3. Rang 189.20 DM für 666 Gewinner. Neunerwette: 1. Rang 3568 DM für 9 Gewinner; 2. Rang 142.70 DM für 225 Gewinner, Internationale Zehn: 1. Rang je 882 DM für 15 Gewinner; 2. Rang je 61.20 DM für 216 Gewinner; 3. Rang je 8.70 DM für 1518 Gewinner.

Rheinland-Pfalz-Toto: 1. Rang je 2841.35 DM für 46 Gewinner; 2. Rang je 149 DM für 877 Gewinner; 3. Rang je 15.65 DM für 8352 Gewinner. Kleintip je 387.10 DM ,fiir 102 Gewinner.

West-Hessen-Toto: Zwölferwette: 1 . Rang 33 644.50 DM für 4 Gewinner; 2. Rang 575 DM für 234 Gewin­ner; 3. Rang 47 DM für 2845 Gewinner; Zehnerwette 1. Rang 3298 DM für 41 Gewinner; 2. Rang 115 DM für 1175 Gewinner; 3. Rang 12 DM für 11101 Gewin­ner.

Nord-Toto: 1. Rang (elf richtige Tips) je 5724.50 DM für 68 Gewinner; 2. Rang je 243 DM für 1600 Gewinner; 3. Rang je 23.60 DM für 16 740 Gewinne».

8ttdf ba* * matte berichtet

Von der Stuttgarter Polizei wurde ein Quer über der Fahrbahn stehender Pkw aufge­funden. Da es sich um einen amerikanischen Wagen handelte , wurde die MP herbeigerufen, die feststellte, daß der betrunken am Steuer eingeschlafene Amerikaner den Wagen entwen­det hatte.

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Bei Hausen/Fils war ein stattlicher Kei­ler gesichtet worden. Mit Knüppeln, Messern und einer Axt begann die Verfolgung. Beim ersten Axtstreich erwies sich der Wildschweinschädel aber härter als der Axtschaft, welcher zerbrach. Schließlich gelang es doch noch, den über 100 kg schweren Gesellen zur Strecke zu bringen.

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Wegen Reifenschaden blieb auf der Straße nach Bad Dürrheim ein Lastwagen unbe­leuchtet auf der Fahrbahn stehen. Ein Volks- wagen rannte gegen den Lkw und blieb auf der Strecke. Kurz darauf fuhr ein Motorradfahrer gegen den Volkswagen. Der Fahrer konnte sich gerade noch retten, denn das auf dem Boden liegende Motorrad wurde von einem Lastwagen überfahren Ein Traktor, der vor der Unfall- steile anhalten mußte, wurde von einem Per­sonenwagen gerammt. Sechs Fahrzeuge wurden beschädigt, glücklicherweise niemand verletzt.

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Beim Spiel VfB Mühlburg Schwaben Augs­burg in Karlsruhe erlitt am Sonntag ein

Zuschauer in der ersten Hälfte des Spiels einen Herzschlag und war sofort tot. Vor wenigen Ta­gen hatte er seinen 55. Geburtstag gefeiert.

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Im Hafengebiet von Mannheim haben zwei jüngere Leute, . die ihre Gesichter mit einer Maske unkenntlich gemacht hatten, einen Raub­überfall auf ein Lebensmittelgeschäft, versucht. Die Besitzerin konnte das Telefon erreichen und die Polizei verständigen. Daraufhin ergriffen die offenbar noch unerfahrenen Einbrecher die Flucht.

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Der Friedhof in Mannheim-Secken­heim ist in den letzten Wochen durch unbe­kannte Täter wiederholt geschändet worden. An mehreren Gräbern wurden insgesamt 13 Chri­stuskörper aus Metall und eine Graburne ge­stohlen. Die Polizei vermutet, daß die Täter diese Gegenstände beim Altmetallhandel zu Geld gemacht haben.

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Sieben Jahre brauchte ein Liebesbrief von Hannover bis Braunschweig. Er wurde jetzt in einem durch einen Luftangriff verschütteten Briefkasten in Hannover gefunden und dem Adressaten zugestellt. Er war zum Glück nicht überholt. Das Paar hat inzwischen geheiratet, und die bereits schulpflichtige Tochter nahm den

Brief entgegen.