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Angst vor dem Altern kennt keinen Preis / Millionenschiebungen mit dem Lebens Serum

Vor kurzem hat das Pasteur-Institut in Pa­ris jede weitere Auslieferung des sog. Le­bens-Serums eingestellt, nachdem sich ergab, daß die zu wissenschaftlichen Zwecken der Oeffentlichkeit übergebenen Ampullen zum Gegenstand von Millionen-Schiebungen ge­worden waren. Es hatte sich ein regelrechter Schwarzer Markt um die ewige Jugend, das ewige Leben, entwickelt. Die Hintergründe dieser Geschäfte werden hier durch Infor­mationen von berufener Seite enthüllt.

Vor etwa drei Jahren hörte man eines Tages am Eisernen Vorhang und dort, wo sich an der Pyrenäengrenze die Schmuggler treffen, daß eine neue Ware angeboten werde, die man nicht mit Gold oder Diamanten, auch nicht mit Uran­salzen oder Platin aufwiegen könne. Es ging nicht um Penicillin oder um Aureomycin oder an­dere Wunderstoffe, die seinerzeit noch nicht in dem bisherigen großen Maßstab hergestellt wurden. Nach und nach erfuhr man, daß die­ses Wunderprodukt, das zu höchsten Preisen gehandelt wurde, das Serum derewigen Jugend' 1 sei. Am Eisernen Vorhang handelte man es unter dem NamenBogomoletz, an der Pyrenäengrenze verschob man die gleiche oder eine ähnliche Ware unter der Bezeich­nungBardach.

Das Wunder-Serum

Es hatte sich bald herumgesprochen, wo die zahlungskräftigen Abnehmer für ein solches Serum zu finden seien. Nach Rom und nach Madrid, nach New York und nach Buenos Ai­res, nach London und Stockholm gingen diese Wunder-Sera, für die es auf einmal keinen Preis und keine Grenzen mehr gab. Jene, die Angst vor dem Sterben hatten, zahlten jede Summe. Und damit begann der Schwarze Markt um das ewige Leben.

Das Geschäft hat sich in den letzten Jahren unentwegt behauptet. Man zahlt heute in Frankfurt für eine Original-AmpulleBogo­moletz 15001800 DM. In Paris werden für halbe Spritzen 18 000 Franken verlangt. Und eine kleine Kur umfaßt 1622 halbe Spritzen. In Deutschland kostet eine solche Behandlung mit ganzen Ampullen 180 000 DM. In Madrid will man wederBogomoletz nochBardach gegen Peseten abgeben, sondern fordert Dol­lars. Das russische FabrikatBogomoletz wird interessanterweise höher bewertet als das französische PräparatBardach.

Ursache des Alterns

Fast gleichzeitig so wie alle ganz großen Erfindungen stets in der Luft liegen und dann an zwei oder drei Stellen des Erdballs gemacht werden kamen in Moskau Prof. Alexander Bogomoletz, der aus Kiew in der Ukraine stammende Biologe, und in Paris im Pasteur- Institut Prof. B a r d a c h auf den Gedanken, die eigentliche Ursache des Alterns nicht in den Veränderungen der Arterien, wie man es bisher tat, zu suchen, sondern im Zustand bzw. im Verfall des Bindegewebes. Jeden­falls formulierten beide ihren Gedankengang folgendermaßen:

Der Mensch hat nicht das Alter seiner Ar­terien, aber dasjenige seines Bindegewebes. Der Kampf um die Langlebigkeit muß in er­ster Linie ein Kampf um ein gesundes Binde­gewebe sein.

Und nun gingen sie daran und stellten jeder auf seine Art und Weise ein Serum her, das imstande sein sollte, das Bindegewebe entwe­der zu erneuern oder aber soweit zu aktivie­ren, daß ein weiterer Verfallsvorgang nicht zu befürchten sei. Die Schwierigkeit der Herstel­lung eines solchen Serums wird man sofort begreifen, wenn man vernimmt, daß Prof. Bo­gomoletz in Moskau nur das Knochenmark ganz junger Menschen verwenden konnte. Man mußte also warten, bis irgendwo durch einen Unfall Menschen zu Tode kamen und unmit­telbar nach dem Unglück aus dem Knochen­mark die Stoffe herausgezogen werden konn­ten, die die Grundlage des Bogomoletz-Serums darstellen.

Prof. Bardach in Paris ging ein wenig an­ders vor. Aber auch sein Serum war sehr kost­

spielig und nur in komplizierten Experimen­ten zu gewinnen.

Doch die Resultate waren verblüffend. Zwar schenkten diese Sera nicht das ewige Leben, auch nicht die ewige Jugend, aber sie sicherten in vielen Fällen ein ruhigeres Alter und stellten für Personen, bei denen das Se­rum sehr früh angewendet wurde, eine Ver­längerung des Durchschnittsalters um 2030 Jahre in Aussicht.

Väterchen Stalin, dessen Bindegewebe der Leber durch eine böse Zirrhose schwer ange­schlagen war, wurde mitBogomoletz in den letzten Jahren regelmäßig behandelt. Graf Sforza entschied sich fürBardach. König Leopold, der doch wirklich noch kein alter Mann ist, wurde in diesen Tagen bei einem Mailänder Spezialisten gesehen, derBogomo­letz undBardach zur Verfügung haben soll. Dodero, der Argentinier, und Gubenkian, der Armenier, diese beiden Milliardäre und Mil­lionenverschwender, sollen beides versucht haben übrigens nicht mit sehr viel Erfolg, Entweder, weil sie mit sich Raubbau trieben oder weil man ihnen Fälschungen ver­kaufte.

Die Liste ließe sich auch in Deutschland Ost und West fortsetzen. Industrielle, Schauspieler und Parteiführer versuchten und versuchen so ihre Karriere zu verlängern. Je­der fragte ja nachBogomoletz undBar­dach.

Fälschungen

Unter diesen Voraussetzungen ist es ver­ständlich, daß ein Wettlauf um diese Sera ein­setzte. Schwarzhändler, die ganz besonders be­denkenlos waren, ließen von ebenso beden­kenlosen Laboratorien gefälschte Sera hersteilen und brachten diese zu höchsten Preisen auf den Markt. Aber es kam auch echte Ware durch sowohl aus Moskau als auch aus Paris.

Wie bei allen großen medizinischen Erfin­dungen legten die Professoren in den Institu­ten großen Wert darauf, daß das Material sorgfältig erprobt wurde und die Beobachtun­

gen an Hand des verwendeten Stoffs möglichst rasch den Erfindern zugeleitet würden. Man entsprach also sowohl in Moskau als auch in Paris den Anforderungen, die von auswärti­gen Instituten an sie gerichtet wurden.

So hat das Pasteur-Institut Hunderte von Ampullen mit Bardach-Serum an zahlreiche Pariser Hospitäler zur Auslieferung gebracht. Doch als man endlich darauf drängte, die Be­obachtungen kennenzulernen, stellte sich her­aus, daß nur in fünf oder sechs Fällen die Am­pullen überhaupt in die Hände der Aerzte ge­langten, für die sie bestimmt waren. Der Schwarze Markt hatte sich eingeschaltet und

war stärker als alle moralischen Bedenken.

Lieferung eingestellt

Nun hat in diesen Tagen das Pasteur-Insti­tut eine Mitteilung herausgegeben, die dem Treiben der Männer vom Schwarzen Markt Einhalt gebieten soll. In dieser Mitteilung heißt es wörtlich:

Obwohl das orthobiotische Serum immer vom Pasteur-Institut gratis ausgeliefert wur­de, sind Mißbräuche vorgekommen, die dazu zwingen, die Auslieferung des Serums bis auf weiteres einzustellen. Da sich das Serum nur ganz kurze Zeit hält, ist es ausgeschlossen, daß im Augenblick der Bekanntgabe dieser Mit­teilung noch vollwertiges Serum im Umlauf ist. Es handelt sich also entweder um Fäl­schungen oder um unwirksam gewordene Se­ra.

Der Schwarze Markt wird das Rennen nicht so schnell aufgeben. Man wirdBogomoletz aus Moskau oder aus Kiew besorgen. Wenn die Millionen locken, wenn Menschen aus Angst vor dem Sterben und auf der Jagd nach ewiger Jugend nicht mehr auf das Geld sehen

findet der Schwarze Markt immer Mittel und Wege. *

Und derkleine Mann stirbt wie bisher. Der Traum der ewigen Jugend gehört viel­leicht seinen Kindern. Für ihn liegt er in den unerreichbaren Sphären des Schwarzen Markts. H. K. D.

Rokokoschreibfisch sfand 1910 noch im Wald

Möbel erzählen aus ihren Baumjahren /

Robinson zählte einst seine einsamen Tage, indem er jeden Abend eine Kerbe in einen Baumstamm schnitt. Ob er sie gleichmäßig aushieb oder die glücklichen Tage von den un­glücklichen durch besonders tiefe und breite Einschnitte unterscheid, hat der Dichter Da­niel Defoe nicht überliefert. Die Natur, die sich auch Baumstämme als Kalender auswählt, verzeichnet in ihren Jahresringen gewissen­haft gute und schle.chte, fette und magere Jahre.

Dieser Kalender ist so zuverlässig, daß er Diebe und Lügner, Betrüger und Schwindler entlarven kann. So wurde vor kurzem ein Fuhrunternehmer im Chiemgau von dem zu­ständigen Revierförster beschuldigt, zwischen 1945 und 1947, als er in einem abgelegenen Waldstück Holz schleifte, zusätzlich hundert dicke Lärchen gefällt und abgefahren zu ha­ben. Der Fuhrmann behauptete, die Bäume hätten schon gefehlt, als er nach dem Kriege seine Arbeit begann.

Der Richter wandte sich an das Forstbota­nische Institut der Universität München und erlaubte, daß ein Assistent des Institutes von einigen der Stümpfe dünne Scheiben abschnei­den ließ. Mit den hölzernen Rollen, die wie große Schweizerkäse aussahen, fuhr der Wis­senschaftler nach München, und einige Tage später lag das Untersuchungsergebnis vor: die Lärchen waren 1943 gefällt worden.

Ein kleines Instrument hatte die Unschuld des verdächtigten Fuhrunternehmers bewie­sen: Das Jahrringmikroskop. Es ver­größert die innerhalb des Stammes verlaufen­den Jahresringe so stark, daß man ihre Breite auf hundertstel Millimeter genau messen kann. Der äußerste Ring unter der Borke ist natür­lich zuletzt gewachsen. Woher aber wußten die Botaniker im Münchner Institut, daß er im Jahre 1943 entstanden war?

Der Amerikaner Douglass war der erste, der den Code zur Entschlüsselung der Jahresringe

Jahrringmikroskop entlarvt Schwindler

lieferte. Er sah nämlich, daß alle Bäume einer Art in einem bestimmten Jahr gleichzeitig ent­weder schmale oder breite Ringe ansetzten. Ein Beispiel aus der jüngsten Zeit: Der trok- kene Sommer von 1947 ließ die wasserbedürf­tigen Fichten nur einen winzig schmalen Ring bilden. 1948 mit seinen überreichlichen Nie­derschlägen zeichnete sich mit einem beson­ders fetten Ring ab, während 1949 mit nassem Frühjahr und trockenem Herbst Durchschnitts­ringe entstehen ließ. Durch ständige Ver­gleiche der Stammringbilder gelangte Douglass schließlich zu einem Kalender, nach dem er jedes Stück Holz in eine bestimmte Wachs­tumsperiode einordnen konnte.

Als der Münchner Prof. Dr. Bruno Huber als erster in Deutschland die Jahrringfor­schung aufnahm, mußte er feststellen, daß der Kalender seines Kollegen Douglass hierzu­lande nicht stimmt. Die Bäume in Amerika und Mitteleuropa haben keine Gemeinsamkei­ten im Rhythmus des Wachstums. So konnte die Auffassung des schwedischen Forschers de Geer widerlegt werden, daß die Sonnen­flecken oder andere kosmische Einflüsse für die Breite der Jahresringe verantwortlich seien. Entscheidend ist allein das Wetter. Man mußte also in München ganz von vorn begin­nen. Trotzdem ist bis heute der Kalender der Waldbäume bis zum Jahre 1700, für manche Baumarten sogar bis 1600 bekannt.

Die Möbel in der Wohnung, die Staketlat­ten am Gartenzaun, das Gebälk der Häuser und Dachstühle, Wegweiser, Schwellen unter den Eisenbahngeleisen und alle anderen Ge­genstände aus Holz verraten dem Kundigen, wann sie als Bäume einmal gewachsen sind. Es ist heute gefährlich, nachgemachte Stilmö­bel als echt zu bezeichnen. Manchem Schwind­ler ist schon nachgewiesen worden, daß z. B. ein für teures Geld verkaufter Rokokoschreib­tisch noch 1910 als Baum im Wald gestanden hat. Dr. H. Sch.

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Nehmen Sie's ernst ?

Ihr Horoskop

vom 10. bis 16. Dezember 1950

Widder (21. 3. 20. 4.):

Für berufliche Angelegenheiten ergibt sich eine ruhige Zeit ohm größere Ereignisse. Sie habe), indessen mit kleinen Förderungen zu rechnen und erzielen aus eige­ner Kraft gute Leistungen.

Stier (21. 4. 21. 5.):

Es macht sich kurzfristig eine einschränkende Wirkung geltend. Sie haben außerdem Verpflich­tungen geliebten Menschen ge­genüber zu erfüllen und müssen sich einen persönlichen Wunsch versagen.

Zwillinge (22. 5. 21. 6.):

Besonderes Glück haben Sie in geistigen Bestrebungen und durch Beteiligung an künstlerischen Veranstaltungen. Sie können jetzt auch angenehme Briefe von auswärtigen Pernnen erwarten und alte Freundschaften auf­frischen.

Krebs (22. 6. 23. 7.):

Wegen unvorhergesehener Aus­gaben müssen Sie sich geldlich etwas einschränken. Sie können aber nunmehr größere Pläne vorbereiten, da die nächste Zeit erhöhte Leistungen von Ihnen verlangen wird.

Löwe (24. 7. 23. 8.):

Bleiben Sie bei Ihrer Richtung, denn die noch vorhandenen Schwierigkeiten werden sich lö­sen. Sie können mit Vertrauen an Ihre Aufgaben herangehen,

Jungfrau (24. 8. 23.9.):

Sie sollen sich nicht von ande­ren Menschen abhängig machen. Durch eigene Anstrengung erzie­len Sie Erfolge, denn in dieser Sache sind Sie auf sich selbst an­wiesen. Nehmen Sie aber eine kleine unsachliche Bemerkung nicht allzu schwer.

Waage (24. 9. 23.10.):

Es macht sich nunmehr eine aus­gleichende Wirkung geltend. Grö­ßere Unternehmen sind nicht rat­sam und Streitereien sollten Sie aus dem Wege gehen. Sie können aber Ihre beruflichen Angelegen­heiten fördern und kommen mit Ihren Arbeiten gut voran.

Skorpion (24.10. 22.11.):

In privater Hinsicht sind Sie be­günstigt, auch erweisen sich aus­wärtige Freundschaften als vor­teilhaft. Vor allem können Sie nun Ihre privaten Beziehungen vertiefen.

Schütze (23.11. 22. 12.):

Es macht Ihnen Freude, daß Sie mit Ihrer Arbeit vorankommen und Anerkennung finden. Erledi­gen Sie weiterhin Ihre Arbeiten sorgsam und pünktlich, lassen Sie sich aber nicht auf risikovolle Sachen ein.

Steinbock (23.12. 21.1.):

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Es gelingt Ihnen nunmehr, eine kritische Sache klarzustellen und sich von einer Unannehmlich­keit zu befreien. Weiterhin müs­sen Sie sich anstrengen, um sich in der Härte des Lebens zu be­haupten.

Wassermann (22.1. 19. 2.):

Eine wichtige Sache wird zu ei­nem guten Ende gebracht. Durch eine vorsorgliche Maßnahme sind Sie zu größerer Geldausgabe ver­anlaßt.

Fische (20. 2. 20. 3.):

In den beruflichen Angelegenhei­ten macht sich eine ruhige Ten­denz geltend. Bringen Sie eine Sache zum Abschluß, aber begin­nen Sie keine größeren Unter­nehmen.

Stops und Stöpsel sieht man treiben. Schließlich raten sie Karl May, Denksport" für das Preisausschreiben, der der größte Dichter sei.

Köpfchen, Köpfchen.

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Mit Hoffnung auf die großen Preise Zur Zeitung geht die schnelle Reise.

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Der Onkel Otto sitzt hier grad, Falsch war jedoch der Dichter May,

Der Stöpsel denkt nur an das Rad. Bedeppert ziehen ab die zwei.

Moral: Ein Pi eisausschreiben hat auch Tücken, / et kann nicht jedem Löser glücken.