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Heute Nagold im Rundfunk
Wir machen nochmals darauf aufmerksam, daß heute von 18 bis 18.20 Uhr im Südwestdeutschen Rundfunk (Welle 195) die Reportage „'Bilder aus Nagold“ gesendet wird.
Abgabe von Deckreisig
Wie das städt. Forstamt bekannt gibt, wird heute nachmittag ab 2 Uhr im hinteren Hof der Gewerbeschule Deckreisig an die Bevölkerung abgegeben; Bestellungen waren nicht erforderlich. Der Pr«s für eine Welle beträgt 70 Pfg., die Abgabe erfolgt nur gegen Barzahlung.
Schulsportfest
Die Oberschule Nagold führt am Samstag, den 28. Oktober, ihr diesjähriges Schulsportfest auf dem städtischen Sportplatz in der Calwer Straße durch.
Erntedank- und Gesangsgottesdienst In der Methodistenkirche in Nagold findet am Sonntag, den 29. Oktober, abends um Vuß Uhr ein Erntedank- und Gesangsgottesdienst statt. Es erfolgen Darbietungen des Posaunenchors sowie Ansprachen und Gedichtvorträge. Jedermann ist herzlich eingeladen zum Besuch der Feier.
Rentenzahlung beim Postamt Nagold
Am Samstag, den 28. Oktober, werden die Versorgungs- und Angestelltenrenten beim Postamt Nagold ausgezahlt.
Die Auszahlung der Invaliden- und Unfallrenten erfolgt am Mittwoch, den 1. November vormittags von 8—12 Uhr.
Filmvorschau - Tonfilmtheater Nagold
„Der ungetreue Eckehart“, ein Film mit großer Starbesetzung, läuft ab heute im Tonfilmtheater Nagold. Theo Lingen, Lucie Englisch, Hans Moser, Rudi Godden, Hedwig Bleibtreu, um nur einige Namen zu nennen, Sind die Hauptfiguren des Lustspiels, das mit Verwechslungen, Ehekrach, Skandal auf der Revue-Bühne und Seitensprüngen jüngerer und älterer Herren reich an humorvollen Einfällen ist. Der zukünftige Schwiegersohn eines ehrbaren Fabrikantenehepaares wird auf Abwegen ertappt und beschwört ein Ungewitter herauf, das er nur mit Hilfe des Schwagers, der ein schrulliger Musterknabe ist, zu beseitigen hofft. Aber eine schwierige Situation folgt der anderen, sodaß die beteiligten Personen, die alle kein so ganz sauberes Brusttuch haben, Blut und Wasser schwitzen. Es gibt ein richtiges Katz- und Mausspiel und niemand weiß, wer nun eigentlich der Sündenbock ist. Zum Schluß gelingt es dem flotten Bräutigam zu beweisen, daß die ganze Komödie nur deshalb angezettelt wurde, um für die Firma des Schwiegervaters eine Bombenreklame zu machen. Natürlich bleibt es offen, ob ihm alle Glauben schenken, aber auf alle Fälle ist jeder froh, wenn er ihm glauben darf. Man kann sich hier unbeschwert von großen Problemen auslachen und über die Fehler der anderen freuen.
An alle Briefmarkenfreunde
Das Volksbildungswerk will in Nagold alle Liebhaber und Sammler von Briefmarken zusammenbringen, um in regelmäßigen Vortrags- und Austauschabenden das Interesse für diese Liebhaberei, die schon vielen Freude bereitete und zur Bereicherung der Freizeit diente, zu wecken.
Heute Abend um 8 Uhr findet im Volksbildungsheim (Milchzentrale, I. Stock) ein Einführungsvortrag statt, bei dem der Leiter dieser.Arbeitsgruppe auch über die Art des Austauschs von Marken ohne besondere Geldauslagen sprechen wird
Altertsfeig bekommt ein neues Kino
Bericht von der Gemeinderatssitzung
Auf der Tagesordnung der letzten Gemeinderatssitzung standen die städtischen Abwasserverhältnisse, das Sonderbauprogramm für Flüchtlinge, die Bauplatzabgabe für Woh- nungsbauten im Jahre 1951 und Sonstiges.
Die Sammelkanalisation
Der Übelstand bei den städtischen Abwasserverhältnissen ist seit mehr als einem Jahrzehnt eine bekannte Tatsache. Zu Beginn der Sitzung gaben Bürgermeister Hennefarth und Stadtbaumeister Klopfer einen Überblick über den Stand dieses dringenden Anliegens der Stadt. Die Frage wurde durch ein Schreiben des Innenministeriums vom 20. 9. 1950 erneut in den Fordergrund gestellt. Das Land wünscht eine baldige Innangriffnahme des Projektes einer Sammelkläranlage und einer Sammelkanalisation, um dem immer weiter um sich greifenden Fischsterben in der Nagold Einhalt zu gebieten. Neben den Privathaushaltungen sind es vor allem die Gerbereien und die ansäßigen Großfirmen, die die Verunreinigung des Flußwassers verursachen. Die Dringlichkeit einer Regelung wurde vom Gemeinderat voll anerkannt. Die Schwierigkeiten wurden in einem Referat des Stadtbaumeisters aufgezeigt, dem ein Entwurf zum Bau einer Sammelkläranlage aus dem Jahre 1940 zu Grunde lag. In diesem Entwurf beliefen sich die Kosten auf 270 000 RM. da nach dem heutigen Bauindex die Kosten in der zweifachen Höhe angesetzt werden müssen, würde die Ausführung des Projektes jetzt 500—600 000 DM kosten. Der Staatszuschuß für den Bau würde 20—30% der Kosten betragen. Das würde als geringsten Betrag von dem kleinsten Haushalt der Stadt eine einmalige, sofortige Ausgabe von 500 DM bedeuten. Dabei wären die Kosten zur Installation von Wasserspülungen in den einzelnen Häusern, die vom Besitzer zu tragen wären, nicht eingerechnet. Diese beiden Beträge würden sich für jeden Haushalt, je nach Größe, steigend staffeln. Da unter den heutigen Umständen eine solche Sofortausgab'e den Einwohnern nicht zugemutet werden kann und der Schül- hausfoau im Vordergrund steht, wurde vom Gemeinderat folgender Beschluß gefaßt: Die Stadt erklärt sich grundsätzlich bereit der Forderung des Innenministeriums zuzustimmen, wenn die entsprechenden Mittel bereit gestellt sind. Zur Rücklagenansammlung bittet der Gemeinderat um 4 Jahre Zeit bis zur Inangriffnahme der Ausführung einer Sammelkanalisation und Kläranlage.
Herbstbauprogramm 1950
Ein strittiger Punkt, der lange Zeit der Sitzung in Anspruch nahm, war das Herbstbauprogramm 1950. Die Zuweisung von 2 Wohnungseinheiten für Altensteig an die Flüchtlinge Schlagowski sen„ Oberweiler und Schlagowski jr., beschäftigt in Fa. KKS, war von den übrigen Antragstellern angefochten worden. Bürgermeister Hennefarth befürwortete die Unterstützung eines Gesuchsstellers, der in Altensteig ansäßig ist. Gemeinderat Weinstein begründete den Entscheid des Kreis Vertrauensrates der Heimatvertriebenen und teilte mit, daß die Wohnungseinheiten nicht der Stadt Altensteig, sondern den Antragstellern zugewiesen seien und der Gemeinderat nur zu entscheiden habe, ob er einen Bauplatz zuteilen wolle. Bei der vorgetragenen Sachlage entschied sich der Gemeinderat gegen eine Stimme zur Zuteilung eines Bauplatzes an die Flüchtlinge Schlagowski jr. und sen.
Bauvorhaben 1951
In der Bauplatzabgabe für Bauvorhaben im Jahre 1951 standen 9 Anträge zur Ent
scheidung. Nach längerer Aussprache wurde einem Nagolder Antragsteller ein Bauplatz in der Weihergasse einstimmig zugesprochen. Gegen 3 Stimmen wurde Frau Gretel Armbruster, deren Antrag bei dem letzten sozialen Wohnungsbau nicht berücksichtigt wurde, als einmalige nachträgliche Ausnahme ein Bauplatz auf der Bockwiese am Überbergerweg zu den gleichen Bedingungen wie beim sozialen Wohnungsbau zugesprochen. Der Antrag der Apostolischen Gemeinde zur Zuteilung eines Bauplatzes in der oberen Stadt wurde zur Erhaltung des Stadtbildes zurückgestellt. Da die Gemeinde ihre, Kapelle erst im Herbst 1951 bauen will, soll in der Zwischenzeit ein anderer Bauplatz vorgeschlagen werden.
Der Kinobau
Der Kinobau bildete wieder einmal den Mittelpunkt der Bauvorhabendebatte. Die Baukosten sind auch hierbei das Bestimmende für eine zufriedenstellende Lösung. Bei Berücksichtigung aller Voraussetzungen kann sich der Kincbesitzer zur Zeit nur für einen Kinoneubau mit 300 Sitzplätzen und einem Saal ohne Bühne an dem bekannten Platz ln der Poststraße entschließen. Der restliche Bauplatz soll nach dem vorliegenden Plan durch den Dentisten Kirgis von einem Wohnhaus mit Praxis überbaut werden. Dem vorliegenden Plan wurde bei einer Gegenstimme und einer Stimmenthaltung zugestimmt. Der Antrag des Fräsers Gutekunst wurde auf die nicht öffentliche Sitzung vertagt. Die Ausführung des Gemeinderatsbeschlusses vom 16. Oktober über den Antrag der Firma KKS wurde aufgehoben, da der Antragsteller den angebotenen Bauplatz nicht erwerben will. Der Platz bleibt bis zu einem weiteren Beschluß im Besitz der Stadt. Damit ist auch der Antrag des Wilhelm Walz zurückgestellt.
Die Ortsbausatzung kommt
Unter Sonstiges wurde der Unfall eines Schulmädchens, der sich im vergangenen Sommer ereignete, der Haftpflichtversicherung der Stadt gemeldet. In dem Streitfall über die Konsumreklame am Geschäftshaus der oberen Stadt wurde eine polizeiliche Verfügung des Bürgermeisters verlesen, die die Verunstaltung des Stadtbildes durch unschöne Reklame verhindern soll. Durch die Vorlage einer Ortsbausatzung soll in Zukunft die Verunstaltung des Stadtbildes durch unpassende Reklame verhindert werden. Dem Ge- meinderat wurde zur Kenntnis gegeben, daß der Wiedergutmachungsantrag des ehemaligen Bürgermeisters Pfizenmaier Angelegenheit des Staates ist. Die Stadt hat seit, 1933 jährlich 418 DM an den ehemaligen Bürgermeister gezahlt.
Bezahlung der Holzeinschläge
Der Kriegsgräberfürsorge wurde ein einmaliger Jahresbeitrag von 50.— DM zugesprochen. Ein wichtiger Punkt der Sitzung war die Bezahlung der Holzeinschläge durch die Besatzungsmacht. Nach den vorliegenden Bestimmungen sollen die ersten. Einschläge abgewertet 10:1 mit 1.90 bezahlt werden, während die zweiten Einschläge zu einem Preis vön 20,45 DM bezahlt werden sollen. Der Gemeindetag beabsichtigt nun einen Ausgleich zwischen den Gemeinden und schlägt für beide Einschläge einen Mittelbetrag von etwa 11 DM vor. Da bei Altensteig die ersten Ein-' schlage 3 113fm Altensteig. 5 207 f m Altensteig-Dorf und die zweiten Einschläge 12 366 fm betragen, würde die vom Gemeindetag vorgeschlagene Lösung einen Verlust von etwa 85 000 DM bedeuten. Der Bürgermeister wurde einstimmig beauftragt auf der heute
Ehrengabe an unsere älteste Mitbürgerin
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Zur Vollendung ihres 90. Geburtstages, den unsere älteste Mitbürgerin, Heinrike Arm- bruster, heute feiert, hat der Staatspräsident des Landes Württemberg-Hohenzollern Dr. Gebhard Müller in einem Ehrenbrief die Glückwünsche des Staatsministeriums übersandt. Dem in künstlerischer Ausführung gehaltenen Brief ist eine Ehrengabe beigefügt. Bürgermeister Hennefarth wird Brief und Gabe des Landes gleichzeitig mit den Glückwünschen der Stadt überbringen.
Von 5 Geschwistern ist Frau Heinrike .ßrmbruster heute die einzige überlebende
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Die 90jährige Jubilarin
Tochter von Gerbermeitser Buob aus der Rosenstraße. Im Jahre 1883 heiratete sie den Gerbermeister Karl Armbruster. In der Ehe schenkte sie 9 Jungen und 5 Mädchen das Leben. Bei der Geburt ihres jüngsten Sohne3 Wilhelm, dem „Königsbuben“, übernahm der letzte König von Württemberg die Patenschaft und übersandte als Patengeschenk einen Betrag von 20 Goldmark.
Die hellen Augen und das von gütigem Lächeln überstrahlte Gesicht lassen den Besucher fast vergessen, daß er der ältesten Bürgerin Alten-steigs gegenübersitzt. Trotz harter Arbeit, vielen Mühen und Sorgen, die das Leben der Greisin erfüllten, ist Frau Armbruster bis auf den heutigen Tag ein gesunder und tätiger Mensch geblieben. Nur das Gehör hat sie verlassen. Im Krieg 1914/18 verlor sie allein 3 Söhne. In dieser Zeit mußte sie selbst in der Gerberei fleißig mit zufassen. Im Jahre 1918 übernahm ihr Sohn Karl das elterliche Geschäft. Ihr Mann starb im Jahre 1923. Alle Sorgen und Schicksalsschläge haben
stattfindenden außerordentlichen Gemeindetagssitzung in Sigmaringen gegen diese Zumutung Stellung zu nehmen.
Lichtrechnungen monatlich Zum Schluß kam das Ergebnis einer Kassenprüfung bei der Stadtpflege zur Verlesung. Hierbei wurde einer Anregung zugestimmt, nach der in Zukunft die Rechnungen des E-Werkes monatlich eingezogen werden. Die Ablehnung des Antrages von Buchhändler Gerhard Lauk zur Auflösung oder Gebührenerhebung der Stadtbücherei wurde bekanntgegeben. Danach schloß sich eine nicht öffentliche Sitzung an.
Gibt ee einen halten Winter?
Die Skifahrer können sich freuen: Metereolog en prophezeihen dem Schwarzwald viel Schnee
Nachdem der Sommer früher als dm Durchschnitt der letzten Jahre seinen Abschied genommen hat, taucht nun die Frage auf: Wie wird der kommende Winter? Besitzt man bereits heute schon erste Anhaltspunkte für eine Wintervorhersage? Tatsächlich sind jetzt schon einige Anhaltspunkte vorhanden, die es erlauben, eine gewisse Tendenz vorherzusagen, eine Reihe anderer Anhaltspunkte im November und Dezember, die nach den bisherigen Erfahrungen entscheidend an der Gestaltung des Winters beteiligt sind, können erst zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert werden. Einige Erfahrungstatsachen, auf statistischen Ergebnissen beruhend, lassen schon jetzt den Schluß zu, daß wir eher einen kälteren als einen milden Winter zu erwarten haben.
Der Früh- und Hauptsommer war in Süddeutschland außergewöhnlich warm. Die übernormale Wärme war eine Folge der abnormal nördlichen Lage des subtropischen Hochdruckgürtels. Aus ähnlichen Ursachen waren auch die heißen Sommer von 1947 und 1949 zustande gekommen, denen jeweils sehr milde Winter nachfolgten. Nach jenen beiden Sommern bestand die nördliche Lage des subtropischen H^chs bis weit in den Herbst hinein fort. In diesem Jahr jedoch begann etwa ab August bereits eine Südverlagerung des erdumspannenden Subtropenhochs im Gebiet zwischen dem 60. und 45. Breitengrad, wenigstens über den europäischen Gebieten. Diese Südverlagerung hielt auch den September hjjjdurch an. Im Gegensatz zu 1947 und 1949 ist der Luftdruck - ü b er den nordpolnahen Ge
bieten seit dem Juli 1950 großenteils übernormal hoch. Dies begünstigt eine Verstärkung der atlantischen Tiefdruckzone zwischen 50 und 70 Grad nördlicher Breite. Diese Breitenlagen wiesen zum Herfostbeginn einen zu tiefen Luftdruck auf. Normalerweise verlagert sich diese Tiefdruckzone im Herbst weiter nach Süden, und da diese Entwicklung 1950 früher begann, muß mit früheren und vielleicht auch kräftigeren maritimen Kaltluftvorstößen gerechnet werden. Tatsächlich fand sich vor vielen kälteren Wintern eine verstärkte Störungstätigkeit im Mitt- und Spätherbst. Nach langen und anhaltenden Spätsommern. die sich, wie in den Jahren 1911, 1929, 1934, 1935. 1947 und 1949 bis in den September oder Oktober fortsetzten und einen schönen, meist trockenen und warmen Herbst nachfolgen ließen, trat dagegen meist ein milderer Winter ein.
War das letzte Augustdrittel, vor allem aber der Zeitraum zwischen dem 24. und 28. August um mehr als drei Grad zu warm, so folgte während des Zeitraumes von 1875 bis 1948 mit 100 Prozent eine warme, unbeständige Witterungsperiode Mitte November, die wiederum mit einer kalten Periode in der Zeit zwischen dem 20. und 26. Dezember in Verbindung steht. Treffen diese drei Bedingungen, nämlich ein warmes, letztes August- drittel, eine mildfeuchte Novembermitte und eine kalte Periode zur Weihnachtszeit zu, so ist ein kalter Winter zu erwarten. In diesem Jahre war das letzte Augustdrittel zu wärm.
Beachtenswert ist die Beziehung zwischen
dem Sommerluftdruck auf den Azoren und der Temperaturabweichung des übernächsten Winters in Südwestdeutschland. Auf einen zu niedrigen Sommerluftdruck im Gebiet der Azoren folgte im übernächsten Jahr gewöhnlich ein kalter Winter. Der Luftdruck des Sommers 1949 war im Azorenbereich um 2 bis 3 Millibar zu tief, sodaß aus dieser Beziehung ein milder Winter weniger wahrscheinlich ist als ein zu kalter. 1948 war der Luftdruck im Azorenraum zu hoch, der Winter 1949/50 war sehr mild. Ein weiterer Zusammenhang ergibt sich aus der Art des Luftdruckunterschiedes zwischen dem atlantischen Ozean und dem europäischen Kontinent. Ist dieser Unterschied im letzten Septemberdrittel übernormal hoch, so ist nach den Erfahrungen früherer Jahre mit einem zu kalten Dezember zu rechnen. Einen weiteren Anhaltspunkt für unternormale Wintertemperaturen finden wir in der Luftdruckabweichung über dem Nildelta. Fiel der Sommerluftdruck dort zu tief aus, so trat in der Mehrzahl in Mitteleuropa ein zu kalter Winter ein. Alle diese Merkmale sind in diesem Jahr vorhanden. Ein weiteres Merkmal ergibt sich vielleicht im Laufe des Oktobers, wenn die atlantische Tiefdruckzone sich weiter nach Süden verlagert. Sinkt nämlich der Luftdruck im Oktober vorübergehend auf einen sehr tiefen Stand, also auf das Jahresminimum oder ein nahezu gleichwertiges Sekundärminimum ab, dann steigt die Wahrscheinlichkeit auf. einen kälteren Winter auf 81 Prozent, die Aussicht auf einen milden Winter verringert sich dann auf 6 Prozent.
Eine weitere Rolle spielt der Temperaturrückgang vom Oktober zum November in
Nordsibirien. Im Zeitraum von 1885 bis 1940 wurde in allen Fällen, die einen Rückgang der Temperatur um mehr als 5 Grad aufwiesen, der folgende Winter um wenigstens zwei Grad zu kalt. Von Interesse für die Wintersportler ist die Tatsache, daß in den Jahren, welche im August und September, wie es 1950 der Fall war, übernormale Niederschläge brachten, in den weitaus meisten Fällen zumindest im Gebirge eine übernormale Schneedecke zustandekam. Der aus 60 Jahren ermittelte Durchschnitts-Höchststand der Schneedecke auf dem Feldberg beträgt 167 cm. Faßt man nun alle Jahre zusammen, deren Spätsommer einen Niederschlagsüberschuß von 17 bis 60 Prozent brachten, dann ergibt sich für die zehn in Frage kommenden Vergleichsjahre ein durchschnittliches Wintermaximum von 203 cm Schneedeckenmaxima, die unter dem langjährigen Mittelwert lagen. Im Vergleich hierzu sei erwähnt, daß die Höchstwerte der letzten vier Jahre auf dem Feldberg nur 70 Zentimeter, 87 cm, 115 cm, und 120 cm betrugen. Statistisch läßt sich also mit 8:2 für den Feldberg ein Schneedecfeenmaxi» mum von mindestens 175 cm Vorhersagen,
Stille Schroarzroalönacht
Sternbilder unerschöpflich nimmt Die Nacht zum funkelnden Geschmeide Und grüßt im blauen Feierkleide Den Wald, der seine Harfe stimmt.
Von grenzenlosen Wundern steigt
Sein Sang, von Ehrfurcht tief durchflutet,
Und mit verhaltnem Atem glutet
Die Nacht am Liederquell und schweigt.
Max Bittrich.