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HEIMATBOTE FÜR DEN BEZIRK NAGOLD
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FREITAG, 27. OKTOBER 1950
ÜBERPARTEILICHE HEIMATZEITUNG
6. JAHRGANG / NR. 167
„Eine Maßnahme kalter Grausamkeit“
Regierung und Bundestag fordern Freilassung aller Kriegsgefangenen
BONN. Bundesregierung; und Bundestag forderten am Donnerstag in einer Sondersitzung des Bundestages die Freilassung aller noch zurückgehaltenen deutschen Kriegsgefangenen. In einer Regierungserklärung werden die Vereinten Nationen aufgefordert, eine UN-Kommission nach SowjetruBland zu entsenden, die dort das Schicksal der ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen und der Verschleppten feststellen soll.
In der Erklärung der Bundesregierung dankte Dr. Adenauer den Vereinigten Staaten und England dafür, daß sie für eine Nachprüfung der Fälle von verurteilten Kriegsgefangenen eingetreten sind. Die französische Regierung und das französische Volk bat er dringend,- die Verfahren .gegen frühere deutsche Soldaten in gerechter Weise möglichst bald zu beenden. Jugoslawien sprach er den Dank dafür aus, daß es den größten Teil der zurückgehaltenen Kriegsgefangenen bereits heimgeschickt habe. Er hoffe, daß die letzten auch bald kommen.
Der Kanzler wies auf das entsetzliche Schicksal der Deutschen, der früheren Angehörigen der Wehrmacht, der verschleppten Männer, Frauen und Kinder, die in Sowjetrußland noch zurückgehalten werden, hin; Nach sorgfältiger Prüfung der Unterlagen über die von der Sowjetunion noch zurückgehaltenen Kriegsgefangenen ergebe sich, daß noch viele Hunderttausende ehemalige Soldaten und Verschleppte in der Sowjetunion seien.
Dr. Adenauer fuhr dann fort: „Wir glauben, daß man zunächst an Sowjetrußland durch die UN das Ansuchen stellen sollte, daß eine Kommission der UN nach Sowjetrußland reist, um dort festzusfellen, wie es mit den Deutschen, den früheren Kriegsgefangenen und den Verschleppten, aussieht. Wir sind bereit, derselben Kommission der UN das ganze Material, das wir haben, zur Verfügung, zu stellen. Wir können unser Material der ‘Oeffent- lichkeit nicht geben, weil erfahrungsgemäß dann Repressalien in Sowjetrußland ausgeübt werden, vor denen wir unsere Leute bewahren müssen. Das schreckliche ist, ich glaube für jeden irgendwie menschlich Empfindenden, daß diese Zurückhaltung vorgenommen wird nicht etwa im Kriege, nicht etwa in der Erregung des Kampfes, nicht etwa in einem
WASHINGTON. Außenminister Acheson protestierte am Mittwoch feierlich gegen die Prager Erklärung der Ostblockaußenminister und stellte dabei fest, daß die Friedenshoffnungen und die Verständnisbereitschaft der Welt durch eine „sinnentstellende Dialetik“ mit dem Ziel, Furcht und Gefahr heraufzubeschwören, mißbraucht worden seien. Der Westen werde aber niemals die Hoffnung auf eine Aenderung der sowjetischen Haltung aufgeben, obwohl in der Prager Erklärung zur Wiedervereinigung Deutschlands wiederum kein sichtbarer Beweis des sowjetischen Friedenswillens enthalten sei. Die Erklärung bedeute praktisch eine Rückkehr zu alten, undurchführbaren Vorschlägen.
Acheson sagte: „Wir verlangen die Auflösung der eine Bedrohung darstellenden Beschränkungen im innerdeutschen Handel und die Abhaltung freier demokratischer Wahlen in ganz Deutschland.“
Die beiden ersten Vorschläge des Ostens — eine neue Erklärung der vier Mächte, Deutschland nicht wiederbewaffnen zu wollen und eine Aufhebung der Beschränkungen für die deutsche Wirtschaft — müßten an die Adresse Moskaus gerichtet werden. Infolge der 1945 von den Westmächten übernommenen Verpflichtung sei Westdeutschland gegenwärtig völlig unbewaffnet. Man wolle den Deutschen jedoch jetzt u. U. gestatten, „ihre eigenen Bemühungen mit denen ' zur Stärkung der westlichen Verteidigung zu verbinden, während gleichzeitig die Wiedergeburt einer deutschen Armee verhindert wird".
Wenn eine gesamtdeutsche Wirtschaft auf gesunder Grundlage wiederhergestellt werden
Wo wohnen die Verstärkungen?
BONN. Der CDU/CSU-Bundestagsabgeord- nete Bang wird zum Leiter des Amtes für Unterbringung der Besatzungstruppen ernannt werden. Das Amt wird dem Bundeskanzler unterstellt und für die Verhandlungen mit dem alliierten Sicherheitsausschuß verantwortlich sein. Dieser Ausschuß, dem die drei Generale H a y s (USA), Jones (Großbritannien) und G a n e v a 1 (Frankreich) angehören, wird sich in der Hauptsache mit der Unterbringung der alliierten Truppenverstärkungen befassen.
noch nicht abgeebbten Rachegefühl nach Abbruch des Krieges. Jede Entschuldigung für ein solches Verfahren fehlt. Es handelt sich hier um eine Maßnahme kalter Grausamkeit, durch die über vielleicht eine Million Deutscher in Sowjetrußland, aber über eine ganze Anzahl von Millionen der Angehörigen in Deutschland, Schmerz und Kummer und Trostlosigkeit und Hoffnungslosigkeit verhängt ist. Ich weiß nicht, ob in der Geschichte jemals mit einer so kalten Herzlosigkeit ein Verdikt des Elends und des Unglücks über Millionen von Menschen gefällt worden ist. Die Geschichte wird auch darüber einst zu richten haben.“
Der Kanzler schloß: „Das ganze deutsche Volk diesseits und jenseits des eisernen Vorhanges ist sich in der Beurteilung dieser Grausamkeit einig, ist sich einig darin, daß
PARIS. In den frühen Morgenstunden des Donnerstag sprach sich die französische Nationalversammlung nach zweitägiger Debatte mit 348 gegen 224 Stimmen für den Plan der Regierung aus, die Wiederaufrüstung Deutschlands auf die deutsche Beteiligung an einer von einem europäischen Verteidigungsminister kontrollierten europäischen Armee zu begrenzen.
Der Mehrheitsantrag, mit dem die Regierungserklärung angenommen wurde, hatte folgenden Wortlaut: „Die Nationalversammlung nimmt die Entschlossenheit der Regierung zur Kenntnis, die Bildung eines deutschen Generalstabs und einer deutschen Armee abzulehnen und billigt die Regierungserklärung.“
Nach der Abstimmung erklärte Verteidigungsminister Moch, der am Donnerstag zu weiteren Atlantikpaktbesprechungen nach den USA abgeflogen ist: „Jetzt bin ich in der Lage, nein zu sagen.“
Mit 402 gegen 168 Stimmen wurde der Teil der Regierungserklärung bewilligt, in dem es heißt, daß die Regierung ,.die Bildung einer neuen deutschen Armee oder eines Generalstabs nicht zulassen wird.“ Eine weitere
wir mit ganzer Kraft uns einsetzen müssen, daß bald die Rückkehr ermöglicht wird, ist sich auch einig darin, daß die ganze zivilisierte Welt uns unterstützen müsse in diesem Bestreben.“
An der Sondersitzung des Bundestages nahmen alle Parteien mit Ausnahme der Kommunisten teü.
In einer Rundfunkansprache wandte sich Bundespräsident Prof. H e u ß an das deutsche Volk. Er forderte die Bekanntgabe von Listen aller noch festgehaltenen Deutschen einschließlich der Frauen, Internierten und der Zivilverschleppten, Herstellung rascher und unbegrenzter Nachrichtenverbindungen dieser Menschen mit der Heimat, Uebermittlung der Namen der im fremden Land Verstorbenen und beschleunigte Rückführung aller Kriegsgefangenen.
Vertrauenskrise
Die innenpolitische Entwicklung der letzten Wochen in der westdeutschen Bundesrepublik ist durch eine Reihe höchst unerfreulicher Vorgänge gekennzeichnet, die alles andere als geeignet erscheinen, das Vertrauen des Volkes zu unserem jungen demokratischen Staat zu fördern. Bonn hat von Anfang an keinen guten Namen und Klang gehabt. Schon bei der Wahl als Bundeshauptstadt, ehe die Abgeordneten ins Bundeshaus einzogen, war es mit Recht scharfer Kritik ausgesetzt, weil man bei der Installierung der Behörden nicht mit jener Sparsamkeit zu Werke ging, die einem armen Volk allein geziemt.
Nun sind durch die Verhandlungen des parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der Feststellungen darüber-zu treffen hat, ob sich Abgeordnete bei der Wahl Bonns als Bundeshauptstadt haben bestechen lassen. Dinge an den Tag gekommen, die, gleich, was auch das endgültige Ergebnis der Untersuchungen sein möge, zeigen, daß es um die Sauberkeit und Integrität mancher Abgeordneten schlecht bestellt ist, und es bedarf keiner weiteren Worte darüber, daß diese Vorgänge das Gefühl verstärken müssen, in Bonn sei nicht alles so, wie es sein müßte. Es wäre zwar falsch, den Bestechungsskandal in der Weise zu dramatisieren, daß man.ihn einfach als Beweis für die gewissermaßen naturgegebene Verbindung von Korruption und Demokratie nähme. Ebenso falsch aber wäre es, diese Dinge bagatellisieren zu wollen und sich auf den Standpunkt zu stellen, es sei ja nicht so schlimm, denn Korruption gebe es überall.
Es wäre daher verhängnisvoll, wenn die verantwortlichen Stellen — in diesem Falle das Parlament selbst — nicht mit äußerster Konsequenz und Härte gegen jede Verfehlung, und sei sie noch so gering, verfahren und eine Reinigung durchführen würden. Unsere Abgeordneten tragen die höchste Verantwortung vor dem Volk, sie sind mit großen Sonderrechten ausgestattet. Wenn s i e nicht in jeder Hinsicht Vorbild von Sauberkeit und Sparsamkeit sind, wie sollte dann das Volk Vertrauen zum Staat haben!
Wenn wir aber von einer Vertrauenskrise sprechen, so meinen wir keineswegs nur diese unerfreulichen Erscheinungen. Noch tiefer und einschneidender dürfte die Krise sein, die im Zuge der Erörterung des Remilitarisierungsproblems und des damit in Zusammenhang stehenden Rücktritts des Innenministers Heinemann entstanden ist. Ueber die Gründe des Konflikts, die verschiedenen Auffassungen, die zum Rücktritt geführt haben, ist viel gesprochen und geschrieben worden, ohne daß eine wirkliche, fruchtbare Klärung dabei herausgekommen wäre. Was uns aber, ohne Rücksicht auf die gegensätzlichen Auffassungen in der Frage der Remilitarisierung, von besonderer Bedeutung zu sein scheint, ist die Methode der Behandlung durch den Bundeskanzler, die ein Grundproblem unserer Demokratie aufwirft, das Problem nämlich, inwieweit unsere parlamentarische Demokratie überhaupt als ein lebendiger Organismus funktioniert.
Ohne Zweifel hat der Kanzler die „Krise“ in altgewohnter Weise, die schon des öfteren Anstoß erregte, souverän „gelöst“. Es ist zu keiner Kabinettskrise gekommen. Der eine ging, der andere kam, und alles scheint, äußerlich gesehen, in schönster Ordnung. Leider nur äußerlich. Wer sich in die ganze Problematik dieses Ministerwechseis vertieft, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß gerade in der Behandlung und Lösung dieses Falles sichtbar geworden ist, daß wir noch weit von der Wirklichkeit einer echten Demokratie entfernt sind. Bei noch so großem Verständnis dafür, daß Fragen wie die der Remilitarisierung mindestens in ihrem Vorstadium nicht immer die Publizität vertragen, muß es doch bedenklich erscheinen, wenn in der ganzen Auseinandersetzung das Parlament nicht einmal gehört wurde.
Die Behandlung der Angelegenheit durch den Bundeskanzler, dessen überragende Stellung im Grundgesetz festgelegt ist, mag formal noch so gerecht erscheinen, Entscheidungen von so weittragender Bedeutung werden im Interesse des Vertrauens zur Demokratie besser im Zusammenwirken aller verantwortlichen Faktoren getroffen, es sei denn, man stelle sich von vomeherein auf den Standpunkt, daß die „Kanzlerdemokratie“ besser sei als die parlamentarische. Auf jeden Fall mz eine solche Methode nicht geeignet, alle Kräfte in einer Gesamtverantwortung zusammenzubringen. Und das ist zu bedauern. Gerade in einer Zeit, in der wir vor großen, für die Zukunft unseres Volkes lebenswichtigen Entscheidungen stehen, ist es besonders notwendig, daß diese Entscheidungen auf einer möglichst breiten Basis des Vertrauens erfolgen. Die Behandlung des Falles Heinemann zeigte die Fragwürdigkeit und die Mängel unseres parlamentarischen Systems. Die Demokratie wird nur lebendig sein und das ganze Vertrauen des Volkes haben, wenn in ihr alle Verantwortlichen, Regierung und Parlament, ihre Funktionen voll ausüben. Sie beiseite schieben, heißt das Volk beiseite schieben. Niemand brauchte sich zu wundem, wenn sich, würde das züm System, aus Einzelkrisen eine Krise der Demokratie schlechthin entwickeln würde. k. W.
„Sinnentstellende Dialektik“
Acheson protestiert gegen Prager Erklärung der Ostblockaußenminister
Beteiligung an europäischer Armee
Nationalversammlung billigt Regierungserklärung
solle, dann bedürfe es Maßnahmen von seiten des Landes, das die Blockade über Berlin verhängt habe, das dem innerdeutschen Handel höchst willkürliche Beschränkungen auferlege und das in seiner Zone durch ein kommunistisches Monopolsystem jede wirtschaftliche Initiative ersticke. Der Vorschlag, eine paritätisch besetzte Nationalversammlung zu bilden, widerspreche den elementaren Grundsätzen der Demokratie und sei völlig gegenstandslos. Lediglich aus freien Wahlen könne eine deutsche Regierung entstehen, mit der auch der im dritten Vorschlag enthaltene „verlockende“ Friedensvertrag abgeschlossen werden könne.
Bonn gratuliert dem Unterhaus
BONN. Der Bundestag hat dem englischen Unterhaus zur ersten Tagung des Parlaments im wiederaufgebauten Sitzungssaal ein Glückwunschtelegramm gesandt. Das Unterhausgebäude war im Kriege durch deutsche Bomben zerstört worden.
Ein Gesetzentwurf über eine Handwerksordnung, in dem vor allem der große Befähigungsnachweis im Handwerk und die öffentlich-rechtliche Stellung der Handwerkskammer verlangt wird, wurde an den Ausschuß verwiesen. Dr. Veit (SPD) sprach die Hoffnung aus, daß die amerikanische Besatzungsmacht diesmal dem Willen des Bundestages nachkommen möge.
Der Bundestag verabschiedete anschließend ein Gesetz über die Errichtung eines Bundeskriminalpolizeiamtes. Das Amt söll die kriminalpolizeiliche Bekämpfung des „gemeinen Verbrechers“, soweit er sich über das Gebiet eines Landes hinaus betätigt, durch Bund und Länder koordinieren.
Abgelehnt wurde ein Antrag der Bayern- Partei auf Festsetzung der Biersteuer durch die Länder. Einstimmig wurde ein SPD-An- trag angenommen, nach dem zur Fortführung der Schulspeisung ein Beirat gebildet werden soll, der den Buridesinnenminister in grundsätzlichen Fragen berät. Die Regierung soll mitteilen, welchen Ort sie für den zweckmäßigsten Sitz der noch zu errichtenden oberen Bundesbehörden, einschließlich des Obersten Bundesgerichts, hält.
Der Landesvorsitzende der FDP in Nord-
Sonderabstimmung fand auch über den Teil des Regierungsantrags statt, in dem es heißt, daß die Erklärung der Regierung über die Schaffung einer europäischen Armee Zustimmung finde. Dieser Teil wurde mit 349 gegen 235 Stimmen angenommen.
Vor der Abstimmung hatte Pleven noch einmal versichert, Frankreich werde der Wiederbewaffnung Deutschlands nicht zustimmen, wenn die anderen Atlantikpaktnationen nichd die prinzipiellen Punkte des französischen Planes — Unterzeichnung des Schumanplans, Ernennung eines europäischen Verteidigungsministers und Konstituierung der politischen Versammlung Europas, der der Verteidigungsminister verantwortlich sein soll — annehmen würden. Frankreich werde alles in seiner Macht Stehende tun, um Großbritannien für den Gedanken der Schaffung einer europäischen Armee zu gewinnen.
Eisenhower oder Bradley?
WASHINGTON. Die Stabschefs der Atlantikpaktstaaten haben, wie aus einem nach der Dienstagsitzung des atlantischen Militärausschusses veröffentlichten Kommunique hervorgeht, über die Bildung einer zusammenfassenden europäischen Armee und über die Errichtung eines gemeinsamen obersten Hauptquartiers beraten. Die Empfehlungen des Militärausschusses sollen den Verteidigungsministern der Atlantikpaktstaaten vorgelegt werden, die am Samstag zu einer Sitzung zusammentreten.
Als Kandidaten für den Posten des Oberkommandierenden der alliierten Streitkräfte in Europa werden in Washington die Generale Eisenhower und Bradley genannt. Als stellvertretender Oberkommandierender käme Feldmarschall Montgomery in Frage. General Eisenhower erklärte am Mittwoch, er sei aufgefordert worden, in den nächsten Tagen zu Besprechungen in das amerikanische Verteidigungsministerium zu kommen.
Marion B. B o y e r von der Standard Oil Company ist mit Wirkung vom 1. November 1950 zum Hauptverwalter der Atomenergiekommission der USA ernannt worden.
rhein-Westfalen, Dr. Middelhauve. hat sein Bundestagsmandat niedergelegt; an seine Stelle tritt Prof. Dr. Luchtenberg in den Bundestag ein.
Einmarsch in Tibet ?
„Geist der Bruderliebe"
TSCHUNGKING. Einheiten der chinesischen Volksarmee haben nach einer Meldung der kommunistischen Nachrichtenagentur „Neues China“ Mitte der Woche den Befehl zum Einmarsch nach Tibet erhalten. Nach dieser Meldung erhielten die chinesischen Truppen besondere Anweisung, auf ihrem Vormarsch „Menschenleben und Besitz weitgehend zu schonen“, und den Tibetanern den „Geist der Bruderliebe“ zu überbringen.
Im Gegensatz hierzu bestritt die siebenköpfige tibetanische Delegation, die sich gegenwärtig in Indien aufhält, daß chinesische kommunistische Truppen in Tibet eingedrungen seien. Das indische Außenministerium sprach von „gewissen Truppenbewegungen und Einfällen“, hatte jedoch keine Informationen über eine Invasion.
Die sowjetamtliche Berliner ..Tägliche Rundschau behauptete am Donnersag unter der Ueberschrift, „Tibets Befreiung hat begonnen“, anglo-amerikanische Kreise hätten beabsichtigt. Tibet als Basis für eine militärische Aggression gegen die demokratische Volksrepublik China zu benutzen. Die Moskauer Prawda meldete, die chinesiche Befreiungsarmee habe den Befehl erhalten, die Grenzen Tibets zu überschreiten.