6. Jahrgang

UMSCHAU IM LANDE

Nummer 168

Weitere Fahndung nach Monika Gwinner

Internationale Polizei soll eingeschaltet werden / Spuren führen in das Bodenseegebiet

Ludwigsburs. In Verbindung mit der inter­nationalen Polizei wollen jetzt deutsche Polizei­stellen erneut eine Fahndung nach der sieben Jahre alten Monika Gwinner aus Lud­wigsburg aufnehmen. Das Kind ist seit dem 6. Juli d. J. spurlos verschwunden. Vor allem soll im Bodenseegebiet gefahndet werden.

Die Polizeidienststellen haben jetzt Material erhalten, wonach das Kind Mitte August von einer Frau aus Stetten bei Engen auf dem Hegaublick einer Aussichtsplatte im Hegau gesehen wurde. Die Frau hat jetzt erst der Po­lizei entsprechende Angaben gemacht, nachdem sie durch Zufall in alten illustrierten Zeitschrif­ten von dem Fall Monika Gwinner Kenntnis er­halten hatte. Die Frau, die bei dieser Aussichts­platte einen Eisstand besitzt, gab an, sie habe Mitte August das Kind zufällig angesprochen. Es habe ihr dabei geantwortet, daß es Monika Gwinner heiße und aus Ludwigsburg stamme; das Kind sei ihr besonders dadurch ausgefallen, daß es barfuß ging und etwas blaß und mager gewesen sei.

Die deutsche Polizei will über die internatio­nale Polizei die Fahndungsaktion auch auf die Schweiz ausdehnen. Es wird vermutet, daß das Kind von einem Lkw der bei der erwähn­ten Aussichtsplatte gepjhrkt hatte, in Richtung Konstanz mitgenommen worden ist.

Wie weiter bekannt wird, hat ein Vierteljahr nach dem Verschwinden des Kindes, am 6. Sep­tember, ein bisher noch unbekannter Schreiber der Familie Gwinner einen Brief zugesandt, in dem für die Freigabe des Kindes 5000 DM ver­langt worden waren. Das Geld sollte an einer bestimmten Stelle in Hamburg deponiert wer­den. Andernfalls, so war in dem Brief gedroht worden, werde das Kind von der Polizei tot auf­gefunden werden. Da gleichzeitig auch eine Ham­burger Persönlichkeit einen derartigen Brief er­halten hatte, nimmt die Polizei an, daß es sich um gemeine Erpressungsversuche handelt, die aber mit dem Fall Monika Gwinner in keinem unmittelbaren Zusammenhang stehen,

Obstausstellung auf der Gartenschau

Stuttgart. Eine Bundesobstausstellung wurde am Samstag als letzte Sonderveranstaltung der Deutschen Gartenschau 1950 in Stuttgart eröffnet. Auf dieser Ausstellung, die bis zum Ende der Gartenschau am 22. Oktober dauern wird, zeigen Obstzüchter aus Bayern, Baden, Hessen, Würt­temberg, der Pfalz und dem Niederelbegebiet Spitzenerzeugnisse ihrer Kulturen, und Obstbau­schulen geben einen Einblick in ihren wissen­schaftlich betriebenen Obstbau. Den Erzeugern gibt die Schau Anregungen dafür, welche Obst­sorten gezüchtet werden sollen und wie Obst am sorgfältigsten sortiert und verpacht wird.

Bei der Eröffnung der Obstausstellung kün­digte der württemberg-badische Landwirtschafts­minister S t o o ß staatliche Maßnahmen an, um die Schwierigkeiten beim Obstabsatz zu besei­tigen. Bei der Bundesbahn sei ein Antrag ge­stellt worden, um einen Ausnahmetarif zu schaf­fen. Die Landwirtschaftsminister der Länder hätten von der Bundesregierung gefordert, einen Jahresplan für die Obst- und Gemüseeinfuhr auszuarbeiten, der der Eigenerzeugung Rechnung tragen müsse. Ernst Schröder, der Präsident des Verbandes des deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaus, erklärte, die Obsterzeugung in der Bundesrepublik habe den Bedarf der Bevölke­rung bereits überschritten. Seiner Ansicht nach seien die Cbsteinfuhren überflüssig.

Während der Wintermonate sollen auf dem Gartenschaugelände drei Ausstellungshallen ge­baut werden mit einer Gesamtfläche von 10 000 qm. Mit dem Bau weiterer Hallen in den nächsten

Jahren soll ein Ausstellungsraum von 25 000 qm erreicht werden. Die bereits stehende große glä­serne Ausstellungshalle soll dann in erster Linie als Kongreßhalle Verwendung finden. Das Kil- lesberggelände wird auch im nächsten Sommer gegen ein geringes Eintrittsgeld dem allgemei­nen Publikumsverkehr geöffnet sein. Das Ge­lände wird weiterhin gärtnerisch betreut werden.

Meister im Gesellschaftstanz Stuttgart. Im Europasaal der Höhengast­stätteSchönblick" in Stuttgart ist am Samstag das diesjährige Berufstanzturnier des Allgemei­nen Deutschen Tanzlehrerverbandes ausgetragen worden. Von sieben im Kampf um die Meister­schaft im Gesellschaftstanz angetretenen Paaren ertanzte sich das Ehepaar Margit und Paul Krebs, Nürnberg, denGroßen Preis von Deutschland 1950. In der Seniorenklasse, dem Turnier der Veteranen unter den Tanzlehrern, siegte das Stuttgarter Paar Gertrud und August Musch. Bewertet würden die klassischen Ge­sellschaftstänze langsamer Walzer, Tango, lang­samer Foxtrott, Rumba und Foxtrott.

SUdwestdeutsche Chronik

Um Tracht und Brauch

Stuttgart. Im Lindenmuseum in Stuttgart hielt am Sonntag die neue Arbeitsgemeinschaft für Tracht und Brauch in Württemberg ihre erste Tagung ab. Anlaß für ihr Entstehen gab das Stuttgarter Trachtenfest. Außer dem Südwest­deutschen Gautrachtenverband und den Landes­bauernverbänden Württemberg-Baden und Würt- temberg-Hohenzollern waren u. a. das Stuttgar­ter Kultministerium, das Württ. Landesmuseum und die Landesstelle für Volkskunde vertreten. Den Verhandlungen unter Vorsitz von Ministe­rialrat Hassinger vom Stuttgarter Kultmini­sterium gingen Vorträge von Pfarrer Scheel, Aichstetten, über die Stellung der oberschwä­bischen Landjugend zu einem bäuerlichen Ge­wand und Dr. Walzer vom Landesmuseum in Stuttgart über Beobachtungen zum Stuttgarter Trachtenfest voraus. In einer sehr lebhaften Aussprache wurden die Fragen der Erhaltung alter und Schaffung neuer Trachten von den ver­schiedensten Gesichtspunkten aus behandelt, wo­bei allgemein zum Ausdruck kam, daß die Trach­ten als solche von einer bestimmten Lebenshal­tung und Gemeinschaftsform nicht zu trennen sind. Mit der Trachtenfrage wird sich im No­vember eine weitere Tagung in Waldsee be­fassen.

Horchgerät gegen den Holzwurm

Stuttgart. Die Bayerwerke haben in den letz­ten Monaten ein tragbares Röhrengerät zur Fest­stellung des Holzwurms in Balken und Holz­bauten entwickelt. Das Gerät verstärkt das durch

Kurheim für Kriegsblinde eröffnet

Wildbad. Die Selbsthilfe Württemberg - badi­scher Kriegs- und Arbeitsblinder, Stuttgart, hat kürzlich das auf halber Höhe des Sommerber­ges gelegene frühere Panorama-Hotel in Wildbad käuflich erworben, um darin ein Kurhelm für Kriegsblinde zu eröffnen. Am Sonn­tag fand unter Teilnahme zahlreicher Kriegs­blinder sowie Vertreter verschiedener staat­licher Behörden und der Stadt Wildbad die Er­öffnungsfeier statt. Nach der Eröffnungsrede des Vertreters der Kriegsblinden in der Hauptfür­sorgestelle Karlsruhe, Roth, überbrachte Mini- . sterpräsident Dr. Dr. G e k 1 e als Vertreter des Staatspräsidenten und des Arbeitsministers von Württemberg-Hohenzollem die besten Wünsche der Landesregierung. Die Kriegsblinden, so führte er aus, brauchten trotz der Schwere ihrer Lage nicht resigniert abseits zu stehen. Sie seien keineswegs der Fähigkeit beraubt, eine sinn­volle und nutzbringende Tätigkeit im Volksgan­zen auszuüben. Wenn auch der Staat den Aus­fall an Arbeitsfähigkeit durch eine angemessene Rente ausgleiche, so sei es trotzdem erforderlich, daß sich die Blinden als vollwertige Mitglieder der Gemeinschaft fühlen.

Weitere Begrüßungsworte sprachen u. a. Ver­treter des Arbeitsministeriums des Landes Würt­temberg-Baden, der Hauptfürsorgestellen Stutt­gart und Karlsruhe und der Vorsitzende des VdK von Württemberg-Hohenzollem, H ö n 1 e. Den Dank der Kriegsblinden für die Schaffung des neuen Heimes brachte der 1. Vorsitzende der Kriegsblinden, Amtsgerichtsrat Dr. Klein, Bonn, zum Ausdruck. Das neue Kriegsblinden­heim trägt den Namen des verdienstvollen 1. Landesvorsitzenden der Selbsthilfe württemberg­badischer Kriegs- und Arbeitsblinden, Rudolf Schnaitmann.

SQ, Pliezhausen; Gerhard Schwarz, DL 6 SR, Tuttlingen.

Dem Kurzwellenamateur und Rundfunktech- ntker Wolfgang Hauser, Tübingen, wurde die B - L i z e n z mit 50 Watt Sendeleistung erteilt, Rufzeichen DL 6 SO. Hans Mauder, Tübingen, der bisher nur die einfache A-Lizenz hatte und sich bei einem SOS-Notruf hervorragend bewährt hatte, erhielt ebenfalls die B-Lizenz.

Wichtig für Heimkehrer

Tübingen. Alle Heimkehrer, die vor dem 15. Juli 1950 entlassen sind, werden nochmals dar­auf aufmerksam gemacht, daß der Antrag auf Ausbildungsbeihilfe nach dem Helmkehrergesetz unverzüglich beim Arbeitsamt des Wohnorts bzw. bei Studierenden der Universität Tübingen auch bei der Arbeitsamtsnebenstelle Tübingen, Wil- helmstraße 22, einzureichen ist. Im Hinblick auf die derzeitigen Semesterferien ist für Studieren­de der Universität Tübingen der 30. November 1950 als letzter Einreichungstermin bestimmt worden. Heimkehrer, die nach dem 15. Juli 1950 entlassen sind, müssen den Antrag spätestens innerhalb von drei Monaten nach der Entlasung einreichen.

die Kieferbewegung der Holzschädlinge hervor­gerufene Ticken bis zu 10 000 mal und macht es im Kopfhörer oder Lautsprecher deutlich ver­nehmbar. Diesem Gerät kommt eine große Bedeu­tung zu, weil der gefährlichste Holzschädling, der Holzbock, ohne besondere Hilfsmittel im allgemeinen erst sechs bis sieben Jahre nach dem Befall des Holzes festgestellt werden kann. Das H 0 I 2 ist dann schon so morsch, daß es für eine wirksame Bekämpfung des Schädlings mit che­mischen Mitteln bereits zu spät ist. Eine stati­stische Untersuchung in Schleswig-Holstein hatte vor einigen Jahren ergeben, daß rund 40 Pro­zent aller Holzbauten mehr oder weniger vom Holzbock befallen waren.

Zahlung in DM

Stuttgart, Ab 1. November haben Besatzungs­angehörige jjnd deren Familienangehörigen für Eisenbahnfahrten Fahrkarten nach einem beson­deren Tarif gegen DM 2 u lösen. Die bisherige Möglichkeit, Fahrkarten für Besatzungsangehö- rige gegen Dollars zu erhalten, fällt von diesem Tage an weg.

Die Prügelei war unpolitisch

Stuttgart. Das Stuttgarter Schöffengericht ver­urteilte am Montag den 56 Jahre alten Fritz K. aus Plieningen bei Stuttgart wegen Körperver­letzung zu einer Geldstrafe von 150 DM. K der früher Ortsgruppenleiter der NSDAP war, hatte am 31. Mai einen Spruchkammervorsitzenden ver­prügelt. Während der Verhandlung vor dem Schöffengericht stellte es sich heraus, daß der Prügelei nicht, wie ursprünglich angenommen, politische Auseinandersetzungen zugrunde lagen. Vielmehr hatte es sich um private Streitereien gehandelt. Der Spruchkammervorsitzende war, während sich der ehemalige Ortsgruppenleiter K. und seine Frau im Internierungslager befanden, in das Haus von K. eingewiesen worden. Als K. später wieder in sein Haus eingezogen war, hat­ten die Streitereien begonnen, die schließlich zu Tätlichkeiten ausgeartet waren.

Den Verletzungen erlegen

Ludwigsburg. Der am 8. Oktober von seiner Frau durch Beilhiebe und Aufschneiden der Puls­adern schwer verletzte Arbeiter aus Bennin­gen (siehe unseren Bericht in der letzten Frei­tagausgabe) ist in der Nacht zum Montag ge­storben.

Tagung der Europa-Union

Ebingen. Die Kreisvorsitzenden des Landesver­bandes Württemberg-Hohenzollem der Europa- Union sprachen auf einer Tagung in Ebingen dem bisherigen Vorsitzenden des Landesverban­des, Studiendirektor Martin Brunnenmiller, Tübingen, mit großer Mehrheit das Vertrauen aus und wählten ihn erneut zum Landesvorsit­zenden. Auf der Tagung wurde ferner ein neuer geschäftsführender Vorstand des Landesverban­des gewählt. Dem Vorstand gehören an: als stell­vertretender Landesvorsitzender Rechtsanwalt

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Lizenzen für Kurzwellen-Amateure

Tübingen. Die Oberpostdirektion erteilte fol­genden Kurzwellen - Amateuren des Deutschen Amateur-Radioclubs in Württemberg-Hohenzol- lern die Sendelizenz Klasse A mit 20 Watt Sendeleistungr Roland Geng, DL 6 RV, Ravens­burg; Adolf Huber, DL 6 RW, Ravensburg; Joh. Nep. Ludescher, DL 6 RX. Ravensburg; Pius Scherer, DL RY, Ravensburg; Robert Schwarz, DL 6 SA, Ravensburg; Günter Schreiber, DL 6 RZ, Egg bei Aulendorf; Richard Vonier, DL 6 SB, Tuttlingen; Heinrich Treiber, DL 6 SC, Ravens­burg; Werner Beutler, DL 6 SI, Tuttlingen; Her­bert Classen, DL 6 SJ, Tuttlingen; Erich Schmidt, DL 6 SK, Baienfurt; Albert Ernst, DL 6 SL, Schwenningen; Willi Maigier, DL 6 SM, Tübin­gen; Albert Ruf, DL 6 SN, Tübingen; Bernhard Wagner, DL 6 SP, Calw; Heinz Vangerow, DL 6

Schlachtviehmarkt Stuttgart

Dienstag, 17. Oktober

Auftrieb: 50 Ochsen (aus Ungarn), 691 Rin­der, 268 Kälber, 1439 Schweine (572 aus Ungarn, 199 aus Frankreich), 48 Schafe. Preise: Ochsen, jung aa 90 bis 96, a 75 bis 90, b 65 bis 74; Bullen, jung aa 92 bis 96, a 84 bis 91, b 78 bis 83; Färsen aa 92 bis 98, a 82 bis 91, b 76 is 80; Kühe, jung a 68 bis 78, b 57 bis 66, c 46 bis 55, d bis 44; Käl­ber a 137 bis 142, b 132 bis 137. c 125 bis 128, d bis 120; Schweine a, bl 142 bis 145, b2, c 137 bis 141, d, e 133 bis 137, g2 120 bis 130. Markt­verlauf: Bei Rindern langsam, größerer Ueberstand. Kälber und Schweine lebhaft, ge­räumt.

In Stuttgart Bad-Cannstatt wurde

ein 68jähriger Mann auf dem Gehweg von einem Lkw von rückwärts tödlich überfahren. Am Steuer saß ein Hilfsarbeiter, der ohne Führer­schein mit dem Lkw rasch eine Spazierfahrt machen wollte. Nach dem Unglücks fall stieg er auf ein Fahrrad und flüchtete.

Die Landespolizei verhaftete in Illingen, Kreis Vaihingen/Bnz, eine seit elf Jahren in einem Bijouteriebetrieb beschäftigte Frau unter dem Verdacht, daß sie Schmuck veruntreut habe, ln dem Betrieb war das rätselhafte Verschwin­den von Schmucksachen schon seit längerer Zeit 'aufgefallen. Eine Durchsuchung der Wohnung der Verhafteten förderte eine ganze Kiste von Schmucksachen, unverarbeitetem Feingold und Feinsilber zutage. Nach ihrer Verhaftung unter­nahm die Frau einen Selbstmordversuch.

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Beim Anschluß einer Stromzuführung für ei­nen Neubau kam in Murrhardt ein 20jähri- ger Elektromonteur mit dem Starkstrom in Be­rührung und uturde auf der Steile getötet.

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In der Gemeinde Igersheim bei Bad Mer­gentheim versuchte ein vollkommen betrunke­ner Mann nach einem Ehestreit sich die Puls­adern durchzuschneiden. Da ihm dies nicht gelang, ging er in den Keller und hängte sich auf. Doch auch hier erreichte er sein Ziel nicht, denn er wurde noch rechtzeitig gerettet. Daraufhin setzte er sich in sein Auto und fuhr mit Vollgas gegen ein anderes Fahrzeug. Die Polizei nahm den ver­hinderten Selbstmörder, dem bei dem Zusam­menstoß nicht viel passiert toar, fest. Am näch­sten Morgen konnte sich der Lebensmüde an nichts mehr erinnern.

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Im leeren Schwimmbecken des Bades K n i e - bis - Lamm bei Freudenstadt wurden zwei Hirsche aufgefunden, deren Geweihe mit Sta­

cheldraht verbunden und ineinander Verstrickt waren. Eines der Tiere war bereits verendet, das andere war so schwer verletzt, daß es getötet werden mußte. Man nimmt an, daß die Hirsche

beim Kämpfen einem Stacheldraht zu nahe ge­kommen waren und im weiteren Verlauf ihres Kampfes in das offene Schwimmbecken stürzten.

In Villingen wurde eine fünfköpfige Fa­milie mit schweren Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert. Nachforschungen er- gaben, daß die Frau zur Suppe eine Fleisch­brühe verwendet hatte, die von mit Salpeter ge­beiztem Fleisch stammte. Gegen den betreffen­den Metzger wird Anklage wegen schwerer Kör­perverletzung erhoben.

Unerwartete Gäste gab es am Sonntagnachmit­tag auf dem Oktoberfest der Landgemeinde Köndr ingen im Breisgau: Ein Rudel Wild­schweine drang plötzlich in das Dorf ein und raste durch die Straßen. Als der erste Schreck überwunden war, mähten junge Männer mit Aexten und Prügeln Jagd auf das Dutzend Schwarzkittel, von dem sie 4 zur Strecke brin­gen konnten. Eines der Tiere versuchte seinen Verfolgern durch einen Sprung in das offene Fenster eines Büros zu entkommen. Das Büro wurde jedoch zur Falle, man schloß die Fen­sterläden und machte dem wildumhertobenden Gast den Garaus.

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DerKraftmensch Max Hartmann aus Hockenheim hielt am Sonntag auf einem Platz in Heidelberg zwei amerikanische Jeeps zusammen, die mit voller Motorenkraft ausein­ander zu fahren versuchten. Nach dieser Kraft­leistung kündigte Hartmann an, daß er noch in diesem Monat zwei amerikanische Flugzeuge festhalten wolle.

Zwei Bundestagsabgeordnete verunglückt

Pforzheim. Die beiden CDU-Bundestags- abgeordneten Gottfried Leonhard, Pforz­heim, und Fritz Schüler, Calw, verunglückten, wie erst am Montag bekannt wurde, am Wo­chenende mit dem Kraftwagen auf der Autobahn bei Wiesbaden. Die beiden Verunglückten wurden in ein Wiesbadener Krankenhaus eingc- liefert, aus dem sie aber voraussichtlich Ende dieser Woche wieder entlassen werden können.

Dr. M e t e r 1 e, Rottweil, und Postpräsident Kruse, Tübingen, ferner Frau Bergmann, Tübingen, Ingenieur Hayduk, Straßberg bei Ebingen, Dr. Graf, Reutlingen, Professor W i 1- h e 1 m, Reutlingen, und Rechtsanwalt Dr. G r z i- m e k, Tübingen. Außerdem sollen Vertreter der Jugendgruppen in den Vorstand aufgenommen werden.

Tödliche Kinderlähmung

Ravensburg. Im Krankenhaus in Ravensburg starb ein 15jähriges Mädchen aus Hasenweiler an Kinderlähmung. Als der Krankheitsverdacht sich bestätigte, war die Krankheit schon zu weit fortgeschritten, so daß das Mädchen am Tage nach der Einlieferung starb.

Kurzschluß vernichtet wertvolle Apparate

Badisch-Rheinfelden. In den Rheinfelder Alu­miniumwerken entstand ein explosionsartiger Kurzschluß, der wertvolle Apparaturen, darunter die großen Gleichrichteranlagen, zerstörte. Der Schaden soll sich auf eine Million DM belaufen.

Das Gift in der Zigarette

Titisee. Einen raffinierten Autofallentrick wendeten bisher unbekannte Autoräuber auf der Höllentalstraße im südlichen Schwarzwald an, indem sie einem Freiburger Ingenieur, der sie ln seinem Wagen mitgenommen hatte, nach der Fahrt eine Zigarette, Feuer dazu und 10 DM an- geboten hatten. Bevor der Fahrer jedoch weiter­fahren konnte, stürzte er ohnmächtig neben sei­nem Wagen nieder. Als er nach einiger Zeit er­wachte, war er vollkommen ausgeplündert. 580 D-Mark, eine goldene Uhr, ein Koffer und sein Mantel waren die Beute der Räuber.

Wie wird das Wetter? '

Vorhersage bis Donnerstagabend: In den Tälern verbreiteter Frühnebel, auch tagsüber stark dun­stig, im übrigen zeitweise bewölkt oder Nieder­schläge. Im allgemeinen mild, Tagestemperaturen bis auf 15 Grad ansteigend, nachts Abkühlung bis auf etwa 5 Grad.

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Noch ein Frauenhandball-Lehrgang Von Montag, 30. Oktober bis Samstag, 4. No­vember 1950 findet an der Landessportschule noch ein weiterer Frauenhandbaliehrgang statt, der für die nächste Zeit vorläufig der letzte allgemeine Lehrgang dieser Art sein wird. Unterkunft und Verpflegung sind kostenlos. Die Bahn gewährt 66% Prozent Fahrpreisermäßi­gung. Anmeldung umgehend bis spätestens 25. Oktober 1950 an Landesfrauenwart K. Win- genfelder, Landessportschule Tailfingen.

Zusatzwette alsgleitende Sechs"

Die seit Beginn der neuen Totosaison im WB- Toto neben der 12er-Wette ausgespielte Sechser­zusatzwette wird mit dem kommenden 11. Wett­bewerb verbessert. Während die Sechserzusatz-

An alle HandballabteUungen

Die Sperre der im Mitteilungsblatt des Lan- dessportbundes genannten Handballabteilun­gen wird bis zum außerordentlichen Bundes­tag Anfang November ausgesetst.

Dr. Gabler,

Vorsitzender des Handballverbandes

wette bisher starr an die Spiele 1 bis 6 auf den Tippzetteln gebunden war, bietet sie jetzt als gleitende Sechs ausgespielte Zusatzwette eine siebenfach größere Gewinnchance, da für einen Gewinn künftig nur 6 unmittelbar aufeinander­folgende Tips irgendwo in der Tiporeihe erfor­derlich sind.

Arbeitsgemeinschaft «er Turnerbünde

Der Württbg. Turnerbund und der Turnerbund Schwaben (Württemberg-Hohenzollem) haben die sofortige Bildung einer Arbeitsgemeinschaft be­schlossen. Die am 23. September vom Hauptaus­schuß des DTB in Frankfurt beschlossene Zielset­zung des Deutschen Turnerbundes macht es erfor­derlich, daß die Turnvereine und Turnabtetlungen der beiden Turnverbfinde in Gesamtwürttemberg ihre derzeitige Zugehörigkeit zu den Landessport- bünden auf eine neue Grundlage stellen,

Neues in Kürze

Belm 3. Grenzlandringrennen, dem schnellsten Rennen der Welt, siegte in der Klasse bis 125 ccm Karl Hoffmann auf Puch-lSS-Sport mit einer Durchschnitsgeschwinaigkeit von 11S,SO km/std. Bel der internationalen Sechstagefahrt in Eng­land waren die Puch-Maschlnen ln der Klasse bis m ccm und 275 ccm ebenfalls erfolgreich.

Der SC Schwenningen hat erneut beim Verbarids- vorstand des Fußballverbands Württemberg-Hohen- zollern um Aufnahme des Verfahrens hinsichtlich der Teilnahme an den Verbandsspielen der 1. würt- tembergischen Amateurliga nachgesucht.

Toto-Ergebnisse

Württ.-Bad. Toto: 1. Rang je 935! DM für 10 Ge­winner; 2. Rang rund 354 DM für 267 Gewinners 3. Rang rund 24.50 DM für 3812 Gewinner, sechser- wette: 18.50 DM für 2693 Gewinner.

Bayern-Toto: 1. Rang je 32 475 DM für 4 Gewin­ner; 2. Rang je 1427 DM für 91 Gewinner; 3. Rang je 71.70 DM für 1810 Gewinner. Zusatzwette: 1. Rang je 300.50 DM für 117 Gewinner; 2. Rang je 6.20 DM für 5649 Gewinner.

Hessen-Toto: 1. Rang 13 142 DM für 1 Gewinner; 2. Rang Je 39S DM für 33 Gewinner; 3. Rang je 35.60 DM für 385 Gewinner. Zusatawette: je 2606 für 2 Gewinner.

Rhelnland-Pfalz-Totoi 1. Rang je 8048,50 DM für 12 Gewinner; 2. Rang je 306.60 DM für 316 Gewinner; 3v Rang je 25.60 DM für 3771 Gewinner. Zusatawette: je 2436.50 DM für 11 Gewinner.

W.B-Toto Gesamtumsatz: 661 000 DM.

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