8. Jahrgang
SAMSTAG, 14. OKTOBER 195«
Nummer 160
Aus der christlichen Welt
Kirchweihfest
Einmal: „Erschreckend ist dieser Ort: Hier ist Gottes Haus und des Himmels Pforte..Dann: „Wie lieblich ist Deine Wohnstatt, Herr der Heerscharen ..."
Diese gegensätzlichen Sätze betet die Kirche in einem Zuge, wenn sie (am morgigen Sonn- 'tage) das Fest ihrer geweihten Häuser und Hallen feiert. Die Christen aber werden gut daran tun, an dieser Gegensätzlichkeit nichts zu schmälern oder zu verharmlosen.
Manchmal sagen wir von einer Kirche, sie sei eine altehrwürdige Basilika, und eine andere nennen wir einen modernen Kultbau. Wir kennen die repräsentativen Bauten und auch die Dürftigkeit der Notkirchen aller Zeiten. Kein Stil drückt das ganze Geheimnis einer „Kirche“ aus, aber jede Form ist imstande, ganz diesem Geheimnis zu dienen.
Denn in einem letzten Sinne sind Kirchen nicht als Bauten entstanden, sondern Kirchen sind die Wohnung von Mysterien, sie sind Geheimnis und deswegen „erschreckend“ und „lieblich“ in einem Zuge wie das Geheimnis aller Geheimnisse: Gott.
Dem Nichtchristen mag es wie eine Zumutung klingen, daß Gott an Ort oder Zeichen gebunden sein soll. Vielleicht auch hört er davon mit der Demut dessen, dem die Verheißung sich nicht erfüllte, daß der Unerreichbare „hier“ erreichbar sei oder werde. Aber vielleicht gerade er wird einen Sinn dafür haben, daß Kirchen, die die Erreichbarkeit Gottes zu beherbergen glauben, zugleich erschreckend und lieblich sind.
Die Ehrlichkeit des Christen aber soll an diesem Tage nur wenig reden vom Dank der Auserwählten oder vom Frieden der Geborgenheit. Es wird genügen, wenn wir am Kirchweihfest die Türen unserer Kirchen öffnen und die Schwellen überschreiten mit der verschwiegenen Ehrfurcht, die den Ueberwältigten eigen ist.
Es gibt in kirchlichen Kreisen dem Kirchweihfest gegenüber den Vorwurf, es sei (zumal in dörflichen Gemeinden) ein sehr verweltlichter Tag aus diesem Fest geworden. Manches daran mag stimmen. Aber es zeugt diese Tatsache davon,
daß auch das Haus Gottes teilnimmt am Los der Liebe Gottes, die es auf sich genommen hat, mitten unter den Menschen zu wohnen, d. h. doch wohl auch: inmitten der Menschlichkeiten. Damit zu jeder Stunde aus dem Bauwerk werden könne des Himmels Pforte... Gritz
Endgültig am 1. November
Wie aus Rom gemeldet wird, hat Papst Pius XII. nunmehr verfügt, daß sowohl die Verkündigung des Dogmas der Himmelfahrt Mariens wie auch das päpstliche Hochamt endgültig am Vormittag des 1. November sein werden.
Radio Vatikan gibt dazu noch folgende Einzelheiten bekannt: Papst Pius XII. wird am 1. November um 9 Uhr vor dem vor der Basilika errichteten Thron eitttreffen. Nach der Huldigung der Kardinale bittet der Dekan des Hl. Kollegiums den Papst um die Definierung des Dogmas. Darauf antwortet der Hl. Vater selbst. Die Definition wird vom Papst in lateinischer Sprache verlesen. Anschließend wird das Te Deum gesungen. Es ist wahrscheinlich, daß der Hl. Vater am Schluß der Zeremonie eine Ansprache in lateinischer Sprüche halten wird. Die Feier — bei schönem Wetter auf dem Petersplatz — endet mit der Erteilung des apostolischen Segens. Um 10 Uhr beginnt in der vatikanischen Basilika das feierliche Papsthochamt.
TJeberhoIter „Kulturkampf“
Auf der Generalversammlung des Evangelischen Bundes in Göttingen betonte der Präsident des Bundes, Professor D. Bornkamm (Heidelberg), es sei nicht daran gedacht, den „Kulturkampf“ fortzusetzen oder wieder aufleben zu lassen. Der Bund trete vielmehr für ein Verhältnis gegenseitiger Achtung der evangelischen und katholischen Konfession ein. Er sehe es daher als seine Aufgabe an, die evangelische Sache frei von aller Polemik zu verfechten, aber auch die Unterschiede gegenüber dem Katholizismus in voller Klarheit zum Ausdruck zu bringen. U. a. sprach ferner der Erlanger Theologe Professor D. Künneth über „Christusglaube und Marienverehrung“. Er gab damit die evangelische Stellungnahme zu einem Fragenkomplex, der durch das katholische Dogma eine neue Aktualität erhalten hat.
Für Jugend und Arbeiterschaft
Lebensfragen der Jugend und der Arbeiterschaft standen im Mittelpunkt der Geschäftsführerkonferenz des Zentralausschusses für die Innere Mission in Herrenalb. Direktor Pastor Engelmann (Bethel) würdigte die wertvollen Ansätze, die das Bundesj ugendwerk zu einer umfassenden Hilfe für die heimatlose, arbeitslose und gefährdete Jugend biete. Der Leiter der Evangelischen Arbeitervereine im Bundesgebiet, Regierungsrat Klein (Düsseldorf), unterstrich die Verpflichtung der Kirche, dem Arbeiter im politischen, sozialen und geistigen Bereich helfend zur Seite zu stehen. Fragen der Organisation seien gegenüber der menschlichen Betreuung zweitrangig.
„Missionsdienst unter Hochspannung“
Auf dem unter dem Thema „Missionsdienst unter Hochspannung“ stehenden Jahresfest der Basler Mission in Frankfurt dankte Propst Goe- bels als Vertreter der Heimatgemeinde den überseeischen Missionsgemeinden für ihre Treue in den Notjahren des Krieges und rief dazu auf, sich verstärkt für die Sache der Mission einzusetzen, zumal sich nach jahrelangem Warten für die deutsche Mission wieder die Tore nach Uebersee öffnen.
ROTTENBURG A. N. Die Katholische Mütterfürsorge der Diözese Rottenburg vermittelte im Jahre 1950 bisher 2535 Müttern eine Erholungsfreizeit von 14 bis 21 Tagen. Ein Drittel dieser Mütter waren Heimatvertriebene.
STUTTGART. Die Stellungnahme zur Frage der Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen steht auf der Tagesordnung einer Konferenz der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland, die unter dem Vorsitz von Kirchenpräsident D. Niemöller am 13. Oktober in Frankfurt begann.
SCHWÄBISCH HALL. „Ohne deshalb die Anhänglichkeit an unsere verschiedenen Vaterländer zu verlieren, sagen wir: Vereint in Christus gibt es weder Deutsche noch Franzosen.“ Mit diesen Worten äußerte Pastor Roger Casalis aus St. Cloud bei Paris als Vertreter der Reformierten Kirche Frankreichs bei der Einweihung der evangelischen Kirche in Gelbingen seine Freude
darüber, daß dort eine im Krieg zerstörte Kirche wieder für den Gottesdienst aufgebaut werden konnte.
FREIBURG. Erzbischof Dr. Wendelin Rauch wird die geistliche Führung des letzten Diöze- sanpilgerzuges im Hl. Jahr vom 12. bis 21. November übernehmen.
HANNOVER. Die Kirchenkanzlei der EKD hat zu einer Gebetswoche für die Kriegsgefangenen aufgerufen, die vom 22. bis 28. Oktober von allen evangelischen Kirchengemeinden Deutschlands mit täglicher Fürbitte begangen wird.
BERLIN. Die Vertreter der Evangelischen und Katholischen Kirche haben ihre Mitarbeit an den Morgenfeiern im Berliner Rundfunk und Deutschlandsender aufgegeben, da „trotz wiederholt erfolgter Zusicherungen die klare christliche Verkündigung in beiden Sendern in Frage gestellt“ sei.
VATIKANSTADT. Zum Protektor der katholischen Frauenmissiön in Deutschland hat Papst Pius XII. Kardinal Guiseppe Pizzardo ernannt. — Am morgigen Sonntag findet in der Vatikanischen Basilika die Seligsprechung der Gründerin des Instituts der Schwestern vom Hl. Testament in Cluny, Anna Maria Javonhey, statt.
JERUSALEM. Auf einer Zusammenkunft von Vertretern der Ostkirchen lehnte der russischorthodoxe Bischof Wladimir den von römisch- katholischer Seite ausgearbeiteten Plan eines Neubaues der Grabeskirche und einer Neugliederung ihrer Räume auf Weisung des Moskauer Patriarchats ab. Er erklärte, „dieser Plan sei -lediglich ein anglo-vatikanisches Komplott, um die Herrschaft über das größte Heiligtum des Christentums an sich zu reißen“.
NEW YORK. Ein Riesenplakat mit Albrecht Dürers berühmten „Betenden Händen“ soll im November die Bevölkerung der Vereinigten Staaten für eine überkonfessionelle Bewegung gewinnen, die mit Hilfe aller modernen Werbemittel. die Bedeutung der Religion im amerikanischen Leben hervorhebt und zu einem verstärkten Besuch der Kirchen auffordert. An der Spitze stehen Vertreter der großen kirchlichen Verbände Amerikas. Rundfunk, Presse und Film haben sich in den Dienst der Sache gestellt.
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