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Wir gratulieren
Heute haben wir 3 Altersjubilare in unserem Kalender vermerkt: Frau Mina Reichert geb. Sax, Leonhardstraße 23, wird 77 Jahre alt, Herr Sattlermeister Gottlob Maisch, Marktstraße 43, wo sich unsere Geschäftsstelle befindet, feiert den 74. und Herr Louis Bai- denhofer im Stadtteil Iselshausen seinen 71. Geburtstag.
Weitere Flüchtlinge kommen
Das Bürgermeisteramt Nagold gibt bekannt daß vom Umsiedlungsamt Calw der Stadt Nagold weitere 11 Personen (2 Familien mit je 2, 1 Familie mit 3 und 1 mit 4 Personen) zur Unterbringung zugewiesen wurden.
Kulturarbeiterinnen gesucht
Die Stadt benötigt zur weiteren Durchführung der Kulturarbeiten noch einige Frauen und Mädchen, die im Stadtwald als Kultur- arbedterinnen tätig sein sollen. Meldungen haben beim Städtischen Forstamt (im Gebäude der Stadtpflege) zu erfolgen.
Morgen Kirchweihmarkt
Morgen ist der Nagolder Kirchweihmarkt. Zahlreiche Anmeldungen und Standbestellungen lassen darauf schließen, daß die kauflustige Bevölkerung aus Stadt und Land auf ihre Rechnung kommen wird. Der Viehmarkt wird hinter der Gewerbeschule, der Schweinemarkt in der „Lange Straße“ abgehalten.
Schachturnier Nagold Stadt—Land
Wie bereits mitgeteilt, findet am nächsten Sonntag ein Schachwettkampf Nagold Stadt— Nagold Land hier statt. Zur Teilnahme sind alle Schachspieler der näheren und weiteren Umgebung eingeladen. Schriftliche Meldung bis 12. Oktober beim VfL Nagold, Schachabteilüng.
Filmvorschau - Tonfilmtheater Nagold
„Hallo Janine!“, der große Revue- und Ausstattungsfilm mit Marika Rökk und Johannes Heesters, läuft heute und morgen im Tonfilmtheater Nagold. Es ist unglaublich, mit welcher Eleganz und mit wie großem tänzerischem und schauspielerischem Geschick die temperamentvolle Marika durch die Szenen wirbelt. Als kleines, unbekanntes Mädchen erringt sie sich nach mancherlei Intriiguen und heiteren • Zwischenfällen endlich die Stellung eines großen Operettenstars und schlägt die Rivalin aus dem Feld. Ihr Steptanz über Bechsteinflügel wirkt einfach hinreißend. Dazu die Musik von Peter Kreuder mit den Schlagern „Jch brauche keine Millionen“, „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben — wo ist meine Frau geblieben?“ usw.. da geht das Publikum begeistert mit. Mady Rahl, Rudi Godden und Erich Pontosind als weitere Darsteller zu* nennen.
Pfalz-Fahrt der Naturfreunde
Die Vereinsleitung der „Naturfreunde“ gibt bekannt, daß Anmeldungen zur Teilnahme an der Pfalzfahrt (Ziel Neustadt a. H.) am nächsten Samstag umgehend bei G. Dürr, Siedlungsweg, oder G. Honig, Marktstraße 43, vorgenommne werden müssen. Der Fahrpreis beträgt 8.50 DM. Im Naturfreundehaus in Neustadt, besteht eine gute und billige Uber- nachtungsgelegenheit.
Sonnt agswanderungen
Am Sonntag nachmittag unternahm der Schwarzwaldverein eine Wanderung über das Stareneck nach Oschelbronn, die den Teilnehmern, wie sich das beim Schwarzwaldverein von selbst versteht, Freude und Genuß bereitete.
Auch die „Naturfreunde“ fanden sich zu einem Marsch, der durch den herbstlichen Wald auf den Kühlen Berg führte. Eine schöne Fernsicht lohnte die Wanderung.
Die Radsportabteilung dös VfL Nagold machte eine Ausfahrt, die nach einem längeren Halt in Haiterbach weiter nach Lützenhardt ging. Wie man erfährt, soll es auch hier sehr unterhaltsam gewesen sein.
Wach- und Schließdienst in Nagold
Immer wieder gehen bei uns aus dem Leserkreis, vor allem von der Geschäftswelt. Anfragen ein wegen Wiedereinrichtung eines Wach- und Schließdienstes in Nagold. Die Anfragen beweisen uns. daß ein Bedürfnis hierfür besteht- und daß sich diese Einrichtung in den früheren Jahren bewährt hat. Soweit uns ■ bekannt ist, besteht in Stuttgart und anderen Städten längst wieder eine Wach- und Schließgesellschaft, die ’ ihre -Männer Nacht für Nacht auf die Runde schickt. Auch in Nagold findet man gewiß einige beherzte und gewissenhafte Männer, welche diesen Dienst zu übernehmen bereit sind. Wenn auch unsere Landespolizei weithin für Ordnung und Sicherheit sorgt, so kann sie doch nicht allgegenwärtig und allwissend sein. Die regelmäßigen nächtlichen Streifen der Wach- und Schließgescllschaft könnten die Arbeit der Polizei nur unterstützen und ergänzen.
Nachdem der Gcwerbeverein Nagold wieder neu ins Leben gerufen wurde, ist dieser wohl am ehesten dazu berufen, die Notwendigkeit dieser Angelegenheit zu überprüfen und die weiteren Schritte in die Wege zu leiten. Wir haben deshalb die Vorstandschaft des Ge- werbevcreins von den uns zugegangenen Anfragen unterrichtet.
Neues Leben bei den Kleintierzüchtern in Nagold ^iterifteiärf l f jstadtdmmg
Ein Lehrgang des Landesverbandes
Etwa 40 Vertreter von Kleintierzüchtervereinen aus den Kreisen Calw und Freudenstadt hatten sich am Sonntag vormittag in der „Rose“ in Nagold zu dem angekündigten Lehrgang des Landesverbandes eingefunden. Allerdings handelte es sich nicht um eine fachliche Schulung, sondern um eine Unterrichtung der Vereine über die Tätigkeit des Verbandes und gleichzeitig um eine Anweisung zur besseren Durchführung der Vereinsarbeit.
Landesverbandsvorsitzender Bader, Reutlingen, berichtete ausführlich über die letzte Hauptversammlung des Zentralverbandes (ZDK) und kritisierte in aller Öffentlichkeit das zum Teil unverantwortliche Verhalten der Zentralverbandsleitung. Nach gründlicher Klärung und der Wahl neuer Männer ist zu hoffen, daß auch an oberster Stelle absolute Sauberkeit herrscht und die Landesverbände und Vereine wieder Vertrauen zur Leitung haben dürfen. Wenn die Spitze nicht in Ordnung ist, darf es nicht wundernehmen, daß auch in den Vereinen das nötige Interesse fehlt. Auch hier muß, wie Herr Bader unter Zustimmung der Tagungsteilnehmer betonte, Abhilfe geschaffen werden. Es ist klar, daß sich nach der Aufhebung der Bewirtschaftungsmaßnahmen viele wieder von der Kleintierzucht abwandten. Aber ein Stamm alter und erfahrener Züchter ist überall vorhanden; wenn diese der Sache treu bleiben und für einen geordneten Vereinsbetrieb sorgen, wird das Interesse für die Kleintierzucht, die nicht nur eine Liebhaberei sondern oft auch eine wertvolle Einkommensverbes- serung bedeutet, weiter wachsen. In den Vereinen Südwürttembergs sind heute noch
fast 3 500 Kleintierzüchter zusammengeschlossen. Der Landesvorsitzende wies auf die Notwendigkeit einer regelmäßigen und pünktlichen Vereinsberdchterstattung. die auch für die Regierungsstellen wichtig ist, hin und bat um . ordnungsmäßige Beitragsablieferung, die zur Durchführung der Aufgaben nun einmal erforderlich ist.
Die Vorbereitungen zur Landesausstellung am 13. und 14. Januar 1951 (Meldeschluß am 24.12.50) in Ebingen wurden ebenfalls eingehend besprochen. Mit der Tierschau wird eine Ausstellung von Produkten (Wolle, Felle usw.) verbunden sein. Die Vereinsbeiträge für die Landesausstellung werden nach der Mitgliederzahl der Vereine gestaffelt, das Standgeld beträgt 2.— DM. Landespreisrichterobmann Läufer, Schwenningen, teilte mit. daß die Bewertung bei den Ausstellungen in Südwürttemberg noch nach dem seitherigen bewährten System erfolgen werde; auf der Zentralverbandstagung wurde das 100-Punkte- system eingeführt, das aber bei uns vorläufig keine Gegenliebe findet.
Die Tagung dauerte bei lebhafter Aussprache über die verschiedenen Punkte bis in den Nachmittag hinein. Es wurde noch bekanntgegeben. daß in nächster Zeit Landeswoll- fachwart Samrock, Ebingen, in Nagold einen Vortrag über Angorazucht halten wird.
Die nächste Monatsversammlung des Kleintierzüchtervereins Nagold findet am Sonntag, den 15. Oktober, um 14 Uhr in der „Rose“ statt. Da auf der Tagesordnung die Durchführung der lokalen Ausstellung im Dezember zur Behandlung steht, werden die Mitglieder um möglichst vollzähliges Erscheinen gebeten.
Das Landes-Entschädigungsgericht tagte
Aus der Tätigkeit der Requisitionsabteilung
Vor kurzem tagte zum ersten Mai das neugebildete Landes - Entschädigungsgericht aus Tübingen. Zur Verhandlung standen Entschädigungsansprüche, die verschiedene Betriebe des Gaststätten- und Beherbergungsgewerbes in Freudenstadt. Alpirsbach und Baiersbronn auf Grund der durch die Beschlagnahme der Häuser entstandenen Schäden gestellt hatten. Das Entschädigungsgericht tagte unter dem Vorsitz eines französischen Präsidenten. Es gehören ihm an: je zwei französische und zwei deutsche Richter und ein deutscher Berichterstatter. Ein Sachverständiger der Requisitionsabteilung und des staatlichen Bauamts waren gleichfalls "-•"'send.
Im Dezember 1945 wurde, infolge eines Auftrags der Militärregierung, ein Amt für Besatzungsleistungen zu bilden, das Requisitionsamt beim Landratsamt geschaffen, das später in Requisitionsabteilung umbenannt wurde.
Die Aufgabe des Amtes bestand zunächst einmal darin, sämtliche bis dahin angefallene Requisitionen aller Art zu erfassen und abzurechnen Auch heute gibt es noch drei Arten von Requisitionen: Immobilien und Mo- bilien-Reqüisitionen, sowie Requisitionen von Arbeitskräften. Die Immobilien-Requisitionen werden grundsätzlich von der Besatzungsmacht, dem Bureau ’logement beim Kreisdelegierten im Benehmen mit den Gemeinde- Wohnungsämtern durchgeführt. Sie sind, entgegen verschiedentlich vertretener Ansicht auch heute noch möglich. Für jede Beschlagnahmung ist die Ausstellung eines Requisitionsscheines und eines Bon de logement notwendig, die beide vom Kreisdelegierten aus-, gestellt werden. Den Requisitionsschein erhält das Landratsamt, den Bon de logement der deutsehe' Leistungspflichtige. Der Requisitionsschein dient der Requisitionsabteilung zur Berechnung der Vergütung, deren Höhe bei Mietwohnungen nach den ortsüblichen Mietpreisen, bei Einfamilienhäusern nach dem Einheitswert, beim Gaststättengewerbe nach dem Reichsleistungsgesetz und bei gewerblich genutzten Grundstücken nach dem Runderlaß des ehemaligen Reichsministers des Innern vom 20. 1. 1942 festgelegt wird.
Bei der Mobilien-Requisition handelt es sich um Sachlieferungen und Werkleistungen für die Besatzungsmacht, die auf Grund eines ebenfalls vom Kreisdelegierten ausgestellten Auftragsscheines (Ordre de service) erfolgen. Auf Grund des Auftragsscheines legt der Leistungspflichtige dem Requisitionsamt seine Rechnung vor.
Die Requisition von Arbeitskräften wird im Benehmen mit den Arbeitsämtern durchgeführt. Auch hier erfolgt die Bezahlung über die Requisitionsabteilung. Zu unterscheiden sind hier Hauspersonal und Betriebpersonal. Bei dem Letzteren handelt es sich um solche Arbeitskräfte, die bei der Besatzungsmacht in Büros, als technisches Personal (Kraftfahrer, Mechaniker usw.) beschäftigt sind.
Die Immobilien-Requisitionen gehen zurück, ebenso die der Mobilien. Diese Entwicklung ist eine Folge vor allen Dingen davon. daß der Kreis Freudenstadt mit Ausnahme von Loßburg-Rodt von Besatzungstruppen frei ist und daß die Holzschlagfirmen ihre Tätigkeit eingestellt und den Kreis verlassen haben.
Neben den Abrechnungsaufgaben obliegt
der Requisitionsabteilung u. a. auch noch die zusätzliche Ausstattung der Wohnungen der französischen Familien. Während bis Ende 48 diese Gegenstände noch bei Deutschen requiriert werden mußten, ist diese Requirierung heute nicht mehr statthaft. Die Gegenstände werden jetzt zentral durch das Innenministerium beschafft.
Es kann natürlich nicht gesagt werden, in welchem Maße in absehbarer Zeit weitere Wohnungen und Fremdenverkehrsbetriebe von der Besatzungsmacht freigegeben werden. Immerhin werden zurzeit 125 Wohnungen für Südwürttemberg gebaut. Davon entfallen ' auf Horb 35, durch deren Bau für Freudenstadt eine Entlastung eintreten wird. Außerdem werden Wohnungen für Besatzungsverdrängte gebaut, das heißt für solche deutsche Familien, die zugunsten der Besatzungsmacht auf ihre eigenen Wohnungen verzichten müssen.
Frecher Einbruch
Das Bekleidungshaus K ü b 1 e r war in der Nacht von Sonntag auf Montag das Opfer eines mit größer Sachkenntnis ausgeführten Einbruchs. Die Diebe mußten ausgezeichnete Ortskenntnisse besitzen. Morgens um 4 Uhr, zu einer Zeit, in der vor dem Geschäft Kühler hin und wieder ein Gemüseauto hält, parkten sie mit laufendem Motor an der gleichen Stelle und täuschten mit lauten Stimmen eine Panne vor. Mit dieser Täuschung gelang es ihnen auch tatsächlich, die durch den Lärm geweckten Anwohner zu beruhigen. Inzwischen räumte ein anderer Teil der Diebesgesellschaft den Laden aus. Sie waren durch das seitliche Fenster eingestiegen. Vorher hatten sie die Holzläden mit Gewalt erbrochen, eine besondere Befestigung durchgebrannt und eine Scheibe eingedrückt. Diese hatten sie. um Geräusche zu vermeiden, vorher mit Staufferfett eingeschmiert und eine Zeitung äufgeklebt. Ungehindert konnten sie den Laden plündern. Sie hatten es allem Anschein nach nur auf lie Herrenkonfektion abgesehen. Waren in beträchtlichem Wert fielen ihnen in die Hände. Unbeobachtet konnte die freche Bande entkommen.
Heute abend, Heimatklänge in Altensteig
Dr. Sehmidt-Ebhausen wird heute abend im Saal des Gasthofs zur „Traybe“ in seinem Vortrag „Heimatklänge aus Säge und Geschichte“ ein Kapitel Heimatgeschichte rund um Altensteig schildern. Als Kreisheimatpfleger des Schwäbischen Heimatbundes hat der Vortragende ein umfassendes Wissen über die Geschehnisse der engeren Umgebung aus alter und neuer Zeit. Wer die Heimat liebt und mit ihr verwurzelt ist. wird die Gelegenheit sein Wissen zu bereichern, sich nicht entgehen lassen.
Wichtig für alle Rundfunkhörer!
„Wie empfange ich die deutschen und die anderen europäischen Rundfunksender“ so lautet der Titel einer Broschüre, die von der Deutschen Bundespost erstmalig anläßlich der Deutschen Funkausstellung 195o in Düsseldorf herausgegeben worden ist. Die Druckschrift enthält ein vollständiges Verzeichnis aller europäischen Rundfunksender, alphabetisch nach. Sendern und nach Frequenzen geordnet. Außerdem eine Empfangsbeurtei- lung der einzelnen Sender, aufgegliedert nach der Empfangsgerätklasse und der örtlichen Lage in der Bundesrepublik. Das Heft umfaßt 96 Druckseiten und ist für 40 Pfg. beim Postamt Altensteig erhältlich.
Die Rundfunkhörer von Simmersfeld, Besenfeld, Göttelfingen. Bemeck usw. können die Druckschrift durch Vermittlung ihrer Poststelle bestellen.
VBW-Schreibmaschinenkurs
Die nächste Übungsstunde des Mittwochkurses von Frau Heischkeil findet am Montag, den 16. Oktober statt.
Die Stadtbücherei in Alfensteig
Stadtamtmann und Büchereileiter Schleeh gibt nachfolgende Übersicht zur Kenntnis:
„Auf Veranlassung und mit Unterstützung der staatlichen Volksbüchereistelle in Reutlingen wurde im Frühjahr 1949 die Städte bücherei neu eingerichtet. Die Vorkriegsbücherei war infolge der Ausscheidungen im Jahre 1945 stark verringert worden, so daß aus der Altbücherei nur noch 237 Bände übernommen werden konnten. Von der staatlichen Büchereistelle wurden 221 Bände dazugeliefert. es konnte also mit einem Grundstock von 458 Büchern begonnen werden. Der Gemeinderat hatte die Wiedereinrichtung der «tädtischen Bücherei beschlossen und dabei als Förderer der guten Sache vorerst auf die Erhebung einer Leihgebühr verzichtet. Dies deshalb, um auch den minderbemittelten Kreisen die Bücherei zugänglich zu machen. Es war nicht vorauszusehen ob und in welchem Umfange ein Bedürfnis für eine öffentliche Bücherei vorhanden ist. Die erste Ausgabe hat es aber sofort bewiesen, daß der Gemeinderat in seinem Entschluß richtig gebandelt hatte. Am 3.11.1949, also am 1. Abend der Bücherausleihe erwartete der Büchereileiter einige Bücherfreunde, war jedoch freudig überrascht, als gleich 70 Bände abgeholt wurden. Die folgenden Ausleihen steigerten sich auf 150, ja sogar auf 228 Bände je an einem Abend. Jede Woche fand ein Ausleihabend statt, die Leih- oder Lesefrist war eine oder zwei Wochen. Bald zeigte sich, daß die immer mehr zunehmenden Jugendlichen von den Erwachsenen getrennt werden mußten. Am Schluß des Kalenderjahres d. h. nach 9 Ausgaben, waren schon 1156 Bücher ausgeliehen und das Winterhalbjr'ir schloß mit einer Gesamtausgabe von 4375 Büchern ab. All ■ Ausleihen sind durch die sogen. Kreuzstatistik erfaßt worden, d. h. sowohl die Lesergruppen (männliche Erwachsene, weibliche Erwachsene, männliche Jugendliche 15—20 Jahre, weibliche Jugendliche 15—20 Jahre und Schüler) als auch die gelesenen Bücherarten (Jugendbücher, Romane und Erzählungen, Geschichte. Kunst, Erdkunde usw.) wurden jeweils durchgezählt. Von männlichen Erwachsenen wurden 1071, von Frauen 710, von Jungmännern 345, von Mädchen 111 und von Schülern 2138 Bücher in Empfang genommen. Am meisten werden Romane und Erzählungen gelesen (2308) dann folgen Ju
gendbücher mit 1576, Erdkunde und Reise- beschreibungen mit 239, Lebensbilder und Erinnerungen mit 67, Naturwissenschaft mit 56 usw. Der anfänglich vorhandene Grundstock an Büchern wurde laufend erweitert, dabei fand eine dem Bedürfnis der Leser angepaßte Auslese statt: Letztere erfolgt aus eigener Kenntnis und unter Heranziehung der von der staatlichen Büchereistelle periodisch ausgegebenen „Bücherbesprechungen“. Diese bieten die Gewähr, daß die Bücherei nicht verschundet. Vom Büchereileiter wurden (haushaltplanmäßig) weitere 188 Bände angeschafft, sodaß die Bibliothek augenblicklich einen Bestand von 646 Bänden aufweist. Die meisten Bücher gehen von Hand zu Hand, da die Leser selbst unter sich für die Bücher werben. Es wäre unbefriedigend, viele Bücher zu besitzen, die nicht gefragt werden. Die letzte Winterausleihe machte für den Büchereileiter rund 17 500 Buchungen erforderlich und die anfänglich aufgebrachte Liebe zur Sache wollte manchmal unter der Bürde ersticken. Die in den Abendstunden zeitlich begrenzte Ausleihe und Rückgabe der Bücher erforderte bei dem Massenandrang (und bei dem Temperament der vielen Kinder) manche Anstrengung, In den kommenden 2 Wochen wird eine größere Anzahl neuer Bücher ein- gehen. Bis zur ersten Bücherausgabe anfangs November werden auch Bücherlisten angefertigt, um die Auslese für den Bücherfreund zu erleichtern. Es ist eine alte Tatsache, daß kleine Büchereien am meisten „mitgenommen“ werden — bei einer nicht geringen Anzahl ist eine Ausbesserung notwendig. In diesem Zusammenhang möchte ich die Bitte aussprechen, die neuen und wundervollen Bücher doch schonender zu behandeln. Es ist oft traurig, wenn erst noch neu gewesene Bände völlig zerrissen abgegeben werden. Es zeigt sich, daß insbesondere die Kinder nicht genügend das Entgegenkommen der Stadt zu würdigen wissen. Alles in allem kann aber gesagt werden — und die Bücherfreunde werden dies bestätigen — daß die Wiedereinrichtung der städtischen Bücherei ein nicht zu unterschätzender kultureller Beitrag ist und insbesondere minderbemittelten Kreisen der Bevölkerung gegenüber (80°/o der Leser) infolge der Gebührenfreiheit eine hochherzige soziale Tat in sich schließt.“