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Geistiges Training erhält jung

Faulenzer altern rascher als Tätige / Verjüngung durch Hirnhggiene

Durch die Herabsetzung der Kindersterb, lichkeit hat sich zwar das Durchschnittsalter der Menschheit auf 6365 Jahre erhöht, aber: die absolute Lebensdauer konnte bisher kaum verlängert werden. Das bedeutet, die heute Fünfzigjährigen haben nicht mehr Aussicht, 80 oder 90 Jahre alt zu werden, als sie die Fünfzigjährigen des Jahres 1800 hatten.

Ueber die Ursache des Alterns gehen die Meinungen weit auseinander. Neuerdings rich­tet sich das Augenmerk der Forscher wieder auf die 14 Milliarden Nervenzellen der Groß­hirnrinde, die zentral alle Körperfunktionen steuern. Wenn diese Zellen altern und ab­sterben, dann bedeutet dies den allmählichen Tod des Organismus. Also müßte eine Ver­jüngung und Lebensverlängerung da einset- zen, wo die zentrale Stelle ist: an der Nervenzelle.

Alle bisherigen Verjüngungsmethoden ha­ben sich als flüchtig und trügerisch erwiesen, vor allem die Verjüngung durch Keimdrüsen­hormone, wie sie Steinach und Voronoff ver­suchten. Einen neuen Weg hat jetzt der schwe­dische Forscher Hyden eingeschlagen. Es han­delt sich um eine Hormonbehandlung, die die Lebensdauer der Hirnzellen verlängert und damit auch die Lebensdauer des Ge- samtorganismus. Benutzt wird ein Hormon der Himanhangdrüse (Hypophyse), das. wie Experimente ergaben, die Vitalität der wich­tigen Hirnzellen anregt.

Der deutsche Himforscher Prof. C. Vogt und seine ihm kongeniale Frau haben auf ein wichtiges Moment hingewiesen, das im­stande ist, das Altern der Hirnzellen und da­mit des Körpers überhauot zu verzögern: kör­perliche und geistige Tätigkeit in einem gesunden Wechsel. Der normale Alterstod. so sagen unsere Gehirnforscher, liegt beim Men­

schen bei 100110 Jahren, dann sterben die Hirnzellen unweigerlich ab. Tun sie es frü­her, dann fehlt unserem Gehirn das geistige Training.

Faule sterben bälder als tätige Menschen. Unsere Nervenzellen wachsen bis zum 20. Le­bensjahr. Werden sie wenig beansprucht, sterben sie früher ab, als wenn sie in Tätig­keit sind. Zuerst schwinden die Bestandteile des Zellkörpers, die körnige Substanz, und zwar sind es die Nervenzellen der dritten Großhirnrindenschicht (die Assoziations­schicht), die zuerst absterben. Greise sind da­her nur selten noch imstande, dasSchalt­werk der Gedanken und Vorstellungen in Gang zu halten. Schließlich verkümmern auch

die Zellen des Kleinhirns und Stammhirris und erst kurz vor dem Lebensende altem die Zellen des verlängerten Marks, die unsere lebenswichtigen Funktionen wie Atmung und Kreislauf regeln.

Früher glaubte man, daß dauernde Bean­spruchung der Hirnzellen zu ihrem baldigen Verschleiß führen müsse. Diese Anschauung haben unsere Himforscher widerlegt, das ge­rade Gegenteil ist der Fall: mangelnde Be­tätigung beschleunigt das Altern dieser 14 Milliarden Zellen, was auch die Todes­statistik von Pensionisten beweist. Geistig rege Menschen, die auch leichte körperliche Betätigung nicht scheuen, haben die meisten Aussichten, alt zu werden.

Bauchreden kein Hexenwerk

Caruso konnte sogar mit dem Baudi singen / Probieren Sie es doch auch einmal

Bauchreden ist eine spaßhafte Sache, ein guter Bauchredner kann ganze Gesellschaf­ten bluffen. In Amerika hat man sogar eine Bauchredner-Schule errichtet, die großen Zu­lauf bekam.

Einer der berühmtesten Bauchredner soll Caruso gewesen sein, der mit dem Bauch auch singen konnte. Ob er imstande war, wie man ihm nachsagt, ein Duett ganz allein zu singen, dürfen wir bezweifeln. Uebrigens sind alle sprechenden Tiere wie Papageien oder Stare Bauchredner. Sie haben weder einen Stimmbandapparat im Kehlkopf noch eine weiche Zunge oder Lippen. Ihre Laute formen sie wie der echte Bauchredner im Stimmkopf oder Syrinx.

Mit dem Bauch hat der . Bauchton nichts zu tun. er wird genau so im Kehlkonf ge­bildet wie die Brust- und die Fistelstimme,

Eine Insel wächst aus dem Meer

Wind und Wasser bauen an den Sandbänken

nur ist er eine Art ^Würgelaut, der erst ge­formt werden muß. Dadurch, daß der Ton statt nach außen nach innen gepreßt wird, wobei die Halsmuskeln mithelfen, scheinen die Worte anderswo herzukommen als vom Sprecher.

Einer der angesehensten Rechtsanwälte New Yorks, John Davis, hatte durch eine Kehlkopfoperation seine Stimme völlig ver­loren. Die Aerzte setzten ihm einen künst­lichen Kehlkopf ein, der ihn aber mehr be­hinderte als unterstützte. Er verzichtete dar­auf auf diese Frothese und es gelang ihm, nach monatelangen Versuchen, seine Bauch­stimme so zu vervollkommnen, daß er selbst seinem Anwaltsberuf wieder nachkommen und lange Plaidoyers halten konnte, als Bauchredner.

Wollen S'e auch mal bauchreden?

Aller Anfang ist schwer. Man beginne mit ganz einfachen Uebungen, mit dem Brumm­ton. Man hält den Atem an und bildet tief in der Kehle einen Summton. den man lang­sam zum Vokal a werden läßt. Auch die üb­rigen VoJjale machen wenig Schwierigkeiten, man vergessenur nicht, statt nach außen nach innen zu snrechen. Je tiefer in der Kehle man ein Wort formt, um so mehr kann es im hin- t°ren Teil der Mundhöhle reflektiert werden. D'e L'npen müssen ebenso unbewegt bleiben wie die Gesichtsmuskeln. Man muß das

Haben Sie Komplexe?

Nur wenige Menschen sind frei davon ' Der unangenehme Vorgesetzte

Die vor einiger Zeit von Presse und Rund- Insel Juist zu der jetzt bewohnten kleinen

funk verbreitete Nachricht über Entstehung Insel Memmert geworden, während die klei-

einer neuen Insel in der Nordsee dürfte man- nere, erst später emporgewachsene Sand-

chen Leser derSonntagszeitung überrascht bank Lütje Hörn bei starken Fluten noch von

und vor eine unbeantwortete Frage gestellt Wasser überdeckt wird, also.erst auf dem Weg

haben. Man weiß, daß in vulkanischen Gebie- zur Insel ist. So tauchen auch in der Nord-

ten zuweilen durch vulkanische Vorgänge eine see Inseln aus dem Meer. Aber das ist ein

Insel aufgeschüttet oder emporgepreßt wer- langsamer, durch Jahrzehnte sich hinziehen- Bauchreden stundenlang üben. Es strengt die

den kann. Nun gibt es zwar, wenn wir in der der Vorgang, bei dem man nicht auf Tag und Atmungsorgane an, weil die Luft lange ; n der

Erdgeschichte zurückblicken, keine völlig vul- Jahr genau angeben kann, wann das Dasein Lunge verwegen muß. so daß s>h also Kurz- kanfreien Gebiete auf der Erde. Aber im der Insel beginnt, Dr. H. atmige und Asthmatiker schwer tun.

Raum unserer Nordsee haben sich .seit langer Zeit kerne vulkanischen Ereignisse mehr ab- gesDielt.

Und doch können Inseln entstehen. D'e Kräfte von Wasser und Wind sind es, die sie schaffen. Sie verändern die bestehenden In­seln. indem die Brandungswellen unter dem herrschenden Westwind den Sand an den In­sel-Westspitzen mitnehmen, nach Osten tra­gen und am Ostraum der Insel wieder ab- legen. Eine solche Sandwanderung durch Wind, Wellen und Strömungen smelt sieh aber auch in dem übrigen flachen Wattenge­biet ab, das die Küste weithin begleitet. So kommt es vor. daß Sandbänke in die Breite und Höhe wachsen, bis sie eines Tages auch von der Flut nicht mehr überspült werden.

Die sich ansiedelnden Strandgräser halten nun immer mehr von dem wind getragenen Sand fest, so daß die einstige Sandbank zur richtigen Insel werden kann.

Der Mensch kann diesen Vorgang durch Anpflanzung von Strandhafer beschleunigen.

Auf diese Weise ist eine Sandbank nahe der

Schokolade als Rasierkrem?

Ein Inserat einer Solinger Rasierklingen­firma kündigt an, daß beim Kauf von 20 Ra­sierklingen kostenlos eine Tafel Schokolade mitgeliefert werde. Es ist leider nicht ersicht­lich, ob die Tafel Schokolade nur zum Kauf Anreizen soll, um zu verhüten, daß die Män­ner in Westdeutschland künftig mit wallen­dem Bart herumlaufen, oder ob die Schoko­lade so präpariert ist, daß sie auch als Rasier­krem verwendet werden kann.

Will man irgendeine merkwürdige, etwas ver­schrobene Eigenschaft bei seinem Mitmenschen entschuldigen, dann sagt man:Er hat einen Spleen. Will man eine spezifische, gefühlsmäßig betonte Eigenart bei ihm beschreiben, dann sagt man:Er hat seinen Komplex.

Komplexe sind durch Gefühlswalhingen zu­sammengehaltene, verdrängte Vorstellungsgrup­pen, die einen dauernden Einfluß auf die Seele ausüben. Jeder Mensch neigt mehr oder weniger stark zu Komplexen, am meisten aber abwegige, auffällige, sogenanntepsychopathische Persön­lichkeiten. Da psychopathische Konstitutionen vererbt werden, kann man von einer vererbba­ren Bereitschaft zu Komplexen sprechen.

Die Komplexe selbst sind nicht mit auf die Welt gebracht, sie werden erworben und aner­zogen. Die Zeit der Entwicklungsjahre und der Lebensherbst sind Blütezeiten der Komplexe.

Komplexe zeugen von einer starken inneren Verlegenheitsunruhe und wollen daher in ir­gendeiner Form abreagieren. Unangenehme Vor­gesetzte z. B. sind oft irgendwie komplexbehaf- tet. Sie pflegen sich mit einem Nimbus, mit ei­ner künstlichen Wand zu umgeben und dahinter ihre eigenen Schwächen ihre eigenen Kom­plexe zu verbergen. Komplexbehaftete Menschen sind so wiederum häufig dis Ergebnis der Schwächen ihrer Vorgesetzten.

Aber auch im Familienleben spielen Komplexe eine große Rolle. Haustyrannen z. B. pflegen ihre unangenehmen beruflichen Erlebnisse, die sich zu einemKomplex aufgespeichert haben, zu Hause zuentladen. Andererseits steht die Un­terwürfigkeit des Pantoffelhelden oft im umge-

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Hier hast du fünf Mark, geh' hinein und kauf dir, was dein Herz begehrt!

kehrten Verhältnis zu seinerForsche" im Be­rufsleben.

Auch körperliche und seelische Gebrechen kön­nen komplexbildend wirken. Sie erzeugen er­höhte, manchmal sogar gehässige Kritik den Mit­menschen gegenüber und können somitwesens­verändernd wirken. Frei von Komplexen ist eigentlich niemand, es sei denn ein Mensch, der dumpf und stumpf in den Alltag hineinlebt und kein Erlebnis in sich aufzunehmen oder zu ver­arbeiten vermag.

Andererseits könnte man bei einem wirklich weisen Menschen ein Freisein von Komplexen vermuten. Das würde in diesem Falle von einer wahrhaft idealen Harmonie des Geistes und der Seele zeugen, die man in Wirklichkeit selten an­trifft. Komplexe können innere Spannungen, so­gar Energien erzeugen, die langsam und stetig anschwellen, sich aufspeichern und plötzlich ent­laden. Wenn diese Energien aber im Unterbe­wußtsein Versteck und Unterschlupf gefunden haben, treten sie oft nach außen wie eine gei­stige und seelische Erschlaffung in die Erschei- scheinung (verdrängte Komplexe). Diese Ener­gien können ebensowohl produktiv wie zerstö­rend sein, ebenso ein Gewinn wie ein Verlust.

Mit zunehmendem Alter pflegen dieAlters­komplexe, nicht allein beim weiblichen Ge­schlecht, eine wichtige Rolle zu spielen. Wohl dem, der es versteht, diesen gefährlichen Alters­komplexen über eine müde Resignation hinaus Richtung und Ziel zu geben, sich die Wärme der Anteilnahme zu bewahren, die verklärte Be­ruhigung anzustreben, die Bereitschaft, mit Hu­mor das Alter zu ertragen. Dr. med. F. N.

. Nehmen Sie's ernst?

Ihr Horoskop

Vom 1. bis 7. Oktober 1950

Widder (21 3. 20. 4.)

Sie haben weiterhin mit Förde- rungen zu rechnen. Meiden Sie (A-^

jedoch voreilige Entscheidungen j-_i ]

und prüfen Sie Geldsachen sorg-

Stier (21 4. - 20. 5.)

Ihr Arbeitsbereich wird vermut­lich erweitert, weil man Ihnen Vertrauen schenkt. Man kann ru­hig auch einmal die Leistungen anderer Menschen würdigen!

Zwillinge <21 5 - 21. 6.)

Schrauben Sie Ihre Erwartungen nicht zu hoch und mäßigen Sie Ihre Ansprüche. Sie müssen sich wohl oder übel auf die alltäg­lichen Pflichten beschränken. Für einen Menschen, der Ihnen viel bedeutet, müssen Sie ein kleines Opfer bringen.

Krebs (22. 6. 23. 7.)

Bleiben Sie in dem Streitfall fest und wehren Sie sich, auch wenn

. Sie einen kleinen Nachteil erlei­den. Stützen Sie sich weiterhin auf ihre eigenen Leistungen.

Löwe (24. 7. 23. 8.)

Durch Fleiß und eigenes Bemü­hen erzielen Sie Fortschritte, müssen aber stets auf Sicherung bedacht sein. Wenn sich auch nicht alle Erwartungen erfüllen, so wird sich manche kritische Sache doch lösen.

Jungfraa»(24. 8. 23. 9.)

Tragen Sie Ihren Standpunkt vor, aber bleiben Sie bei den Tatsa­chen. Es ergeben sich dann neue Gelegenheiten. Die Zwistigkeiten des Alltags dürfen Sie jetzt nicht beirren. Bleiben Sie sparsam!

Waage (24. 9. 23. 10.)

Berufliche Angelegenheiten er­fahren eine Belebung, aber Sie müssen sich mehr anstrengen a.'s bisher. Bleiben {Sie Optimist; wenn Sie tatkräftig handeln, bleibt der Erfolg nicht aus.

Skorpion (24. 10. 22. 11.)

Wenn Sie sich an die gebotene Ordnung halten, werden Sie schon allein dadurch geschützt. Ueben Sie Vorsicht in Ihren Aeußerun- gen.

Schütze (23. 11. 22. 12.)

Die vorgebrachten Ideen sind gut, bedürfen aber der sorgsamen Ue- berlegung. Bei Meinungsverschie­denheiten ist oft ein Nachgeben besser.

Steinbock (23. 12. 21. 1.) Schwierige Sachen lösen sich von selbst, ohne Ihr Dazutun. Eine Zurücksetzung in Ihrer Arbeit sollte Sie nicht entmutigen.

Wassermann (22. 1 19. 2.) Fraglich ist" es, ob die beabsich­tigte Aenderung den erwarteten Erfolg bringt. Es gibt nirgends etwas Vollkommene?, darum blei­ben Sie bei dem gewählten Per- jS sonenkreis. r

Fische (20. 2. 20. 3.)

Wesentliche Erschwerungen sind nun überwunden. Nur durch be­sonnenes Handeln können Sie, Ihre Vorhaben verwirklichen. In finanzieller Hinsicht haben Sie nur kleinere Verluste durch Täu­schung.

Die mißglückte Autoreise

S O'N E 601 ST! FÄHRT STUR

VORBEI

Müd stand Stops am Straßenrand, ob er nicht ein Auto fand.

Nicht weit von ihm 'ne Dame steht, der es aber besser geht.

Ein Wagen hält, die Frau steigt ein, Na klar, denkt Slops,das ist ja fein."

ln schneller Fahrt geht es nun weiter, Stops wird voller Glück ganz heiter.

Dem Fahrer dies jedoch nicht paßt, und Stops war längste Zeit sein Gast.

Moral: Die Männer haben ei nicht leicht / ein Frauenkopf oft mehr erreicht.