I Jahrgang
Nummer 1K
»Grüner Baum“-Lichtspiele Alteasteia
Der französische Film „Katja“, die ungekrönte Kaiserin, wurde nach döm Roman von Prinzessin Marthe Bibesco gedreht. Er führt in die russische Geschichte. Herbstmanöver in Rußland. Zar Alexander II. besichtigt seine Truppen und lernt bei dem Besuch des Fürsten Dolgoruki dessen Tochter Katja kennen und verliebt sich in sie. Katja flieht nach Paris, doch auch dort weiß sie der Zar zu finden. Er nimmt sie nach St. Petersburg zurück und will sie zur Zarin machen. Am Tag vor der festgesetzten Hochzeit wird Alexander ermordet.
Josef Klöble in Ulm t
Am 24. Juli fand in Ulm die Beerdigung des im Alter von 74 Jahren verstorbenen früheren städt. Revierförsters Josef Klöble statt. Eine lange Krankheit ist seinem Tod vorausgegangen. Der Verstorbene war sieben- unddreißig Jahre lang in den Diensten der Stadt Altensteig. Zu seinem Dienstbezirk gehörten diie sogenannten „hinteren Waldungen“ der Stadt mit dem Dienstsitz im Försterhaus Fünfbronn. Vom 8. Oktober 1900 bis 1. Oktober 1934 hat er vom Försterhaus aus ein 860 ha großes Waldgebiet betreut und . sich dabei verdient gemacht. Revierförster Klöble war auch ein echter Waidmann, für seinen Beruf wie geschaffen. Er war ein großer Freund des Waldes und hegte das Wild in vorbildlicher Weise. Von seinen vielen Jagden, die er in dieser langen Zeit erlebt, kündete so manche Jagdtrophäe. Im Oktober 1934 wurde er seinem Wunsch gemäß nach Altensteig versetzt, wo er bei Erreichung seines 60. Lebensjahres am 15. Mai 1937 in den wohlverdienten Ruhestand trat. Kurz darauf verzog er nach Ulm, wo ihn eine Krankheit lange Zeit ans Bett fesselte. Mit dem Verstorbenen ist ein erfahrener Forstmann, der mit großem Fleiß, und seltener Treue. seine Arbeitskraft ein Leben lang der Stadt Altensteig gewidmet hat, dahingegangen. Alle, die ihn kannten, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Foto-Atelier in Altensteig
Am Dienstag wird Fotomeister Hans Holländer aus Nagold im Hause von Malermeister Walz im ehemaligen Geschäftsraum von Friseur Gesell ein Fotoatelier mit Amateurbetrieb eröffnen.
Erneuter Einbruch im Pfarrhaus Mötzingen
Mötzigen. Nachdem erst vor 3 Wochen schon einmal Diebe im Pfarrhaus Mötzingen verscheucht werden mußten, wurde in der Nacht vom Montag zum Dienstag zum zweiten Mal eingebrochen. Die Einbrecher drangen wiederum in die ebenerdige Kammer ein und öffneten durch Nachschlüssel den Keller, die Küche und das Wohnzimmer. Sie hatten sogar die Frechheit, in das Schlafzimmer des Pfarrers einzudringen, wo sie vom Nachttisch eine Armbanduhr wegstahlen. Als der Pfarrer erwachte, ergriffen sie die Flucht, nahmen aber 75 eingemachte Eier, etwa 30 DM aus einem Geldbeutel und noch andere Dinge mit.
Glücklicherweise konnten die beiden Täter durch die Landespolizei gefaßt werden. Polizeiwachtmeister Stear, Nagold, wurde sofort mit seinem ausgebildeten Hund gerufen, der wesentlich an der Aufspürung beteiligt ist. Wie man nicht anders erwartet hatte, stammen die Einbrecher aus dem Lager Unterjettingen, das neben anständigen Menschen leider eine ganze Anzahl zweifelhafter Elemente beherbergt. Einer der Ermittelten war auch am ersten Einbruch im Pfarrhaus beteiligt gewesen, was durch einen aufgefundenen Handschuh festgestellt werden konnte. Er legte auch ein Geständnis ab und zeigte das Versteck der gestohlenen Gegenstände im Wald. Der Haupttäter verlegte sich jedoch auf hartnäckiges Leugnen, obwohl die belastenden Indizien erdrückend sind.
Wann wird die Bevölkerung endlich von dieser Landplage befreit? Hoffentlich wird wenigstens durch eine. empfindliche Bestrafung der ertappten Einbrecher ein abschreckendes Exempel statuiert.
Freitag, 28. Juli 1950
Das Seifenkistenrennen wird gründlich vorbereitet
Der Motorsportclub Altensteig hatte auf Dienstag Abend seine Mitglieder und sonstige für die Vorbereitung des am 3. September in Altensteig stattfindenden Seifenkistenrennens in Frage kommende Persönlichkeiten, u. a. Bürgermeister Hennefahrt, zu einer Sitzung ins Lamm geladen. In eingehender Weise wurde die ganze Organisation dieses für den ganzen Nagolder Bezirk bedeutsame sportliche Ereignis durchberaten, die verschiedenen Ausschüsse mit ihren Arbeitsgebieten bestimmt und die Bedingungen festgelegt, unter welchen das Rennen stattfinden soll. Wie in der Sitzung bekanntgegeben wurde, sind bereits namhafte Preise für die Sieger in Aussicht gestellt (Fahrrad, Anzugstoffe, Radio, Photo usw.), so daß neben der Begei-. sterung der Jugend für diese Art sportlicher Betätigung auch in dieser Hinsicht eine reiche Belohnung ' für den Einsatz beim Bau des Rennwagens und beim Rennen selbst gegeben ist. Einen breiten Raum nahm die infolge bekannt gewordener Mißstände bei anderen Seifenfcistenrennen in der Umgegend notwendig gewordene genaue Einteilung der Klassen ein, um jede berufsmäßige Einheim- sung von wertvollen Preisen durch irgend welche Preisjäger, die von Rennen zu Rennen mit ausgezeichneten und den Sieg verbürgenden „Rennwagen“ reisen, auszuschalten und dadurch die Bastei- und Sportfreude der Jugend zu erhalten. Die Rennwagen werden in folgende Klassen eingeteilt:
Klasse 1: mit Büchsen.
Klasse 2: mit Kugellager,
Klasse 3: luftbereift.
Klasse 4: Durchmesser der Räder über 35 cm.
In den ersten drei Klassen darf der Durch
messer der Räder nicht über 35 cm betragen. Durch diese Einteilung ist die Gewähr geboten, daß auch der bescheidenste Rennwagen zum Zuge kommen kann und daß nicht nur der Bube oder das Mädchen, dessen Vater über die nötige Fülle des Geldbeutels verfügt, von vornherein zu der Siegerklasse gehört: Die Anmeldung zur Teilnahme am Rennen kann ab sofort bei der Buchhandlung Lauk erfolgen, sie muß bis spätestens 27. August getätigt sein. Am Freitag, 1. September, findet von 17—19 Uhr ein Pflicht- training auf der Rennstrecke statt, an welchem sämtliche Teilnehmer am Rennen teilzunehmen haben. Für das Training und das Rennen besteht Versicherungsschutz, sowohl für Teilnehmer als Zuschauer, während ein Training außerhalb der vorgeschriebenen Zeit auf eigene Gefahr geht. Da die Möglichkeit besteht, daß mehrere Kinder einer Familie an dem Rennen teilnehmen wollen, wurde festgelegt, daß diese dann den gleichen Rennwagen benützen können — mit dem entsprechenden Ausgleich des Gesamtgewichts durch Zu- oder Wegnahme von Sandsäcken —, um so eine dem sportlichen Gedanken der Veranstaltung widersprechende Steigerung der Herstellungskosten zu vermeiden. Wie bekannt gegeben wurde, ist mit einer starken Teilnahme am Rennen zu rechnen und die Erstmaligkeit einer solchen Veranstaltung in Altensteig wird den Renntag sicher zu einem besonderen Erlebnis werden lassen, dem heute schon die Herzen der Jugend entgegenschlagen. Wir sind überzeugt, daß nicht nur der Bube oder das Mädchen mit Feuereifer ans Basteln geht, sondern daß auch der Vater ■mit ganzem Einsatz seine Erfahrung und sein Können ednsetzt.
Wasserfest auf dem Bernecker See
Das Jahr 1950 ist reich, an Jahrhundertfeiern vieler Städte Württembergs. Unter diesen Jubilaren befindet sich auch das weit über die Grenzen Württembergs hinaus bekannte Luftkurstädtchen Berneck, das bereits im Jahre 1150 urkundlich genannt wurd. Aus diesem Anlaß hat sich die Stadtgemeinde entschlossen, dieses Jäubiläum in würdiger Form zu begehen. Die Festtage finden vom 19. bis 21. August 1950 statt. Trotz großer finanzieller Belastungen, die gerade im Jubiläumsjahr notwendig wurden, wie z. B. Straßenerneuerung, Schulhausinstandsetzung, wurde alles aufgeboten, um diese Festtage zu einem bleibenden Erlebnis eines jeden Besuchers werden zu lassen. Der Fremdenverkehrsverein der mit der Durchführung der Jubiläumsfeier betraut wurde, hat in vielen Zusammenkünften die Vorarbeiten geleistet und das Programm zusammengestellt. So wurde u. a. ein Festplatz in wochenlanger, z. T. freiwilliger Gemeinschaftsarbeit geschaffen. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Aus der Programmfolge sei erwähnt: Sonnabend, den 19. August gegen 19.30 Uhr Beginn des Wasserfestes auf dem Bernecker See unter Mitwirkung einer Trachtenkapelle. Beleuchtung des Sees, sowie Beleuchtung des Städtchens mit Illuminationsbechem. Tanz in allen Gaststätten, auf der Freilufttanzdiele am See und im Festzelt. — Sonntag, den 20. August 6 Uhr wecken durch Waldhombläser. 9.30 Uhr Festgottesdienst. 11—12 Uhr Platzkonzert der Trachtenkapelle auf dem Marktplatz. Im Laufe des Vormittags Eintreffen aller an dem Festzug beteiligten Trachtenvereine aus Württemberg, Baden und dem Bodenseegebiet. Der Festzug beginnt um 13.30 Uhr. Er weist u. a. eine historische Gruppe des 13. Jahrhunderts auf, die sehr viel Beachtung finden dürfte. Der Nachmittag ist ausgefüllt mit Prämierung der schönsten Trachtengruppen, Trachtenspiele und Tänze verschiedener Gruppen, sowie Unterhaltung auf dem Festplatz. Bei Einbruch der Dunkelheit findet das bereits traditionell gewordene Feuerwerk statt. Es wird diesmal eine Spitzenleistung Deutscher Pyrotechnik darstellen.
Ein.geleitet wird dieses Feuerwerk durch eine eigens hierfür vorgesehene Vorführung auf dem See. Einzelheiten hierüber werden vorher nicht bekannt gegeben. Nach Abbrennen des Feuerwerks Einsetzen der bengalischen Schloß-» und Stadtbeleuchtung, die weitere Überraschungen bringt. Anschließend Tanz und Unterhaltung in allen Gaststätten und auf dem Festplatz.
Am Montag, den 21. August sollen auch die Kinder zy ihrem Recht kommen. Aus diesem Anlaß findet ein Kinderfest statt. Die umliegenden Schulen, die vielfach keine Möglichkeit zu einer solchen Veranstaltung haben, wurden hierzu edngeladen. Es ist ihnen Gelegenheit geboten, an Sport und Spiel teilzunehmen, wobei es nicht ausgeschlossen sein dürfte, daß die schönen Preise nicht in Berneck bleiben.
Zum Schluß sei noch erwähnt, daß bereits Fest-Plaketten zum Preise von 1.— DM für sämtliche Veranstaltungen in den Vorverkaufsstellen erhältlich sind. Um auch hier der Bedeutung der Festtage Rechnung zu tragen wurde eine künstlerisch wertvolle Plakette geschaffen, die für jeden Besucher eine bleibende Erinnerung an das so beliebte Luftkurstädtchen Berneck sein wird.
Sonderautobusse der Bundesbahn, Bundespost und vieler privater Unternehmer sargen für rasche An- und Abfahrt aller Teilnehmer.
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Festschriften vom Wildberger Schäferlauf
Verschiedentlich wurde von Wildbergern noch Festschriften vom Schäferlauf gewünscht, um sie Verwandten, Freunden oder Bekannten, die am Fest nicht teilnehmen konnten, zu schicken. Herr Carl Rathfelder verfügt noch über eine Anzahl Festschriften, die er im Auftrag des Verlages „Schwarz- wald-Echo“ an Interessanten aus Wildberg kostenlos abgibt.
Die Landespolizei Calw berichtet
Diebstahl
Aus einer Aktentasche, die im Röntgenzimmer eines Arztes in Nagold abgestellt war, wurden Gegenstände im Werte von etwa DM 25.— entwendet. Als Täter konnte ein 13jähriger Junge aus Nagold ermittelt werden. Das entwendete Gut wurde wieder beigebracht.
Verkehrsunfälle
Am Samstag, 22. Juli, hat auf der Hauptstraße Calw—Station Bad Teinach ein Motorradfahrer eine Radfahrerin beim Überholen gestreift, wobei beide zu Fall kamen. Beide Personen erlitten Verletzungen und mußten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Am Samstag, 22. Juli, wurde in Calw in der Badstraße ein 8 Jahre altes Mädchen von einem Motorradfahrer angefahren. Beide Personen erlitten leichte Verletzungen. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.
Am 18. Juli ereignete sich in der Freudenstädter Straße in Nagold dadurch ein Vex- kehrsunfall, daß ein Lkw.-Fahrer mit seinem Fahrzeug einen Radfahrer in einer Straßenbiegung zu scharf rechts überholte, wodurch der Radfahrer unsicher wurde und stürzte. Letzterer erlitt Verletzungen und mußte sich in ärztliche Behandlung begeben.
Am 20. Juli ereignete sich in Neubulach ein leichterer Verkehrsunfall zwischen einem Pkw. und einem Kraftrad, wobei beide Fahrzeuge beschädigt wurden. Personenschaden ist nicht entstanden.
Beim Langholzabladen tödlich verunglückt
Calmbach. Beim Abladen von Langholz löste sich unerwartet ein Stamm vom Wagen und traf den Beifahrer Friedrich Rentschler so unglücklich, daß er schwere innere Verletzungen erlitt, an denen er noch auf der Unfallstelle verstarb. Der Verunglückte bin- terläßt fünf unmündige Kinder.
Tödlicher Verkehrsunfall Aach. Am Sonntag gegen 17 Uhr ereignete sich auf der Bundesstraße Nr. 28 bei der großen Straßenbrücke in Aach ein schwerer Verkehrsunfall. Ein vierjähriger Knabe wurde beim Überqueren der Straße von einem aus Richtung Pfalzgrafenweiler kommenden Personenkraftwagen angefahren. Das Kind mußte mit schweren Verletzungen ins Kreiskrankenhaus Freudenstadt überführt werden, wo es inzwischen verstorben ist.
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Schützenverein Calw wieder gegründet Calw. Da der Besitz von Sportbüchsen bis zum Kaliber 8 mm nun wieder erlaubt ist, hielt am Samstag der Sportschützenverein Calw im Schützenhaus seine Gründungsuer- sammlung und anschließend erste Mitgliederversammlung ab.
Bunte Lichter in Wildbad Wildbad. Vergangenen Samstagabend wurde in Wildbad zum ersten Male nach 11 Jahren wieder die große Enzanlagenbeleuchtung durchgeführt. Tausende von Zuschauern waren aus Nah und Fern dazu herbelgeeilt; der Sonderzug aus Pforzheim brachte allein 1100 Besucher. Die Beleuchtung bot ein Bild märchenhafter Schönheit, das dem der Vorkriegsjahre in nichts nachstand. Da es zwar vorher und nachher regnete, jedoch während der Beleuchtung selbst ohne Niederschläge abging, waren auch von dieser Seite alle Voraussetzungen gegeben, diesen Abend zu einem Erlebnis werden zu lassen.
VEREINSKALENDER
VfL Nagold — Schachabteilung: Freitag Abend ab 8 Uhr Spielabend („Rose“). Liederkranz Altensteig: Am Sonntag 6 Uhr mit Sonderzug Abfahrt zum Gauliederfest nach Nagold.
Verlag Dieter Lauk Nagold-Altensteig Monatlicher Bezugspreis DM 2.20 zuzüglich 30 Pfg.
Geschäftsstelle Nagold Marktstraße 43 Fernruf 253 Geschäftsstelle Altensteig Poststraße 323 Fernruf 321 Trägergebühr; durch Post DM 2.50 zuzüglich 36 Pfg.
Eustellgeld; Einzelverkaufspreis 15 Pfg.
B0D0SAN
Stadt Altensteig
Bekanntmachung
Heute Freitag, den 28. ds. Mts., um 16 Uhr wird auf der Freibank
Kalbfleisch ausgehauen.
Das Pfund zu DM, 1.20. Kleingeld ist mitzubringen.
Aifeneteig, 27. Juli 1950. Bürgermeisteramt.
Evang- Kirchengemeinde Altensteig
Frau Lisa hat mit vielem Bangen, den großen Hausputz angefangen. Die Böden waren schwer im argen, sie dacht mit Arbeit darf man da nicht karget}. Doch schneller als sie sich's gedacht, war alle Arbeit dann gemacht, und strahlend lacht der Boden sie nun an, weil sie ihn pflegt mit BODOSAN.
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