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6. Jahrgang

Montag, 24. Juli 1950

Nummer 113

Ausschreibungen

Deutsche Turnermeistersdiaften

Am. 2./3. September 1950 in Tübingen

Zum Austrag gelangen:

1. Deutsche Turnvereins - Mehrkampfmeister­schaft (DTVM),

2. Deutsche Meisterschaft im Deutschen Zwölf- I kampf der Männer,

3. Deutsche Meisterschaft im Neunkampf der Frauen,

4. Deutsche Meisterschaft im Sechskampf der Männer (Volksturnen),

5. Deutsche Meisterschaft im Dreikampf der Männer (Volksturnen),

6. Deutsche Meisterschaft im Vierkampf der Frauen (Volksturnen),

7. Deutsche Meisterschaft im Dreikampf der Frauen (Volksturnen),

8. Deutsche Meisterschaft im volkstümlichen Sechskampf der Männer (Geräteturnen, Volksturnen, Schwimmen),

9. Deutsche Meisterschaft im Sechskampf der Frauen

Volksturnen, Gymnastik, Schwimmen).

Es ist vorgesehen, die Meisterschaften auf dem Univ.-Sportplatz und dem TSG.- Platz auszutra­gen.

Die Tediniker gingen zu Boden

Schussenried Reutlingen 4:3 n. Verl.

Das Jugendpokalspiel in Tailfingen trug den Charakter einer kleinenLänderbegegnung, denn Schussenried kam mit großer Anhänger­zahl. Das Spiel war äußerst hart und stand spieltechnisch auf keiner hohen Stufe. Gleich zu Beginn schälte sich eine Ueberlegenheit der Reutlinger heraus, der Schussenried mit unbe­kümmertem Angriffsgeist begegnete. Überraschend fiel in der 20. Minute durch einen unhaltbaren Strafstoß von Schussenried die 1:0-Führung. Doch 2 Minuten später glich Reutlingen aus. Trotz weiterer Ueberlegenheit der Reutlinger ging es mit 1:1 in die Halbzeit. Die zweite Hälfte sah Reutlingen nach 5 Minuten mit 2:1 in Führung und sie konnten das Resultat bis in die 25. Mi­nute halten. Dann folgte der Ausgleich. Beider­seits wurden Torchancen vergeben und wieder­um war es Schussenried, das 5 Minuten vor Schluß die Führung herausschoß. Reutlingen ge­lang es 1 Minute vor Abpfiff, den Ausgleich zu erzielen. Die Verlängerung brachte eine überra­schende Wendung. Schon in der 2. Minute schoß Schussenried den Siegestreffer und seine Kampf­mannschaft verließ strahlend als Sieger über den technisch besseren Gegner den Platz. Wie wir hören, wird von Seiten Reutlingens Protest ein­gelegt, da Schussenried mit Spielern antrat, die schon längere Zeit in der 1. Mannschaft spielen.

Wanderpreis nach auswärts

Reutlingen gewinnt Uracher Stadtlauf

Zum achtenmal kam am Sonntag der tradi­tionelle Uracher Stadtlauf zur Durchführung. Mit einer Beteiligung von 16 Mannschaften und rund 200 Läufern wurde der Lauf zu einer Kundgebung der Turner und Sportler. Im Haupt­lauf A siegte nach einem hervorragenden Ren­nen die Mannschaft des SSV 05 Reutlingen, die damit mit der guten Zeit von 8:24,6 Minuten erstmals den Wanderpreis der Stadt Urach mit nach Hause nahm. Auf den 2. Platz kam die Spielvereinigung Urach mit 8:30,4 Min., die die Metzinger Sportvereinigung noch um fünf Zehn­telsekunden auf den 3. Platz verweisen konnte.

Der Frauenlauf stellte einmal mehr die ein­deutige Ueberlegenheit der Uracher Läuferin­nen innerhalb des Bezirks I Achalm heraus, die, von der talentierten Frau Arnold betreut, mit 1.38,0 Min. vor Sportvereinigung Metzingen mit 1.40,4 Min. siegten.

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Tübinger Reitturnier eine glänzende Demonstration / Deutsche Dressurreiter mit Olympiareife

Besatzungsmacht stark vertreten

Das Tübinger Reit-, Spring- und Fahrturnicr lodete trotz Regenwetters insgesamt über 4000 Zuschauer ins Tübinger Stadion. Am Samstag siegte Ahner (Ludwigsburg) in beiden Springen und schlug damit die gesamte deutsche und französische Reiterelite. Dagegen blieben am Sonn­tag 3 französische Pferde in Front, von denen der Sieger erst im Stechen ermittelt werden konnte. Das schwere Geläuf verursachte am Samstag zwei schwere, aber glimpflich verlaufene Sturze, während der Sonntag ohne einen einzigen schweren Sturz verlief. Die Bedeutung des Turniers wurde durch die Anwesenheit des Hohen Kommissars Francois-Poncet, des Staatsprä­sidenten Dr. Müller und des Bundesministers Wildermuth unterstrichen. Herrliche Schaunum­mern legten Zeugnis ab für die Ausbildung der jugendlichen Reiter und die Leistungsfähigkeit des württembergischen Warmblutpferdes.

volkstümlichen

(Geräteturnen,

Schon am Samstag gab es vor etwa 700 Zu­schauern ganz ausgezeichnete Leistungen. Lei­der verzögerte ein Gewitterregen den reibungs­losen Ablauf des Programms und machte das Geläuf noch schwieriger und rutschiger als es infolge der festen Grasnarbe des Tübinger Sta­dions schon zu Beginn war. Das blieb natürlich nicht ohne Einfluß auf die Ergebnisse der Springen. Außerdem hatten die Veranstalter einen Parcours aufgebaut, der es wirklichin sich hatte und vor allem an den Gehorsam und an die Wendigkeit der Pferde enorme Anforde­rungen stelte. Durchbrenner und Puller hatten keine Chancen und wenn sie auch ein noch so großes Springvermögen besaßen. So kamen denn dieKanonen aus Frankfurt, München und Nürnberg nur teilweise zu Erfolgen. Die un­streitig beste Leistung zeigte der württember- gische Favorit Ahner (Ludwigsburg), der schon im Vorjahr das M-Springen gewonnen hatte mit zwei Siegen in L und M. Im M-Springen mußte er sich den ersten Platz allerdings mit, dem vorzüglich reitenden französischen Olym­piakandidaten F r e s s o n teilen, dem nicht we­niger als 6 weitere Franzosen folgten, die so­mit den ausgezeichneten Stand der französischen Springreiterei wieder einmal unter Beweis stellen konnten. Erst an 9. Stelle konnte sich der große Favorit U 1 s a m e r (Frankfurt) pla­cieren, während Frl. Tresper (Nürnberg) durch einen Sturz um ihre Chancen kam. Die sympathische junge Reiterin hatte allerdings zu­vor im L-Springen hinter Polizeiwachtmeister Doll, der wie auch die übrigen Stuttgarter Polizeireiter ausgezeichnet gefallen konnte, den 3. Platz belegt. Von den französischen Teil­nehmern konnte sich hier als einziger Ms. Frangois-Poncet placieren, der 5. wurde.

Die A-Dressur gewann Frl. Sertel (Pirma­sens) auf Anita knapp vor Frl. Sauer (Eßlin­gen) auf Rhapsodie, der drei weitere württem- bergische Reiter in der Placierung folgten.

M-Springen, der Höhepunkt

Auch am Sonntag sah man ganz ausgezeichnete Leistungen und diesmal waren es mehr als 3000 Zuschauer, die es sich nicht hatten nehmen las­sen, trotz des regendrohenden Wetters den Reit­platz im Tübinger Stadion zu besuchen. Sie hat­ten ihr Kommen nicht zu bereuen, denn es gab in Gegenwart des Hohen Kommissars Frangois- Poncet, des Staatspräsidenten Müller und Bun­desministers Wildermuth hervorragende Leistun­gen zu sehen. Das Hauptinteresse galt auch am Sonntag dem M-Springen, das wieder über einen äußerst schwierigen Parcous führte. Erst im Ste­chen konnte der Sieger ermittelt werden. Hier machten die französischen Reiter das Ende un­ter sich aus. Commandant de la Simone auf Mas Amiel konnte in einem glänzenden fehler­losen Ritt seine Mitbewerber aus dem Felde schlagen. Das Springen, das bis kurz vor 9 Uhr abends ging, hielt infolge seiner ausgezeichneten Leistungen die Zuschauer bis zuletzt auf ihren Plätzen.

Olympiareife Dressuren

Zuvor war das A-Springen im strömenden Re­gen von Fr. Kottmeyer (Frankfurt) auf Anuschka gewonnen worden, die sich vor Dr. W ü r t z (Eßlingen) und Frl. H a u s c h (Kirch- heim) behaupten konnte. Das Geläuf war durch die vorausgegangenen Regenfälle etwas weicher geworden und ermöglichte ein sicheres Springen.

In den Dressurprüfungen siegte in der M-Dressur erwartungsgemäß Frl. Lampe (München) auf Dornröschen, hinter der sich über­raschend W. J e 11 e r aus Balingen an 2. Stelle placieren konnte. In diesem Wettbewerb waren die Leistungen so vorzüglich, wie man sie Tübingen noch dicht gesehen hat. Die Pferde, die hier gestartet waren, dürften beste Aussichten für die Teilnahme an der künftigen Olympiade haben. Dies gilt vor allem für Frl. Lampe, die schon im vorigen Jahre das Championat der deutschen Dressurreiter erringen konnte, aber auch für Reitmeister L i e t z, der leider aus tech­nischen Gründen ausscheiden mußte. Dritter wurde E. v. Neindorff (Karlsruhe).

In der L-Dressur siegte Eugen-Fritz Wagner (Eßlingen), der auch die Reiterprüfung für Stu­denten für sich entscheiden konnte.

Ein voller Erfolg

Alles in allem war das Tübinger Turnier ein voller Erfolg für die Veranstalter und für den Reitsport überhaupt. Es hat gezeigt, daß der Beitsport bei der ganzen Bevölkerung großes Interesse findet. Es hat weiter bewiesen, daß die deutschen Reiter einen Vergleich mit anderen europäischen Reitsportnationen nicht zu scheuen brauchen. Die erfreuliche Reiterkameradschaft zwischen deutschen und französischen Teilneh­mern sei am Rande vermerkt.

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Der Südligameistcr SSV Reutlingen trug am Sonn­tag in Dornhan (Schwarzwald) ein Lehrsptel gegen eine Bezirksauswahl aus und gewann mit 3:1.

Im Rahmen eines Handballturniers in Koblenz- Mühlheim behielt am Sonntag eine Westauswam über eine süddeutsche Vertretung mit 16:12 (7:6) die Oberhand.

Heinz Ulzheimer, Frankfurt lief am Samstag bei dem erstsen diesjährigen Durchgang zur deutschen Mannschaftsmeisterschaft von Eintracht Frankfurt über 800 m mit 1,51,4 Min. eine ausgezeichnete Zeit.

Mit hervorragenden und für sein jugendliches Al­ter besonders bemerkenswerten Leistungen wartete der Schüler Schmitz am Donnerstag bei einem Sport­fest im Kölner Stadion auf, wo er die 100 m in 10,9 Sekunden durchlief und imWeitsprung 6,10 m er­reichte.

Einen neuen Weltrekord über eine Meile (1609 m) Kraul holte der australische Schwimmer John Mar­shall am Donnerstag bei den amerikanischen Mei­sterschaften in Seattle in 20,0,9 Minuten heraus. ,

Als erste ausländische Turnernationalmannschaft nach dem Kriege zeigten am Samstag in der Ber­liner Waldbühne vor 10 000 Zuschauern die Vertre­ter Finnlands ihr Können. Am Pferd, im Boden­turnen und an den Ringen waren die Finnen im Durchschnitt besser als die Deutschen,

Bei dem am Sonntag ausgetragenen, über 80 Run­den (60 km) führenden Rundstreckenrennen in Tros­singen belegte Erich Hugger (Schwenningen) den 1. Platz vor seinem Bruder Hubert und dem Feuer­bacher Betzier.

Das erste Ludwigsburger Nachtrennen um den

Sommernachtspreis unter 36 Tiefstrahlern wurde sportlich und finanziell ein großer Erfolg. Im Haupt­rennen über 200 Runden (80 km) siegte die Frank­furter-Bremer Kombination Intra/Raeper mit einer Gesamtfahrzeit von 1,59,50 St.

Exweltmeister Walter Lohmann (Bochum) gewann vor 6000 Zu'chavern auf der Münchener Amorbahn ein internationales Steherrennen über 80 km vor Paul Kittsteiner (Nürnberg), Jacques Besson (Schweiz), Ludwig Hoermann (München) lind Gui- seppe Martino (Italien).

Im internationalen Düsenflugzeugrennen, das am Samstag in England stattfand, siegte Oberstleutnant I.ithgow in einem VickersSupermarine Attacker- Düsenjäger mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 912 Stkm. über die 200 km lange Rennstrecke.

Mit einer Glanzleistung fertigte Wolfgang Un- zicker (München) bei der dritten Runde des Schach­turniers in Travemünde den Kieler Friedrich Sä­misch nach 18 Zügen ab. Altmeister Bogoljubow hatte viel Mühe, den Dänen Jens Enevoldsen zu besiegen.

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Im Endspiel um die Jugendhandbailmeister­schaft von Südwürttemberg, das zwischen den beiden Jugendrnannschaften von Alpirsbach und Tettnang in Sigmaringen ausgetragen wurde, siegte Alpirsbach mit 8:6 Toren (5:2) und wurde dadurch Jugendhandballmeister von Süd­württemberg. Wohl zeigten die Tettnanger das schönere Spiel und waren auch im Technischen reifer, aber die Alpirsbacher waren im kämp­ferischen Einsatz überlegen und kamen so zu einem glücklichen Sieg.

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Gauthier braucht aber das Gelbe Trikot nicht auszuziehen

Die zehnte Etappe derTour de France führte die Fahrer am Sonntag von Bordeaux zu dem 202 Kilometer entfernten Pau im Südwestzipfei Frankreichs. Hier findet am Montag der zweite Ruhetag statt, ehe es am Dienstag auf der Etappe PauSt. Gaudens (230 km) in die Pyrenäen geht. Das Rennen tritt damit in sein erstes entschei­dendes Stadium, denn hier erwartet man den Angriff der sich bisher im Mittelfeld haltenden Asse Bartali, Magni, Lambertini (alle Ilal.), Bo- bet, Robic (beide Frankreich) sowie Lambrecht (Belgien), Goldschmidt (Luxemburg) und Kühler (Schweiz).

94 Fahrer starteten am Sonntag früh bei hef­tigem Regen, so daß alle Teilnehmer mit Aus­nahme von Marcel Assault (Mittel-Südwest) Re­gencapes trugen. A ssault machte sich auch so­fort nach dem Start auf und davon und bewäl­tigte die 202-km-Etappe im Alleingang, wobei er schließlich 7:40 Minuten sich vom Feld abzu­setzen vermochte. Einige Versuche, ihn wieder

einzuhoien, blieben erfolglos. Einmal waren Magni (Italien), Blomme (Belgien) und Rolland (Südost) bis auf 45 Sekunden zu dem Spitzen­reiter aufgeschlossen, doch dieser verschärfte das Tempo und vermochte sich erneut abzusetzen, während die drei übrigen vom Feld wieder auf­genommen wurden.

Assault beendete die Sonntags-Etappe mit 5:28:59 Stunden vor Prouget (Mittel-Südwest) mit 5:37:45 Stunden, Diederich (Luxemburg) mit der gleichen Zeit und Leoni (italienischer Nachwuchs) mit 5:40:08 Stunden.

In der Gesamtwertung blieb Gauthier nach wie vor mit 65:43:27 Stunden Träger desGelben Trikots mit fast zehn Minuten Vorsprung vor Redolfi (65:52:47), Goldschmidt (65:54:02), Bram- billa (65:54:50), Kühler (65:54:51) und Magni (65::54:54) Stunden. Lambrecht ist 8., Schotte 9., Ockers 11. und Bobet 15. der Gesamtwertung, während sich Bartali, Robic und Lambertini nicht unter den ersten fünfzehn befinden.

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Deutscher Sportkongreß in Köln / Dr. Bauwens fordert stärkere öffentliche Unterstützung

Der erste allgemeine deutsche Sportkongreß nach dem Kriege wurde am Freitag im Kölner Gürzenich von Oberbürgermeister Dr. Sehwe- ring (Köln) eröffnet. Unter den Ehrengästen be­fanden sich Vertreter der Bundesregierung, der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, die Rek­toren der Universitäten Köln, Bonn und Mar­burg sowie Vertreter des nationalen olympi­schen Komitees und des Sports.

Komitees, Dr. Pecco Bauwens, forderte für die deutsche Sportbewegung volle Selbstverant­wortung und Selbstverwaltung, frei von allen konfessionellen und parteipolitischen Einflüssen. Der Sport muß eine Insel des inneren Friedens bleiben, erklärte Dr. Bauwens. Besonderen Bei­fall fand Dr. Bauwens mit seiner Feststellung, daß eine Mithilfe der öffentlichen Hand an den sportlichen Aufgaben in erheblich größerem Um­fange als bisher geboten sei.

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Meier vor Fleischmann / Ueberdimensionale Ostgrößen Bilder sahen nur Westsiege

Das Schleizer Dreiecksrennen 1950, der 5. Lauf um die Deutsche Motorradstraßenmeisterschaft und zugleich der erste Meisterschaftslauf, der auf dem Boden der Sowjetzone gestartet wurde, war ein großes sportliches Ereignis und ein voller Erfolg. Obwohl in der Nacht zum Sonntag über ganz Mitteldeutschland und auch über das thü­ringische Gebiet schwere Gewitter niedergingen, strömten die Menschenmassen in unübersehbaren Scharen nach Schleiz. Als das Rennen um 9 Uhr begann, waren es rund 250 000 Sportbegeisterte, die die 7,770 km lange Strecke umsäumten. Der ganze Kurs war von überdimensionalen Bildern sämtlicheröstlichen Führer, von Wilhelm Pieck bis Josef Stalin, und Werbeplakaten der Sowjet­zonenrepublik gesäumt.

In der Klasse der 125-ccm-Solomaschinen, wa­ren es Ewald Kluge (Ingoldstadt) und H. P. Mül­ler (Bielefeld), beide auf der Kompressor-DKW, die sich an der Spitze einen erbitterten Zwei­kampf lieferten. .Durch einen Kerzendefekt in der letzten Runde wurde Kluge um seinen ver­dienten Sieg gebracht, den sich Müller mit einem Stundenmittel von 91,15 km und Vorderradlänge Vorsprung als Sieger holte.

Für sein Pech in der kleinen Klasse konnte sich Ewald Kluge, der gebürtige Sachse, in der Viertel-Liter-Kategorie entschädigen. Nachdem er gleichmäßig wie ein Uhrwerk seine Runden gedreht hatte, und seinen Abstand vor Gablenz (Karlsruhe) auf Moto-Parilla ständig vergrößerte, siegte er auf seiner Ladepumpen-DKW mit 12,3 Sekunden Vorsprung.

In der Klasse der Solomaschinen bis 350 ccm holte sich, nachdem der Favorit Heiner Fleisch­mann bis 12 Runden vor Schluß auf seiner Kompressor-NSU überlegen geführt hatte, dann aber durch einen Kerzenschaden zurückfiel, Sieg­fried Wünsche (Ingoldstadt) auf der Kompres­sor-DKW den Sieg. Er erzielte ein Stundenmittel von 112,76 km. Ausgezeichnet hielt sich auch der Göttinger Knees, der mit 110,52 km'std. bester Saugmotorenfahrer und Zweiter in der Gesamt­wertung vor Heiner Fleischmann wurde.

Aus dem erwarteten Zweikampf in der 500er- Klasse zwischen den beiden Assen des deutschen Motorsports, Georg Meier (München) auf der Kompressor-BMW u. Heiner Fleischmann (Nek- karsulm) auf Kompressor-NSU, wurde nichts, da Meier mit seiner wendigeren Maschine auf diesem schwierigen, kurvenreichen Kurs, noch dazu auf teilweise nasser Straße, klar überlegen war. Meier siegte mit einem Stundenmittel von 111,23 km vor Fleischmann. Doch gelang es ihm nicht, den absoluten Streckenrekord, den Fleisch­mann 1937 in der 350er-Klasse mit 112,1 km auf­stellte, zu schlagen. An dritter Stelle endete der Münchner Kraus auf der Kompressor-BMW, und .eine Runde zurück folgte als bester Saugmoto­renfahrer Zeller (Hammerau) auf BMW von Hans Meier (München) auf BMW.

Der Handhallverband Württemberg-Hohenzol- lern hielt am Sonntag in Sigmaringen seinen diesjährigen Verbandstag ab. Ueber 40 Vereine hatten ihre Vertreter entsandt. Zu Beginn gab Landesvorsitzender Dr. Gabler seinen Geschäfts­bericht über das vergangene Spieljahr, das eine schöne Aufwärtsentwicklung im Handball brach­te. Handballmeister wurde der SSV Reutlingen. Die Berichte wurden von den Versammelten ohne Erwiderung entgegengenommen und dem Verbandsvorstand Entlastung erteilt. Bei den Wahlen wurde der seitherige Verbandsvorsit- zende Dr. Gabler einstimmig wiedergewählt. 2. Vorsitzender wurde Schlenker. TG. Schwen­ningen. Zum Rechtswart wurde Schade. Schura, gewählt, zum Spielwart Ulmer, Rottenburg, zum Jugendwart Kugler, Wolstetten. Schiedsrichter­obmann wurde wieder Dr. Gabler, Pressewart

Im Hauptvortrag bezeichnete der Heidelber­ger Professor Dr. Dr. Hellpach die übliche Aus­legung des mens sana in corpore sano als eine Fälschung der Geistesgeschichte. Ein gesunder Körper sei keineswegs die alleinige Voraussetzung zu einem gesunden Geist wie die Genieforschung bewiesen habe. Es gehe darum, daß im Sport ein gesunder Geist herrsche. Hell­pach vertrat die Ansicht, daß das Gebahren in mancher Sportart heute nicht weit von den Zu­ständen der griechisch-römischen Niedergangs­epoche entfernt sei. Auch die Vertierung der Zuschauermassen auf dem Fußballplatz die Verführung der Menschen, vor allem der Jugend, zum Totoglücksspiel und ähn­liches seien Entartungserscheinungen des Sports. Diese Erscheinungen müßten durch gesunden Sport gebessert werden, sonst würde die volks­erzieherische Mission des Sports in eine volks­verwildernde Passion Umschlägen.

Der Vorsitzende des deutschen Fußballbundes und Vizepräsident des nationalen olympischen

wurde Böhmler, Pfullingen, Verbandslehrwart und Landesfrauenwart ist Wiegenfelder.

Den größten Teil der Zeit nahm die Ausspra­che über das neue Spielsystem ein. Nach mehr­stündiger Debatte kam es dann zu einer endgülti­gen Klärung, als in der Abstimmung sich eine Zweidrittelmehrheit für die Zweiteilung der bis­herigen Landesklasse ergab. Demnach wird die Landesklasse, die künftig den Namen Landes­liga führt, in zwei Gruppen geleilt. Die Gruppe Nord umfaßt 10 Vereine, und zwar: Reutlingen, Freudenstadt, Tübingen, Weilstetten, Bahngen, Rottweil, Dettingen, Tailfingen. Urach und Tros­singen. In der Gruppe Süd mit 9 Vereinen sind Ravensburg, Teitnang, Rietheim, Lindau. Fried­richshafen, Tuttlingen und die drei südbadischen Vereine Konstanz, Gottmadingen und Singen.

Prof. Dr. Diem sprach überSport im Lichte des Geistes. Der Leiter der Kölner Sporthoch­schule erörterte das Verhältnis des Sports zum Geistigen und führte Beispiele an, wie der Sport für das Geistige von überragender Bedeutung sein. Das Referat von Prälat Ludwig Wolker über das Ethos im Sport fand größte Beachtung. Das Ethos des Sports habe stark gelitten. Wol­ker warnte vor der Ueberwältigung des Sport« durch den sogenannten Sportkapitalismus und Sportmaterialismus.

Schussenried Poka'meisfer

Das Endspiel um den Jugendpokal von Süd­württemberg, das bei strömendem Regen in Tailfingen ausgetragen wurde, brachte einen überraschenden Sieg der Jugendmannschaft von Schussenried. Nachdem das Spiel am Ende der regulären Spielzeit 3:3 stand, gelang den Schus- senriedern in der Verlängerung das entschei­dende Tor gegen SV Reutlingen Die Reutlinger waren zwar technisch und taktisch besser, aber die Schussenrieder kämpften mit außergewöhn­lichem Einsatz und errangen dadurch gegen die favorisierten Reutlinger einen knappen Sieg.

SSV Reutlingen Bezirksauswahl Sdiwarz- wald in Dornhan 3:1.

Tübingen Biberadi

Mannschaftsmeisterschaft im Tennis

In Biberach wurde gestern die Endrunde der südwürttembergischen Mannschaftsmeisterschaf­ten im Tennis ausgetragen. In den Verbandsspie­len der Gruppe Süd hatten sich die Damen- und Herrenmannschaften der Tennisabteilung der Turngemeinde Biberach qualifiziert. Die Gruppe Nord wurde, gleichfalls bei den Damen und Her­ren, durch den Tennisklub Tübingen vertreten. Die aus erfahrenen Aelteren und kampfstarken Junioren zusammengesetzte Mannschaft der Uni­versitätsstadt, konnte ihre diesjährige Erfolgs­serie mit einem klaren 7:0-Sieg krönen. Bei den Damen setzten sich dagegen die größere Erfah­rung der Biberacher mit: 3:0 durch. Leider muß­ten die Kämpfe wegen einem Gewitterregen vor­zeitig abgebrochen werden.

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Handballverbandstag / Landesliga mit zwei Gruppen